Journal Onkologie

Diagnostik | Beiträge ab Seite 26

Medizin

Platin-sensitives Ovarialkarzinomrezidiv: Erhaltungstherapie mit Niraparib

Seit der Zulassung von Niraparib (Zejula®) im November 2017 kann allen Patientinnen mit rezidiviertem Ovarialkarzinom, die auf die Platin-basierte Rezidivtherapie angesprochen haben, eine Erhaltungstherapie mit dem PARP-Inhibitor angeboten werden. Die Bestimmung des BRCA-Mutationsstatus ist nicht notwendig. Ein Lunch-Symposium im Rahmen des 10. Kongresses für Gynäkologie und Geburtshilfe informierte über die Daten der Zulassungsstudie, aktuelle Auswertungen und das Therapiemanagement.
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Hämatologie

Infektiöse Komplikationen nach autologer Stammzelltransplantation

Autologe Stammzelltransplantation (autoSCT) ist eine etablierte Therapie bei rezidivierten lymphoproliferativen Erkrankungen und rezidivierten Hodentumoren. Der größte Anteil davon entfällt in Deutschland auf die Therapie des Multiplen Myeloms. Infektionen während der Neutropenie-Phase nach hochdosierter Chemotherapie und autoSCT (Tab. 1) sind in Anbetracht der Morbidität und Mortalität von großer Bedeutung. Bei nur ca. einem Drittel der Infektionen lässt sich ein mikrobiologischer Nachweis führen. Bakterielle Infektionen sind hauptsächlich für die Infektionen in der Neutropenie-Phase verantwortlich. Virus-Reaktivierungen bzw. -Infektionen und Pilz-Infektionen machen nur einen geringen Anteil der Infektionen aus. Die rechtzeitige Gabe mit empirischer antibiotischer Therapie ist bei Infektionen in der Neutropenie-Phase unumgänglich. Eine umfassende Diagnostik für die Suche nach spezifischen Erregern ist sinnvoll, ergibt jedoch in vielen Fällen keinen wegweisenden Befund. Eine zusätzliche Gabe empirischer antimykotischer Therapie ist bei prolongierter Neutropenie, Nicht-Ansprechen der empirischen antibiotischen Therapie sowie klinischer Instabilität angezeigt. Zur Reduzierung der Dauer der Neutropenie, antibiotischer Therapie und des Krankenhausaufenthaltes ist die Gabe von Granulozyten-Kolonie-Stimulierendem Faktor (G-CSF) sinnvoll.
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Sarkome

Zentrum für Tumoren und Muskuloskelettale Tumoren Bad Abbach

Primär maligne Knochen- und Weichteiltumoren, die eine scheinbare Randerscheinung der Orthopädie bilden, sind außerordentlich selten. Für die Bundesrepublik Deutschland rechnet man mit ca. 600 Neuerkrankungen eines malignen Knochentumors, dem gegenüber steht eine Zahl von ca. 4.000 Weichgewebssarkomen pro Jahr sowie eine Vielzahl von benignen Knochentumoren oder tumorähnlichen Läsionen, die oft als Zufallsbefund entdeckt werden, ohne dass sie einer speziellen Therapie bedürfen. Unsicherheit des behandelnden Arztes in der klinischen und bildgebenden Diagnostik führen hier nicht selten zu operativen Eingriffen, die oft gar nicht notwendig wären. Auch häufig wiederholte Kontrollen mittels MRT oder Computertomographie treiben die Gesundheitskosten oft unnötig in die Höhe.
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Ösophaguskarzinom

Strahlentherapeutische Konzepte zur Behandlung des Ösophaguskarzinoms

Seit Jahrzehnten wird eine steigende Inzidenz des Ösophaguskarzinoms beobachtet. Dies betrifft in den westlichen Industrienationen Adenokarzinome stärker als Plattenepithelkarzinome. Die kurative Therapie beider histologischer Subtypen umfasst multimodale Konzepte mit chirurgischen, strahlentherapeutischen und systemtherapeutischen Therapieoptionen. Strahlentherapeutische Behandlungskonzepte werden im Wesentlichen als definitive Radiochemotherapie oder als neoadjuvante Radiochemotherapie vor geplanter Resektion eingesetzt. Neuere Studienergebnisse zeigen für das multimodale Konzept aus neoadjuvanter Radiochemotherapie und Chirurgie ein verbessertes Überleben der behandelten Patienten im Vergleich zur alleinigen Resektion. Entscheidend hierbei ist der Einsatz moderner Bestrahlungstechniken und Chemotherapieprotokolle, der eine effektive und besser verträgliche Behandlung ermöglicht.
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Hämatologie

