Journal Onkologie

Hämatologie | Beiträge ab Seite 66

Einleitung

Hämatologie

Was ist Hämatologie? Die Hämatologie (altgriech. haima=Blut, logos=Lehre) ist die Lehre der Blutkrankheiten und des blutbildenden Systems. Hämatologie (als Facharztdisziplin oft gepaart mit Onkologie) ist als Teilgebiet der Inneren Medizin ein interdisziplinäres Gebiet: Einerseits gibt es benigne (gutartige) Bluterkrankungen, die vom Hausarzt/Allgemeinmediziner behandelt werden können (z.B. Eisenmangelanämie, Blutgerinnungsstörungen). Andererseits gehört die Therapie maligner Bluterkrankungen (z.B. Leukämien) in die Hände eines auf die Behandlung spezialisierten Hämatologen/Onkologen.
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Die Kombinationstherapie bestehend aus dem Multitarget-Tyrosinkinase-Inhibitor (mTKI) Cabozantinib und dem Immuncheckpoint-Inhibitor (CPI) Nivolumab stellt eine etablierte, leitliniengerechte Behandlungsoption in der Erstlinientherapie des fortgeschrittenen Nierenzellkarzinoms (aRCC) dar.1-4 Neue Langzeitdaten der Phase-III-Studie CheckMate-9ER, die auf dem ASCO Genitourinary Cancers Symposium (ASCO GU 2025) in San Francisco vorgestellt wurden, zeigen u.a. weiterhin anhaltende Überlebensvorteile der Kombinationstherapie im Vergleich zur Monotherapie mit Sunitinib.5
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Hämatologie

Kombinierter Ansatz von Mensch und Software: Die richtigen Entscheidungen in der Präzisionsonkologie treffen

Basierend auf molekulargenetischen oder klinischen Eigenschaften zielt die Präzisionsmedizin darauf ab, die bestwirksame Therapie für den individuellen Patienten zu finden. Laut der amerikanischen „Precision Medicine Initiative“ soll die Präzisionsmedizin Einzug in die Praxis eines jeden Onkologen erhalten. Eine wesentliche Voraussetzung für die Anwendung präzisionsonkologischer Therapien ist die molekulargenetische Untersuchung patienteneigener Tumorzellen zur Identifizierung tumorrelevanter Genmutationen. Die Ermittlung onkogener Treiber erlaubt eine präzise Hemmung des Tumorwachstums mit spezifisch darauf abzielenden Wirkstoffen. Doch das rasant ansteigende Wissen über relevante Mutationen und maßgeschneiderte Therapien stellt eine wachsende Herausforderung für jeden Mediziner dar und bedarf qualifizierter Unterstützung.
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Hämatologie

BERGAMO-Studie: Bemcentinib soll das Wachstum von Leukämiezellen hemmen

Eine neue klinische Studie unter Leitung von Prof. Dr. Uwe Platzbecker, Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik I, Bereich Hämatologie und Zelltherapie, am Universitätsklinikum Leipzig (UKL), untersucht innerhalb der deutschen MDS-Studiengruppe und des Europäischen Leukämienetzwerks „EMSCO“ die Wirksamkeit des AXL-Inhibitors Bemcentinib bei Patienten mit myelodysplastischem Syndrom (MDS) oder akuter myeloischer Leukämie (AML), welche kein Ansprechen auf eine Standardtherapie mit hypomethylierenden Substanzen gezeigt haben.
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Hämatologie

Chronische Leukämien: Moderne Tyrosinkinase-Inhibitoren bereichern die Therapielandschaft

Die auf dem POMME-med-Workshop in München vorgestellten Highlights des ASH-Kongresses 2018 zu Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKIs) verdeutlichen eine insgesamt sehr positive Entwicklung in der Behandlung von chronischer myeloischer Leukämie (CML) und chronischer lymphatischer Leukämie (CLL). Bei CML-Patienten zeigten sich nach dem Absetzen einer Therapie aus Nilotinib + pegyliertem (PEG)-Interferon-alpha 2b gute Remissionsraten (1). Der allosterische Inhibitor Asciminib bietet eine neue Behandlungsperspektive für ansonsten TKI-resistente/-intolerante CML-Patienten (2). Auf der Basis der Alliance- und iLLUMINATE-Studien bietet es sich an, für ältere oder unfitte CLL-Patienten künftig eine Primärtherapie mit Ibrutinib zu favorisieren (3, 4). Eine Kombinationstherapie aus Venetoclax + Rituximab bietet das Potential einer neuen Standardbehandlung in der Zweitlinie der CLL-Behandlung.
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Medizin

