Journal Onkologie

Diagnostik | Beiträge ab Seite 29

Gallengangskarzinom

Präoperative Diagnostik und Intervention beim Klatskin-Tumor

Perihiläre Cholangiokarzinome (pCC, auch: Klatskin-Tumore) stellen ca. 50-70% aller Cholangiokarzinome dar. pCC gehen mit einer schlechten Prognose einher, wobei das 5-Jahres-Überleben nach chirurgischer Resektion bei ca. 10-40% liegt. Die einzige kurative Therapie bei pCC ist die Operation. Ziel der Operation ist wiederum die Resektion im Gesunden (R0). Die präoperative Diagnostik ist von entscheidender Bedeutung für die Patientenselektion. Die Cholangiographie mittels MRT mit MRCP ist die geeignetste nicht-invasive Methode, um den Tumor und dessen lokale Ausdehnung darzustellen. Im Falle einer Cholangitis erfolgt die Cholangiographie mit Hilfe von ERC oder PTCD mit therapeutischer aber auch diagnostischer Intention. Die CT-Untersuchung von Thorax/Abdomen/Becken erlaubt es, Aussagen zur Fernmetastasierung sowie zur Gefäßbeteiligung und zum Gefäßstatus zu treffen. Die CT- oder MRT-gestützte Volumetrie ermöglicht die Einschätzung des totalen Lebervolumens und des postoperativen Restvolumens. Bei einem postoperativ zu erwartenden funktionellen Rest der Leber unter 25-30% des totalen Lebervolumens kann eine Pfortaderembolisation zur Induktion einer Hypertrophie erfolgen. Die Evidenz für die Durchführung neoadjuvanter Therapien ist zurzeit auf Fallbeschreibungen begrenzt und wird in Einzelfällen im Rahmen des Tumorboards diskutiert.
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Diagnostik

Chirurgische Behandlung des Klatskin-Tumors

Das Cholangiokarzinom (engl. cholangiocarcinoma, CC) geht vom Epithel der Gallenwege aus und wird nach der makroskopisch-anatomischen Lokalisation in das intrahepatische (iCC), extrahepatische perihiläre (pCC) und extrahepatische distale (dCC) Cholangiokarzinom eingeteilt. Makro- und histopathologisch werden bezüglich Vorläuferläsionen und Morphologie mehrere Subtypen unterschieden, zu denen z.T. deutliche Parallelen zu Neoplasien des Pankreas bestehen. Die chirurgische Resektion stellt die einzige kurative Therapie dar und richtet sich nach der Lokalisation. Insbesondere die pCC (sog. Klatskin-Tumore) erfordern ein differenziertes operatives Vorgehen und eine präoperative Konditionierung. Bei R0-Resektion und Fehlen von Lymphknotenmetastasen kann ein relativ gutes Überleben erreicht werden. Die Datenlage zur adjuvanten und neoadjuvanten Therapie ist limitiert.
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Sarkome

Operative Therapieverfahren beim Pleuramesotheliom: „Multimodale Verfahren können das Überleben verlängern“

Bei 70-80% aller Mesotheliom-Patienten findet sich in der Anamnese ein beruflicher Kontakt mit Asbest. Dies ist auch beim Pleuramesotheliom der Fall. Prof. Dr. Bernward Passlick, Ärztlicher Direktor der Klinik für Thoraxchirurgie am Universitätsklinikum Freiburg, beantwortete im Interview mit JOURNAL ONKOLOGIE Fragen zu Diagnostik, Staging und den operativen Therapiemöglichkeiten.
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Magenkarzinom

