Journal Onkologie

Stammzelltransplantation (SCT) | Beiträge ab Seite 8

Die primäre Hämophagozytische Lymphohistiozytose (pHLH; auch: Hämophagozytose-Syndrom) ist ein seltenes, bislang wenig bekanntes hyperinflammatorisches Syndrom mit schneller Progression, das unbehandelt in der Regel letal verläuft (1, 2). Eine rasche Diagnosestellung und eine effektive Symptomkontrolle der, meist bei Kleinkindern unter einem Jahr auftretenden, Erkrankung sind daher essentiell (1, 2). Im Rahmen des amerikanischen Hämatologenkongresses wurden die Grundlagen, Klassifikation und die anspruchsvolle Diagnose des klinisch variablen Syndroms beleuchtet. Auch die zentrale Rolle von Interferon-γ in der HLH-Pathogenese und als Target in der zielgerichtete Therapie wurden diskutiert.
Lesen Sie mehr 
Hämatologie

CAR-T-Zell-Therapie mit Tisagenlecleucel punktet im klinischen Alltag mit guter Wirksamkeit bei überlegener Verträglichkeit

CD19-gerichtete CAR-T-Zellen haben sich bei rezidivierten/refraktären aggressiven B-Zell-Lymphomen (r/r B-NHL) als hoch wirksam erwiesen, was auf der Basis klinischer Daten zur EU-Zulassung von Tisagenlecleucel (tisa-cel, Kymriah®) und Axicabtagen-Ciloleucel (axi-cel) führte. Erste Berichte aus dem klinischen Alltag legen nahe, dass bei Patienten, die mit CAR-T-Zellen behandelt werden, ohne die strengen Einschlusskriterien aus zulassungsrelevanten Studien zu erfüllen, dennoch ähnliche Ergebnisse bei vergleichbarer Toxizität erreicht wurden. Das konnte für Patienten unter einer Behandlung mit axi-cel gezeigt werden, während solche Daten aus dem Versorgungsalltag für tisa-cel bisher fehlten. Um dies zu ändern, führten Riedell et al. eine multizentrische retrospektive Studie durch, in der Real-world-Daten gleichermaßen für tisa-cel und axi-cel erhoben und miteinander verglichen wurden (1). Dabei wurde die Art der Applikation der Zellen ebenso wie die Wirksamkeit und Sicherheit der Medikation evaluiert.
Lesen Sie mehr 
Hämatologie

Therapieoptionen: Polycythaemia vera

Die Polycythaemia vera (PV) gehört zur Gruppe der Philadelphia-Chromosom-negativen (Ph-) chronischen Myeloproliferativen Neoplasien (MPN). Neben der PV werden auch die Essentielle Thrombozythämie (ET) und die Primäre Myelofibrose (PMF) als klassische Ph- MPN klassifiziert. Die PV ist eine seltene Erkrankung mit einer Inzidenz zwischen 0,4% und 2,8% pro 100.000 Einwohner pro Jahr in Europa (1). Das mediane Lebensalter bei Erstdiagnose liegt zwischen 60 und 65 Jahren. Bei Erwachsenen kann sie in allen Altersgruppen auftreten, allerdings nimmt die Inzidenz mit dem Alter auf bis etwa 10/100.000 zu. Das Geschlechterverhältnis ist ausgeglichen (2). PV ist nach aktuellen Erkenntnissen nicht vererbbar, dennoch sind familiäre Häufungen beschrieben worden (3).
Lesen Sie mehr 
Hämatologie

ASH 2019 – Teil I

Anfang Dezember 2019 kamen über 30.000 Hämatologen zum 61. Jahrestreffen der American Society of Hematology (ASH) nach Orlando, USA, um sich über den aktuellen Stand und neue Entwicklungen im Bereich der malignen und nicht malignen Bluterkrankungen zu informieren. Über 3.000 Abstracts wurden präsentiert, die auf der ASH-Webseite (www.med4u.org/16382) abgerufen werden können. Mehr Kongressberichterstattung finden Sie online in unserer ASH-Infothek (www.med4u.org/16383). Der nächste ASH-Kongress findet vom 05.-08.12.2020 in San Diego, USA, statt.
Lesen Sie mehr 
Diagnostik

