Journal Onkologie

Diagnostik | Beiträge ab Seite 4

NSCLC

Aktuelle Umfrage zur Testbereitschaft in frühen und späten Stadien des NSCLC

Immunonkologische und molekular zielgerichtete Therapieoptionen stehen inzwischen in fast allen Stadien des nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms (NSCLC) zur Verfügung. Die Bedeutung der erforderlichen Testverfahren für deren ­Anwendung ist entsprechend groß und wächst weiter. So wird die Analyse von EGFR-Mutationen, ALK-Alterationen und des PD-L1-Status nun auch in frühen Erkrankungsstadien von den Leitlinien empfohlen (1, 2). Um deren Umsetzung in die Praxis zu verifizieren, wurde zum 6. Mal seit 2012 eine bundesweite Befragung zum Testverhalten bei Ärzt:innen an Universitätskliniken, nicht-universitären Kliniken, Lungenfachkliniken sowie onkologischen Praxen und medizinischen ­Versorgungszentren (MVZs) durchgeführt (3-6). 2023 sind die EGFR-Testraten im Stadium IB-IIIA auf 80% angestiegen von 55% in 2021, dabei wird mit steigendem Stadium mehr getestet. Auch die PD-L1- und ALK-Testraten sind aufgrund neuer Therapieoptionen in den frühen Stadien gestiegen. Die Rate der PD-L1-Analysen im Stadium III ist mit 98% inzwischen sehr hoch und spiegelt den Therapiestandard wider. Im Stadium IV ist der Anteil prätherapeutisch untersuchter Marker erneut gestiegen (2023: 96%, 2021: 90%, 2019: 89%, 2016: 83%). Dennoch erhielten 22% der Patient:innen im Stadium IV bereits eine medikamentöse Erstlinientherapie, bevor das Testergebnis vollständig vorlag (2021: 16%). Hier zeigt sich weiterhin Verbesserungsbedarf. Eine stadienunabhängige Reflextestung wurde von Partnern des Nationalen Netzwerks Genomische Medizin Lungenkrebs (nNGM) häufiger durchgeführt.
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Diagnostik

Künstliche Intelligenz – Basics zu Neuronalen Netzen, Lernmethoden und Bias

ChatGPT hat die Entwicklung in der Künstlichen Intelligenz (KI) beflügelt. Viele Studien in Hämatologie und Onkologie haben gezeigt, dass mithilfe von KI-Anwendungen zum Teil sehr gute und innovative Ergebnisse in Diagnose, Therapie­unterstützung und anderen Bereichen erzielt werden können. Bevor weitere Beiträge dieser Serie „KI in der Onkologie“ konkrete Anwendungsbeispiele genauer betrachten, werden hier ein paar Basics zu KI, ihren „Lernmethoden“, den zugrundeliegenden Datensätzen und besonderen Herausforderungen ihrer Anwendung beleuchtet.
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NSCLC

Immunzellanalyse: Weichenstellung zur effektiven Therapie des metastasierten NSCLC

Seit langem ist die Stratifikation von Patient:innen mit einem nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) im metastasierten Stadium anhand ihres PD-L1-Status auf Tumorzellen für die Mono-Immuntherapie etabliert (1, 2). Doch weitere Zelltypen sind relevant: Führende Leitlinien empfehlen die PD-L1-Testung auch auf Immunzellen – eine Strategie, die einen differenzierteren Behandlungsansatz ermöglicht (1, 2). Unter einer Mono-Immuntherapie entfallen belastende Nebenwirkungen einer traditionellen Chemotherapie. Zwar ist auch die Immuntherapie nicht frei von Nebenwirkungen, doch Untersuchungen zeigen: Die Ausprägung variiert je nach verwendetem Checkpoint-Inhibitor. Kann durch eine geschickte Wahl der Therapie zukünftig noch mehr Patient:innen eine nebenwirkungsärmere Behandlung ermöglicht werden?
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NSCLC

NSCLC Stadium III und metastasiertes NSCLC – Zwei Therapieregime, ein Ziel: Verbessertes Gesamtüberleben

