Journal Onkologie

Schwangerschaft | Beiträge ab Seite 4

Hämatologie

Therapieoptionen: Polycythaemia vera

Die Polycythaemia vera (PV) gehört zur Gruppe der Philadelphia-Chromosom-negativen (Ph-) chronischen Myeloproliferativen Neoplasien (MPN). Neben der PV werden auch die Essentielle Thrombozythämie (ET) und die Primäre Myelofibrose (PMF) als klassische Ph- MPN klassifiziert. Die PV ist eine seltene Erkrankung mit einer Inzidenz zwischen 0,4% und 2,8% pro 100.000 Einwohner pro Jahr in Europa (1). Das mediane Lebensalter bei Erstdiagnose liegt zwischen 60 und 65 Jahren. Bei Erwachsenen kann sie in allen Altersgruppen auftreten, allerdings nimmt die Inzidenz mit dem Alter auf bis etwa 10/100.000 zu. Das Geschlechterverhältnis ist ausgeglichen (2). PV ist nach aktuellen Erkenntnissen nicht vererbbar, dennoch sind familiäre Häufungen beschrieben worden (3).
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Hämatologie

Thalassämien

Hämoglobinopathien sind die häufigsten monogenen Erberkrankungen weltweit. Die epidemiologisch und klinisch bedeutendsten Erkrankungen sind die Thalassämien und die Sichelzellkrankheit. Die Thalassämien sind eine heterogene Gruppe genetisch bedingter Erkrankungen auf der Basis einer quantitativen Störung der Globinketten-Synthese. Auch wenn diese Erkrankungen aufgrund früherer Migrationsbewegungen bereits seit längerem in Deutschland bekannt sind, stellt die in den vergangenen beiden Jahren sprunghaft gestiegene Patientenzahl eine besondere gesellschaftliche und medizinische Herausforderung dar. Der nachfolgende Artikel bietet eine kurze Übersicht zu Ätiologie, Pathogenese, klinischer Präsentation, zum aktuellen Stand der Behandlung der Thalassämien sowie einen Ausblick auf neue Behandlungsoptionen.
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Mammakarzinom

New Drugs – Kontraindikationen, AM-Wechselwirkungen

CDK4/6-, PARP- und Checkpoint-Inhibitoren gehören derzeit zum Armamentarium des gynäkologischen Onkologen. Neben den organspezifischen fachlichen Voraussetzungen des Arztes sind zunehmend fachübergreifende Fertigkeiten im Umgang mit medikamentöser Tumortherapie notwendig. Da gynäkologische Tumorerkrankungen, Alter und Komorbiditäten korrelieren, sind entsprechende Kontraindikationen bei der Therapieplanung einzukalkulieren. Zum klinischen Alltag zählt auch die Komedikation, die v.a. bei Älteren oder Patientinnen mit Komorbiditäten vielfach eingenommen wird. Auf dem 7. BNGO-Hauptstadtkongress standen darum die Kontraindikationen und Arzneimittel (AM)-Wechselwirkungen der neu eingesetzten Substanzklassen im Fokus eines Workshops.
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Hämatologie

Absetzen der CML-Therapie – „therapiefreie Remission“

Die Zahl der Patienten mit chronischer myeloischer Leukämie (CML) nimmt weltweit rapide zu, weil die Einführung der ABL-Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKIs) ihre Lebenserwartung nahezu normalisiert hat. Das nächste Ziel bei dieser Erkrankung ist das Erreichen einer therapiefreien Remission (TFR) für möglichst viele Patienten, d.h. die Möglichkeit, die Therapie abzusetzen und dennoch die Leukämie langfristig kontrollieren zu können.
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News

Krebs und Sexualität - ein doppeltes Tabu

Eine Krebserkrankung hinterlässt Spuren, körperliche und seelische. Für Patientinnen ist es manchmal schwer, über ihre Empfindungen und Ängste zu sprechen. Umso belastender kann es sein, die mit der Krankheit häufig einhergehende Beeinträchtigung der Sexualität in Worte zu fassen. Der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums bietet Unterstützung an – auch bei Fragen, die viele als heikel empfinden.
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Endometriumkarzinom

Fertilitätserhaltendes Vorgehen beim frühen Zervix- und Endometriumkarzinom

Mit ca. 11.000 Neuerkrankungen pro Jahr in Deutschland ist das Endometriumkarzinom die häufigste gynäkologische Krebserkrankung. Das Zervixkarzinom stellt nach dem Ovarialkarzinom mit 6.500 Neuerkrankungen pro Jahr die dritthäufigste Entität gynäkologischer Tumoren dar. Typischerweise ist das Endometriumkarzinom eine Erkrankung der postmenopausalen Patientin. Mit der Zunahme von Risikofaktoren in den Industrieländern, wie beispielweise Adipositas oder Diabetes mellitus Typ II, die die Entstehung des Endometriumkarzinoms begünstigen, kann heutzutage das Auftreten des Endometriumkarzinoms gehäuft auch bei jüngeren, prämenopausalen Patientinnen beobachtet werden; so sind 10% der betroffenen Frauen jünger als 45 Jahre, ca. 4% der Frauen erkranken vor ihrem 40. Lebensjahr.
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Dermatologische Tumoren

