Journal Onkologie

Adenokarzinom | Beiträge ab Seite 6

Im Vergleich zu den supportiven Maßnahmen (best supportive care, BSC) konnte beim metastasierten Magenkarzinom oder Adenokarzinom des ösophagogastralen Übergangs (ÖGÜ) durch die systemische Chemotherapie nicht nur eine statistisch signifikante Verbesserung der Überlebenszeit (HR=0,39; 95%-KI: 0,28-0,52) (1-4), sondern auch ein längerer Erhalt der Lebensqualität (5), eine bessere Symptomkontrolle und eine Verbesserung des Allgemeinzustands erreicht werden (5-7). Bei Patient:innen mit deutlich reduziertem Allgemeinzustand (ECOG-Performance-Status (PS) 3) ist der Nutzen einer systemischen Chemotherapie nicht belegt (8). Das mittlere Erkrankungsalter für das Magenkarzinom in Deutschland liegt gegenwärtig bei 70 Jahren für Männer und bei 75 Jahren für Frauen (9). Im Gegensatz dazu beträgt das mediane Alter der in die meisten klinischen Studien eingeschlossenen Patient:innen zwischen 55 und 65 Jahren. Gemäß aktueller S3-Leitlinie (10) soll Patient:innen in gutem Allgemeinzustand (ECOG-PS 0-1) eine systemische Chemotherapie angeboten werden. Therapieziel ist die Verbesserung des Überlebens und der Erhalt der Lebensqualität. Ein erhöhtes Alter stellt keine Kontraindikation dar.
Lesen Sie mehr 
Gastrointestinale Tumoren

Die neue S3-Leitlinie Analkarzinom: Diagnostik, Therapie und Nachsorge

Angelehnt an die Veröffentlichung der neuen S3-Leitlinie Analkarzinom (1) gibt dieser Beitrag einen Überblick über das Management des Plattenepithelkarzinoms des Analrandes und des Analkanals. Neben der Diagnostik wird dabei vornehmlich die chirurgische Therapie im interdisziplinären Kontext einer überwiegend radioonkologisch behandelten Tumorentität dargestellt. Plattenepithelkarzinome des Anus sind mit einer Infektion durch Humane Papillomaviren (HPV) assoziiert. Analrandkarzinome im Stadium I (und IIA) werden primär chirurgisch behandelt. Analkanalkarzinome im Stadium I sollten mit einer primären kombinierten Radiochemotherapie (RCT) behandelt werden, alternativ kann hier aber auch die alleinige chirurgische Resektion durchgeführt werden. Im Stadium II und III gilt die kombinierte RCT mit Mitomycin C und 5‑Fluorouracil (5-FU) weiterhin als Goldstandard. Bei Tumorprogress und bei einem Rezidiv oder Residuum (definiert ab 26 Wochen nach Beginn der RCT) ist die abdomino-perineale Rektumexstirpation als Salvage-Therapie indiziert.
Lesen Sie mehr 
Dermatologische Tumoren

Seltene Hauttumoren – Aktuelle Daten zu klinisch relevanten Entitäten

Die demographische Entwicklung hin zu immer älter werdenden Patient:innen und die somit jahrzehntelange Exposition gegenüber UV-Licht werden voraussichtlich auch weiterhin zu einer steigenden Tendenz von Hauttumoren führen. Die häufigsten kutanen Neoplasien sind Basalzellkarzinome, Plattenepithelkarzinome und das maligne Melanom. Seltene Hauttumoren sind z.B. das Merkelzellkarzinom (MCC) und das Angiosarkom. In dieser Übersichtsarbeit wird die aktuelle Datenlage zu den beiden zuletzt genannten Entitäten näher beleuchtet.
Lesen Sie mehr 
NSCLC

Lungenkrebs: Neue Perspektiven bei Hirnmetastasen, neue Targets

Warum Hirnmetastasen nicht alle gleich zu bewerten sind, welche Vorteile bispezifische Antikörper in der Therapie des EGFR-mutierten nicht-kleinzelligen Lungenkarzinome (NSCLC) bieten können, ob KRAS-G12C-Inhibitoren eher in Erst- oder Zweitlinie eingesetzt werden und wie erworbene Resistenzen gegen Immuncheckpoint-Inhibitoren getriggert werden – das waren u.a. diejenigen, die im Rahmen des virtuellen European Lung Cancer Congress (ELCC) zur Sprache kamen.
Lesen Sie mehr 
Medizin

Fortgeschrittenes ESCC: Immuntherapie kombiniert mit CT sowie als Doppel-Immuntherapie

