Journal Onkologie

Adenokarzinom

Die NeoART-Studie ist eine Prüfarzt-initiierte (Prof. Dr. Florian Lordick und Dr. Gertraud Stocker, Universitäres Krebszentrum Leipzig), einarmige, offene, nicht-randomisierte multizentrische Phase-1b/2-Plattformstudie, welche die Durchführbarkeit und Sicherheit neoadjuvanter Trastuzumab-Deruxtecan (T-DXd)-haltiger Kombinationstherapien bei Patient:innen mit HER2-positivem, lokal fortgeschrittenem, resektablem Adenokarzinom des Ösophagus oder Magens (esophago-gastric adenocarcinoma, EGA) untersucht.
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Magenkarzinom

Zolbetuximab in der Therapie des Magenkarzinoms und die Bedeutung des Biomarkers Claudin 18.2

Im Rahmen einer Pressekonferenz zur Zulassung von Zolbetuximab berichteten Expert:innen über die Wichtigkeit von Biomarkern für eine zielgerichtete Therapie bei Magenkarzinomen. Claudine spielen eine wichtige Rolle im Aufbau und der Funktion der Tight junctions, die wiederum die parazelluläre Permeabilität regulieren. Claudin 18.2 (CLDN18.2) ist ein Mitglied dieser Claudine und wird physiologisch in der Magenschleimhaut exprimiert. Infolge einer gestörten Zellpolarität im Rahmen einer malignen Transformation werden Epitope von CLDN18.2 freigelegt und so für die Bindung von monoklonalen Antikörpern verfügbar.
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Kopf-Hals-Tumoren
CME

Maligne Speicheldrüsentumoren

Speicheldrüsenkarzinome sind seltene Tumoren, die 3-6% der malignen Kopf-Hals-Tumoren ausmachen und hauptsächlich in der Ohrspeicheldrüse (Gl. parotis) auftreten. Die kurative Therapie basiert vor allem auf einer vollständigen chirurgischen Entfernung des Tumors und Neck Dissection. Bei Tumoren, die den Nervus facialis nicht infiltrieren, ist der Nerven­erhalt von entscheidender Bedeutung, da dies maßgeblich zur Erhaltung der Lebensqualität beiträgt. Falls jedoch eine Infiltration des N. facialis vorliegt, sollte so viel wie möglich des nicht betroffenen Nervengewebes bewahrt werden, um eine primäre Rekonstruktion zu ermöglichen. Bei malignen Tumoren mit Risikofaktoren, wie knappen Resektionsrändern oder Lymphknotenbefall, wird eine postoperative Strahlentherapie empfohlen. Chemotherapie spielt in der kurativen Behandlung keine Rolle, wird jedoch in palliativen Fällen eingesetzt, obwohl sie begrenzte Wirksamkeit zeigt. Neue Ansätze zur zielgerichteten Therapie, darunter Tyrosinkinase-Inhibitoren, HER2- und Immuncheckpoint-Inhibitoren, gewinnen an Bedeutung, sind aber noch nicht im klinischen Standard etabliert. Die Prognose variiert stark je nach Tumortyp und Staging, wobei eine präzise histologische und molekulare Diagnostik entscheidend für die Therapieplanung ist.
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Medizin

KEYNOTE-811: Pembrolizumab-Regime verbessert das OS beim HER2+ Magenkarzinom signifikant

Die Studie KEYNOTE-811 untersuchte Pembrolizumab in Kombination mit Trastuzumab und einer Fluoropyrimidin- und Platin-basierten Chemotherapie für die Erstlinienbehandlung von Erwachsenen mit lokal fortgeschrittenem nicht resezierbarem oder metastasierendem HER2-positivem Adenokarzinom des Magens oder des gastroösophagealen Übergangs (GEJ). Ergebnisse aus der finalen Analyse zum Gesamtüberleben (OS) wurden auf dem diesjährigen Kongress der European Society for Medical Oncology (ESMO 2024) bekannt gegeben.
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Ösophaguskarzinom

ESMO 2024: Finale Ergebnisse der IKF-AIO-Moonlight-Studie beim fortgeschrittenen oder metastasierten EGA

