Journal Onkologie

Checkpoint-Inhibition

NSCLC

Palliative Immuntherapie beim NSCLC im Stadium IV

Die Checkpoint-Inhibitor-basierte Systemtherapie stellt derzeit den Standard der Erstlinientherapie von Patient:innen mit nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) im Stadium IV ohne therapierbare genetische Alterationen dar. Im März 2024 wurde eine aktualisierte Version (3.0) der S3-Leitlinie „Prävention, Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Lungenkarzinoms“ veröffentlicht. Änderungen gab es auch zur palliativen Immuntherapie, über die wir mit Frau Dr. Cornelia Kropf-Sanchen vom Universitätsklinikum Ulm sprachen.
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Ösophaguskarzinom

ESMO 2024: Finale Ergebnisse der IKF-AIO-Moonlight-Studie beim fortgeschrittenen oder metastasierten EGA

Auf dem ESMO-Kongress 2024 wurden die finalen Ergebnisse der IKF-AIO-Moonlight-Studie vorgestellt. Untersucht wurden modifiziertes FOLFOX, FOLFOX mit Nivolumab und Ipilimumab sowie FLOT + Nivolumab bei Patient:innen mit fortgeschrittenem Adenokarzinom des Ösophagus (EGA). Sowohl beim progressionsfreien Überleben (PFS) als auch beim Gesamtüberleben (OS) zeigte die Kombination von FLOT und Nivolumab die besten Ergebnisse (1).
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Urothelkarzinom

Perioperative Studie beim MIBC mit Indikation zur radikalen Zystektomie

Eine globale, multizentrische, randomisierte Phase-III-Studie zur Evaluation der Wirksamkeit und Sicherheit von Durvalumab in Kombination mit Tremelimumab und Enfortumab Vedotin oder Durvalumab in Kombination mit Enfortumab Vedotin für die perioperative Behandlung von Patienten, die für Cisplatin ungeeignet sind oder Cisplatin ablehnen und sich einer radikalen Zystektomie bei muskelinvasivem Harnblasenkarzinom (MIBC) unterziehen – VOLGA – AB 89/23 der AUO.
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Medizin

ESMO 2024: PIONeeR-Studie untersucht neue Ansätze gegen Anti-PD-(L)1-Resistenz beim NSCLC

In der Phase-Ib/IIa-Studie PIONeeR wurden Durvalumab-Kombinationen zur Überwindung der Anti-PD-(L)1-Resistenz bei fortgeschrittenem nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) mit PD-(L)1-Inhibitor-Resistenz untersucht. Obwohl keine Kombination signifikant besser als Docetaxel abschnitt, zeigten einige Patient:innen vielversprechende Ansprechraten. Derzeit laufen Untersuchungen zu Biomarkern, um die Patient:innen zu identifizieren, die am meisten von diesen Therapien profitieren könnten (1).
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Medizin

ESMO 2024: Tremelimumab plus Durvalumab (STRIDE) verbessert 5-Jahres-OS bei uHCC

Auf dem diesjährigen ESMO-Kongress wurde die erste Analyse des 5-Jahres-Gesamtüberlebens (OS) bei uHCC der HIMALAYA-Studie (NCT03298451) präsentiert, einer Phase-III-Studie, die die Wirksamkeit von Tremelimumab-actl in Kombination mit Durvalumab (STRIDE; Single Tremelimumab Regular Interval Durvalumab) bei Patient:innen mit nicht resezierbarem hepatozellulärem Karzinom (uHCC) untersucht (1).
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Hämatologie