Das inoperable nicht-kleinzellige Lungenkarzinom (NSCLC) stellt eine große Herausforderung im ­Behandlungsmanagement dar – vor allem in fortgeschrittenen Stadien IIIB und IV. Mit dem PACIFIC- und POSEIDON-Regime# stehen zwei immunonkologisch basierte Therapieoptionen zur Verfügung, die die Chance auf Kuration (PACIFIC) bzw. Lebensverlängerung (POSEIDON) bergen (1, 2). Wie Mark Uhlenbruch, Düsseldorf, in einem ­Gespräch aufzeigte, sollte man daher nicht zu früh aufgeben. Das Gesamtüberleben der Patient:innen kann auch dann noch verbessert werden, wenn die erste Therapieoption nicht gegriffen hat.
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Medizin

Darmkrebs: Subtypen auf der Spur

Bei kolorektalen Karzinomen handelt es sich um heterogene Neoplasien mit unterschiedlichen molekularen Eigenschaften. Zwei wichtige Biomarker in diesem Zusammenhang sind die Mikrosatelliteninstabilität (MSI) und die tumorinfiltrierenden Lymphozyten (TIL). Die Identifizierung und Analyse dieser Biomarker ist essenziell für die prädiktive und prognostische Bewertung der Tumorbiologie. Ziel der aktuellen Forschung ist es, spezifische Subtypen von Darmkrebs zu identifizieren, um eine individualisierte Therapie zu ermöglichen. Wie Wissenschaftler:innen des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) nachweisen konnten, ist die kombinierte Analyse von MSI und TIL vielversprechend für die Optimierung der therapeutischen Strategien.
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Urologische Tumoren

Urinbasierte Diagnostik beim Harnblasenkarzinom – neue Möglichkeiten und Perspektiven

Das Harnblasenkarzinom ist weltweit eine der häufigsten Tumorarten und verursacht zahlreiche Todesfälle. Insbesondere nicht-muskelinvasive high-grade Harnblasenkarzinome (high-grade NMIBC) haben eine hohe Rückfallrate und können in ein muskelinvasives Stadium übergehen. Um die Diagnostik zu verbessern, wird zunehmend auf urinbasierte Tests gesetzt, die eine vielversprechende Alternative zur Urin-Zytologie darstellen. Einige dieser Tests weisen eine höhere Sensitivität und Spezifität auf und könnten somit in der Früherkennung und Nachsorge von Bedeutung sein. Eine multizentrische Studie in Deutschland hat die diagnostische Genauigkeit der gängigsten Urin-Schnelltests im Vergleich zur Urin-Zytologie untersucht. Die Ergebnisse zeigten, dass die verwendeten Tests – BTA stat®, NMP22® BladderChek®, UBC® Rapid Test und CancerCheck® UBC® rapid VISUAL – im Hinblick auf die diagnostische Genauigkeit mit der Urin-Zytologie vergleichbar waren.
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Hämatologie
CME

Haarzellleukämie: Update zu Diagnostik, Therapie, Monitoring und Klassifikation

Die Haarzellleukämie (HZL) ist eine seltene Erkrankung des lymphatischen Systems. Bei frühzeitiger Diagnose und leitliniengerechter Therapie auf der Basis von Purin-Analoga haben Patient:innen eine normale Lebenserwartung. Kritisch diskutiert werden derzeit die Intensivierung der Therapie mit Anti-CD20-Antikörpern, der Ersatz der Chemotherapie durch BRAF-Inhibitoren, die Therapieoptionen nach mehrfachem Rezidiv, die optimale supportive Therapie, das Monitoring sowie die Klassifikation der HZL-Variante. Da die HZL eine chronische Erkrankung ist, müssen Patient:innen lernen, diese Leukämie in ihr Leben zu integrieren. Offener Zugang zu Informationen inklusive Zweitmeinung und Unterstützung durch andere Patient:innen in der Selbsthilfe erleichtern den Umgang mit der Erkrankung.
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Mammakarzinom