Auf dem ESMO-Kongress 2024 wurden die finalen Ergebnisse der IKF-AIO-Moonlight-Studie vorgestellt. Untersucht wurden modifiziertes FOLFOX, FOLFOX mit Nivolumab und Ipilimumab sowie FLOT + Nivolumab bei Patient:innen mit fortgeschrittenem Adenokarzinom des Ösophagus (EGA). Sowohl beim progressionsfreien Überleben (PFS) als auch beim Gesamtüberleben (OS) zeigte die Kombination von FLOT und Nivolumab die besten Ergebnisse (1).
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Gastrointestinale Tumoren

Aktuelle Therapiestandards bei GI-Tumoren – Pembrolizumab als wichtiger Bestandteil

In der gastrointestinalen (GI) Onkologie spielt Pembrolizumab eine zentrale Rolle. Der monoklonale Anti-PD-1-Antikörper ist dort bei unterschiedlichen Entitäten zur Therapie zugelassen. Auf dem GI Science Slam im Rahmen des ESMO GI in München berichteten Prof. Dr. Sylvie Lorenzen, München, Prof. Dr. Jörg Trojan, Frankfurt, und Prof. Dr. Volker Heinemann, München, über aktuelle Entwicklungen insbesondere biomarkerstratifizierter Ansätze beim Adenokarzinom des ösophagogastralen Übergangs (AEG) und beim Magenkarzinom, beim biliären Karzinom sowie beim Kolorektalkarzinom (CRC) und über ihre Erfahrungen beim klinischen Einsatz des PD-1-Inhibitors bei diesen Entitäten.
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Gastrointestinale Tumoren

UCCL-IKF-SAGA-Studie: Vorbehandeltes, metastasiertes gastroösophageales Adenokarzinom

Die SAGA-Studie ist eine Prüfarzt-initiierte (Prof. Dr. Florian Lordick, Universitätsklinikum Leipzig) offene, einarmige, multizentrische Phase-1b/2-Studie, welche die Wirksamkeit und Sicherheit von Sacituzumab-Govitecan bei ­vorbehandeltem metastasierten gastroösophagealen Adenokarzinom untersucht. Dieses Antikörper-Wirkstoff-Konjugat besteht aus dem Topoisomerase-Inhibitor Govitecan, welcher an den gegen TROP-2 gerichteten Antikörper Sacituzumab gebunden ist.
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Gastrointestinale Tumoren

GI-Tumoren: Molekulares Testen etabliert sich

Beim Viszeralmedizin 2024 Kongress der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) wurden Targets und Zulassungen für die systemische Therapie gastrointestinaler Tumoren diskutiert. Für Adenokarzinome des Magens und gastroösophagealen Übergangs (AEG) reiht sich Zolbetuximab (anti-Claudin 18.2) neben dem etablierten PD-1 Inhibitor Pembrolizumab ein. Bei biliären Tumoren (BTC) bieten Fibroblast growth factor receptor (FGFR) und Isocitrat Dehydrogenase (IDH) neue Targets. Die Leitlinien empfehlen die molekulare Testung adressierbarer Biomarker.
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Medizin

Zulassung für Zolbetuximab in Kombination mit Chemotherapie bei fortgeschrittenen Magen- und AEG-Adenokarzinomen in der EU erteilt

Die Europäische Kommission hat die Marktzulassung für Zolbetuximab in Kombination mit fluoropyrimidin- und platinhaltiger Chemotherapie zur Erstlinienbehandlung von erwachsenen Patient:innen mit lokal fortgeschrittenem, inoperablem oder metastasiertem HER2-negativem Adenokarzinom des Magens oder des gastroösophagealen Übergangs (AEG), deren Tumoren Claudin 18.2-positiv sind, erteilt. Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hat empfohlen, den Orphan-Status von Zolbetuximab aufgrund der niedrigen Überlebenschancen bei diesen Karzinomen beizubehalten.
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Endokrine Tumoren
CME

MiNEN: Herausforderungen im Alltag aus diagnostischer und therapeutischer Perspektive

