Journal Onkologie

Risikofaktoren | Beiträge ab Seite 3

Tumorassoziierte Thrombosen (CAT) sind eine potenziell vermeidbare Komplikation auch bei gynäkologischen Tumorerkrankungen. Die bisherige Datenlage zeigt auf, dass venöse Thromboembolien (VTE) auch in der gynäko-onkologischen Sprechstunde relevant und mit einer vergleichsweise hohen Mortalität assoziiert sind. Eine Thromboseprophylaxe zum Beispiel mit subkutan verabreichtem niedermolekularem Heparin (NMH) ist nicht bei allen ambulanten Patientinnen mit gynäkologischen Tumorerkrankungen per se indiziert. Daher ist eine sorgsame und individualisierte Risikostratifizierung erforderlich, um diejenigen Patientinnen zu identifizieren, die von einer pharmakologischen CAT-Prophylaxe profitieren.
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Medizin

Zusammenhang zwischen Körpergröße und Krebsrisiko

Ob Krebs, kardiovaskuläre Erkrankungen oder Diabetes Typ-2: Diesen Erkrankungen ist gemein, dass sie zu den großen Volkskrankheiten zählen. Sie führen zu sehr viel Leid bei Patient:innen und Angehörigen gleichermaßen und verursachen zudem hohe Kosten im Gesundheitswesen. Umso wichtiger ist es, Personen mit erhöhtem Risiko zu identifizieren noch bevor klinische Symptome auftreten. Prof. Dr. Karel Kostev, wissenschaftlicher Leiter der epidemiologischen Forschung bei IQVIA Deutschland und Kolleg:innen zeigen jetzt Assoziationen zwischen Körpergröße und Erkrankungsrisiko für verschiedene Krankheitsbilder. In ihren Ergebnissen sehen die Wissenschaftler:innen große Chancen, die etablierten Risiko-Scores für die Krankheiten zu verbessern.
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Medizin

Fokussierter Ultraschall beim Pankreaskarzinom

Bauchspeicheldrüsenkrebs gehört zu den aggressivsten Krebserkrankungen – und zu den Tumoren des gastrointestinalen Systems mit der schlechtesten Prognose. Zum Zeitpunkt der Diagnose sind diese Tumoren in 80% der Fälle bereits inoperabel. Durch die starken Schmerzen kann die Lebensqualität der betroffenen Patient:innen stark eingeschränkt sein. Im fortgeschrittenen Erkrankungsstadium sind bisherige Behandlungsansätze oft unbefriedigend, doch der hochintensive fokussierte Ultraschall (HIFU) kann in vielen Fällen helfen. Die Ärzt:innen am Universitätsklinikum Bonn können mit der innovativen Ultraschalltherapie bei mehr als 80% der Patient:innen die vom Tumor verursachten Schmerzen schnell und deutlich lindern und das Tumorvolumen verringern.
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Endokrine Tumoren

Einfluss der Körperzusammensetzung auf das Überleben von GEP-NET-Patient:innen

Gastroenteropankreatische neuroendokrine Tumoren (GEP-NET) sind heterogene, seltene Erkrankungen, die zu Unterernährung und Kachexie führen. Die Körperzusammensetzung von GEP-NET-Patient:innen kann deren Prognose beeinflussen. In diesem Zusammenhang wurde in einer Studie die Masse an Muskel- und Fettgewebe von Patient:innen bei Diagnose und am Ende der Nachbeobachtung ermittelt und deren Beziehung zu klinischen und biochemischen Variablen als Prädiktoren für das Überleben untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass die Körperzusammensetzung und die Gesamtsterblichkeit mit dem Alter, dem ECOG-Performance-Status (ECOG-PS), Metastasen, Laktatdehydrogenase (LDH)-, Albumin- und Harnstoffwerten korrelierten. Die Körperzusammensetzung zum Zeitpunkt der Diagnose stand nicht in Zusammenhang mit der Gesamt- und der tumorbedingten Sterblichkeit. Während der Nachbeobachtung wurde, unabhängig voneinander, ein Zusammenhang zwischen einer Zunahme der Muskeln mit geringer Dichte bzw. einer Abnahme der Muskeln mit normaler Dichte und der Gesamt- und der tumorbedingten Sterblichkeit erkennbar.
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Medizin

