Journal Onkologie

Gender

Eine neue Lancet-Kommission zum Thema „Frauen, Macht und Krebs“ fordert einen feministischen und intersektionalen Ansatz für die Krebsbehandlung (1). Denn die ungleiche Machtdynamik in der Gesellschaft und damit einhergehende geschlechterspezifische Ungleichheiten beeinträchtigen den Zugang von Frauen zu Krebsprävention, -diagnose und -therapie. Als Lösung fordert die Kommission eine geschlechtergerechte Krebsversorgung. Dabei sollen Geschlecht und Gender gleichermaßen Teil aller krebsbezogenen Maßnahmen und Leitlinien sein. Die Wissenschaftler:innen fassen ihre Erkenntnisse in Form von 10 Empfehlungen zusammen.
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Gastrointestinale Tumoren

Ernährungstherapie bei Magen- und Pankreaskarzinom

Mangelernährung hat bei Tumoren des Pankreas und bei Tumoren des Magens bzw. des ösophagogastralen Überganges (AEG) über alle Behandlungsphasen hinweg eine hohe Inzidenz und stellt im klinischen Alltag eine große Herausforderung dar. Der Ernährungszustand beeinflusst das Behandlungsergebnis und die Lebensqualität der Betroffenen und sollte von der Diagnosestellung bis hin zur Nachsorge regelmäßig über ein validiertes Screening-Tool erfasst werden. Bei vorhandenen Ernährungsproblemen oder einem erhöhten Risiko für eine Mangelernährung sollte die Vorstellung bei einem multidisziplinären Ernährungsteam erfolgen. Die Festlegung der Ernährungstherapie erfolgt in einem weiterführenden Assessment und kann von der Adaption des Ernährungsverhaltens bis hin zur künstlichen Ernährung reichen.
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Urologische Tumoren

Geschlechtersensible Uro-Onkologie – neue Daten zu Immuncheckpoint-Inhibitoren

Geschlechterunterschiede beim Harnblasenkarzinom (BC) und Nierenzellkarzinom (RCC) wirken sich auf den Erfolg verschiedener Therapien wie der Bacillus Calmette-Guérin (BCG)- und Immuncheckpoint-Inhibitor (ICI)-Therapie aus. So zeigt eine aktuelle Metaanalyse Zusammenhänge zwischen ICI-Wirksamkeit und dem Geschlecht beim Urothelkarzinom (UC) und RCC (1). Eine weitere aktuelle Publikation deutet an, dass Sexualhormonspiegel als prognostische und prädiktive Biomarker beim metastasierten UC (mUC) dienen können (2). Auch hier unterscheiden sich die Befunde für Frauen und Männer.
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Entitätsübergreifend

Geschlechtersensible Onkologie – Klinisch relevante Unterschiede zwischen Mann und Frau

Krebs gehört zu den führenden Todesursachen in westlichen Nationen. Bahnbrechende Entwicklungen u.a. in personalisierten zielgerichteten und immunonkologischen Therapieansätzen maligner Erkrankungen haben dazu geführt, dass sich das 5-Jahres-Überleben von Patient:innen mit Krebserkrankungen von 49% im Jahr 1970 auf geschätzte 70% im Jahr 2020 verbessert hat (US-amerikanische Daten) (1). Auch in Deutschland haben sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten die Überlebenschancen nach einer Krebsdiagnose deutlich verbessert und gehören mit zu den besten in Europa (2). Ungeachtet dieser positiven Entwicklung erlagen im Jahr 2021 dennoch 229.068 Menschen in Deutschland einem Krebsleiden. Krebs ist somit bei 22,4% aller Verstorbenen in Deutschland die Todesursache (3). Es besteht also weiterhin ein großer Bedarf, die Behandlung von Krebspatient:innen zu verbessern, und zwar nicht nur im Hinblick auf Prognose und Lebenszeit, sondern auch hinsichtlich des Erhalts von Lebensqualität unter Therapie. Trotz der zunehmenden Therapie-Individualisierung ist der Einfluss des Patient:innen-Geschlechts auf Ätiologie, Diagnostik, Krankheitsverlauf und Therapiestrategien von onkologischen Erkrankungen in der Hämato-Onkologie bislang praktisch unbeachtet, im Übrigen anders als in anderen Disziplinen wie z.B. der Kardiologie. Die European Society of Medical Oncology (ESMO) hat im Jahr 2019 im Nachgang zum Workshop „Gender Medicine meets Oncology“ ein Positionspapier veröffentlicht und die Notwendigkeit einer geschlechtersensiblen Onkologie adressiert (4). Analog zum ESMO-Positionspapier soll der nachfolgende Übersichtsartikel verschiedene Aspekte der geschlechtersensiblen Onkologie beleuchten. Auch wenn sich die Autor:innen bewusst sind, dass das Geschlecht über die binäre Mann/Frau-Definition hinausgeht, soll die Diskussion hier auf diese Dichotomie fokussiert werden.
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Entitätsübergreifend

