Journal Onkologie

Stammzelltransplantation (SCT)

Ovarialkarzinom
CME

Therapiemanagement des Dysgerminoms: Wo stehen wir heute?

Die Entwicklung der Behandlung bösartiger ovarieller Keimzelltumoren ist eine der erfolgreichsten in der Geschichte der gynäkologischen Onkologie. Das Dysgerminom stellt dabei die häufigste Form bösartiger ovarieller Keimzelltumoren dar. Seit der Einführung der Platin-basierten Chemotherapie in den 1980er Jahren liegen die 5-Jahres-Überlebens­raten für Dysgerminome im Frühstadium bei nahezu 100% und für fortgeschrittene Stadien bei 98%. Trotz dieser bemerkenswerten Erfolge bleiben bei der Routinebehandlung viele Fragen offen, die in dieser Zusammenfassung behandelt werden (1). Einerseits hinsichtlich der chirurgischen Therapie, einschließlich Aspekten wie der Notwendigkeit einer routinemäßigen Omentektomie und Lymphadenektomie sowie der Bedeutung einer vollständigen chirurgischen Resektion und der Option einer fertilitätserhaltenden Operation. Andererseits werden die Chemotherapie und die Frage nach der Möglichkeit einer Deeskalation in frühen Stadien und das Potenzial der neoadjuvanten Chemotherapie in fortgeschrittenen Stadien diskutiert. Schließlich wird ein kurzer Überblick über die aktuellen Entwicklungen neuer medikamentöser Behandlungs­schemata gegeben.
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Medizin

Gewebeverträglichkeit beeinflusst weiterhin die Überlebensrate nach Blutstammzelltransplantation

Die Transplantation von Blutstammzellen gesunder Spender:innen kann für Patient:innen mit aggressiven Blutkrebserkrankungen lebensrettend sein. Bei dieser Behandlung können im Transplantat vorhandene Immunzellen der Spender:innen die gesunden Gewebe der Patient:innen schädigen. Um dieses Risiko zu vermindern, erhalten die Patient:innen nach der Transplantation immunsupprimierende Medikamente, darunter seit jüngster Zeit vermehrt das hochwirksame Cyclophosphamid. Auch unter dieser Behandlung trägt eine zwischen Spender:in und Empfänger:in fein abgestimmte Verträglichkeit von Gewebemerkmalen entscheidend zur Überlebensrate der Betroffenen bei. Das zeigt eine von Forschenden der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und der Universitätsmedizin Essen geleitete internationale Studie, die kürzlich im Journal of Clinical Oncology veröffentlicht wurde.
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Hämatologie

r/r MCL: Besseres 1-Jahres-Überleben mit CAR-T-Zellen vs. alloSCT

Die CAR-T-Zell-Therapie mit Brexucabtagen-Autoleucel (Brexu-cel) ist eine effektive Behandlung für Erkrankte mit rezidiviertem/refraktärem Mantelzell-Lymphom (r/r MCL), die mindestens 2 systemische Therapien einschließlich eines Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitors (BTKi) erhalten haben – mit einem besser handhabbaren Sicherheitsprofil im Vergleich zur allogenen Stammzelltransplantation (alloSCT). Nun wurden beide Verfahren in einer Propensity-score-Analyse erstmals direkt verglichen – mit Vorteilen für die CAR-T-Zellen.
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Medizin

Neuer Therapieansatz: Leukämie behandeln, bevor die Krankheit ausbricht

„Leukämie bei Kindern ist dank der immensen Forschungsanstrengungen mittlerweile oftmals gut behandelbar. Bei Erwachsenen ist die Überlebenswahrscheinlichkeit dagegen leider immer noch gering. Die José Carreras Leukämie-Stiftung verstärkt deshalb ihre Forschungsförderung, um auch diesen Patient:innen ein zweites Leben schenken zu können“, erklärte Prof. Dr. Hans-Jochem Kolb im Rahmen des Weltblutkrebstags (28. Mai). Prof. Kolb ist Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates der José Carreras Leukämie-Stiftung sowie einer der maßgeblichen Pioniere der Stammzelltransplantation und der zellulären Immuntherapie in Deutschland. Derzeit können bei einer akuten myeloischen Leukämie nur 30 bis 40 von 100 Patient:innen dauerhaft geheilt werden. In der Forschung, die die José Carreras Leukämie-Stiftung fördert, geht man zudem einen ganz neuen Weg: Gefährdete Patient:innen sollen bereits behandelt werden, bevor die Leukämie bei ihnen ausbricht.
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Hämatologie