Weltkrebstag: Wirtschaftliche Interessen begünstigen Millionen vermeidbarer Todesfälle durch Krebs

Als Organisation hinter der Aktion zum Weltkrebstag am 4. Februar ruft die Vereinigung für internationale Krebsbekämpfung (Union for International Cancer Control, UICC) Regierungen auf der ganzen Welt auf, Maßnahmen zu ergreifen, um die Zahl vermeidbarer Krebserkrankungen zu reduzieren, die im Zusammenhang mit Tabakkonsum sowie dem Verzehr von Alkohol und hochverarbeiteten Lebensmitteln einschließlich zuckerhaltiger Getränke stehen. Die UICC fordert gezielte Steuererhöhungen, Werbebeschränkungen, bessere Kennzeichnungen und öffentliche Aufklärungsarbeit von den Regierungen der Welt, um Millionen von krebsbedingten Todesfällen durch Tabakkonsum sowie den Verzehr von Alkohol und hochverarbeiteten Lebensmitteln zu verhindern. Fast die Hälfte der krebsbedingten Todesfälle – 4,45 Millionen von mehr als 9 Millionen 2019 – werden durch bekannte modifizierbare Risikofaktoren verursacht, allen voran Rauchen, Alkoholkonsum und ein hoher Körpermasse-Index (KMI).
 
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Hämatologie
CME

Körperliche Aktivität als wirksame Supportivtherapie bei malignen hämatologischen Neoplasien

In Deutschland erkranken jährlich ca. 40.000 Menschen, darunter 1.000 Kinder unter 18 Jahren an einer malignen hämatologischen Neoplasie. Durch Fortschritte in Diagnostik und Therapie nimmt die altersstandardisierte Sterblichkeit seit den 1990er Jahren ab und die Lebensqualität rückt zunehmend in den Fokus der Versorgung. Eine hohe Symp­tomlast, häufig verbunden mit einer Reduktion der physischen, kognitiven und psychosozialen Leistungsfähigkeit, hat enorme Auswirkungen auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität der Betroffenen. Gezielte körperliche Aktivität bietet in allen Phasen der Erkrankung einen wirksamen nicht-pharmakologischen Ansatz, um krankheits- und therapieassoziierte Symptome und Nebenwirkungen zu reduzieren und die Lebensqualität zu verbessern.
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Medizin

Krebs verhindern statt behandeln: Cancer Prevention Graduate School bildet Wissenschaftler:innen in der Krebsprävention aus

Expert:innen schätzen, dass rund 40% aller Krebserkrankungen durch eine gesunde Lebensweise vermeidbar wären – ein enormes Potenzial, das derzeit nur unzureichend ausgeschöpft wird. Die Deutsche Krebshilfe und das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) setzen sich in strategischer Partnerschaft für die nachhaltige Stärkung der Krebsprävention ein – von der Forschung bis zur Umsetzung in der Praxis. Im Mittelpunkt steht der Aufbau eines Nationalen Krebspräventionszentrums in Heidelberg. Die Cancer Prevention Graduate School – ein Förderschwerpunktprogramm der Deutschen Krebshilfe – bildet junge Wissenschaftler:innen zu Präventionsexpert:innen aus und fördert den multidisziplinären Austausch. Im Rahmen einer Pressekonferenz auf dem Deutschen Krebskongress 2022 gaben Expert:innen einen Überblick über die aktuellen Aktivitäten und Forschungsprojekte.
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Sarkome