Polycythaemia Vera: Auf dem Weg zur Krankheitskontrolle

Bei der Polycythaemia Vera (PV) gibt es neue, interessante Entwicklungen. Bei dieser seltenen ­klonalen BCR::ABL1-­negativen Myeloproliferativen Neoplasie (MPN), die im Wesentlichen durch eine Erythrozytose charakterisiert ist, sind Mutationen im JAK2-Gen die pathogenetische Grundlage. ­Neuere Studien mit Ropeg-Interferon alpha 2b in der Erstlinien­behandlung und Ruxolitinib in der Zweitline zeigen eine Reduktion der JAK2-Allel-Last, was auf krankheits­modifizierende Effekte dieser Substanzen hindeutet. Dies stärkt den Stellenwert von Ropeg-Interferon alpha 2b in der PV-Therapie, was auch in der aktuellen Onkopedia-Leitlinie abgebildet wird (1). Prof. Dr. Konstanze Döhner, Universitätsklinikum Ulm, Klinik für Innere Medizin III, diskutiert im Interview diese neuen Studiendaten, und gibt Einblicke in die Rolle der JAK2-Mutation sowie weiterer genetischer Faktoren.
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Medizin

Immuncheckpoint-Inhibitoren am frühen Morgen am effektivsten

In einer Studie wurde der Einfluss der Tageszeit auf die Wirksamkeit von Immuncheckpoint-Inhibitoren (ICI) untersucht. Dabei konnte gezeigt werden, dass eine Krebsbehandlung mit ICI am frühen Morgen am wirksamsten und am frühen Nachmittag (13:36 Uhr) am wenigsten effektiv war (1). Besonders bei weniger schwer kranken Patient:innen (Performance Status 0–1) erreichte die morgendliche Infusion ein signifikant längeres Gesamtüberleben. Bei Frauen wirkte sich die Tageszeit auch auf Nebenwirkungen aus.
 
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Gallengangskarzinom

Systemische Erstlinientherapie fortgeschrittener biliärer Karzinome

Biliäre Karzinome (biliary tract cancer, BTC; synonym auch: Cholangiokarzinome, CCA) umfassen eine anatomisch wie klinisch sehr heterogene Gruppe invasiver Tumoren, die durch eine ungünstige Prognose charakterisiert sind: Die Mehrheit der Tumoren wird erst in fortgeschrittenen Stadien entdeckt, wenn eine Resektion mit kurativer Intention nicht mehr möglich ist. Trotz relativer Seltenheit der BTC in Deutschland besteht ein hoher medizinischer Bedarf für neue systemische Therapieansätze. Die Hinzunahme des Immuncheckpoint-Inhibitors Durvalumab zur Chemotherapie ermöglichte nach über 10 Jahren erstmals eine verbesserte Überlebensprognose der Patient:innen mit fortgeschrittenen BTC und löste damit den bisherigen Therapiestandard in Form einer alleinigen Chemotherapie ab. Seit August 2023 wird die Immun-Chemotherapiekombination auch in der aktualisierten S3-Leitlinie als neuer Goldstandard der palliativen Erstlinientherapie der fortgeschrittenen BTC empfohlen.
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NSCLC

DGHO-Jahrestagung 2023: Cemiplimab schließt Therapielücke beim NSCLC im Stadium IIIB/C

Der PD (programmed cell death)-1-Inhibitor Cemiplimab steht nach Zulassungserweiterung nun auch in Kombination mit Platin-basierter Cemotherapie für die Erstlinienbehandlung von erwachsenen Patient*innen mit fortgeschrittenem nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC), das PD-L1 (in ≥ 1% der Tumorzellen) exprimiert und keine EGFR-, ALK- oder ROS1-Aberrationen aufweist, zur Verfügung (1). Die Zulassung umfasst Patient*innen mit lokal fortgeschrittenem NSCLC, die keine Kandidat*innen für eine definitive Radiochemotherapie (RCT) sind, und Patient*innen mit metastasiertem NSCLC (1). Anlässlich der Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (DGHO) stellten Experten die Zulassungsstudie EMPOWER-Lung 3 vor und diskutierten den Stellenwert der immunonkologischen Kombination. Ihr Fazit: Gerade Patient*innen im Stadium IIIB/C profitieren von der neuen Option, die zudem mehr Flexibilität bei der Wahl der Chemotherapie ermög­licht. Dies könnte auch bei TTF-negativen Tumoren relevant sein.
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Urothelkarzinom

