Journal Onkologie

Hämatologie | Beiträge ab Seite 72

Einleitung

Hämatologie

Was ist Hämatologie? Die Hämatologie (altgriech. haima=Blut, logos=Lehre) ist die Lehre der Blutkrankheiten und des blutbildenden Systems. Hämatologie (als Facharztdisziplin oft gepaart mit Onkologie) ist als Teilgebiet der Inneren Medizin ein interdisziplinäres Gebiet: Einerseits gibt es benigne (gutartige) Bluterkrankungen, die vom Hausarzt/Allgemeinmediziner behandelt werden können (z.B. Eisenmangelanämie, Blutgerinnungsstörungen). Andererseits gehört die Therapie maligner Bluterkrankungen (z.B. Leukämien) in die Hände eines auf die Behandlung spezialisierten Hämatologen/Onkologen.
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Malignes Melanom

Therapieoptionen für die adjuvante Therapie des malignen Melanoms

Beim 39. Fachpresse-Workshop der POMME-med GmbH in München stellte Prof. Dr. Carola Berking, München, Studiendaten zur adjuvanten Melanom-Therapie vor. Seit 2011 wurden 8 verschiedene Substanzen für die Behandlung des inoperablen metastasierten Melanoms neu zugelassen, darunter mutationsbasierte zielgerichtete Therapeutika wie BRAF- und MEK-Inhibitoren und Immun-Checkpoint-Inhibitoren. Da diese neuen Medikamente in der metastasierten Situation gut wirken und das Überleben verlängern, stelle sich die Frage, ob diese Therapeutika nicht auch schon adjuvant bei operierten Hochrisiko-Melanom-Patienten helfen, so die Dermatologin, denn in der Adjuvanz gab es bisher nur Interferon-α als einzige Option.
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Hämatologie

Best of the year 2017

Über MDS, ALL und multiples Myelom sowie AML berichtete Prof. Dr. Jakob Passweg, Basel. So könnte bei High-risk-AML CPX-351 neuer Standard werden. Die MRD-Messung wird auch hier eine große Rolle spielen. AML-Patienten mit einem bestimmten CD33-Splicing-Polymorphismus können von Gemtuzumab/Ozogamicin profitieren. Vielversprechende Daten gibt es zu Venetoclax mit low-dose AraC sowie zu Midostaurin bei FLT3-Mutation. Einen Überblick über das „best of the year“ im Bereich Onkologie gab Prof. Dr. Wolfgang Hilbe, Wien, und Prof. Dr. Carsten Müller-Tidow, Heidelberg, stellte den Part Translationale Forschung vor.
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Hämatologie

Erfahrungen mit Ibrutinib in der Therapie der CLL

Ibrutinib ist der erste orale Bruton-Tyrosinkinase (BTK)-Inhibitor, der zur Therapie der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) zugelassen ist. Als Einzelsubstanz wird Ibrutinib in der Behandlung erwachsener Therapie-naiver CLL-Patienten eingesetzt, auch bei solchen mit 17p-Deletion oder TP53-Mutation. Prof. Dr. Stephan Stilgenbauer, Ulm, stellte die Daten der Zulassungsstudie vor, in der die Wirksamkeit von Ibrutinib im Vergleich zu Chlorambucil bei nicht vorbehandelten CLL-Patienten ohne 17p-Deletion untersucht wurde.
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Hämatologie

ALL: Besseres Outcome mit Inotuzumab Ozogamicin gegenüber Standard-Salvagetherapie

Die größte Herausforderung bei der akuten lymphatischen Leukämie (ALL) bleibt der rezidivierte Patient. „40% erreichen nach den Ergebnissen einer Metaanalyse mit 1.700 ALL-Patienten zwar in der Erstlinie unter einer Salvagetherapie eine komplette Remission (CR), doch dies schlägt sich leider nicht im Outcome nieder“ (1), sagte Dr. Nikola Gökbuget, Frankfurt, Studienleiterin der GMALL*. Das seit Juni 2017 zugelassene Antikörper-Konjugat Inotuzumab Ozogamicin (Besponsa®) ermögliche deutlich bessere Remissionsraten und weniger minimale Resterkrankung (MRD). Diese neue Therapie sei daher ein wichtiger Meilenstein für Patienten mit rezidivierter oder refraktärer CD22-positiver B-Vorläufer-ALL, so Gökbuget. Gegenüber bisherigen Therapieoptionen mit einem 2-Jahres-Überleben unter 10% lässt sich mit Besponsa® eine Verdopplung auf beinahe 23% erreichen.
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Hämatologie