Histopathologische und molekulare Subklassen des Magenkarzinoms

Das Magenkarzinom ist weltweit der fünfthäufigste maligne Tumor mit deutlichen geographischen Unterschieden in der Inzidenz. In den westlichen Industrienationen ist die Prognose oft ungünstig, da auf Grund fehlender Vorsorgeprogramme die Karzinome meistens erst im fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert werden. Magenkarzinome sind überwiegend Adenokarzinome und werden von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in das tubuläre, papilläre, muzinöse, gering kohäsive (einschließlich des Siegelringzellkarzinoms) Karzinom sowie den Mischtyp unterteilt. Das Karzinom mit lymphoidem Stroma und das hepatoid differenzierte Adenokarzinom zählen zu den selteneren Varianten. In den vergangenen Jahren wurden mehrere Studien veröffentlicht, die verschiedene molekulare Klassifikationen des Magenkarzinoms vorschlugen. Die methodisch umfassendsten Studien unterschieden vier molekulare Subtypen: das chromosomal instabile, das genomisch stabile, das Epstein-Barr-Virus-positive und das mikrosatelliteninstabile Magenkarzinom. Während das genomisch stabile, das Epstein-Barr-Virus-positive und das mikrosatelliteninstabile Magenkarzinom noch relativ gut voneinander abgegrenzt werden können, umfasst das chromosomal instabile Magenkarzinom vermutlich eine relativ heterogene Gruppe. Zukünftige Studien müssen zeigen, ob die (morpho)-molekulare Klassifikation des Magenkarzinoms für prognostische und prädiktive Aussagen geeignet ist.
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Magenkarzinom

Magenkarzinom: Stellenwert der hyperthermen intraperitonealen Chemotherapie (HIPEC) und Peritonektomie

Sowohl eine positive Zytologie im Rahmen der Lavage als auch der Nachweis einer Peritonealkarzinose gelten gemäß der aktuellen TNM-Klassifikation beim Magenkarzinom als Kriterium für ein allenfalls palliatives Therapiekonzept. Bei bis zu 17% der Patienten mit Magenkarzinom liegt zum Zeitpunkt der Erstdiagnose eine peritoneale Metastasierung vor. Ein wesentlicher prognostischer Faktor ist die komplette Zytoreduktion, d.h. eine komplette makroskopische Tumorfreiheit nach Resektion. Die multimodale Therapie, bestehend aus Chemotherapie, zytoreduktiver Chirurgie (CRS) und hyperthermer intraperitonealer Chemotherapie (HIPEC), kann in ausgewählten Fällen zu einer Verlängerung des medianen Überlebens von 1-3 Monaten auf 11 Monate führen. Die CRS und HIPEC gehen jedoch mit einer Morbidität von 15-50% und einer Mortalität von 1-10% einher. Daher sollte die Evaluation durch ein erfahrenes Team, bestehend aus Chirurgen, Onkologen und Intensivmedizinern erfolgen, um eine möglichst hohe Rate an kompletter Zytoreduktion bei niedriger Komplikationsrate zu gewährleisten.
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Diagnostik

Die LungenClinic Grosshansdorf: Modernstes Spezialistenwissen seit über 100 Jahren

Nordöstlich von Hamburg hat sich eine Fachklinik etabliert, die weltweit für ihre Expertise in der Pneumologie bekannt ist: die LungenClinic Grosshansdorf. Dabei ist die Interdisziplinarität zwischen Pneumologie, Onkologie, Thoraxchirurgie und Anästhesie ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg bei Diagnose und Therapie sämtlicher Erkrankungen der Lunge und Atemwege. Als einziges von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziertes Lungenkrebszentrum im Raum Hamburg und Schleswig-Holstein profitiert das 215-Betten-Haus von seiner überdurchschnittlich hohen wissenschaftlichen Arbeit, ist es doch nicht zuletzt mit dem Airway Research Center North (ARCN) norddeutscher Standort des Deutschen Zentrums für Lungenforschung (DZL) und darüber hinaus akademisches Lehrkrankenhaus der Universität zu Lübeck. Umfangreiche, kontinuierliche klinische Forschung trägt darüber hinaus seit Jahrzehnten zu entscheidenden Forschungsergebnissen in der Pneumologie bei.
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BNGO

SABCS 2016 – Praxisrelevante Ergebnisse für gynäkologisch-onkologische Patientinnen

