Journal Onkologie

Hämatologie | Beiträge ab Seite 81

Einleitung

Hämatologie

Was ist Hämatologie? Die Hämatologie (altgriech. haima=Blut, logos=Lehre) ist die Lehre der Blutkrankheiten und des blutbildenden Systems. Hämatologie (als Facharztdisziplin oft gepaart mit Onkologie) ist als Teilgebiet der Inneren Medizin ein interdisziplinäres Gebiet: Einerseits gibt es benigne (gutartige) Bluterkrankungen, die vom Hausarzt/Allgemeinmediziner behandelt werden können (z.B. Eisenmangelanämie, Blutgerinnungsstörungen). Andererseits gehört die Therapie maligner Bluterkrankungen (z.B. Leukämien) in die Hände eines auf die Behandlung spezialisierten Hämatologen/Onkologen.
Lesen Sie mehr 
Hämatologie

Multiples Myelom: Chronifizierung der Erkrankung als Ziel

Beim Multiplen Myelom ist mit neuen Therapien zumindest eine Chronifizierung der Erkrankung erreichbar, sagte Prof. Igor Wolfgang Blau, Berlin. Ein gutes Ansprechen bedeutet ein längeres progressionsfreies Überleben (1). „Und ein nach 96 Monaten noch nicht erreichtes medianes Gesamtüberleben – wie im Update der HD4-Studie gezeigt (2) – weist in Richtung Chronifizierung, mit einem Vorteil für die Hochdosistherapie mit Bortezomib und Tandemtransplantation.“
Lesen Sie mehr 
Hämatologie

CML: Ponatinib – ein TKI für alle Resistenzlagen

Nach Einführung der Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKI) haben Patienten mit CML „zunehmend eine uneingeschränkte Lebenserwartung“, konstatierte Prof. Tim Brümmendorf, Aachen, auf einem von ARIAD unterstützten Symposium während des DKK in Berlin. Voraussetzung dafür ist aber das Ansprechen auf eine TKI-Therapie und die Vermeidung oder Umgehung von Resistenzen gegenüber den neueren Substanzen. Daher ist es von entscheidendem Vorteil einen TKI der dritten Generation wie Ponatinib im therapeutischen Arsenal zur Verfügung zu haben.
Lesen Sie mehr 
Hämatologie

Therapien und neue Therapiemöglichkeiten bei Myelodysplastischen Syndromen

Die Therapie der Myelodysplastischen Syndrome (MDS) orientiert sich an der Prognose der Erkrankung, an patientenindividuellen Risikofaktoren wie Alter, Komorbiditäten und Funktionseinschränkungen sowie an Therapiezielen und Wünschen des Patienten. Die Therapieoptionen reichen von der rein supportiven Behandlung über Medikamente zur Symptomkontrolle und Krankheitsmodifizierung bis zur potentiell kurativen allogenen Stammzelltransplantation. Das weite Spektrum an Therapieintensität einerseits und ein Mangel an bisher zugelassenen Medikamenten andererseits erfordern eine detaillierte Information und Beratung des Patienten und seiner Angehörigen. Die Behandlung der MDS sollte möglichst im Rahmen klinischer Studien erfolgen, deren Ziel in der Entwicklung neuer zielgerichteter Wirkstoffe, Kombinationstherapien mit demethylierenden Substanzen und Optimierung der zellulären Therapie besteht.
Lesen Sie mehr 
Hämatologie

„Wege aus der Sackgasse“? – Therapien mit Immuntherapeutika

„Viele Wege, viele Sackgassen und auch Einbahnstraßen“ kennzeichneten die Forschung in der Immuntherapie in den letzten Jahrzehnten, führte Prof. Ulrich Keilholz, Berlin, in das Thema Checkpoint-Inhibition ein. Seitdem hat sich viel getan: eine neue Generation von Wirkstoffen wie z.B. Pembrolizumab zeigt bei verschiedenen Entitäten eine hohe Wirksamkeit, wie Prof. Viktor Grünwald, Hannover, und Prof. Andreas Dietz, Leipzig, am Beispiel der Kopf-Hals-Tumoren erläuterten.
Lesen Sie mehr 
Medizin

Polycythaemia vera: Für erfolgreiche Therapie ist Hautmonitoring entscheidend

Die zytoreduktive Standardtherapie der Polycythaemia vera (PV) mit Hydroxyurea/ Hydroxycarbamid (HU) führt bei längerer Gabe häufiger zu Nebenwirkungen an der Haut als bisher angenommen (1). Schwere hauttoxische Nebenwirkungen von HU (HU-Intoleranz) machen ein Absetzen dieser Therapie notwendig (2). Der JAK1/2-Inhibitor Jakavi® (Ruxolitinib) ist bei HU-Intoleranz wirksam (3). Die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Hämatoonkologen und Dermatologen kann die Therapiesicherheit für Patienten mit PV erhöhen (4).  
Lesen Sie mehr 
Hämatologie

Maligne Neoplasien: Perspektiven zielgerichteter Therapien

Mit zielgerichteten Therapien eine „Heilung anstreben“, mit diesen hoffnungsvollen Worten eröffnete Prof. Hartmut Goldschmidt, Heidelberg, die Diskussion über Behandlungsstrategien bei malignen Neoplasien. Daten von der 57. Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) zeigen die aktuelle Entwicklung von Therapiestrategien beim Multiplen Myelom, bei der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) und beim seltenen Mantelzelllymphom (MCL).