Elektrochemotherapie von inoperablen Hauttumoren und Hautmetastasen

Elektrochemotherapie (ECT) ist eine Therapieoption für nicht operable kutane und subkutane Metastasen verschiedener Tumorentitäten. Dabei wird eine Therapie mit Cisplatin oder Bleomycin mit intraläsionalen elektrischen Impulsen, die die Zytostatika-Aufnahme in die Tumorzelle erhöhen, kombiniert. Etwa 10% aller metastasierten Tumorpatienten entwickeln Hautmetastasen. Diese stellen in der palliativen Situation trotz effektiver neuer medikamentöser systemischer Therapieverfahren wie z.B. Immun-Checkpoint-Inhibitoren eine klinische Herausforderung dar. Für die Patienten sind Hautmetastasen durch sichtbaren Progress der Erkrankung psychisch belastend und gehen häufig mit Symptomen wie Juckreiz, Schmerzen, Blutungen und Geruchsbildung einher. Die ECT kann bei richtiger Indikationsstellung das Armamentarium des Onkologen sinnvoll ergänzen. Wir stellen hier eine Übersicht über Durchführung und den möglichen Einsatz der ECT bei kutanen und subkutanen Metastasen dar.
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TexteNichtZugeordnet

CUPISCO-Studie prüft molekular-gesteuerte zielgerichtete Therapie beim CUP-Syndrom

Das CUP-Syndrom (Cancer of Unknown Primary) macht 3-5% aller Krebserkrankungen aus und ist definiert als unbekannte Lokalisation des Primärtumors (1). Die Inzidenz der als CUP diagnostizierten Fälle ist zwar zurückgegangen, dies schlägt sich jedoch nicht in einem besseren medianen Überleben (mOS) der Patienten nieder: Das mOS der Patienten mit CUP-Syndrom beträgt etwa 9 Monate, wie Phase-II-Studien mit Platin-basierten Kombinationschemotherapien gezeigt haben (2). Klinisch präsentiert sich das CUP-Syndrom als überaus heterogen – von der undifferenzierten Neoplasie bis zum schlecht oder gut differenzierten Adenokarzinom. In ca. 85% der Fälle soll eine klinisch relevante Genveränderung vorliegen, die sich therapeutisch möglicherweise adressieren lässt (3). Die Phase-II-Studie CUPISCO (4) prüft nun bei CUP-Patienten nach einem umfassenden Tumorprofiling die Effektivität und Sicherheit einer zielgerichteten Therapie.
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Mammakarzinom

Gipfelstürmer 2018 – neue Wege zum Ziel

Das 6. Gipfelstürmer-Symposium bot dieses Jahr wieder ein breitgefächertes Programm. Neben den wichtigsten Empfehlungen aktueller Konsensuskonferenzen, Highlights vom San Antonio Breast Cancer Symposium 2017 und der Vorstellung der in Deutschland geplanten und laufenden Studien diskutierten Referenten und Teilnehmer – zum Teil durchaus kontrovers – über zukunftsweisende Trends und Standards in der Therapie des Mammakarzinoms.
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Hämatologie

Medikamentöse Prophylaxe der Graft-versus-Host-Erkrankung

Die allogene Stammzelltransplantation (alloSCT) ist eine potentiell kurative Behandlung von zahlreichen malignen und nicht malignen hämatologischen Erkrankungen sowie seltenen immunologischen und metabolischen Störungen. Graft-versus-Host-Erkrankung (GvHD) gehört zu den schwersten Komplikationen dieser Behandlung, dessen Therapie eine Herausforderung für den klinischen Alltag darstellt. Deswegen spielt die Prophylaxe der GvHD eine wichtige Rolle für den therapeutischen Erfolg der alloSCT und wird in dem folgenden Review diskutiert.
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Mammakarzinom

Aktuelle Empfehlungen der Kommission Mamma der AGO 2018 – was gibt es Neues?

Am 10. März 2018 wurden in Frankfurt die aktuellen Empfehlungen der Kommission Mamma der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie (AGO) e.V. in der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V. sowie in der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. vorgestellt. BNGO- und NATUM-Vorstandsmitglied Dr. Steffen Wagner, Saarbrücken, kommentiert die Highlights für die niedergelassenen Gynäko-Onkologen im Interview.
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Hämatologie

AML: Indikationen zur allogenen Stammzelltransplantation

Die akute myeloische Leukämie (AML) ist eine biologisch und klinisch sehr heterogene maligne hämatologische Neoplasie. Nach der remissionsinduzierenden Induktionschemotherapie stellt sich die Frage nach der Weiterbehandlung, um die Remission zu vertiefen und eine langfristige Heilung zu erzielen, wobei hierfür entweder eine Chemotherapie oder eine allogene Stammzelltransplantation (alloSCT) in Frage kommen. Unter Berücksichtigung molekular-zytogenetischer und patientenspezifischer Faktoren wie Komorbiditäten oder Spenderverfügbarkeit ergeben sich unterschiedliche Behandlungsalgorithmen, die das jeweilige Rezidivrisiko und die therapieassoziierte Mortalität berücksichtigen, um die individuell beste Wahl zwischen Chemokonsolidierung und alloSCT zu treffen. Es existieren verschiedene Kriterien, die die Entscheidung zur Indikation einer alloSCT maßgeblich bestimmen. Diese Kriterien werden im vorliegenden Artikel erläutert.
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Hämatologie