DBT + SM – besonders geeignet zur Entdeckung von Mammakarzinomen im Frühstadium

Das Mammakarzinom-Screening mittels digitaler Brust-Tomosynthese (DBT) und synthetischer Mammographie (SM) verbessert die Erkennung invasiver Tumoren im Vergleich zur digitalen Mammographie (DM). Im Folgenden fassen wir die Ergebnisse einer explorativen Subanalyse der interdisziplinären TOSYMA (Tomosynthesis plus Synthesized Mammography)-Studie zusammen. In dieser Studie werden die prognostischen Eigenschaften der durch die Kombination von DBT und SM (DBT + SM) entdeckten Tumoren hinsichtlich Tumorstadium, histologischem Grad, Alter der Patientin und Brustdichte im Vergleich zu Tumoren, die durch das konventionelle DM-Screening entdeckt wurden, untersucht. Das DBT + SM-Screening zeigt eine höhere Entdeckungsrate von invasivem Brustkrebs vom Grad 2 oder 3 im Frühstadium als das DM-Screening, insbesondere bei Frauen im Alter von 60-70 Jahren mit dichtem Brustgewebe.
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NSCLC

Molekulardiagnostik könnte die Ergebnisse von Immuntherapien beim NSCLC verbessern helfen

Der Stellenwert der Molekularpathologie beim metastasierten nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (mNSCLC) nimmt ständig zu – auch im Hinblick auf moderne Immuntherapien. Welche Rolle dabei Biomarker wie KRAS, STK11 und KEAP1 spielen und welche klinischen Konsequenzen ihr Nachweis hat, erläutern die Pathologin Prof. Monika Hämmerle, Halle, und die Klinikerin Dr. Petra Hoffknecht, Georgsmarienhütte, im Doppelinterview.
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Urologische Tumoren
CME

Chirurgische Therapie mediastinaler Keimzelltumoren

Mediastinale Keimzelltumoren sind seltene Tumoren des vorderen Mediastinums, die vorwiegend junge Männer betreffen. Histologisch werden sie in Seminome und Nicht-Seminome unterteilt, zu denen einerseits reife Teratome und andererseits aggressive maligne Tumoren (z.B. embryonale Karzinome) gehören. Die Therapie der Wahl bei reifen Teratomen ist die vollständige chirurgische Resektion, die vorzugsweise minimal-invasiv und zunehmend roboterassistiert durchgeführt werden sollte. Seminome und die übrigen Nicht-Seminome erhalten initial eine Platin-basierte Chemotherapie. Bei Seminomen kann in vielen Fällen auf eine Residualtumorresektion verzichtet werden. Bei Nicht-Seminomen wird in jedem Fall eine chirurgische Resektion empfohlen. In diesen Fällen werden überwiegend offene Operationsverfahren angewandt, da häufig vitale Strukturen vom Tumor infiltriert sind und oft ausgedehnte Resektionen erforderlich machen.
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Diagnostik

Künstliche Intelligenz in der Onkologie – Fortschritt durch neue Techniken

Methoden der Künstlichen Intelligenz (KI) haben vielfältige Einsatzmöglichkeiten in der Krebsmedizin, insbesondere in der Diagnostik. Wichtig ist vor allem die Fähigkeit von KI-Methoden, strukturierte Informationen aus unstrukturierten Daten wie Bildern und Texten zu extrahieren. Der Schwerpunkt vieler Anwendungen liegt auf der Analyse von Histopathologie- und Radiologiebildern zur Identifizierung von Biomarkern und Tumor-Subtypen. Hier werden einige der jüngsten Entwicklungen in der KI dargestellt, einschließlich Vision Transformers und selbstüberwachtem Lernen.
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NSCLC

Chancen und Herausforderungen der Präzisionsonkologie am Beispiel des fortgeschrittenen NSCLC aus Patientensicht