Im Vergleich zur Standardtherapie des fortgeschrittenen Plattenepithelkarzinoms des Ösophagus (ESCC) führt sowohl eine doppelte Immuntherapie als auch eine Kombination aus Immuntherapie und Chemotherapie (CT) zu einem längeren Gesamtüberleben. Die Kombination aus den beiden Immuntherapeutika Nivolumab und Ipilimumab ist die erste Chemotherapie-freie Erstlinienbehandlung, die Benefits für diese Patienten zeigen konnte. Das zeigte sich in der Phase-III-Studie CheckMate-648, die während des ASCO 2021 vorgestellt wurde (1).
Lesen Sie mehr 
NSCLC

Phasenvarianten zur personalisierten Erkennung der MRD beim NSCLC

Der Nachweis von zirkulierender Tumor-DNA (ctDNA) ist von prognostischem Wert bei nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) und könnte Ansätze zur Bestimmung der minimalen Resterkrankung (MRD) erleichtern. Allerdings ist die Sensitivität der ctDNA-Detektion aufgrund der Hintergrundfehlerraten bestehender Assays suboptimal. Auf dem ASCO wurde eine neuartige Methode vorgestellt, die mehrere Mutationen auf einem einzigen zellfreien DNA-Molekül („phased variants“ oder PVs) nutzt, was zu einem ultra-niedrigen Fehlerprofil führt.
Lesen Sie mehr 
Medizin

Pankreaskarzinom: Studie erhellt Mechanismen der Metastasierung bei besonders aggressiver Unterart

Eine Studie unter der Leitung der MedUni Wien (Institut für Krebsforschung und Comprehensive Cancer Center Vienna) klärt die Mechanismen auf, die dazu führen, dass eine bestimmte Art des Pankreaskarzinoms, der basale Subtyp des duktalen Adenokarzinoms, sehr aggressiv metastasiert. Die Ergebnisse tragen zum besseren Verständnis der Erkrankung bei. Die Studie wurde aktuell im Topjournal Gut veröffentlicht.
Lesen Sie mehr 
NSCLC

Update: Checkpoint-Inhibitoren in der Therapie des fortgeschrittenen NSCLC – CME-Test Teil 1

Mit Einführung der Immuntherapie hat sich die Behandlung des metastasierten nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms (mNSCLC) grundlegend verändert. In der Erstlinientherapie werden Checkpoint-Inhibitoren (CIs) alleine sowie in Kombination mit Chemotherapeutika mittlerweile standardmäßig eingesetzt. Für PatientInnen, die keine therapierbare Treibermutation aufweisen, kommt abhängig von der PD-L1-Expression eine Therapie mit CIs bzw. eine Kombinationstherapie aus Chemo- und Immuntherapie in Frage. Die Immunabwehr gegen die Tumorzellen wird vonseiten der T-Zellen und der Tumorzellen u.a. durch Checkpoints kontrolliert. PD-L1 wird auf Tumorzellen exprimiert, PD-1 und CTLA-4 auf den T-Zellen. Genau hier setzen die CIs an, indem sie an die entsprechenden Checkpoints binden und diese dadurch in ihrer Funktion blockieren, die hemmende Wirkung aufheben und damit die Immunantwort gegen den Tumor aktivieren.
Lesen Sie mehr 
NSCLC

Personalisierte Erstlinientherapie des fortgeschrittenen NSCLC

Bei kaum einer Tumorentität stehen aktuell so viele individuelle Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung wie beim nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC). Die Palette molekularer Veränderungen, die gezielt inhibiert werden können, vergrößert sich kontinuierlich. Selbst bei Patienten mit einem NSCLC ohne molekularen Treiber machen verschiedene zugelassene Immun-Chemotherapie-Kombinationen eine individualisierte Therapie möglich. Dabei wurde erst 2008 mit der Zulassung von Pemetrexed für die Erstlinientherapie des nicht-plattenepithelialen NSCLC die Relevanz einer prätherapeutischen Subtypisierung der NSCLC deutlich. Heute ist es zwingend erforderlich, vor Beginn einer Systemtherapie den histologischen Subtyp, die Anzahl PD-L1-exprimierender Tumor- und Immunzellen sowie – zumindest für alle Patienten mit nicht-plattenepithelialer Histologie – therapierbare molekulare Treiber, die im Idealfall mit DNA- und RNA-basiertem Genpanel bestimmt wurden, vorliegen zu haben.
Lesen Sie mehr 
Entitätsübergreifend

