Journal Onkologie

Mutation | Beiträge ab Seite 19

Fast jede vierte Frau, die an einem Ovarialkarzinom erkrankt ist, weist Mutationen in den Brustkrebs-Genen BRCA1/2 auf. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die in der Fachzeitschrift „Geburtshilfe und Frauenheilkunde“ erschienen ist und in der Abteilung für Gynäkologie und Gynäkologische Onkologie der Kliniken Essen-Mitte durchgeführt wurde. Demnach liegt auch für Frauen, die keinerlei familiäre Vorbelastung aufweisen, die Mutationswahrscheinlichkeit über dem Grenzwert von 10%, ab dem eine Genanalyse vom Deutschen Konsortium für Familiären Brust- und Eierstockkrebs befürwortet wird. Ausgehend von ihren Ergebnissen empfehlen die Studienautoren deshalb eine genetische Beratung und Testung für alle betroffenen Patientinnen – unabhängig von ihrer familiären Krebsbelastung bezogen auf Brust- und/oder Eierstockkrebs. Die kürzlich vorgenommenen Anpassungen der Checkliste in Bezug auf „singuläre“ Eierstockkrebs-Fälle durch das Konsortium begrüßt Erstautorin PD Dr. med. Beyhan Ataseven deshalb.
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Hämatologie

Promotionsstipendien von DGHO und Deutscher José Carreras Leukämie-Stiftung

8 von 10 vorgestellten Forschungsprojekten widmen sich der akuten myeloischen Leukämie (AML). So ist z.B. das Ziel der Arbeit von Rudolf Matthias Hehr, einen Algorithmus zu entwickeln, der AML in Blutausstrichen detektieren kann, im besten Fall sogar bestimmte Subformen der AML. Marlon Tilger arbeitet in seiner Promotionsarbeit an dem Nachweis bisher unbekannter Treibermutationen in AML -7/del(q7), der Analyse von Mutationsclustern sowie der Korrelation mit klinischen Parametern. Johannes Mammen hat sich zum Ziel gesetzt, molekularbiologische Signaturen mittels Single-Cell-, Whole Genome- und Exom-Sequenzierung systematisch zu erfassen, biologische Daten und klinische Parameter zu analysieren und aufgestellte Hypothesen in vitro und an Tiermodellen zu validieren.
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Entitätsübergreifend

Stellenwert der Immuntherapie mit Nivolumab und Ipilimumab bei RCC und NSCLC

Die verfügbaren Therapieoptionen bei vielen Tumorentitäten konnten durch die Immuntherapie deutlich erweitert werden. Die Kombination von Nivolumab und Ipilimumab nutzt ein immunologisches Zusammenspiel mit synergistischem Effekt, der sich mit der Hinzunahme von zielgerichteten Therapien und Chemotherapien weiter eskalieren lässt. Auf dem DGHO-Kongress erklärten Experten den Stellenwert der immunonkologischen Kombinationstherapie u.a. bei Nierenzellkarzinom (RCC)  und nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC).
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Sarkome

CME – Teil 2: Sarkome – Der Einsatz von Liquid Biopsy

Knochen- und Weichgewebssarkome sind maligne Tumoren mesenchymalen Ursprungs, die vergleichsweise selten sind und überwiegend dem Stütz- und Bindegewebe entstammen. Sarkome sind für ca. 15% der pädiatrischen und 1% der adulten Krebserkrankungen verantwortlich. Bei etwa der Hälfte der Patienten mit Sarkomen treten lokale Rezidive oder Metastasen auf und etwa ein Drittel verstirbt innerhalb der ersten 10 Jahre nach Diagnosestellung. Die Heterogenität und Diversität somatischer Veränderungen bei Sarkomen stellt generell eine Herausforderung für Nachweisverfahren dar. Da die Liquid Biopsy ein wichtiger Schritt bei der personalisierten Therapie von Tumoren am Bewegungsapparat ist, werden in diesem Beitrag das analytische Potenzial von Liquid Biopsies bei Sarkomen sowie klinische Ansätze in Diagnostik und Therapie erörtert.
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Ovarialkarzinom