In den vergangenen Jahren hat die genomische Medizin große Fortschritte erzielt. Insbesondere beim nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) stehen Betroffenen nicht nur bereits seit Jahren etablierte personalisierte Therapien zur Verfügung, sondern es herrscht auch eine hohe Taktzahl, was die Durchführung von Studien und die Zulassung von neuen Medikamenten angeht. Das Lungenkarzinom ist ein Treiber für Präzisionsdiagnostik und -therapie. Innovationen bringen aber auch Herausforderungen mit sich, besonders, wenn sie auf festgefügte Strukturen treffen. Wie können möglichst viele Patient:innen Zugang zu Präzisionsonkologie erhalten, um deren Potenzial zu nutzen?
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Medizin

Neue Europäische Initiative zur Prävention von Krebs

Mit der Auftaktveranstaltung im norwegischen Oslo startete am 13. Februar die europäische Initiative „Joint Action Prevent NCD“ zur Vorbeugung von Krebs und weiteren nichtübertragbaren Krankheiten. Die Europäische Union hat erstmalig im Gesundheitsprogramm hierfür ein Fördervolumen in Höhe von über 75 Millionen Euro bewilligt. 25 Länder – fast alle Mitgliedsstaaten der Europäischen Union sowie Norwegen und die Ukraine – arbeiten ab sofort für 4 Jahre gemeinsam in der Initiative zur Gesundheitsförderung und Prävention. In Deutschland sind unter der Federführung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) das Robert Koch-Institut (RKI), das Max Rubner-Institut (MRI), die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) und das Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS beteiligt.
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Gesundheitspolitik

Appell an Krankenkassen – mehr Geld für krebskranke Kinder

Bei der Versorgung krebskranker Kinder mit molekularer Diagnostik liegt aus Sicht eines Onkologen noch vieles im Argen. „Bisher zahlen nur zwei von drei gesetzlichen Kassen diese modernste Technik für krebskranke Kinder mit einem Rückfall oder einer Hochrisikoerkrankung regulär“, sagt Olaf Witt, Direktor Translationale Kinderonkologie am Hopp-Kindertumorzentrum in Heidelberg. 69 von 96 gesetzlichen Krankenkassen haben demnach die Finanzierung einer umfassenden Analyse des Tumorgewebes auf Schwachstellen übernommen, um neue Angriffspunkte für eine zielgerichtete Behandlung für das betroffene Kind zu finden.
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Diagnostik

Liquid Biopsy von Liquor cerebrospinalis für eine neue prädiktive Diagnostik bei leptomeningealen Metastasen

In der modernen Onkologie ist die molekulare Charakterisierung von Tumoren eine fundamentale Säule in der Auswahl der optimalen Behandlung von Krebspatient:innen geworden. Neben hochauflösender Bildgebung stellt die mikroskopische Untersuchung von biopsiertem Tumorgewebe mit anschließender Molekularanalytik hierbei den Goldstandard dar. Kompliziert wird dies, wenn der Tumor aufgrund seiner anatomischen Lage schwer zu biopsieren ist oder multiple Gewebeentnahmen über die Zeit notwendig werden. Dies gilt in besonderem Maße für Tumoren des zentralen Nervensystems (ZNS), was dazu führt, dass viele Patient:innen noch nicht von einer durch Molekularanalytik getriebenen Therapieentscheidung profitieren können. Dies trifft vor allem für Patient:innen mit leptomeningealen Metastasen zu. Wie dies zukünftig durch einen modernen Ansatz einer molekularen Flüssigbiopsie (Liquid Biopsy) aus Liquor cerebrospinalis (cerebrospinal fluid, CSF) ermöglicht werden kann, soll hier dargestellt werden.
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Diagnostik

Mutationsanalysen aus dem Blut

Die Liquid Biopsy ist eine elegante Methode. Ein Röhrchen Blut auf Tumorzellen oder Tumorzell-DNA untersuchen und schon ist der Krebs oder das Rezidiv entdeckt bzw. molekular charakterisiert? So einfach es klingt, so komplex sind diese hochsensitiven Nachweismethoden. Welche Liquid Biopsy-Analysen in der klinischen Praxis bereits einsetzbar sind, und wo es noch fehlt, verrät Prof. Dr. Klaus Pantel, Hamburg, im Interview mit JOURNAL ONKOLOGIE.
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