CML: Dauerhafte und tiefe Remission unter Nilotinib als Voraussetzung für Absetzen/Aufnahme in die Fachinformation

Nilotinib ist der einzige TKI bei der CML, dessen Fachinformation einen Weg in die therapiefreie Remission (TFR) beinhaltet. Das Konzept der therapiefreien Remission kann nach der Zulassungserweiterung für Nilotinib (Tasigna®) im Mai 2017 grundsätzlich für folgende Patienten mit chronischer myeloischer Leukämie (CML) in Erwägung gezogen werden, so Dr. Jens Haenig, Novartis: Patienten mit Philadelphia-Chromosom-positiver (Ph+)-CML in der Erst- und Zweitlinie, die mindestens 3 Jahre mit Nilotinib behandelt wurden und darunter mindestens 1 Jahr eine anhaltende tiefe molekulare Remission (MR4,5) haben.
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Medizin

Chemotherapie-induzierte periphere Polyneuropathie mit Sport reduzieren

Forscher der Deutschen Sporthochschule Köln untersuchen, wie Krebsbetroffene durch gezieltes Bewegungstraining aktiv auf ihr Wohlbefinden einwirken und der Chemotherapie-induzierten peripheren Polyneuropathie (CIPN) vorbeugen können. Die CIPN ist eine der medizinisch bedeutsamsten therapiebegleitenden Nebenwirkungen. Sie führt zu Taubheitsgefühl, Gleichgewichtsstörungen und Schmerzen. Etwa die Hälfte aller Leukämie-, Lymphom-, Brust- und Darmkrebs-Patienten ist davon betroffen. Die Studie wird von der Deutschen Krebshilfe mit 369.000 Euro für 3 Jahre gefördert.
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Medizin

Hodgkin Lymphom: Brentuximab Vedotin nach HDCT und ASCT kann bei Risikopatienten das Rezidiv- oder Progressionsrisiko senken

Bei der DGHO Jahrestagung 2017 wurden Therapieansätze vorgestellt, mit denen heute versucht wird diesem unerfüllten medizinischen Bedarf zu begegnen. Dazu gehört unter anderem das Antikörper-Wirkstoff-Konjugat Brentuximab Vedotin (Adcetris®). Nach Einschätzung von Prof. Dr. Peter Borchmann, Klinik I für Innere Medizin, Universitätsklinikum Köln, „verfügen wir mit dieser Substanz über eine Therapieoption, bei der wir heute auch in späten Linien über Heilung reden können.“
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Hämatologie

Follikuläres Lymphom: CD-20-Antikörper Obinutuzumab erweist sich als überlegene Erstlinienstrategie

Der Anti-CD-20-Antikörper Obinutuzumab (Gazyvaro®) hat in der Phase-III-Studie GALLIUM im Vergleich zum bisherigen Therapiestandard Rituximab (MabThera®) die Dauer des progressionsfreien Überlebens (PFS) bei nicht-vorbehandeltem, fortgeschrittenem follikulären Lymphom (FL) um 3 Jahre verbessert. Auf der Basis dieses Resultats ist Obinutuzumab ab sofort in Europa zur FL-Erstlinientherapie zugelassen.
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Medizin

Erfahrungen mit Ibrutinib in der Therapie der CLL

Ibrutinib ist der erste orale Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitor, der zur Therapie der Chronisch Lymphatischer Leukämie (CLL) zugelassen ist. Als Einzelsubstanz wird Ibrutinib in der Behandlung erwachsener Therapie-naiver CLL-Patienten eingesetzt, auch bei solchen mit 17p-Deletion oder TP53-Mutation. Prof. Dr. med. Stephan Stilgenbauer, Ulm, stellte die Daten der Zulassungsstudie vor, in der die Wirksamkeit von Ibrutinib im Vergleich zu Chlorambucil bei nicht vorbehandelten Patienten CLL-Patienten ohne 17p-Deletion untersucht wurde. Der primäre Endpunkt war die progressionsfreie Überlebenszeit. Nach 24-Monaten waren in der Ibrutinib-Gruppe 89% der Patienten stabil, in der Chlorambucil-Gruppe noch 34% (p<0,0001) (1). Die häufigsten unerwünschten Wirkungen Grad 1-2 waren unter Ibrutinib Diarrhoe, Fatigue, Husten, Anämie und Übelkeit. Schwere Grad 3-4-Nebenwirkungen waren Neutropenie, Anämie, Pneumonie und Diarrhoe. Auch intrakutane Blutungen und Vorhofflimmern traten unter Ibrutinib häufiger auf.
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Medizin