Individuellere Erstlinientherapie beim Ovarialkarzinom

Für die Erstlinientherapie des fortgeschrittenen Ovarialkarzinoms wurden in letzter Zeit einige praxisrelevante Studiendaten vorgestellt, die eine immer stärker personalisierte Therapie realisierbar machen. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um PARP-Inhibitoren wie Olaparib (Lynparza®) und Niraparib (Zejula®). Olaparib überzeugte als Erstlinien-Erhaltungstherapie bei Vorliegen einer BRCA-Mutation mit vielversprechenden Langzeitdaten, Niraparib wurde für die Erstlinien-Erhaltungstherapie Biomarker-unabhängig zugelassen.
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NSCLC

NSCLC: Mobocertinib bei EGFR-Exon-20-Insertion/Brigatinib in der Erstlinie bei ALK+

Eine Vielzahl bekannter Treibermutationen beim nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) ermöglicht als Target eine vielfältigere Therapie und kann die Prognose der Patienten entscheidend verbessern. Im Rahmen der virtuellen Jahrestagung der DGHO stellte Prof. Dr. Christian Grohé, Berlin, eine neue Therapieoption bei der prognostisch ungünstigen EGFR-Exon-20-Insertion vor. Der Vortrag von Prof. Dr. Frank Griesinger, Oldenburg, beinhaltete die besondere Bedeutung der neuen Zweit- und Drittgenerations-ALK-Inhibitoren in der Erstlinientherapie des ALK+ NSCLC.
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Ovarialkarzinom

Rezidiviertes Ovarialkarzinom: Rekrutierende Phase-II-Studie evaluiert Wirksamkeit und Sicherheit von Niraparib + Dostarlimab

Ziel der einarmigen, open-label Phase-II-Studie MOONSTONE/GOG-3032 ist es, herauzufinden, ob eine Kombination von PARP-Inhibition und Checkpoint-Blockade das Outcome von Patientinnen mit rezidiviertem Platin-resistenten Ovarialkarzinom verbessern kann. Rezidiviert ein Ovarialkarzinom, tritt häufig eine Resistenz gegenüber Platin-basierten Chemotherapien auf. Da die Prognose für diese Patientinnen nach wie vor ungünstig ist, besteht in diesem Fall ein unmet medical need. Die Rationale der hier vorgestellten aktuell rekrutierenden Studie ist es, die Sicherheit und Wirksamkeit des PARP-Inhibitors Niraparib in Kombination mit dem neuen Anti-PD-1-Antikörper Dostarlimab bei Patientinnen mit fortgeschrittenem, rezidiviertem high-grade Platin-resistenten Ovarialkarzinom ohne bekannte BRCA-Mutation, die zuvor Bevacizumab erhalten haben und darunter progredient wurden, zu evaluieren (1).
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NSCLC

NSCLC: Kein Vorteil für postoperative Radiotherapie

Die geplante postoperative Radiotherapie (PORT) wird seit Jahren kontrovers diskutiert, da die Daten für Patienten mit Beteiligung der mediastinalen Lymphknoten uneinheitlich waren. Die Studie Lung ART untersuchte die moderne mediastinale PORT bei 501 Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) nach vollständiger Resektion und (neo)adjuvanter Chemotherapie (1). Eingeschlossen waren Patienten im Stadium III mit histologisch/zytologisch nachgewiesener nodaler Beteiligung (pN2), die 1:1 randomisiert entweder eine konforme PORT (54 Gy über 5,5 Wochen) oder keine PORT erhielten. Nach 3 Jahren bestand kein signifikanter Unterschied im primären Endpunkt krankheitsfreies Überleben (DFS): 47,1% vs. 43,8% (HR=0,85; p=0,16). Es bestand auch kein Unterschied im 3-Jahres-Gesamtüberleben (OS): 66,5% vs. 68,5% (14,6% Todesfälle im PORT-Arm und 5,3% im Kontroll-Arm). Prof. Dr. Cécile Le Pechoux, Paris, Frankreich, betonte, dass PORT nicht mehr routinemäßig für alle Patienten im Stadium II oder III mit Nodalbeteiligung empfohlen werden kann. Die Radio-therapie könnte für Einzelfälle hilfreich sein, denn die Rate an mediastinalen Rezidiven sei um 50% niedriger im PORT-Arm (46% vs. 25%). Hier müsse allerdings auch das Risiko einer erhöhten kardiopulmonalen Toxizität berücksichtigt werden.
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Entitätsübergreifend