Gemischt neuroendokrine und nicht-neuroendokrine Neoplasien (MiNEN) wurden früher als gemischte adeno-neuroendokrine Karzinome (MANEC) bezeichnet. MiNEN umfassen eine seltene und heterogene Krankheitsentität, die in der Regel aus einer schlecht differenzierten neuroendokrinen Karzinom- und einer nicht-neuroendokrinen Komponente (meist Adenokarzinom) besteht, wobei per Definition beide Anteile zu mindestens 30% vorliegen müssen. Die Klassifikation von MiNEN orientiert sich an dem malignen Potenzial beider Komponenten und wird in high-, intermediate- und low-grade unterschieden. Dabei hängt die Prognose stark von der aggressivsten Komponente ab, welche häufig das groß- oder kleinzellige neuroendokrine Karzinom (NEC) darstellt. Der diagnostische und therapeutische Algorithmus von high-grade MiNEN ist daher an NEC angelehnt. Gastrointestinale (GI) high-grade MiNEN kommen häufig im Kolon und Magen vor. Das Staging orientiert sich dabei an der Lokalisation des Primärtumors und schließt die Bestimmung der Tumormarker Neuronen-spezifische Enolase (NSE), Chromogranin A (CgA), Carcinoembryonales Antigen (CEA) und Carbohydrat-Antigen 19-9 (CA19-9) zur Verlaufsbeurteilung ein. Eine adjuvante Therapie von high-grade MiNEN nach kurativer Resektion sollte diskutiert werden. Die palliative Systemtherapie wird in Analogie zu NEC durchgeführt und beinhaltet als Erstlinientherapie ein Platin-Derivat + Etoposid und in den nachfolgenden Therapielinien FOLFIRI, Capecitabin + Temozolomid oder ggf. zielgerichtete Therapieansätze, sofern eine molekularpathologische Analyse dafür eine Rationale bietet.
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Mammakarzinom

DISCUSS/IKF-t068: ER-positives/HER2-negatives metastasiertes Adenokarzinom der Brust

Die DISCUSS-Studie ist eine Prüfarzt-initiierte (Prof. Dr. Thomas Decker, Onkologie Ravensburg) minimal-interventionelle, offene, randomisierte Phase-II-Studie. Sie untersucht, welche Auswirkungen das Absetzen von CDK4/6-Inhibitoren bei fortgesetzter endokriner Therapie auf die Langzeit-Krankheitsstabilisierung sowie die Behandlungsbelastung von Brustkrebs-Patientinnen mit mindestens stabiler Erkrankung nach vorheriger Kombinationstherapie über mindestens 12 Monate hat.
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Medizin

Magenkarzinom: Zulassungsempfehlung für Zolbetuximab in Kombination mit Chemotherapie

Zolbetuximab wurde vom Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) zur Zulassung in der EU empfohlen. Der monoklonale Antikörper, der auf Claudin 18.2 (CLDN18.2) abzielt, ist angezeigt in Kombination mit einer fluoropyrimidin- und platinhaltigen Chemotherapie für die Erstlinienbehandlung erwachsener Patient:innen mit lokal fortgeschrittenem inoperablem oder metastasiertem HER-2-negativem Adenokarzinom des Magens oder des gastroösophagealen Übergangs (GEJ), deren Tumore CLDN18.2-positiv sind.
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Pankreaskarzinom

Metastasiertes Pankreaskarzinom: Neuzulassung in der Erstlinie – Überlebensvorteil mit NALIRIFOX

Im Gegensatz zu anderen Tumorarten stehen beim metastasierten Pankreaskarzinom kaum molekularbiologische Therapien zur Verfügung. Mit der Zulassung von NALIRIFOX mit liposomalem Irinotecan können an diesem aggressiven Tumor Erkrankte nun in der Erstlinie von einem Chemotherapieregime profitieren, das gegenüber Gemcitabin und nab-Paclitaxel zu einem signifikant verbessertem Gesamtüberleben (OS) führte.
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NSCLC

Anhaltendes Ansprechen auf Ramucirumab + Docetaxel nach frühem Erstlinienprogress