Hämato-onkologische Erkrankungen: Immunglobuline zur Infektprophylaxe

Hämato-onkologische Erkrankungen gehen oft mit sekundären Immundefekten (SID) einher. Bei Patienten mit zum Beispiel chronischer lymphatischer Leukämie (CLL) oder multiplem Myelom (MM) steigt dadurch auch das Risiko für Infektionen, die lebensbedrohlich sein können (1). Zur Infektprophylaxe hat sich die Substitutionstherapie mit Immunglobulinen bewährt (2). Eine aktuelle Versorgungsstudie bestätigt das: Erhielten infektanfällige SID-Patienten ein intravenöses Immunglobulin (IVIG), hatten sie weniger und weniger schwere Infektionen. Darüber hinaus verbesserten sich ihr Gesundheitszustand und ihre Lebensqualität (3). Eine weitere Option zur Infektprophylaxe sind Antibiotika.
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Hämatologie

ASH 2018 – Teil II: Aktuelle Studiendaten

Für jüngere Patienten (< 70 Jahre) mit einer chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) wird die Kombinationsbehandlung aus Ibrutinib/Rituximab als der zukünftige Therapiestandard gesehen. Bei älteren CLL-Patienten wird hingegen die Monotherapie mit Ibrutinib als Erstlinienstandard vorgestellt. Beim diffus großzelligen B-Zell-Lymphom (DLBCL) ist besonders die deutsche Phase-III-Studie FLYER hervorzuheben, die zeigte, dass eine verkürzte Chemotherapie im Hinblick auf das 3-Jahres-progressionsfreie Überleben (PFS), das 3-Jahres-Gesamtüberleben (OS) und die Rezidivraten bei Niedrigrisiko-Patienten vergleichbar gut ist. Ob die CAR-T-Zell-Therapie mit KTE-C19 sicher und wirksam ist, wurde in der Phase-I-Studie ZUMA-3 untersucht: Drei Viertel der Patienten mit einer akuten lymphatischen Leukämie (ALL) erreichten eine komplette Remission (CR) oder eine inkomplette CR (CRi). Weitere Beiträge zum Kongress finden Sie unter www.med4u.org/14477.
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Hämatologie

TELESTO: Nutzen einer Eisenchelation mit Deferasirox bei Patienten mit MDS und transfusionsbedingter Eisenüberladung bestätigt

Patienten mit myelodysplastischen Syndromen (MDS) und niedrigerem Progressionsrisiko (low/int-1) benötigen meist regelmäßige Bluttransfusionen. Diese führen im Laufe der Zeit zu einer Eisenüberladung, die die Organfunktion der Patienten überlastet und mit einem verkürzten Überleben assoziiert ist. Nun konnte erstmals in einer prospektiven, randomisierten, Placebo-kontrolliereten Studie gezeigt werden, dass eine Therapie mit dem Eisenchelator Deferasirox (Exjade®) bei betroffenen Patienten im Vergleich zu Placebo das ereignisfreie Überleben (EFS) verlängert.
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Hämatologie

MPN: Schwere der Symptomlast wird häufig verkannt

Die beiden myeloproliferativen Erkrankungen (MPN), essentielle Polycythaemia Vera (PV) und Myelofibrose (MF) sind klinisch durch eine Vielzahl von Symptomen charakterisiert, die die Lebensqualität der Patienten erheblich einschränken, häufig mit dem Verlust des Arbeitsplatzes einhergehen (1) und mit einer verkürzten Überlebenszeit assoziiert sind (2). Allgemeine Symptome bei den 2 Entitäten sind Fatigue, Pruritus, Nachtschweiß, Appetitlosigkeit mit Gewichtsverlust sowie allgemeine Schwäche. Thromboembolische Ereignisse sind die Hauptursache für Morbidität und Mortalität bei der PV. Die mitunter schwere Symptomatik der MPN, insbesondere ihre Komplexität, wird häufig deutlich unterschätzt, wie aktuelle, beim ASH präsentierte Daten zeigen.
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Hämatologie

Erstlinientherapie der CML: Tiefes und langanhaltendes molekulares Ansprechen auf Nilotinib + PEG-IFN-a 2b