Checkpoint-Inhibition: Immune-related adverse events (irAEs) – immunvermittelte unerwünschte Wirkungen

Der stetig zunehmende Einsatz von Immun-Checkpoint-Inhibitoren führt zu einem immer besseren Verständnis der spezifischen Nebenwirkungen dieser Therapien, welche aufgrund ihrer immunologischen Natur als “immune-related adverse events (irAEs)” – immunvermittelte unerwünschte Wirkungen – bezeichnet werden. Das Spektrum dieser irAEs umfasst neben häufig zu beobachtenden Manifestationen – welche insbesondere Haut, Gastrointestinaltrakt und endokrine Organe betreffen – auch seltenere Phänomene, wie Störungen der Hämatopoese oder des ZNS. Wenngleich irAEs schwerwiegend sein können, sind sie durch eine frühzeitige Diagnose sowie die mittlerweile bestehenden Erfahrungen in deren Behandlung meist gut therapierbar und häufig komplett reversibel. Auch die Erfahrungen in der Behandlung von Patienten mit Komorbiditäten, beispielsweise mit autoimmunologischen Erkrankungen, nehmen zu, was eine bessere Risiko-Einschätzung in der Differentialtherapie dieser Patienten ermöglicht. Das Spektrum der irAEs sowie deren Behandlung ist neben aktuellen Daten zur Risiko-Abschätzung in der Behandlung von Patienten mit Komorbiditäten Thema dieses Artikels.
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Malignes Melanom

Molekulargenetik bei soliden Tumoren: Neuer Ausblick durch mehr Einblick

Nachdem das letzte Jahrzehnt der Onkologie ganz im Zeichen der molekular stratifizierten Therapie stand, bricht nun offenbar die Ära der Immunonkologie an. Für beide Therapiekonzepte ist das Verständnis molekulargenetischer Aspekte der Tumorzelle von grundlegender Bedeutung. Einen Großteil des molekulargenetischen Erkenntnisgewinns der letzten Jahre haben wir modernen NGS (Next Generation Sequencing)-basierten Sequenzierungsmethoden zu verdanken, welche die molekularpathologische Diagnostik auf breiter Basis verändert hat. Anschaulich wird dies an folgendem Beispiel: Im Rahmen des humanen Genomprojekts (1990 bis 2003) wurden die ca. 25.000 Gene eines Menschen mittels Sanger-Sequenzierung innerhalb von etwa 13 Jahren komplett sequenziert. Die gleiche Leistung bieten heutige Hochdurchsatz-Sequenziergeräte in einigen Stunden. Diese revolutionäre Entwicklung ging mit grundlegenden technischen Modifikationen der Sequenziertechnologien einher. Durch diese technologischen Fortschritte gewinnt die NGS-Paneltestung für die Molekulargenetik immer mehr an Bedeutung. So lassen sich relevante Genabschnitte vieler Patienten gleichzeitig parallel sequenzieren, um diejenigen Mutationen bzw. Varianten zu detektieren, die nachweislich mit einem bestimmten Krankheitsbild assoziiert sind. Dies erlaubt eine hohe diagnostische Sicherheit durch die tiefe Abdeckung der Zielsequenzen und darüber hinaus, eine gewisse Anzahl an Patientenproben vorausgesetzt, eine ökonomischere Routinetestung zur Diagnosesicherung oder zur Bestimmung prognostischer bzw. prädiktiver Tumormarker.
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Medizin

Hochdimensionale Zytometrie ermöglicht Erfolg einer Immuntherapie zu bestimmen

Nicht alle Krebskranken sprechen auf eine Immuntherapie an, müssen aber deren Nebenwirkungen in Kauf nehmen. Ein Forscherteam der Universität Zürich und des Universitätsspitals Zürich hat nun mit einer neuartigen Methode herausgefunden, welche Patienten voraussichtlich auf eine Immuntherapie positiv reagieren werden. Sie konnten in den Blutproben die Biomarker in Form von molkularen Mustern identifizieren, welche noch vor Behandlungsbeginn darauf schließen lassen, ob die Therapie mit größerer Wahrscheinlichkeit wirksam ist – oder eben nicht.
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Gynäkologische Tumoren