Geschlechtsspezifische Aspekte in der Tumorforschung

Krebserkrankungen sind mit 9,9 Millionen Toten im Jahr 2020 die zweithäufigste Todesursache weltweit. Im Jahr 2020 wurden ca. 19,3 Millionen neue Krebserkrankungen diagnostiziert (1) und für 2040 werden weltweit 29 Millionen Neuerkrankungen prognostiziert. Männer entwickeln weltweit häufiger solide Tumoren als Frauen und sterben öfter daran. Bisher sind die höhere Inzidenz und Mortalität bei Männern nicht geklärt. In diesem Artikel präsentieren wir einen Überblick über Geschlechterunterschiede bei Krebserkrankungen. Wir diskutieren Mechanismen, die diesem Ungleichgewicht zugrunde liegen können und die im Rahmen von Präzisionsmedizin unterschiedliche Angriffspunkte für Krebsprävention und -therapie bei Frauen und Männern bieten könnten.
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O-Ton Onkologie Staffel 3

Gender und Onkologie – Auf dem Weg zur Geschlechterparität

„Kinder oder Karriere: entscheiden Sie sich“ – eine Wahl, vor die junge Ärzt:innen auch heute noch gestellt werden. Warum diese Wahl nicht getroffen werden muss, was sich ändern muss, damit mehr Ärztinnen in Führungspositionen gelangen und woran die AIO-Arbeitsgruppe Frauen- und Familienförderung arbeitet, erzählen Dr. Kathrin Heinrich, Universitätsklinikum München, Sprecherin der Arbeitsgruppe Frauen- und Familienförderung in der Onkologie, und PD Dr. Andreas Berger, Chefarzt am Evangelischen Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge, Jochen Schlabing und Dr. Judith Besseling.
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Entitätsübergreifend

Gastroonkologie und Hämatologie

Die Januar-Ausgabe von JOURNAL ONKOLOGIE 2023 widmet sich den beiden gastroonkologischen Themen hepatozelluläres Karzinom (HCC) und Gastrointestinale Stromatumoren (GIST). Außerdem werden neue Erkenntnisse im Bereich der Hämtologie behandelt. Ein Artikel über die CAR-T-Zell-Technologie zeigt auf, dass diese nun bei soliden Tumoren und Autoimmunerkrankungen erprobt wird. Mit einem wiederaufgenommenen Beitrag zur Therapie bei fortgeschrittenen epithelialen Thymustumoren können gemeinsam mit einer Podcast-Folge zu Thymom und Myasthenia gravis 3 CME-Punkte erworben werden. Auch aktuelle Kongressberichte finden Sie wie gewohnt. Seien Sie gespannt und lesen Sie gleich rein!
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Entitätsübergreifend