Nebenwirkungsmanagement bei CAR-T-Zell-Therapien

„CAR-T-Zell-Therapien sind inzwischen auch in Deutschland im Alltag angekommen“, eröffnete Dr. Maria-Luisa Schubert, Heidelberg, ein Expertenseminar auf dem DGHO-Kongress in Berlin. Am Universitätsklinikum Heidelberg wurden im vergangenen Jahr 34 Patienten mit CAR-T-Zellen behandelt. Dabei spielt das Nebenwirkungsmanagement eine entscheidende Rolle. Die CAR-T-Zell-assoziierten Nebenwirkungen können in frühe (< 2 Monate) und spätauftretende Nebenwirkungen eingeteilt werden. Das Zytokin-Freisetzungssyndrom (CRS) und die Neurotoxizität (Immune effector Cell-Associated Neurotoxicity Syndrome, ICANS) stellen akute Herausforderungen dar, deren Management einer gewissen Systematik bedarf. Langfristig müssen eine verlängerte Zytopenie, eine verlängerte B-Zell-Aplasie und Zweitmalignome im Auge behalten werden.
Lesen Sie mehr 
Hämatologie

Liposomale Dual-Drug-Formulierung CPX-351 als Option für intensiv behandelbare erwachsene Patienten mit t-AML und AML MRC

Die Therapie der akuten myeloischen Leukämie (AML) kann v.a. bei älteren Patienten eine Herausforderung sein. Eine liposomale Formulierung in einer fixen synergistisch wirkenden Kombination von Daunorubicin und Cytarabin (CPX-351) ist bislang die einzige Therapie, bei der bei älteren erwachsenen Patienten mit neu diagnostizierter therapiebedingter AML (t-AML) oder AML mit myelodysplastischen Veränderungen (AML-MRC) ein statistisch signifikanter Vorteil im Gesamtüberleben (OS) gegenüber dem Behandlungsstandard 7+3 (Cytarabin und Daunorubicin) nachgewiesen wurde.
Lesen Sie mehr 
Entitätsübergreifend

CAR-T-Zell-Therapie: Wirksamkeit, Immuntoxizität und Perspektiven

Die EMA (European Medicines Agency)-Zulassung der CD19-spezifischen CAR (chimeric antigen receptor)-T-Zell-Produkte Axicabtagen-Ciloleucel (Yescarta®) für refraktäre und rezidivierte (r/r) diffus-großzellige B-Zell-Lymphome (DLBCL) und r/r primär mediastinale B-Zell-Lymphome (PMBCL) sowie Tisagenlecleucel (Kymriah®) für r/r DLBCL und r/r prä-B-Zell lymphoblastische Leukämie (BCP-ALL) für Patienten < 26 Jahre eröffnet neue Behandlungsmöglichkeiten bei bisher aggressiver therapieresistenter Erkrankung. Den initial beeindruckenden Ansprechraten nach einmaliger Transfusion stehen nach den ersten Langzeitnachbeobachtungen Krankheitsrezidive in einem signifikanten Teil der Patienten gegenüber (1, 2). Zudem wurden in der Mehrheit der Patienten Immuntoxizitäten beobachtet, die schwerwiegend verlaufen können. Dazu zählen das Zytokin-Freisetzungssyndrom (cytokine-release syndrome, CRS) und neurologische Nebenwirkungen (3). Im Gegensatz zu hämatologischen Neoplasien konnten CAR-T-Zellen in der Behandlung von soliden Tumoren bisher keinen durchschlagenden Therapieerfolg erzielen. Der folgende Artikel erläutert den Wirkungsmechanismus von CAR-T-Zellen und fasst wichtige Studiendaten und die assoziierten Toxizitäten zusammen. Darüber hinaus werden mit einem kurzen Überblick die aktuelle Forschung auf diesem Gebiet sowie die aktuellen Bestrebungen zur Erhöhung der therapeutischen Wirksamkeit und breiteren Indikation von CAR-T-Zellen in der Onkologie dargestellt (4).
Lesen Sie mehr 
Hämatologie