Prof. Dr. Andreas Hochhaus, Jena, stellte beim ASH eine Zwischenanalyse der TIGER (CML V)-Studie vor, die die Therapie von Nilotinib (Tasigna®) mit der von Nilotinib + pegyliertem (PEG)-Interferon-alpha (IFN-a) 2b bei zuvor unbehandelten Patienten mit chronischer myeloischer Leukämie (CML) in der chronischen Phase im Hinblick auf die Tiefe und Stabilität der Remission vergleicht. Die bisherigen Daten belegen die Durchführbarkeit der Kombinationstherapie in der Erstlinie und zeigen gute und anhaltende molekulare Remissionen.
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Hämatologie

Fatigue als Symptom einer ITP oftmals unterschätzt

Die Immunthrombozytopenie (ITP) ist eine erworbene Thrombozytopenie, die durch eine Autoimmunreaktion gegen Thrombozyten und Megakaryozyten verursacht wird. Typische Symptome der ITP sind Petechien und Schleimhautblutungen. Viele ITP-Patienten klagen zusätzlich über Erschöpfungssymptome und Fatigue bis hin zu depressiven Störungen (1). Nun zeigen aktuelle Daten des ITP World Impact Surveys (I-WISh), die Dr. Carolin Kruse, Cleveland, Ohio, USA, und Kollegen beim ASH präsentierten, dass Ärzte das Symptom Fatigue nicht in gleichem Maße als substanzielles Problem wahrnehmen wie die Patienten selbst (2).
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Hämatologie

Überlebensvorteile in der Therapie des FL mit Obinutuzumab und des DLBCL mit Polatuzumab Vedotin

Auf einer Post-ASH-Pressekonferenz im Dezember 2018 in Frankfurt/Main erörterten Experten ausgewählte Kongress-Highlights. So berichtete Prof. Dr. Wolfgang Hiddemann, München, aktuelle Daten der GALLIUM-Studie, in der Patienten mit follikulärem Lymphom (FL) auch nach 4 Jahren unter Obinutuzumab-Therapie (G) in allen Studienendpunkten im Vergleich zum Standard (Rituximab, R) profitieren. Beim diffus-großzelligen B-Zell-Lymphom (DLBCL) wurden vielversprechende Studienergebnisse zu dem Antikörper-Wirkstoff-Konjugat Polatuzumab Vedotin von Prof. Dr. Georg Lenz, Münster, vorgestellt. Das mediane Gesamtüberleben (OS) der Patienten konnte hier mehr als verdoppelt werden.
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Hämatologie

Transiente myeloproliferative Störung bei Kindern mit Trisomie 21

Die transiente myeloproliferative Störung (TMD) ist eine Erkrankung, die ausschließlich bei Kindern mit Down-Syndrom auftritt und für die Betroffenen lebensbedrohlich sein kann. Darüber hinaus geht sie mit dem Risiko für die Entstehung einer myeloischen Leukämie (ML-DS) einher. Deshalb sollte bei jedem Kind mit Down-Syndrom innerhalb der ersten Lebenstage eine hämatologische Untersuchung stattfinden. In vergangenen Studien hat sich gezeigt, dass symptomatische Patienten von einer niedrigdosierten Cytarabin-Therapie profitieren. Bisher ist keine Möglichkeit bekannt, die Progression von der TMD zur ML-DS zu verhindern. In Zukunft wird es deshalb wichtig sein, grundlagenwissenschaftliche Erkenntnisse zur Pathogenese und zum Verlauf der TMD und ML-DS zur Entwicklung neuer Therapien zu nutzen.
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Hämatologie

HZL: Multiple Therapieoptionen und eine (fast) normale Lebenserwartung

Die Haarzell-Leukämie (HZL) ist eine seltene, maligne Erkrankung des lymphatischen Systems. Das klinische Bild ist durch Zytopenien, Splenomegalie und Allgemeinsymptome charakterisiert. Der Verlauf ist schleichend. Die Therapie mit Purin-Analoga erzielt Remissionsraten > 95% mit einer medianen Remissionsdauer von 5-15 Jahren. Weitere wirksame Arzneimittel sind Anti-CD20- und Anti-CD22-Antikörper, Interferon-alpha und BRAF-Inhibitoren. Die HZL ist eine chronische Erkrankung. Bei gutem Ansprechen auf die Therapie hat die Mehrzahl der Patienten eine normale Lebenserwartung.
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Hämatologie