Gynäkologie: Fertilitätserhalt vor einer Tumortherapie

Fertilitätsprotektive Maßnahmen vor gonadotoxischen Therapien spielen aufgrund steigender Überlebensraten bei Krebs- und Autoimmunerkrankungen im reproduktiven Alter eine zunehmende Rolle. Eine flächendeckende Beratung über präventive Möglichkeiten ist bei drohender Amenorrhoe und möglicher Sterilität überaus wichtig, da eine ungewollte Kinderlosigkeit ein emotional belastendes Ereignis für die Patientin darstellt. Die Komplexität der Behandlungsoptionen erfordert eine rasche, reproduktionsmedizinische Betreuung. Zu den fertilitätserhaltenden Maßnahmen zählen die Kryokonservierung fertilisierter/unfertilisierter Oozyten oder von Ovargewebe, die operative Transposition der Ovarien und die Therapie mit GnRH-Agonisten, wobei diese Methoden einzeln oder kombiniert angewendet werden können. Die Erfolgsaussicht auf eine spätere Lebendgeburt hängt dabei vom Alter der Patientin, der Prognose und der durchgeführten fertlitätserhaltenden Prozedur ab.
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Mammakarzinom

Besondere Herausforderung für eine ganzheitliche Onkologie: Junge Erwachsene mit Krebs

Was ist ein „junger Erwachsener“? Über die Definition dieser Altersgruppe lässt sich trefflich streiten. Geht man von international gängigen Definitionen für die Adoleszenten und jungen Erwachsenen aus, so beginnt die untere Altersgrenze meist bei 15 Jahren. Das Kinderkrebsregister in Mainz schwankt in seinem Jahrbuch zwischen einer unteren Altersgrenze von 15 bis 18 Jahren (1). Für die obere Altersgrenze der „jungen Erwachsenen“ werden in der Literatur sehr unterschiedliche Grenzen aufgeführt. Rein pragmatisch haben wir von der Deutschen Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs uns für einen Altersbereich zwischen 18 und 39 Jahren entschieden. An einigen Stellen ist zur Verwertung vorliegender statistischer Daten allerdings ein Altersbereich von 15 bis 39 Jahren erforderlich. Auf diese Weise wird eine Gruppe von jungen Krebspatienten zusammengefasst, denen einige wichtige medizinische Probleme, psychische und soziale Besonderheiten gemein sind. Wie wir unten sehen werden, gilt es allerdings auch die bestehenden Inhomogenitäten in dieser Altersgruppe zu berücksichtigen.
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Endokrine Tumoren

mRCC: Erstlinientherapie mit Sunitinib nicht zu früh abbrechen

Seit der Einführung der Kinase-Inhibitoren (TKIs) hat sich die Therapie des metastasierten RCC deutlich verbessert. Allerdings stellen Diagnostik und Therapie des mRCC oftmals eine Herausforderung dar. Laut Prof. Dr. Michael Staehler, Großhadern, ist die Kooperation des behandelnden Urologen und eines onkologischen Radiologen nicht nur bei der Diagnostik, sondern auch in der Beurteilung des Therapieerfolgs essenziell.
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Kolorektales Karzinom

Überwachungsstrategie nach kurativer Therapie bei metastasiertem kolorektalen Karzinom

Patienten, bei denen Metastasen der Leber oder Lunge in kurativer Intention entfernt werden, weisen im Verlauf ein hohes Rezidiv-Risiko auf. In Abhängigkeit von dem primär betroffenen Organ treten Rezidive unterschiedlich häufig, vor allem in Lunge und Leber auf. Diese Rezidive können in einem Teil der Fälle erneut in kurativer Absicht operiert werden, bei anderen Patienten bietet sich eine palliative Chemotherapie an. Eine engmaschige Überwachung nach Metastasen-Resektion ist daher sinnvoll und sollte vierteljährlich eine Anamnese, klinische Untersuchung, Bestimmung des CEA und Abdomen-Sonographie sowie viertel- bis halbjährlich Computertomographien von Thorax und Abdomen umfassen. Eine Risiko-Stratifizierung über Scores ist möglich und kann in die Nachsorge-Planung eingebunden werden.
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Kolorektales Karzinom