Risikostratifizierung: Myelodysplastisches Syndrom

Die Hämatopoese ist einer der komplexesten und wichtigsten Vorgänge des menschlichen Körpers. Die Anforderungen an das hämatopoetische System sind sehr groß: Ausgehend von einer limitierten Zahl von hämatopoetischen Stammzellen muss die jeweils notwendige Menge an Erythrozyten, Thrombozyten und Granulozyten produziert werden. Aufgrund dieser sehr hohen Zellteilungsrate besteht auch ein substanzielles Potenzial für den Erwerb genetischer Läsionen, z.B. Mutationen (typischerweise als „klonale Hämatopoese von unbestimmtem Potenzial“, CHIP) in hämatopoetischen Vorläuferzellen, kumulativ und daher gehäuft bei steigendem Lebensalter. Dasselbe gilt, wenn auch weniger häufig, für chromosomale Aberrationen wie Verluste oder Zugewinne von genetischem Material oder, seltener, balancierte Translokationen. In diesem biologischen Kontext ist die Entstehung des Myelodysplastischen Syndroms (MDS) zu sehen. Seit der Etablierung der French-American-British (FAB)-Klassifikation (basierend auf morphologischen und zytochemischen Kriterien) zur Kategorisierung von MDS-Subgruppen und Untersuchungen zu deren prognostischer Relevanz wurden in den vergangenen 40 Jahren zahlreiche weitere diagnostische Klassifikationen und prognostische Modelle entwickelt und angewendet, die auch zytogenetische (z.B. Chromosom-7-Aberrationen), klinische (Erythrozyten-Transfusionsabhängigkeit) und laborchemische Parameter (z.B. Serum-Laktatdehydrogenase) implementiert haben. Mit zunehmendem Einsatz effektiver, spezifischer Therapieansätze bei MDS (Lenalidomid bei MDS mit del(5q), Erythropoetin-alpha bei nicht stark erhöhtem endogenen EPO-Spiegel, DNA-hypomethylierende Substanzen bei Höherrisiko-MDS, Immun-suppression bei hypoplastischem MDS) sind vermehrt auch prädiktive Scoring-Systeme entwickelt worden.
Lesen Sie mehr 
Hämatologie

CAR-T-Zell-Therapie: 1 Jahr klinische Praxis mit Axi-Cel

Axicabtagen-Ciloleucel (Axi-Cel; Yescarta®) ist eine von derzeit 2 zugelassenen, gegen CD19 gerichteten Immuntherapien mit genetisch modifizierten autologen T-Zellen. Das Produkt steht seit mehr als einem Jahr zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit rezidiviertem oder refraktärem diffus-großzelligen B-Zell-Lymphom (DLBCL) und primär mediastinalem großzelligen B-Zell-Lymphom (PMBCL) nach 2 oder mehr systemischen Therapien zur Verfügung. Die Wirksamkeit wurde in der offenen, einarmigen Phase-II-Studie ZUMA-1 nachgewiesen.
Lesen Sie mehr 
Entitätsübergreifend

Letermovir zur Prävention CMV-assoziierter Komplikationen nach alloSCT empfohlen

Vor kurzem wurde die Leitlinie der Arbeitsgruppe der „2017 European Conference on Infections in Leukaemia“ (ECIL 7) publiziert, in der Letermovir als einzige Substanz zur Prophylaxe nach allogener hämatopoetischer Stammzelltransplantation (alloSCT) für alle erwachsenen Cytomegalie-Virus (CMV)-seropositiven Patienten mit dem höchsten Evidenzgrad empfohlen wird (1). Es vermag das Risiko einer klinisch signifikanten CMV-Infektion (CS-CMVI) und die damit verbundene Sterblichkeit signifikant zu reduzieren.
Lesen Sie mehr 
Medizin

TIGER-Studie bei Hodentumorpatienten: Rotkreuzklinikum München mit 13 Krebspatienten deutschlandweit führend

Das Rotkreuzklinikum München therapiert im Rahmen der sogenannten TIGER-Studie deutschlandweit die meisten Patienten mit Hoden- und anderen Keimzelltumoren. Innerhalb des ersten Jahres, in dem das Team rund um Prof. Dr. Marcus Hentrich, Chefarzt der Inneren Medizin III – Hämatologie und Onkologie, an der internationalen Untersuchung teilnimmt, hat es bereits 13 von 24 deutschen Patienten bereitgestellt. Kern der 2016 international und 2017 in Europa gestarteten Studie ist die Frage, welche Therapie zur Heilung von Hodentumorpatienten nach dem ersten Rückfall nach einer Chemotherapie erfolgreicher ist: die einer weiteren konventionellen Chemotherapie oder die einer hoch dosierten Chemotherapie mit anthologischer Stammzelltransplantation.
Lesen Sie mehr 
Kopf-Hals-Tumoren

Therapiemanagement bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen*: Nasopharynxkarzinome

