Warteliste vs. Empfänger: So viele Patient:innen warteten Ende 2023 auf ein Spenderorgan
05. Juni 2024
In Deutschland wurden 2023 insgesamt 2.877 Organe von 965 postmortalen Organspender:innen gespendet. Ein Blick auf die Warteliste zeigt, das ist immer noch zu wenig.
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In Deutschland warten viele Menschen vergeblich auf ein Spenderorgan. Die Grafik zeigt auf Basis von Daten der Deutschen Stiftung Organtransplantation und dem europäischen Organspende-Netzwerk Eurotransplant, wie viele Menschen 2023 auf eine Niere, Leber, Lunge oder ein Herz gewartet haben und wie viele dieser Organe im vergangenen Jahr transplantiert worden sind. Demnach warten besonders viele vergeblich auf eine Spenderniere. Die Gründe für die unbefriedigende Lage: Längst nicht jede:r Deutsche hat einen Organspendeausweis und den meisten Krankenhäusern fehlt es an Zeit und Personal, um potenzielle Spender:innen zu erkennen.
Anzahl der postmortalen Organspender:innen in Deutschland in den Jahren 1998 bis 2023
Im Jahr 2023 gab es in Deutschland 965 postmortale Organspender:innen, die insgesamt rund 2.877 Organe gespendet haben. Das entspricht etwa 11 Organspender:innen pro eine Million Einwohner:innen und 3 entnommene Organe je Spender:in. Die Anzahl der postmortalen Organspender:innen hat sich nach einem Höhepunkt von etwa 1.200 bis 1.300 Spender:innen in den Jahren 2005 bis 2011trotz Bemühungen, die Organspendebereitschaft zu erhöhen, auf einem Wert unter 1.000 Organspender:innen eingependelt (Abb. 1).
Abb. 1: Anzahl der postmortalen Organspender:innen in Deutschland
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Der Hauptgrund für eine nicht realisierte Organspende ist die fehlende Zustimmung der Angehörigen nach der Todesfeststellung (Abb. 2).
Abb. 2: Die Statistik zeigt die Ergebnisse von 1.036 Angehörigengesprächen aus dem Jahr 2023, bei denen einer Organspende eines verstorbenen Angehörigen nicht zugestimmt wurde. In 67 Fällen wurde angegeben, dass man einer Organspende aufgrund religiöser Überzeugungen nicht zustimmen wollte.
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