Checkpoint-Inhibitoren (ICI) sind als Monotherapie oder in Kombination mit Chemotherapie der Standard in der Erstlinie beim nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) bei Patient:innen ohne Treiber­alteration. Die Frage nach der optimalen Therapiesequenz nach Versagen des Erstlinienstandards ist aber nicht abschließend geklärt (1). Die vorliegende Kasuistik zeigt beispielhaft, dass durch eine Zweit­linientherapie mit der anti-angiogenen Kombination aus Ramucirumab* und Docetaxel nach frühem Versagen der ersten Linie eine anhaltende Remission bei guter Verträglichkeit möglich ist. Im vorliegenden Fall profitiert die Patientin bereits seit über 22 Monaten von dieser Zweitlinientherapie.
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Gastrointestinale Tumoren

Aktuelle Therapiestandards bei GI-Tumoren – Pembrolizumab als wichtiger Bestandteil

In der gastrointestinalen (GI) Onkologie spielt Pembrolizumab eine zentrale Rolle. Der monoklonale Anti-PD-1-Antikörper ist dort bei unterschiedlichen Entitäten zur Therapie zugelassen. Auf dem GI Science Slam im Rahmen des ESMO GI in München berichteten Prof. Dr. Sylvie Lorenzen, München, Prof. Dr. Jörg Trojan, Frankfurt, und Prof. Dr. Volker Heinemann, München, über aktuelle Entwicklungen insbesondere biomarkerstratifizierter Ansätze beim Adenokarzinom des ösophagogastralen Übergangs (AEG) und beim Magenkarzinom, beim biliären Karzinom sowie beim Kolorektalkarzinom (CRC) und über ihre Erfahrungen beim klinischen Einsatz des PD-1-Inhibitors bei diesen Entitäten.
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Ösophaguskarzinom

Praxisverändernde ESOPEC-Daten: Perioperative Therapie mit FLOT toppt neoadjuvante Radiochemotherapie mit CROSS beim resezierbaren Ösophagus-Adenokarzinom

Erkrankte mit nicht-metastasiertem cT2–4 cN+/- Ösophaguskarzinom können durch alleinige chirurgische Entfernung des Tumors meist nicht geheilt werden. Eine neoadjuvante Strahlen- und Chemotherapie nach dem CROSS-Protokoll kann die Heilungsaussichten deutlich verbessern (1), doch auch die in Deutschland häufig eingesetzte perioperative Chemotherapie nach dem FLOT-Schema hat sich als verträglich und wirksam erwiesen (2). Die deutsche Phase-III-Studie ESOPEC evaluierte beide Optionen nun im direkten Head-to-Head-Vergleich bei Erkrankten mit resezierbarem Adenokarzinom des Ösophagus (cT1cN+ und cT2–4a, cN–/+). Prof. Jens Höppner, Bielefeld/Detmold, stellte die hochrelevanten und praxisverändernden Studiendaten bei der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) 2024 als Late Breaking Abstract in der Plenary Session vor. FLOT ging als klarer Sieger aus dem Duell hervor – mit einem deutlich verminderten Sterberisiko im Vergleich zu CROSS (3).
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NSCLC

Immunzellanalyse: Weichenstellung zur effektiven Therapie des metastasierten NSCLC

Seit langem ist die Stratifikation von Patient:innen mit einem nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) im metastasierten Stadium anhand ihres PD-L1-Status auf Tumorzellen für die Mono-Immuntherapie etabliert (1, 2). Doch weitere Zelltypen sind relevant: Führende Leitlinien empfehlen die PD-L1-Testung auch auf Immunzellen – eine Strategie, die einen differenzierteren Behandlungsansatz ermöglicht (1, 2). Unter einer Mono-Immuntherapie entfallen belastende Nebenwirkungen einer traditionellen Chemotherapie. Zwar ist auch die Immuntherapie nicht frei von Nebenwirkungen, doch Untersuchungen zeigen: Die Ausprägung variiert je nach verwendetem Checkpoint-Inhibitor. Kann durch eine geschickte Wahl der Therapie zukünftig noch mehr Patient:innen eine nebenwirkungsärmere Behandlung ermöglicht werden?
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