Die prognostische Bedeutung von Knochenmetastasen bei Weichteilsarkomen

Weichteilsarkome (soft tissue sarcoma, STS) sind eine seltene Gruppe heterogener mesenchymaler Tumoren mit mehr als 100 histopathologischen Subtypen, die sich in Stütz- oder Bindegewebe wie Muskeln, Nerven, Blutgefäßen sowie Fett- und Fasergewebe entwickeln. Als eigenständige Entität gelten gastrointestinale Stromatumoren (GIST). Patient:innen mit einem fortgeschrittenen STS haben generell eine schlechte Prognose mit einem medianen progressionsfreien Überleben (PFS) von etwa 6 Monaten und einem medianen Gesamtüberleben (OS) von etwa 12 Monaten. In einer Studie wurde nun untersucht, ob und in welchem Ausmaß Skelettmetastasen das Outcome bei Patient:innen mit fortgeschrittener oder metastasierter Erkrankung beeinflussen und zwar getrennt hinsichtlich Erst- oder Zweitlinientherapie oder späteren Therapielinien.
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Hämatologie
CME

Körperliche Aktivität als wirksame Supportivtherapie bei malignen hämatologischen Neoplasien

In Deutschland erkranken jährlich ca. 40.000 Menschen, darunter 1.000 Kinder unter 18 Jahren an einer malignen hämatologischen Neoplasie. Durch Fortschritte in Diagnostik und Therapie nimmt die altersstandardisierte Sterblichkeit seit den 1990er Jahren ab und die Lebensqualität rückt zunehmend in den Fokus der Versorgung. Eine hohe Symp­tomlast, häufig verbunden mit einer Reduktion der physischen, kognitiven und psychosozialen Leistungsfähigkeit, hat enorme Auswirkungen auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität der Betroffenen. Gezielte körperliche Aktivität bietet in allen Phasen der Erkrankung einen wirksamen nicht-pharmakologischen Ansatz, um krankheits- und therapieassoziierte Symptome und Nebenwirkungen zu reduzieren und die Lebensqualität zu verbessern.
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Hämatologie

Graft-versus-Host Erkrankung

Die allogene Stammzelltransplantation (alloSCT) ist eine potenziell kurative Therapie von akuten Leukämien und weiteren malignen und nicht-malignen hämatologischen Erkrankungen. Eine häufige und oft schwerwiegende Komplikation nach alloSCT ist die Graft-versus-Host Erkrankung (GvHD), die durch eine Immunreaktion von Spender-Immunzellen gegen Empfängergewebe hervorgerufen wird. Die Inzidenz von GvHD über alle Schweregrade wird auf etwa 30-70% nach alloSCT geschätzt (1-4). Das Auftreten von GvHD trägt maßgeblich zur Mortalität (5, 6), Morbidität und Einschränkung der Lebensqualität von Patient:innen nach alloSCT bei (7, 8).
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Medizin

Erhöht Schlafapnoe das Krebsrisiko?

Menschen mit obstruktiver Schlafapnoe haben ein erhöhtes Krebsrisiko, wie eine groß angelegte Studie zeigt, deren Ergebnisse auf dem „European Respiratory Society International Congress“ präsentiert wurden. Eine zweite Studie hat bereits nachgewiesen, dass obstruktive Schlafapnoe bei Älteren auch mit einer Verschlechterung der Verarbeitungsleitung in Zusammenhang steht. Personen über 74 Jahren zeigten einen steileren Abfall bei bestimmten kognitiven Tests. Davon betroffen waren vor allem Männer. Eine dritte Studie belegt zudem, dass Patient:innen mit einer schwereren obstruktiven Schlafapnoe über ein erhöhtes Risiko von Blutgerinnseln in den Venen verfügten.
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Hämatologie

Graft-versus-Host Erkrankung

Die allogene Stammzelltransplantation (alloSCT) ist eine potenziell kurative Therapie von akuten Leukämien und weiteren malignen und nicht-malignen hämatologischen Erkrankungen. Eine häufige und oft schwerwiegende Komplikation nach alloSCT ist die Graft-versus-Host Erkrankung (GvHD), die durch eine Immunreaktion von Spender-Immunzellen gegen Empfängergewebe hervorgerufen wird. Die Inzidenz von GvHD über alle Schweregrade wird auf etwa 30-70% nach alloSCT geschätzt (1-4). Das Auftreten von GvHD trägt maßgeblich zur Mortalität (5, 6), Morbidität und Einschränkung der Lebensqualität von Patient:innen nach alloSCT bei (7, 8).
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Urothelkarzinom