Fortgeschrittenes Urothelkarzinom: Nettonutzen von Avelumab + BSC im Vergleich zu BSC allein

Die JAVELIN Bladder 100-Studie hat gezeigt, dass die Behandlung mit dem Checkpoint-Inhibitor Avelumab (AVE) als Erstlinien-Erhaltungstherapie + BSC (Best Supportive Care) das Gesamtüberleben (OS) und das progressionsfreie Überleben (PFS) im Vergleich zu alleiniger BSC bei Patient:innen mit fortgeschrittenem Urothelkarzinom (aUC), die nach einer platinbasierten Erstlinien-Chemotherapie kein Fortschreiten der Krankheit gezeigt hatten, signifikant verlängert. Die Sicherheit der Therapie und die von den Patient:innen berichteten Ergebnisse (Patient-Reported Outcomes, PROs) wurden bereits dargestellt.
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NSCLC

Frühe Stadien im Fokus – Neue Perspektiven durch Nivolumab-basierte Therapien in frühen Tumorstadien

Die Einführung der Immunonkologie (IO) vor über einem Jahrzehnt markierte einen bedeutenden Fortschritt in der Onkologie. Heute ist sie aus der Krebsbehandlung nicht mehr wegzudenken und bildet einen essenziellen Grundpfeiler in der Therapie verschiedener Krebsarten (1). Im Gegensatz zu herkömmlichen Therapieansätzen richten sich IO-Medikamente, unter anderem sog. Checkpoint-Inhibitoren (CPI), nicht direkt gegen die Tumorzellen selbst. Stattdessen setzen sie auf das Potenzial des Immunsystems, um effektiv gegen die entarteten Zellen vorzugehen (2-4). Dabei werden CPI mittlerweile umfangreich sowohl in frühen, in fortgeschrittenen als auch in metastasierten Stadien der Krankheit eingesetzt.
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Urothelkarzinom

Fortschritt in der Behandlung des muskelinvasiven Urothelkarzinoms – Durch adjuvante Immuntherapie das Rezidivrisiko reduzieren

Trotz aller kurativen Bemühungen gibt es für Betroffene mit muskelinvasivem Urothelkarzinom (MIUC) nach einer radikalen Resektion der Blase kaum nachweislich wirksame und verträgliche Therapieoptionen, sodass etwa die Hälfte der Patient:innen ein Rezidiv erleidet (1). Lange Zeit beschränkte sich die Möglichkeit das Rezidivrisiko zu verringern auf eine Cisplatin-basierte Therapie (2).
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Urothelkarzinom

THOR-Studie: FGFR-Inhibitor Erdafitinib verlängert Überleben von Erkrankten mit mUC und FGFR-Alterationen nach vorheriger Anti-PD-(L)1-Therapie

Erdafitinib ist ein Tyrosinkinase-Inhibitor des Fibroblasten-Wachstumsfaktor-Rezeptors (FGFR), der bei verschiedenen Krebserkrankungen als Folge genetischer Veränderungen (z.B. FGFR2-/FGFR3-Alterationen) konstitutiv aktiv ist. Gerade Veränderungen des FGFR3-Gens durch Mutation, Translokation oder Amplifikation finden sich in vielen humanen Tumoren, auch und gerade beim Urothelkarzinom. Nun zeigen aktuelle Daten der Phase-III-Studie THOR, die als Late-Breaking-Abstract bei der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) 2023 vorgestellt wurde, dass Erdafitinib das Überleben von Erkrankten mit mUC und FGFR-Alterationen nach Vorbehandlung mit einem PD-(L)1-Inhibitor gegenüber eine Monochemotherapie signifikant und klinisch relevant verbessert – mit einem medianen Überleben von rund einem Jahr (1). Die Studie wird den Therapiestandard in diesem Setting verändern.
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