Therapiefreie Remission bei CML unter Nilotinib-Behandlung: Prognose so gut wie bei Weiterbehandlung

Das Absetzen von Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKI) ist ein neues Therapieziel bei der chronischen myeloischen Leukämie (CML). In den beiden Studien ENESTfreedom und ENESTop blieb mehr als die Hälfte der Patienten, die Nilotinib (Tasigna®) entweder als Erst- oder als Zweitlinientherapie erhalten hatten, nach Absetzen des jeweiligen TKI ohne molekulares Rezidiv. Eine gepoolte Analyse beider Studien untersuchte, wie sich das Absetzen auf die Gesamt-prognose auswirkte (1).
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Gynäkologische Tumoren

Gynäkologie: Fertilitätserhalt vor einer Tumortherapie

Fertilitätsprotektive Maßnahmen vor gonadotoxischen Therapien spielen aufgrund steigender Überlebensraten bei Krebs- und Autoimmunerkrankungen im reproduktiven Alter eine zunehmende Rolle. Eine flächendeckende Beratung über präventive Möglichkeiten ist bei drohender Amenorrhoe und möglicher Sterilität überaus wichtig, da eine ungewollte Kinderlosigkeit ein emotional belastendes Ereignis für die Patientin darstellt. Die Komplexität der Behandlungsoptionen erfordert eine rasche, reproduktionsmedizinische Betreuung. Zu den fertilitätserhaltenden Maßnahmen zählen die Kryokonservierung fertilisierter/unfertilisierter Oozyten oder von Ovargewebe, die operative Transposition der Ovarien und die Therapie mit GnRH-Agonisten, wobei diese Methoden einzeln oder kombiniert angewendet werden können. Die Erfolgsaussicht auf eine spätere Lebendgeburt hängt dabei vom Alter der Patientin, der Prognose und der durchgeführten fertlitätserhaltenden Prozedur ab.
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Mammakarzinom

Besondere Herausforderung für eine ganzheitliche Onkologie: Junge Erwachsene mit Krebs

Was ist ein „junger Erwachsener“? Über die Definition dieser Altersgruppe lässt sich trefflich streiten. Geht man von international gängigen Definitionen für die Adoleszenten und jungen Erwachsenen aus, so beginnt die untere Altersgrenze meist bei 15 Jahren. Das Kinderkrebsregister in Mainz schwankt in seinem Jahrbuch zwischen einer unteren Altersgrenze von 15 bis 18 Jahren (1). Für die obere Altersgrenze der „jungen Erwachsenen“ werden in der Literatur sehr unterschiedliche Grenzen aufgeführt. Rein pragmatisch haben wir von der Deutschen Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs uns für einen Altersbereich zwischen 18 und 39 Jahren entschieden. An einigen Stellen ist zur Verwertung vorliegender statistischer Daten allerdings ein Altersbereich von 15 bis 39 Jahren erforderlich. Auf diese Weise wird eine Gruppe von jungen Krebspatienten zusammengefasst, denen einige wichtige medizinische Probleme, psychische und soziale Besonderheiten gemein sind. Wie wir unten sehen werden, gilt es allerdings auch die bestehenden Inhomogenitäten in dieser Altersgruppe zu berücksichtigen.
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Hepatozelluläres Karzinom

Seltene Tumoren: Morbus Gaucher

1882 beschrieb der französische Arzt Philippe Charles Ernest Gaucher eine neue Krankheitsentität bei einer 32-jährigen Frau, die an Kachexie und massiver Hepatosplenomegalie verstarb und in deren Gewebe er ungewöhnliche Histiozyten fand. Gaucher hielt diese Erkrankung für eine Tumorerkrankung der Milz (1). Erst 1965 wurde am National Institute of Health der zugrundeliegende metabolische Defekt der lysosomalen sauren beta-Glucosidase (Glucocerebrosidase) entdeckt (2). Seit 1991 steht eine Enzymersatztherapie zur Verfügung (3) und seit 2002 die Substratreduktionstherapie (4). Mittlerweile werden weltweit ca. 5.000 Patienten mit dem zuerst eingeführten Präparat Imiglucerase versorgt (1).
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Entitätsübergreifend

Dronabinol als Fertigarzneimittel

Die Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin (DGS) empfiehlt die Behandlung mit Canabinoiden bei Tumorschmerz und Übelkeit. Dronabinol kann zur Verbesserung der Lebensqualität beitragen und zu Einsparungen analgetischer und ko-analgetischer Wirkstoffe führen. Die Zulassung von Dronabinol als Fertigarzneimittel würde die Verordnung und Erstattung für Ärzte und Patienten wesentlich vereinfachen, postulierte Prof. Dr. Michael A. Popp im Gespräch mit JOURNAL ONKOLOGIE.
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