Update zur Graft-versus-Host Erkrankung

Die allogene Stammzelltransplantation (alloSCT) ist eine potenziell kurative Therapieoption von schweren malignen und nicht-malignen hämatologischen Erkrankungen. Als häufige Komplikation nach alloSCT kann es zu einer Graft-versus-Host Erkrankung (GvHD) kommen, die mit einer hohen Morbidität einhergeht und wesentlich zur Non-relapse-Mortalität (NRM) nach alloSCT beiträgt. Pathophysiologisch wird eine GvHD durch eine Immunreaktion der Spenderzellen gegen Empfängergewebe ausgelöst, die auf einer Immunisierung der Spenderzellen gegen fremde HLA-Antigene oder gegen HLA-I-Antigen-präsentierende polymorphe Peptidketten, sog. minor HLA-Antigene, basiert. Auf die Epidemiologie, Risiko­faktoren, Pathophysiologie und Symptomatik der GvHD wurde bereits in einem Artikel in der JOURNAL ONKOLOGIE Sonderausgabe Hämatologie 2022 eingegangen (1). Der folgende Bericht soll insbesondere neue Entwicklungen im Bereich der Prophylaxe und Therapie von GvHD und aktuelle Studienergebnisse vorstellen.
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Hämatologie

r/r MCL: Besseres 1-Jahres-Überleben mit CAR-T-Zellen vs. alloSCT

Die CAR-T-Zell-Therapie mit Brexucabtagen-Autoleucel (Brexu-cel) ist eine effektive Behandlung für Erkrankte mit rezidiviertem/refraktärem Mantelzell-Lymphom (r/r MCL), die mindestens 2 systemische Therapien einschließlich eines Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitors (BTKi) erhalten haben – mit einem besser handhabbaren Sicherheitsprofil im Vergleich zur allogenen Stammzelltransplantation (alloSCT). Nun wurden beide Verfahren in einer Propensity-score-Analyse erstmals direkt verglichen – mit Vorteilen für die CAR-T-Zellen.
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Medizin

Actileucel: Zelltherapie gegen Graft-versus-Host Disease

Eine aktuelle Phase-Ib/II-Studie untersucht die Wirksamkeit von Actileucel, einem innovativen Zellprodukt zur Vorbeugung der Graft-versus-Host Disease (GvHD). Dabei liegt der Fokus auf der Bewertung der Sicherheit und Durchführbarkeit der Therapie sowie der Untersuchung der Häufigkeit und des Schweregrads der GvHD. Actileucel ist die erste Zelltherapie, die regulatorische T-Zellen von einem unabhängigen Fremdspender nutzt, ohne passende Gewebemerkmale zu benötigen.
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Medizin

Letermovir schützt wirksam und dauerhaft vor opportunistischen CMV-Erkrankungen

Opportunistische Infektionen zählen in der Transplantationsmedizin zu den größten Herausforderungen und machen deshalb wirksame prophylaktische Maßnahmen dringend erforderlich. Als prominentester Vertreter aus der Familie der Herpesviridae spielt dabei das humane Cytomegalievirus (CMV) eine entscheidende Rolle. Für das Virostatikum Letermovir stellt es nun eine erfreuliche Botschaft dar, dass die Europäische Kommission kürzlich 2 wichtige Indikationserweiterungen erteil hat.
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Medizin

Europäische Therapieempfehlungen für die akute lymphatische Leukämie

Führende europäische Expert:innen für die akute lymphatische Leukämie (ALL) der Erwachsenen haben nach 3-jähriger intensiver Zusammenarbeit Therapieempfehlungen für die ALL veröffentlicht. Eine der weltweit größten Studiengruppen für diese seltene und aggressive Krebserkrankung befindet sich am Universitätsklinikum Frankfurt. Sie konnte mit ihren systematischen Studien bereits dazu beigetragen, die Heilungsrate von Betroffenen deutlich zu steigern.
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Hämatologie

Multiples Myelom: CELMoD als Post-Transplantations-Erhaltungstherapie vielversprechend

Der Cereblon-E3-Ligase-Modulator (CELMoD) Iberdomid gehört zur neuen Generation der Immunmodulatoren. Bei der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) 2023 überraschte die experimentelle Substanz mit vielversprechenden Daten als Erhaltungstherapie beim neu diagnostizierten multiplen Myelom (MM) nach einer autologen Stammzelltransplantation (ASCT), jedoch begleitet von hohen Neutropenieraten.
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Urologische Tumoren
CME