Gendermedizin in der Onkologie

Mit der genetischen Analyse von Tumorzellen hat sich die Onkologie längst vom „One-size-fits-all“-Prinzip verabschiedet. Doch die Präzisionsonkologie vernachlässigt bislang die Wirtsfaktoren: Immunsystem, hormonelle Einflüsse, Metabolismus – hier setzt die Gendermedizin an. Warum es so wichtig ist, das Geschlecht in der Onkologie mitzudenken und was das für die Praxis bedeutet, erklärt Prof. Dr. Anne Letsch, Leiterin des Onkologischen Zentrums Campus Kiel und Geschäftsführender Vorstand des Universitären Cancer Centers SH (UCCSH) in der GenderMED-Podcast-Folge „Das Geschlecht in der Onkologie mitdenken“.
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Entitätsübergreifend

Supportivmedizin und Sekundär­prävention

Die Dezember-Ausgabe von JOURNAL ONKOLOGIE widmet sich supportivmedizinischen Themen. So wird unter anderem das Potenzial von Bewegungstherapien während Krebserkrankungen näher beleuchtet. Mit einem wiederaufgenommenen Beitrag, der auch konkrete Trainingsempfehlungen enthält, können Sie damit 2 CME-Punkte erwerben. In einem weiteren Artikel wird Ihnen ein neuer Test vorgestellt, mit dessen Hilfe sich anhand des Darm-Mikrobioms die Wahrscheinlichkeit eines Anpsrechens auf Immuntherapien verhersagen lässt. Auch aktuelle Kongressberichte – DGHO, DKK und ASH – finden Sie in dieser Ausgabe. Seien Sie gespannt und lesen Sie gleich rein!
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Entitätsübergreifend

Geschlechter-sensible Medizin: Chronifizierung von Schmerz ist ein multifaktorielles Geschehen

Deutlich mehr Frauen als Männer leiden unter chronischen Schmerzen. Liegt das ausschließlich an Hormonen und der chromosomalen Konstellation? Große thorakale Operationen, beispielsweise im Rahmen der Resektion von Lungenmetastasen, können über die Akutschmerzsituation hinaus auch nach einem Jahr noch schmerzhafte Beeinträchtigungen nach sich ziehen. Könnten präventive Maßnahmen gegen die Schmerzchronifizierung das bei 16 Mio. Operationen pro Jahr entstehende Leid und die Kosten für das Gesundheitssystem verringern? Prof. Dr. Esther Pogatzki-Zahn, Münster, forscht zu Geschlechter-abhängigen Aspekten bei (v.a. postoperativen) Schmerzen und gibt im GenderMed-Podcast von www.journalmed.de Antworten.
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Entitätsübergreifend

Gender-sensible Medizin und Geriatrisches Assessment

In der Oktober-Ausgabe von JOURNAL ONKOLOGIE 2022 werden die Themen Gender-sensible Medizin und Geriatrisches Assessment vorgestellt. Des Weiteren finden Sie einen Fortbildungsbeitrag zu den Optionen der Immuntherapie bei fortgeschrittenen Thymusepitheltumoren. Mit dem ersten Teil der Berichterstattung zum ESMO-Kongress können Sie sich über erste Kongress-Highlights informieren. Darüber hinaus können Sie mit einem Beitrag zum kleinzelligen Lungenkarzinom im fortgeschrittenen Stadium 3 CME-Punkte erwerben. Lesen Sie gleich rein in das Heft!
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Kolorektales Karzinom

Genderspezifische Unterschiede in der Viszeralonkologie am Beispiel des kolorektalen Karzinoms