Das jährlich im Dezember stattfindende San Antonio Breast Cancer Symposium (SABCS) ist immer ein ganz besonderes Meeting für Brustkrebsexperten aller Länder. In zahlreichen Plenarsitzungen ohne Parallelveranstaltungen gelingt es alljährlich, sich einen Überblick über den „State of the Art“ in Grundlagenforschung, Diagnostik, Therapie und inzwischen auch Outcome zum Thema Mammakarzinom zu verschaffen. Neue Substanzen, prognostische und prädiktive Biomarker, Chemotherapie ja oder nein, antihormonelle Konzepte, supportive Neuerungen, patient reported outcomes – jedes dieser Schwerpunktthemen wird aufgegriffen, durch hervorragende Referenten präsentiert und kompetente Diskutanten beleuchtet. Viele Mitglieder des BNGO nehmen an wissenschaftlichen Studien wie z.B. der GBG, der AGO und der NOGGO teil und sind einerseits gespannt auf die Daten, die oft beim SABCS vorgestellt werden. Andererseits ist es auch ihr Anliegen, die neuesten Daten zu werten und sinnvolle Konzepte zeitnah und patientenorientiert in der Praxis umzusetzen. Dr. Jörg Schilling, Vorsitzender des BNGO, schildert uns die praktischen Implikationen vom SABCS 2016, die sich aus seiner Sicht für die gynäkologisch-onkologische Praxis ergeben.
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NSCLC

Thoraxchirurgie bei älteren Patienten

Gegenwärtig ist in Deutschland jeder fünfte, im Jahr 2030 dann bereits jeder dritte Bürger 60 Jahre oder älter. Waren im Jahr 2000 in den USA 34,7 Millionen Menschen älter als 65 Jahre, wird diese Zahl nach moderaten Schätzungen in 50 Jahren bei 78,8 Millionen liegen – bei einer Gesamtbevölkerung von ca. 320 Millionen. Die Lebenserwartung steigt in der westlichen Welt jedes Kalenderjahr um 6 Wochen. Da auch der Altersgipfel für das Bronchialkarzinom zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr liegt, werden wir uns zunehmend damit auseinandersetzen müssen, Patienten in hohem und höherem Lebensalter zu behandeln. 50% der Patienten sind zum Zeitpunkt der Diagnose älter als 69 Jahre. Je älter eine Gesellschaft ist, desto mehr (alte) „Krebspatienten“ werden in ihr leben und müssen von ihr versorgt werden.
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Mammakarzinom

HER2-positives metastasiertes Mammakarzinom: Wirksamkeit und Verträglichkeit von Trastuzumab Emtansin bei Patientinnen mit Hirnmetastasen

Trastuzumab Emtansin (Kadcyla® ▼) ist erste Wahl für die Second-Line-Therapie des HER2+ metastasierten Mammakarzinoms (mBC) (1): Das Antikörper-Wirkstoff-Konjugat verlängert das Gesamtüberleben (OS) der betroffenen Frauen gegenüber Capecitabin/Lapatinib sowie HER2-basierten Vergleichstherapien jeweils um etwa ein halbes Jahr (2, 3). Eine aktuelle Interimsanalyse der Sicherheitsstudie KAMILLA, die auf dem diesjährigen San Antonio Breast Cancer Symposium (SABCS) vorgestellt wurde, zeigt, dass auch Frauen mit Metastasen im zentralen Nervensystem (ZNS) von der Behandlung mit Trastuzumab Emtansin profitieren können (4).
 
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Kopf-Hals-Tumoren

Aktuelle Konzepte der Rekonstruktion des Gesichtsskeletts nach onkologischer Resektion