Transanale Tumor-Abtragung beim Rektumkarzinom

Rektumkarzinome sind häufig vorkommende Tumoren. Die Therapie ist mehrheitlich interdisziplinär, multimodal und für den Patienten folgenreicher als die der Kolonkarzinome, von denen Rektumkarzinome zuverlässig abzugrenzen sind. Lokale Abtragungen durch einen transanalen Zugang sind radikalen Operationsverfahren hinsichtlich Risiken und Lebensqualität deutlich überlegen. Dem prätherapeutischen Staging kommt dabei eine wichtige Bedeutung zu. Es wird dargelegt, für welche Stadien ein lokales Vorgehen gleichwertige onkologische Ergebnisse liefern kann. Die Kriterien gehen dabei über das TNM-System hinaus und verdienen eine genaue Überprüfung. Die Ausweitung lokaler Therapieverfahren auf höhergradige T-Stadien ist Gegenstand von Studien. Das Instrumentarium für einen transanalen Zugang ist vielfältig. Die Erfahrung des Operateurs entscheidet wesentlich über Machbarkeit und das Vorgehen.
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Hepatozelluläres Karzinom

Lokal-ablative und systemische Therapieverfahren beim hepatozellulären Karzinom

Das hepatozelluläre Karzinom (HCC) ist weltweit der siebthäufigste Tumor. Auf Grund der anhaltend unzureichenden Behandlungsoptionen für Patienten gerade im fortgeschrittenen Tumorstadium ist das HCC allerdings die dritthäufigste tumorbedingte Todesursache (http://www.iarc.fr/). Das HCC entsteht in 70-80% aller Fälle auf dem Boden einer Leberzirrhose, die die Funktion der Leber i.d.R. deutlich beeinträchtigt. Aus diesem Grund müssen bei den HCC-Patienten nicht nur die Tumorcharakteristika (Größe und Anzahl der Läsionen, Metastasen und Gefäßinvasion), sondern auch die chronische Lebererkrankung bei der Therapieentscheidung mitbedacht werden. Da mit Ausnahme der Leber-Transplantation jede Therapie potentiell auch zu einer Verschlechterung der Leberfunktion führen kann, muss die individuelle Therapieempfehlung jedes HCC-Patienten in einem interdisziplinären Tumorboard getroffen werden.
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ZNS-Tumoren

Neurochirurgische Therapie von Gliomen

Die neurochirurgische Therapie ist integraler Bestandteil der multidisziplinären Behandlung von Gliom-Patienten. Sie liefert Gewebe für die Sicherung der Diagnose und die Entwicklung personalisierter Therapien. Durch die lokale Applikation therapeutisch wirksamer Substanzen kann die Blut-Hirn-Schranke umgangen werden; Wirksamkeitsnachweise stehen für die meisten Therapieansätze allerdings noch aus. Wenn es die Tumorlokalisation und der Funktionszustand des Patienten erlauben, sollte eine maximal mögliche Tumorresektion unter Funktionserhalt angestrebt werden. Diese verbessert nachweislich die Prognose und Lebensqualität. In den vergangenen Jahren hat es bemerkenswerte Fortschritte in der präoperativen funktionellen Bildgebung (fMRT, Fiber Tracking, NBS) und der intraoperativen Resektionskontrolle (Tumorfluoreszenz, MRT, Ultraschall) und Funktionsüberwachung (elektrophysiologisches Neuromonitoring, Wachkraniotomie) gegeben. Ein Patienten-zentriertes Outcome sollte neurochirurgische Therapiestrategien in der Zukunft noch stärker im Hinblick auf die Patienten-empfundene und kognitive Lebensqualität bewerten.
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Hepatozelluläres Karzinom

Das Universitäre Lebertumorzentrum Leipzig (ULTC)

Das Universitätsklinikum Leipzig ist ein Klinikum der Supra-Maximalversorgung in Mitteldeutschland mit über 1.350 Betten, in welchem das gesamte Spektrum der modernen Medizin angeboten wird. Ein besonderer Schwerpunkt ist die Behandlung von Lebererkrankungen und Lebertumoren, welche fächerübergreifend durchgeführt wird und sowohl aktuellste Behandlungsmethoden als auch klinische Studien und Forschungsprojekte umfasst.
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