Inhibitoren des PD-1/PD-L1-Signalwegs erobern weitere Indikationen – neue Checkpoint-Inhibitoren auf dem Vormarsch

Die Jahrestagung der European Society for Medical Oncology (ESMO) 2020, die ausschließlich virtuell stattfand, brachte wieder eine Vielzahl neuer Erkenntnisse zur Behandlung mit Immuncheckpoint-Inhibitoren bei unterschiedlichen Tumorentitäten – bis hin zu Therapiedurchbrüchen mit praxisveränderndem Potenzial. Allein zum Anti-PD-1-Antikörper Pembrolizumab (KEYTRUDA®) wurden 43 Abstracts bei 13 Tumorentitäten vorgestellt, die neben Studien-Updates auch Ergebnisse bei neuen Indikationen umfassten. Zudem deutete sich an, dass neuartige Checkpoint-Inhibitoren (CIs) jenseits bekannter Signalwege eine Bedeutung in der klinischen Onkologie erlangen könnten.
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Magenkarzinom

Integration der Immuntherapie in die Behandlung des lokal fortgeschrittenen, nicht-metastasierten Magenkarzinoms

Das Magenkarzinom zählt weltweit zu den 5 häufigsten malignen Tumoren. In Deutschland werden jährlich 20.000 Magenkarzinome neu diagnostiziert, wobei der Häufigkeitsgipfel im fortgeschrittenen Alter jenseits der 7. Lebensdekade liegt (1). Die Prognose des Magenkarzinoms ist nach wie vor schlecht. In der überwiegenden Anzahl der Fälle wird die Erstdiagnose im fortgeschrittenen Krankheitsstadium gestellt, sodass bei weniger als einem Drittel der Patienten bei Diagnosestellung eine Therapie in kurativer Intention erfolgen kann (2, 3). Einen wesentlichen Bestandteil des kurativen Behandlungskonzepts beim lokal fortgeschrittenen, nicht-metastasierten und potenziell resektablen Magenkarzinom und Adenokarzinom des ösophagogastralen Übergangs (AEG) stellt die perioperative Chemotherapie dar. Trotz optimaler Therapie liegt die mediane 5-Jahres-Überlebensrate jedoch bei nur 45% (4). Die Integration der Immuntherapie in perioperative Therapiekonzepte könnte dazu beitragen, die Prognose dieser Patienten wesentlich zu verbessern.
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Mammakarzinom

HR+/HER2- BC mit PIK3CA-Mutation: Zulassung für Alpelisib in Kombination mit Fulvestrant

PIK3CA-Mutationen treten bei ca. 40% aller Patienten mit HR+/HER2- Brustkrebs (BC) im fortgeschrittenen Stadium auf und gelten als negativer prognostischer Faktor bei metastasierter Erkrankung. Nun konnte gezeigt werden, dass Alpelisib (Piqray®) + Fulvestrant das mediane progressionsfreie Überleben (PFS) im Vergleich zu Fulvestrant allein signifikant verlängern konnte. Als erste Behandlungsoption, die gezielt an dieser Mutation ansetzt, hat Alpelisib in Kombination mit Fulvestrant daher jetzt die Zulassung zur Behandlung postmenopausaler Frauen und von Männern mit HR+/HER2- lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Mammakarzinom mit einer PIK3CA-Mutation bei Fortschreiten der Erkrankung nach endokriner Therapie als Monotherapie erhalten.
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Medizin