Das Plattenepithelkarzinom der Mundschleimhaut stellt mit Abstand den häufigsten malignen Tumor der Mundhöhle dar. Die kurative Therapie besteht in die Regel in einer chirurgischen Resektion und – in Abhängigkeit vom Tumorstadium – einer adjuvanten Radio- oder Radiochemotherapie. In vielen Fällen müssen bei einer angestrebten in-sano-Resektion Anteile der Kieferknochen oder des Mittelgesichtsskeletts geopfert werden. Entsprechend dem Ausmaß des Stützgewebeverlusts, der resultierenden Funktionsstörung und der Prognose erfolgt heute bevorzugt unmittelbar an die radikale onkologische Resektion ein primärer Ersatz der betroffenen Knochen und Weichteile. Hierbei erfolgt je nach bestehender Defektkonfiguration ein autologer Gewebetransfer aus verschiedenen Spenderregionen. Ziel der ossären Rekonstruktion ist der Erhalt bzw. die Wiederherstellung von Funktion und der Ästhetik der entsprechenden Gesichtsregion. Im Vordergrund stehen hierbei die Schluck- und Sprachfunktion der Patienten. In diesem Übersichtsartikel werden allgemeingültige Grundregeln zur Indikationsstellung für die knöcherne Resektion und Rekonstruktion inklusive deren Klassifikationen dargestellt und häufige Behandlungsstrategien exemplarisch vorgestellt.
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Ovarialkarzinom

Operative Therapie des frühen Ovarialkarzinoms

Das epitheliale Ovarialkarzinom ist mit einem Lebenszeitrisiko von 1,5% das zweithäufigste genitale Malignom der Frau, jedoch mit 5,6% aller Krebssterbefälle die häufigste tödliche gynäkologische Krebserkrankung. Trotz intensiver Bemühungen konnte bisher keine mortalitätssenkende Früherkennungsmaßnahme gefunden werden, so dass konstant nur 25% aller Patientinnen im Frühstadium detektiert werden können (1).
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Ovarialkarzinom

Behandlung des Ovarialkarzinoms im Gynäkologischen Krebszentrum am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

Für Patientinnen, die an einem Ovarialkarzinom erkrankt sind, ist die Behandlung an einem ausgewiesenen Zentrum entscheidend. Der Fokus der Klinik für Gynäkologie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) liegt auf der Diagnostik und Therapie gynäkologischer Krebserkrankungen. Das gynäkologische Krebszentrum des UKE gehört zum universitären Cancer Center Hamburg (UCCH). Die Patientinnen können hier von der Expertise verschiedener Fachbereiche und einer interdisziplinären Therapieplanung profitieren und eine individualisierte Behandlung ihrer Erkrankung erhalten.
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Diagnostik

Vereinzelung von CTCs: Automatisierung bringt entscheidenden Vorsprung in der Krebstherapie

Der Verlauf von Krebserkrankungen ist kaum vorhersagbar und die Prognose für den Patienten daher oft unklar. Obschon man weiß, dass jeder Patient anders auf ein und dieselbe Therapie reagiert, ist es bisher dennoch schwer, daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen. Die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen am Fraunhofer ICT-IMM haben ein vollautomatisiertes System für die „Liquid Biopsy“ zur Isolierung einzelner Tumorzellen (CTCs) aus Patientenblut entwickelt. Das System versetzt Krebsforscher in die Lage, CTCs individueller Patienten zu gewinnen und an diesen Krankheitsverläufe zu studieren und Therapieansätze zu entwickeln. Es wird erwartet, dass die Analyse einzelner CTCs in einigen Jahren in der patientennahen Therapie genutzt werden kann.
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Medizin

Unklare Splenomegalie mit Thrombozytopenie – Morbus Gaucher?

"Wir diagnostizieren nur Erkrankungen, die wir kennen", so brachte die Gaucher-Expertin Prof. Ursula Plöckinger, Berlin, die Herausforderung der Diagnostik von Morbus Gaucher und auch anderen seltenen Erkrankungen auf den Punkt. Die lysosomale Speicherkrankheit Morbus Gaucher zu kennen und bei Vorliegen einer unklaren Splenomegalie als eine mögliche Differentialdiagnose in Betracht zu ziehen, ist die entscheidende Voraussetzung für eine frühzeitige Diagnose. Das betonten Experten bei einem Sanofi Genzyme Satellitensymposium bei der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (DGHO) in Leipzig. Denn unbehandelt kann die häufigste lysosomale Speicherkrankheit zu Komplikationen und bleibenden Schäden führen (1). Darum sind eine frühzeitige Diagnose und eine rasche Therapie besonders wichtig. Mittlerweile stehen den Patienten zwei spezifische Behandlungsansätze zur Verfügung.
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