Das Nasopharynxkarzinom (NPC) entsteht als seltener maligner Tumor aus den Epithelzellen des Nasopharynx. Dem Epstein-Barr-Virus (EBV) kommt eine Schlüsselfunktion bei der Entstehung des NPC zu, dazu kommen Umweltfaktoren wie Nikotinabusus und Ernährung sowie genetische Faktoren. Bei unspezifischen klinischen Symptomen zeigt sich bei Erstdiagnose zumeist ein lokal fortgeschrittenes Stadium mit lymphogener Metastasierung bei 90% der Patienten. Fernmetastasen bei Erstdiagnose zeigen sich bei ca. 5-10%. Die Diagnose des NPC erfolgt histologisch und wird durch eine abnorme IgA-Immunantwort gegen EBV-VCA und den Nachweis einer hohen Plasma-EBV-DNA-Last gestützt. Die besten Behandlungsergebnisse bei Kindern und Jugendlichen mit fortgeschrittenem lokoregionären Befall, mit Gesamt- und ereignisfreien Überlebensraten > 90%, wurden durch eine neoadjuvante Chemotherapie, gefolgt von einer Radiochemotherapie (RCT) und anschließender Erhaltungstherapie mit Interferon-β erreicht, wie in den GPOH-Studien NPC-93 und NPC-2001 gezeigt werden konnte. Das Hauptziel des GPOH-Registers für NPC ist die Gewährleistung eines hohen Qualitätsstandards für Diagnostik und Therapie. Bereitgestellt werden eine kostenfreie Referenzbeurteilung von Histologie, Virologie, DPD-Mutationsanalyse und radiologischer Diagnostik ebenso wie eine Beratung in Therapiefragen durch die NPC-GPOH-Studiengruppe. Langzeitfolgen wie Xerostomie, endokrine Ausfälle, Gewebsfibrose und sekundäre Neoplasien korrelieren mit der Dosis der Strahlentherapie, sodass zukünftige Behandlungsstrategien auf eine Verringerung der Strahlungsintensität gerichtet sind. Für Patienten mit Metastasen oder Rezidiven werden neue Therapiemöglichkeiten wie die Verwendung EBV-spezifischer T-Zellen oder Checkpoint-Inhibitoren evaluiert.
Lesen Sie mehr 
Entitätsübergreifend

Aktuelles zu Supportivtherapie, Lebensqualität bei MPN, Biosimilars sowie Behandlungsstandards beim mCRC und Ovarialkarzinom

Im Rahmen eines Fachpresse-Workshops in München wurden Updates zu verschiedenen Themen aus der Onkologie und Supportivtherapie behandelt. Beispielsweise werden unter den neuen onkologischen Therapien immer wieder systemische Pilzinfektionen beobachtet, die eine schwere Komplikation darstellen können. Ein weiterer Fokus lag auf der Lebensqualität von Patienten mit myeloproliferativen Neoplasien (MPN). Da es sich dabei um eine chronische Erkrankung mit einer Dauertherapie handelt, haben die Verbesserung bzw. der Erhalt der Lebensqualität hier einen ganz besonderen Stellenwert. Auch die Möglichkeiten der Sequenztherapie beim metastasierten Kolorektalkarzinom (mCRC) wurden vorgestellt. Darüber hinaus wurde mit Vorurteilen bezüglich Biosimilars aufgeräumt und es wurden die Highlights des kürzlich stattgefundenen ESMO-Kongresses in Hinblick auf die Therapie von Ovarialkarzinomen zusammengefasst.
Lesen Sie mehr 
Urologische Tumoren

Therapie-Update zu Keimzelltumoren des Hodens

Keimzelltumoren des Hodens sind zwar eine seltene Tumorerkrankung, stellen allerdings die häufigste bösartige solide Tumorerkrankung bei Männern im Alter bis zu 40 Jahren dar. Seit Einführung Cisplatin-basierter Kombinationschemotherapien in den 1980er Jahren erreichen die Heilungsraten selbst bei metastasierter Erkrankung je nach Stadium 50% bis > 90%. Bessere Therapieoptionen im Erkrankungsrezidiv, inklusive der Hochdosischemotherapie, haben die Heilungsaussichten in den vergangenen Jahrzehnten weiter verbessert. Zielgerichtete Therapiestrategien spielen bisher keine Rolle in der Behandlung von Hodentumoren. Eine leitlinienkonforme, stadienadaptierte Therapiedurchführung ist Grundvoraussetzung, um die exzellenten Heilungsaussichten zu wahren und Spätfolgen bei Keimzelltumor-Überlebenden zu minimieren. Insbesondere fortgeschrittene Erkrankungsstadien und Erkrankungsrückfälle sollten an erfahrenen Zentren behandelt werden.
Lesen Sie mehr 
Hämatologie