Lesen Sie mehr 
Mammakarzinom

Leitliniengerechte Neutropenie-Prophylaxe – quo vadis?

Eine Chemotherapie-induzierte febrile Neutropenie (FN) erhöht das Risiko von Komplikationen, Morbidität und Mortalität, beeinträchtigt die Lebensqualität, macht Dosisreduktionen notwendig und gefährdet damit die Effektivität der Chemotherapie. Eine primäre Neutropenie-Prophylaxe mit Granulozyten-stimulierenden Wachstumsfaktoren (G-CSF) wird in der Leitlinie empfohlen, wenn das FN-Risiko unter der Chemotherapie ≥ 20% beträgt oder bei intermediärem FN-Risiko (≥ 10-20%), wenn zusätzliche Patienten-bezogene Risikofaktoren vorliegen, und somit das Gesamtrisiko über 20% ansteigt. Eine retrospektive Analyse zur leitliniengerechten Neutropenie-Prophylaxe bei Krebspatienten in Deutschland, unterstützt von der Arbeitsgemeinschaft Supportive Maßnahmen in der Onkologie, Rehabilitation und Sozialmedizin (ASORS) und der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG), die im Januar 2016 in Supportiv Cancer Care voll publiziert wurde, ist insgesamt ziemlich ernüchternd ausfallen (1). Der Erstautor Prof. Dr. Hartmut Link, Kaiserslautern, sprach mit JOURNAL ONKOLOGIE über die Ergebnisse der ersten Analyse und über die der zweite Analyse, die er erstmals auf dem Deutschen Krebskongress in Berlin vorstellte.

Lesen Sie mehr 
Hämatologie

Kommunikation verbessert die Patientenversorgung

Die chronische myeloische Leukämie (CML) ist die molekular am besten charakterisierte und therapierbare maligne Erkrankung. Tyrosinkinase-Inhibitoren wie Imatinib, Nilotinib, Dasatinib, Bosutinib und Ponatinib konnten die Prognose der Patienten mit BCR-ABL-positiver CML erheblich verbessern, und viele CML-Patienten haben heute eine normale Lebenserwartung. Erfolge in der Therapie der CML bieten inzwischen sogar die Chance, die Therapie beenden zu können. Prof. Dr. Andreas Hochhaus, Jena, sprach mit JOURNAL ONKOLOGIE über die Versorgungssituation der Patienten mit einer CML in Deutschland, die Ziele der CML-Allianz, aktuelle Therapiekonzepte und neue Entwicklungen in der CML-Therapie.

Lesen Sie mehr 
Mammakarzinom

ZNS-Metastasierung bei Melanomen – Aktuelle Therapiekonzepte

Die meisten Patienten mit einem Melanom erleiden im Laufe ihrer Erkrankung eine Metastasierung in das Zentralnervensystem (ZNS). Gelegentlich liegt die ZNS-Metastasierung bereits bei Diagnosestellung vor. Bis vor kurzem wurden diese Patienten jedoch von klinischen Studien ausgeschlossen, so dass evidenzbasierte Strategien rar sind. Die jüngste Entwicklung auf dem Gebiet der zielgerichteten Substanzen und der Immuncheckpoint-Inhibitoren zeigen auch für Patienten mit ZNS-Metastasen erste Fortschritte, deren Weiterentwicklung eine konsequente interdisziplinäre synergistische Zusammenarbeit erfordert. Wir fassen hier aktuelle Therapiekonzepte auf diesem Gebiet zusammen.

Lesen Sie mehr 
Medizin

Tumorlyse-Syndrom und 5-FU-Intoxikation vermeiden oder behandeln

Eine Chemotherapie ist für Patienten in der Regel auch mit Nebenwirkungen und Risiken verbunden (1). Zwar sind die meisten bekannt, doch kann es unter ungünstigen Umständen dazu kommen, dass hierdurch Notfallsituationen entstehen, die oft einfach zu vermeiden wären (2,3). Hierzu zählt etwa das Tumorlyse-Syndrom, das bei Risikopatienten durch eine prophylaktische Senkung der Serumharnsäure (z.B. mit Febuxostat 120 mg) verhindert oder gemildert werden kann (4,5). Ebenfalls gilt es, eine potentiell lebensbedrohliche Wechselwirkung von 5-Fluorouracil (5-FU) mit Brivudin (Zostex®) bei onkologischen Patienten mit einem Herpes zoster zu verhindern. Diese Wechselwirkung führt zu einer erhöhten 5-Fluoropyrimidin-Toxizität und kann tödlich sein (3,6).

Lesen Sie mehr