Antikoagulatorische Therapie bei onkologischen Patienten

Venöse Thromboembolien (VTEs) stellen eine häufige Komplikation bei Tumorpatienten dar. Die antikoagulatorische Therapie ist aufgrund hoher Raten an thromboembolischen Rezidiven und Blutungen eine Herausforderung. Mehrere prospektive, randomisierte Studien zeigten bei vergleichbarem Sicherheitsprofil eine überlegene Wirksamkeit der längerfristigen Applikation von niedermolekularem Heparin (NMH) gegenüber der Einnahme von Vitamin K-Antagonisten (VKA). Kürzlich wurden mit HOKUSAI VTE Cancer (Edoxaban) und SELECT-D (Rivaroxaban) 2 Studien zum Einsatz von direkten oralen Antikoagulantien (DOAK) bei Tumorpatienten mit VTE veröffentlicht. Danach ist die Einnahme von DOAK zwar mit einer verbesserten Wirksamkeit, zugleich aber mit einem gesteigerten Blutungsrisiko assoziiert. Somit ergibt sich im klinischen Alltag die zwingende Notwendigkeit, bei tumorassoziierter VTE die antikoagulatorische Therapie an die Krebserkrankung, Komorbiditäten und persönliche Präferenz des Patienten anzupassen.
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Hämatologie

Lymphatische Systemerkrankungen: Biologie bestimmt Klassifikation

Die Aktualisierung der vierten Ausgabe der WHO-Klassifikation lymphatischer Neoplasien beinhaltet eine konzeptionelle Neufassung bestehender Entitäten sowie einige wenige neue provisorische Entitäten. Neuere Konzepte zur Taxonomie und Klassifikation früher lymphatischer Läsionen bzw. möglicher Vorstufen wie der monoklonalen B-Zell-Lymphozytose, der in-situ follikulären Neoplasie und der in-situ Mantelzell-Neoplasie, die Beschreibung indolenter Lymphoproliferationen wie des Brustimplantat-assoziierten anaplastischen großzelligen Lymphoms, die Beschreibung spezifischer Varianten großzelliger B-Zell-Lymphome und die indolente T-Zell-Lymphoproliferation des Gastrointestinaltrakts spiegeln die Plastizität von Lymphoproliferationen wie auch den engen Bezug der Klassifikation zur Biologie lymphoproliferativer Erkrankungen wider.
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Malignes Melanom

Immuntherapie beim Mammakarzinom

Bahnbrechende Ergebnisse der Immuntherapie bei neoplastischen Erkrankungen, insbesondere beim malignen Melanom, Hodgkin-Lymphom sowie nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom rücken die Immuntherapie auch beim Mammakarzinom zunehmend in den Fokus. Bisherige Daten legen nahe, dass v.a. Patientinnen mit einem triple-negativen Mammakarzinom (TNBC) von einer Immuntherapie profitieren. Auch HER2-positive (HER2+) Tumoren scheinen eine höhere Immunogenität zu besitzen, wohingegen luminale Tumoren als eher gering immuno-gen gelten. Da die Patientinnen-Kollektive, welche von der Therapie profitieren, noch nicht klar definiert sind, werden Therapieansätze in Studien untersucht, um diese besser zu verstehen.
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Ovarialkarzinom

Vielversprechende Perspektiven in der Krebsbehandlung

Die Tumorbehandlung ist in den letzten Jahren und Jahrzehnten spezifischer und erfolgreicher geworden. Es ist gelungen, die Tumorpathogenese immer besser zu verstehen und zielgerichtete Medikamente zu entwickeln. Doch die translationale Forschung steht erst am Anfang. Ziel ist es, mit präziser Medizin das richtige Medikament für den richtigen Patienten zu entwickeln. Die Dynamik sei enorm, berichtete Prof. Dr. Thorsten Zenz, Zürich, Schweiz. Den eigentlichen Durchbruch sehe er in den enormen technologischen Errungenschaften der letzten Jahre und Jahrzehnte. Sie hätten eine Genomsequenzierung technisch erst möglich gemacht und die Option eröffnet, genetische Veränderungen zu erkennen und potentielle therapeutische Zielstrukturen zu identifizieren.
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Hämatologie

DLBCL: CAR-T-Zell-Therapie auch bei Hochrisiko-Patienten wirksam

In der ZUMA-1-Studie wurde das 2-Jahres-Follow-up und die Risikobereichsanalyse der CAR-T-Zell-Therapie Axicabtagen Ciloleucel (Axi-Cel) bei 108 Patienten mit rezidiviertem/refraktärem diffus großzelligen B-Zell-Lymphom (r/r DLBCL), die mehr als 2 systemische Vorbehandlungen hatten, untersucht. Axi-Cel ist für die Behandlung erwachsener Patienten mit r/r DLBCL bzw. mediastinalem B-Zell-Lymphom (PMBCL) mit ≥ 2 systemischen Vorbehandlungen zugelassen.
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