Ponatinib steht bei der Philadelphia-Chromosom-positiven akuten lymphatischen Leukämie in späteren Therapielinien zur Verfügung

Für Patienten mit Ph+ ALL gilt die Behandlung mit einem Tyrosinkinaseinhibitor (TKI), kombiniert mit einer Chemotherapie, als Standard in der Erstlinientherapie. Doch Rezidive sind weiterhin ein großes Problem in der Therapie der Ph+ ALL, oftmals vermittelt durch Resistenzen, hier insbesondere durch die T315I-Mutation der BCR-ABL-Kinase. Ponatinib (Iclusig®*), ein TKI der dritten Generation, kann BCR-ABL besonders effektiv hemmen und ist als einziger derzeit zugelassener TKI auch gegen die T315I-Mutation wirksam. Im Rahmen der DGHO-Jahrestagung in Stuttgart erläuterte Dr. med. Fabian Lang, Universitätsklinikum Frankfurt, die Bedeutung von Ponatinib als eine wichtige Therapieoption, die derzeit Erwachsenen mit Ph+ ALL in späteren Therapielinien zur Verfügung steht.
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Hepatozelluläres Karzinom

Seltene Tumoren: Morbus Gaucher

1882 beschrieb der französische Arzt Philippe Charles Ernest Gaucher eine neue Krankheitsentität bei einer 32-jährigen Frau, die an Kachexie und massiver Hepatosplenomegalie verstarb und in deren Gewebe er ungewöhnliche Histiozyten fand. Gaucher hielt diese Erkrankung für eine Tumorerkrankung der Milz (1). Erst 1965 wurde am National Institute of Health der zugrundeliegende metabolische Defekt der lysosomalen sauren beta-Glucosidase (Glucocerebrosidase) entdeckt (2). Seit 1991 steht eine Enzymersatztherapie zur Verfügung (3) und seit 2002 die Substratreduktionstherapie (4). Mittlerweile werden weltweit ca. 5.000 Patienten mit dem zuerst eingeführten Präparat Imiglucerase versorgt (1).
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Hämatologie

Diagnostik und Therapie des Multiplen Myeloms – DKG-Thesen

Im Rahmen des Annual Meeting der American Society of Hematology (ASH 2016) und Europäischen Hämatologenkongresses (EHA 2017) trafen sich die Experten erneut, um bestmögliche Therapieempfehlungen für das Multiple Myelom (MM) auszusprechen bzw. die vorherigen MM-Thesen zu aktualisieren. Ziel des interdisziplinären Expertengesprächs war es, auf Basis der publizierten Daten und der eigenen klinischen Erfahrung eine Orientierungshilfe zu geben, sowie Konsequenzen für den Praxisalltag abzuleiten.
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Hämatologie

Deutsches Leukämie-Studienregister – Informationsangebot zu Therapiestudien im „Kompetenznetzwerk für Akute und Chronische Leukämien“

Akute und chronische Leukämien werden in Deutschland traditionell häufig im Kontext von Protokollen multizentrischer akademischer Studiengruppen behandelt, da es keine generell etablierten Standardtherapien gibt. Dies betrifft sowohl die Behandlung von Erstdiagnosen als auch die Therapie von Patienten mit Rückfall. Die Erkrankungen sind selten und die Therapie häufig komplex. Das „Kompetenznetz für Akute und Chronische Leukämien“ (KNL) hatte sich das Ziel gesetzt, durch eine Vernetzung von Studiengruppen, behandelnden Ärzten, Diagnostik-Laboren und Forschungsgruppen die Infrastruktur für Forschung und Versorgung zu verbessern. Besonders wichtig war hierbei die Unterstützung von Studien. Eine im Jahr 1999 bei Studienärzten durchgeführte Umfrage zeigte, dass es oftmals schwierig und zeitaufwendig war, sich einen Überblick über aktuell verfügbare Therapieoptionen zu verschaffen (1). Dies war einer der Gründe für die Etablierung eines nationalen Studienregisters für Studien bei Leukämie-Patienten.
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