Chronische Neutrophilen-Leukämie

Die chronische Neutrophilen-Leukämie (CNL) ist eine extrem seltene myeloproliferative Neoplasie (MPN), die erstmalig im Jahr 1920 von E. L. Tuohy (Duluth, Minnesota, USA) bei einer 58-jährigen Patientin mit Splenomegalie und Leukozytose beschrieben wurde; diese wies eine symptomatische Milzvergrößerung und ca. 50.000/µl Leukozyten auf, überwiegend reife polymorphkernige Neutrophilen. Aufgrund anhaltender Beschwerden wurde die Patientin splenektomiert, anschließend stiegen die Leukozyten bis auf 240.000/µl an, fielen dann aber wieder auf etwa 45.000/µl ab. Drei Monate später verstarb die Patientin vermutlich an den Folgen einer Postsplenektomie-Sepsis (1). Der vorliegende Artikel gibt einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand zu dieser Neoplasie.
Lesen Sie mehr 
Hämatologie

Therapiestrategien bei Aplastischer Anämie

Die Aplastische Anämie (AA) ist eine seltene Erkrankung aus dem Formenkreis der Bone-Marrow-Failure-Syndrome (BMFS). Pathophysiologisch liegt meistens ein autoimmunvermittelter T-Zell-Angriff auf das hämatopoetische Stammzellkompartiment vor, der je nach Schweregrad zu lebensbedrohlichen (Pan-)Zytopenien führt. Aktuell existieren in Abhängigkeit von Alter und Allgemeinzustand des betroffenen Patienten zwei alternative, klinisch relevante Therapiestrategien für die schwere Verlaufsform der Aplastischen Anämie (sAA): Eine immunsuppressive Therapie bestehend aus Ciclosporin A (CSA) alleine (v.a. bei älteren, komorbiden Patienten) oder in Kombination mit Antithymozytenglobulin (ATG), oder eine allogene Stammzelltransplantation (alloSCT), vorzugsweise in Form einer Knochenmarktransplantation. Für die Entscheidungsfindung zwischen beiden Strategien sind 3 Faktoren relevant: neben dem Alter des Patienten die Verfügbarkeit eines passenden Stammzellspenders und der erklärte Wille des Spenders zur Knochenmarkspende (anstatt der weniger belastenden Sammlung peripherer Blutstammzellen durch ein Aphereseverfahren). Der vorliegende Beitrag fasst die wichtigsten Aspekte der jeweiligen Therapieformen in der Erst- und Zweitliniensituation zusammen und beschreibt grundsätzliche Überlegungen hinsichtlich des möglichen Nebenwirkungsprofils, die bei der Therapieentscheidung zu berücksichtigen sind. Zudem erfolgt eine Darstellung innovativer neuer möglicher Therapieoptionen zur Behandlung der AA.
Lesen Sie mehr 
Hämatologie

Paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie (PNH)

Die paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie (PNH) ist eine sehr seltene erworbene Erkrankung mit einer Prävalenz von ca. 16 pro 1 Million Einwohner und einer Inzidenz von 1,3 Fällen pro 1 Million Einwohner. Sie ist durch eine unspezifische und in ihrer Schwere sehr variabel ausgeprägte Symptomatik gekennzeichnet, was dazu führt, dass die PNH vermutlich unterdiagnostiziert wird (1). Typisch für die PNH sind eine intravasale Hämolyse, eine Thrombophilie und Zytopenien verschiedener Ausprägung. Sie kann zusammen mit einem Knochenmarksversagen, wie z.B. einer Aplastischen Anämie oder einem Myelodysplastischen Syndrom, auftreten.
Lesen Sie mehr 
Hämatologie

Therapie des Multiplen Myeloms nach der „ersten (Kongress-)Halbzeit“ ASCO & EHA 2019 – Versuch einer aktuellen Einordnung

Auf den diesjährigen Kongressen der American Society of Clinical Oncology (ASCO) sowie der European Hematology Association (EHA) gab es einige spannende Studienergebnisse und Erkenntnisse bezüglich der Behandlungsoptionen beim Multiplen Myelom. Prof. Dr. Stefan Knop und Dr. Max Bittrich vom Universitätsklinikum Würzburg geben im Folgenden einen Einblick.
Lesen Sie mehr