Präklinische Studie: Kombinationstherapie hemmt ATM-mutierten Pankreas-Tumor

Ulmer Wissenschaftler haben nun in einer präklinischen Studie am Mausmodell einen mutationsspezifischen kombinatorischen Therapieansatz gewählt, der sich gegen eine Pankreaskarzinomvariante richtet, bei der ein wichtiges DNA-Reparaturgen (ATM) mutiert ist. Den Forschenden gelang es durch die Kombination dreier Substanzen, die zellulären Reparaturmechanismen auf breiter Linie abzuschalten. Der Effekt: die Krebszellen starben ab und das Tumorwachstum wurde gehemmt. Veröffentlicht wurden die Ergebnisse der Studie in der renommierten britischen Fachzeitschrift „GUT“, sowie eine Erweiterung des Therapieregimes in „Cells“.
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Medizin

r/r AML: Überlebensvorteil unter Gilteritinib-Therapie nach allogener Stammzelltransplantation

Gilteritinib (XOSPATATM) ist seit Ende 2019 als Monotherapie zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit rezidivierter oder refraktärer akuter myeloischer Leukämie (r/r-AML) mit einer FLT3-Mutation zugelassen. Die Zulassung beruhte auf Daten der Phase-III-Studie ADMIRAL, die einen signifikanten Vorteil von Gilteritinib im Gesamtüberleben im Vergleich zur Salvage-Chemotherapie zeigte (1, 2).  Zum diesjährigen virtuellen Kongress der Japanese Society of Hematology (JSH) wurden weitere Ergebnisse zur ADMIRAL-Studie präsentiert, die einen Trend hinsichtlich eines Überlebensvorteils bei Wiederaufnahme der Gilteritinib-Therapie nach einer allogenen Stammzelltransplantation zeigen (3).
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Medizin

Ansprechdauer bei Pembrolizumab als Monotherapie fast fünfmal länger als bei Chemotherapie (29,1 vs. 6,3 Monate)

Die Ergebnisse der KEYNOTE-024 repräsentieren das längste Follow-up einer Immuntherapie in einer randomisierten Phase-III-Studie zur Erstlinienbehandlung bei Lungenkrebs. Die 5-Jahres-Überlebensrate hat sich durch die Erstlinientherapie mit Pembrolizumab (KEYTRUDA®) (31,9 %) vs. Chemotherapie (16,3 %) bei bestimmten Patienten mit metastasiertem nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom und PD-L1-exprimierenden Tumoren (TPS ≥ 50 %) verdoppelt.
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Prostatakarzinom

Personalisierte Medizin: PARP-Inhibition beim mCRPC mit HRR-Mutation

„Ein neuer, sehr wichtiger Baustein in der Therapie des metastasierten kastrationsresistenten Prostatakarzinoms (mCRPC) ist die PARP-Inhibition“, sagte Prof. Dr. Martin Schostak, Magdeburg. „Der Einsatz dieser zielgerichteten Therapie ist beim Ovarial- und Mammakarzinom längst etabliert – doch auch beim mCRPC wird in naher Zukunft mit EMA-Zulassungen gerechnet“, sagte Schostak. Das CHMP (Committee for Medicinal Products for Human Use) hat bereits eine EU-Zulassungsempfehlung für Olaparib in dieser Indikation ausgesprochen. In einem Symposium auf dem virtuellen Urologenkongress (DGU) wurden die Wirksamkeit von PARP-Inhibitoren bei DRD (DNA repair gene defect)-Mutationen, besonders Mutationen in HRR (homologous recombination repair)-Genen wie z.B. BRCA1/2 veranschaulicht sowie aktuelle Studiendaten vorgestellt.
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