Chirurgische Therapie mediastinaler Keimzelltumoren

Mediastinale Keimzelltumoren sind seltene Tumoren des vorderen Mediastinums, die vorwiegend junge Männer betreffen. Histologisch werden sie in Seminome und Nicht-Seminome unterteilt, zu denen einerseits reife Teratome und andererseits aggressive maligne Tumoren (z.B. embryonale Karzinome) gehören. Die Therapie der Wahl bei reifen Teratomen ist die vollständige chirurgische Resektion, die vorzugsweise minimal-invasiv und zunehmend roboterassistiert durchgeführt werden sollte. Seminome und die übrigen Nicht-Seminome erhalten initial eine Platin-basierte Chemotherapie. Bei Seminomen kann in vielen Fällen auf eine Residualtumorresektion verzichtet werden. Bei Nicht-Seminomen wird in jedem Fall eine chirurgische Resektion empfohlen. In diesen Fällen werden überwiegend offene Operationsverfahren angewandt, da häufig vitale Strukturen vom Tumor infiltriert sind und oft ausgedehnte Resektionen erforderlich machen.
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Hämatologie

Phase-Ib-Daten zu Hochrisiko-MDS: Frühes Ansprechen auf Venetoclax plus Azacitidin könnte Weg zur allogenen Transplantation ebnen

Die Kombination aus dem oralen, selektiven BCL-2-Inhibitor Venetoclax und hypomethylierenden Substanzen (HMA) wie Azacitidin ist Behandlungsstandard für Patient:innen mit neu diagnostizierter akuter myeloischer Leukämie (AML), die nicht für eine intensive Chemotherapie in Frage kommen (1). Auf der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) 2023 wurden die Ergebnisse der Phase-Ib-Studie M15-531 vorgestellt, die eine hohe Wirksamkeit der Kombination auch bei behandlungsnaiven Erkrankten mit Hochrisiko-Myelodysplastischen Syndromen (HR-MDS) zeigen. Die Venetoclax-basierte Therapie könnte den Betroffenen im Falle eines Ansprechens den Weg zur allogenen Stammzelltransplantation (alloSCT) ebnen und damit einen Beitrag zu deren Heilung leisten (2).
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Entitätsübergreifend

Therapiestrategien der CMV-Infektion bei Immundefizienten

Die Infektion mit dem humanen Zytomegalievirus (CMV) nach einer hämatopoetischen Stammzelltransplantation (HSCT) ist eine häufige Komplikation und geht mit einer hohen Mortalität einher. Behandelt wird diese in der Erstlinie mit teilweise toxischen Virostatika. Bei refraktären/resistenten Erkrankungen kann Maribavir und nach der 2. Reaktivierung eine Immuntherapie versucht werden. Zur Prophylaxe steht Letermovir zur Verfügung.
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Medizin

Indikationserweiterung für Letermovir zur CMV-Prophylaxe nach Nierentransplantation

Die Europäische Kommission hat dem Cytomegalievirus (CMV)-Inhibitor Letermovir eine Indikationserweiterung erteilt, durch die dieser nun auch zur Prophylaxe der CMV-Erkrankung bei erwachsenen Nierentransplantat-Empfänger:innen mit hohem Risiko (Spender CMV-seropositiv/Empfänger CMV-seronegativ) eingesetzt werden kann (1-3). Zudem ist nun eine Verlängerung der CMV-Prophylaxe mit Letermovir nach allogener hämatopoetischer Stammzelltransplantation (HSZT) bei erwachsenen CMV-seropositiven Empfängern (R+), bei denen das Risiko einer späten CMV-Erkrankung besteht, von 100 Tagen auf 200 Tage möglich.
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Hämatologie

Transplantationsfähiges Multiples Myelom: Isatuximab-KRd in der Erstlinientherapie einsetzen

In der Phase-III-Studie IsKia war bei transtransplantationsfähigen (TE) Patient:innen mit neu diagnostiziertem Multiplen Myelom das Regime Isatuximab in Kombination mit Carfilzomib, Lenalidomid und Dexamethason (Isa-KRd) gegenüber Carfilzomib, Lenalidomid und Dexamethason (KRd) getestet worden. Im Hinblick auf den ersten Studienendpunkt MRD-Negativität zeigten sich deutliche Vorteile für den Isa-KRd-Arm. Diese Ergebnisse wurden in der Plenarsitzung während des Kongresses der American Society of Hematology (ASH) im Dezember 2023 vorgestellt.
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