Bayer: Die Möglichkeiten der Präzisionsonkologie

Die Firma Bayer unterstützt offiziell die „Nationale Dekade gegen Krebs“ und setzt sich als forschendes Pharmaunternehmen dafür ein, über die Möglichkeiten und Vorteile der Präzisionsonkologie aufzuklären und diese zu fördern. Bei einem LinkedIn Live Event diskutierten Experten über den hohen Stellenwert der molekularen Diagnostik in der Onkologie, mit deren Hilfe Treibermutationen identifiziert werden können, was letztlich die Anwendung präzisionsonkologischer Therapien möglich macht.
Lesen Sie mehr 
NSCLC

RET-fusionspositives mNSCLC: Selpercatinib erster zugelassener RET-Inhibitor

Für Patienten mit RET-fusionspositivem fortgeschrittenen nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) steht nun mit Selpercatinib (Retsevmo®) der erste hochselektive RET-Inhibitor zur Verfügung. In der zulassungs­relevanten Studie konnte Selpercatinib ein starkes und anhaltendes Ansprechen bei günstiger Verträglichkeit zeigen (1). Voraussetzung für die Therapie mit Selpercatinib ist die molekularbiologische Abklärung des RET-Status. Die Ergebnisse, die zur Zulassung geführt hatten, sowie die Bedeutung der Zulassung für die Patienten diskutierten Prof. Dr. Christian Grohé, Berlin, und Prof. Dr. Reinhard Büttner, Köln.
Lesen Sie mehr 
Medizin

Cemiplimab mono bei fortgeschrittenem Zervixkarzinom: Phase-III-Studie wegen positiver Ergebnisse vorzeitig beendet

Cemiplimab ist die erste Immuntherapie, für die bei Patientinnen mit Zervixkarzinom eine Verbesserung des Gesamtüberlebens nachgewiesen wurde: Im Vergleich zu einer Chemotherapie nahm das Sterberisiko um 31% ab. Die Studie schloss Patientinnen mit fortgeschrittenem Gebärmutterhalskrebs unabhängig vom PD-L1-Status ein. Dies ist die vierte Krebsart, bei der zulassungsrelevante positive Daten für Cemiplimab vorliegen; die Einreichung von Zulassungsanträgen ist 2021 geplant.
Lesen Sie mehr 
NSCLC

Checkpoint-Inhibitor neoadjuvant vielversprechend beim NSCLC

Die LCMC3-Studie schloss 181 nicht vorbehandelte Patienten mit resezierbarem nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) der Stadien IB-IIIB ohne EGFR- oder ALK-Mutationen ein (1). Das mittlere Alter der Teilnehmer betrug 65 Jahre und 90% der Patienten hatten eine Raucheranamnese. Vor und nach der Gabe von 2 Zyklen Atezolizumab erfolgte ein Staging und postoperativ weitere Überwachung mit der Option, Atezolizumab als adjuvante Therapie über 12 Monate fortzusetzen.
Lesen Sie mehr 
NSCLC

NSCLC: KRAS-G12C-Inhibitor Sotorasib bewirkt tiefe und anhaltende Remissionen

Das nicht-kleinzellige Lungenkarzinom (NSCLC) ist eine genetisch heterogene Erkrankung. Innerhalb der größten histologischen Subgruppe, dem Adenokarzinom, kommt eine KRAS-Mutation bei etwa einem Viertel der Patienten vor und bei diesen in etwa der Hälfte der Fälle die Punktmutation G12C. Für die Behandlung des KRAS-G12C-mutierten nicht-kleinzelligen Adenokarzinoms der Lunge ist mit dem KRAS-G12C-Inhibitor Sotorasib nun eine effektive zielgerichtete Therapie verfügbar.
Lesen Sie mehr 
NSCLC

ITACA-Studie: Pharmakogenomisch gesteuerte NSCLC-Therapie ohne Überlebensvorteil, aber weniger toxisch

„Obwohl die Cisplatin-basierte adjuvante Chemotherapie nur moderaten Nutzen im Hinblick auf das Überleben bietet, gilt sie derzeit als Standardtherapie für das frühe, komplett resezierte NSCLC,“ sagte Prof. Dr. Silvia Novello, Turin, Italien (1). Aufgrund der Toxizität dieser Therapie besteht ein Bedarf, diejenigen Patienten, die substantiell von der Behandlung profitieren, von denen zu unterscheiden, die sie nicht wirklich benötigen. Hier sahen die Forscher eine potenzielle Möglichkeit durch Betrachtung der Pharmakogenomik, das Therapieansprechen besser zu verstehen.
Lesen Sie mehr