Das Geschlecht stellt einen signifikanten Risikofaktor bei der Entwicklung und dem Fortschreiten eines kolorektalen Karzinoms (CRC) dar. So wurden geschlechtsabhängige Unterschiede bei der CRC-Inzidenz, der anatomischen Lokalisation, in der Pathologie, beim Screening, bei der Behandlung, beim chirurgischen Vorgehen, beim perioperativen Outcome sowie beim Überleben der Patient:innen festgestellt. Die Datenlage ist jedoch limitiert und geschlechtsspezifische Unterschiede werden selten in der täglichen Praxis berücksichtigt. Zukünftige Studien sollten diesen Aspekt aufgreifen und geschlechtsabhängigen Unterschieden mehr Beachtung schenken, um eine individualisierte Versorgung der Patient:innen in Rahmen eines personalisierten medizinischen Ansatzes voranzubringen.
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Entitätsübergreifend

Geschlechterunterschiede in der Onkologie: Krebs „bevorzugt“ Männer

Männer haben eine höhere Krebsinzidenz und auch eine höhere Krebsmortalität. Beides kann auf biologische und Gender-Unterschiede zurückgeführt werden. Diese zu kennen, ist für Ärzt:innen ratsam. Wenn Ärzt:innen Geschlechter-spezifische onkologische Fakten kennen und die Hintergründe verstehen, kann dies die Behandlung von Patient:innen erleichtern. Medizinische Fachgesellschaften wie die ESMO oder die DGHO haben Arbeitsgruppen gegründet, um Geschlechter-sensible Aspekte in der Onkologie zu verbreiten und die Evidenz zu erweitern (1-4).
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NSCLC

Geschlechtsspezifische Unterschiede im Rahmen einer Platin-basierten Chemotherapie

Aus Tiermodellen sind zahlreiche Hinweise auf Geschlechtsunterschiede belegt. Klinische Studien beim Menschen, die das Geschlecht als variablen Faktor berücksichtigen, sind hingegen begrenzt. In der Onkologie ist die Gendermedizin ein bislang wenig erforschtes Gebiet, obwohl geschlechtsspezifische Unterschiede, was das Therapie-Outcome und behandlungsbedingte Nebenwirkungen betrifft, bekannt und auch anerkannt sind. Zu den biologischen Unterschieden gehören u.a. die Modulation der Entzündungsreaktion durch Sexualhormone, die schützenden Eigenschaften durch Östrogen, die unterschiedliche Anatomie sowie der Körperhabitus. Die folgende Studie fasst den aktuellen Wissensstand zu geschlechtsspezifischen Unterschieden hinsichtlich Nebenwirkungen im Rahmen einer Platin-basierten Chemotherapie zusammen – mit Fokus auf der am häufigsten verwendeten Platin-Verbindung Cisplatin.
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News

Blutkrebs: Verträglichere Therapie für ältere Menschen

Die akute myeloische Leukämie (AML) ist bei Erwachsenen die häufigste akute Blutkrebsform. Besonders oft betroffen sind Menschen über 60 Jahren. Bislang erhalten die Patient:innen eine intensive Chemotherapie und im Anschluss eine Stammzellspende. Doch weil eine Chemotherapie gerade für ältere Patient:innen oft belastend ist, ist eine nachfolgende allogene Blutstammzell-Transplantation häufig gar nicht mehr möglich. Trotz neuer Forschungsansätze in den vergangenen Jahren zur Erweiterung der intensiven Chemotherapie um neuartige Hemmstoffe, erzielt die allogene Blutstammzell-Transplantation immer noch die höchsten Heilungsraten bei diesen Patient:innen.
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Gesundheitspolitik

Gender-Medizin kann über Leben und Tod entscheiden

XX ist eben nicht XY – Der „kleine“ genetische Chromosomen-Unterschied zwischen Frau und Mann macht in Bezug auf Arzneimittelwirkung und ärztliche Versorgung sogar einen großen Unterschied. Professorin Vera Regitz-Zagrosek, die in Deutschland als Vorreiterin der Gendermedizin gilt, beklagt im aktuellen Mitgliedermagazin aktiv+ der KKH Kaufmännische Krankenkasse, dass nach wie vor zu wenige Mediziner solche geschlechtsspezifischen Unterschiede kennen, „die über Leben und Tod entscheiden können“.
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