Pembrolizumab + Sacituzumab govitecan: Auf der Suche nach neuen Bausteinen für die Therapie des mUC

Für Patient:innen mit metastasiertem Urothelkarzinom (mUC), die nach einer platinbasierten Chemotherapie (PBC) keine anhaltende Krankheitskontrolle erreichen, stellen Checkpoint-Inhibitoren eine Standardbehandlungsoption dar. In einer Kohorte der Plattformstudie TROPHY-U-01 wurde der Checkpoint-Inhibitor Pembrolizumab (Pembro) jetzt mit Sacituzumab govitecan (SG) kombiniert. SG ist ein Antikörper-Wirkstoff-Konjugat (ADC), dessen Antikörper spezifisch an das Antigen das Trophoblasten-Zelloberflächen-Antigen 2 (Trop-2) bindet. Trop-2 wird von verschiedenen soliden Tumoren stark exprimiert und bietet daher eine interessante Struktur, um einen zytotoxischen Wirkstoff – hier den Topoisomerase-I-Inhibitor SN-38 – gezielt zur Tumorzelle zu bringen.
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Gastrointestinale Tumoren

Die neue S3-Leitlinie Analkarzinom: Diagnostik, Therapie und Nachsorge

Angelehnt an die Veröffentlichung der neuen S3-Leitlinie Analkarzinom (1) gibt dieser Beitrag einen Überblick über das Management des Plattenepithelkarzinoms des Analrandes und des Analkanals. Neben der Diagnostik wird dabei vornehmlich die chirurgische Therapie im interdisziplinären Kontext einer überwiegend radioonkologisch behandelten Tumorentität dargestellt. Plattenepithelkarzinome des Anus sind mit einer Infektion durch Humane Papillomaviren (HPV) assoziiert. Analrandkarzinome im Stadium I (und IIA) werden primär chirurgisch behandelt. Analkanalkarzinome im Stadium I sollten mit einer primären kombinierten Radiochemotherapie (RCT) behandelt werden, alternativ kann hier aber auch die alleinige chirurgische Resektion durchgeführt werden. Im Stadium II und III gilt die kombinierte RCT mit Mitomycin C und 5‑Fluorouracil (5-FU) weiterhin als Goldstandard. Bei Tumorprogress und bei einem Rezidiv oder Residuum (definiert ab 26 Wochen nach Beginn der RCT) ist die abdomino-perineale Rektumexstirpation als Salvage-Therapie indiziert.
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Schilddrüsenkarzinom

Nuklearmedizinische Therapieoptionen beim Schilddrüsenkarzinom

Differenzierte Schilddrüsenkarzinome (DTCs) zeichnen sich durch die Expression des Natrium-Iodid-Symporters (NIS) aus. Im Gegensatz zu den medullären (MTCs) oder anaplastischen (ATCs) Schilddrüsenkarzinomen weisen sie dadurch eine diagnostische und therapeutische Adressierbarkeit mittels radioaktiver Iod-Nuklide auf. Die therapeutisch wichtigste nuklearmedizinische Therapieoption bei DTCs ist die Radioiod-Therapie (RIT), die auch bei metastasierten Stadien eine kurative Therapieoption darstellt. Bei Verlust des NIS kann eine Redifferenzierung mittels MAPK-Inhibitoren eine Therapiemöglichkeit sein. Die Behandlung mittels Radioliganden über die Somatostatin­rezeptor- und Prostataspezifisches-Membranantigen-Expression zeigt in den wenigen vorliegenden Studien ein sehr ­heterogenes Therapieansprechen, zudem findet sich nicht in allen Tumoren eine ausreichende Expression, sodass es sich hierbei um einen experimentellen Ansatz für individuelle Patient:innen handelt.
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