Journal Onkologie

Wechselwirkungen

Moderne Krebstherapien ermöglichen heutzutage eine immer weiter steigende Lebenserwartung von Krebspatient:innen auch in fortgeschrittenen Krankheitsstadien. Dadurch hat aber auch das Auftreten von therapiebedingten Nebenwirkungen und insbesondere von Kardiotoxizität zunehmend an Bedeutung gewonnen. Diese können vielfältig und in verschiedenen Schweregraden auftreten, was wiederum entsprechende Auswirkungen auf die onkologische Therapie mit sich bringen kann. Im Jahr 2022 wurde die erste kardio-onkologische Leitlinie der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie veröffent­licht, um die Diagnostik, Therapie und Prävention von kardiotoxischen Nebenwirkungen maßgeblich zu verbessern.
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Gesundheitspolitik

Lauterbach erwartet bessere Versorgung mit E-Akten

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach setzt auf rasche positive Effekte durch den Start elektronischer Patientenakten (ePA) für alle Versicherten Anfang kommenden Jahres. Die ePA werde dazu führen, dass die Versorgung besser und unbürokratischer werde, sagte der SPD-Politiker in Berlin zum Auftakt einer Informationskampagne. Der Hausärztinnen- und Hausärzteverband mahnte an, dass die E-Akte technisch stabil laufen müsse. Dafür sollten die Software-Systeme der Praxen künftig schnell mit der ePA zusammenwirken, machte Lauterbach deutlich.
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Gesundheitspolitik

Patientenschützer für Gratis-Ausdruck von E-Akte

Bei den künftigen elektronischen Patientenakten für alle muss aus Sicht von Patientenschützern auch ein kostenloser Ausdruck möglich sein. Sonst hätten vor allem alte, pflegebedürftige oder digital unerfahrene Menschen keine Möglichkeit, ihre ärztlichen Behandlungen auf Papier zu dokumentieren, sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, der Deutschen Presse-Agentur. Die technische Umsetzung müsse in den Praxen erfolgen. „Die Kosten für solche Papierausdrucke sind dann von den Krankenkassen zu erstatten.“
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Mammakarzinom

Mistelsymposium 2023: Integrative Onkologie und Einsatz der Mistel in der Tumortherapie

Die europäische Mistel gehört zu den am besten untersuchten Pflanzen weltweit mit einer guten Publikationsdichte. Für viele Krebspatient:innen und Ärzt:innen ist die Misteltherapie inzwischen eine wertvolle Therapiemaßnahme, und Mistelpräparate werden daher seit vielen Jahren als ergänzende Behandlung zur Krebstherapie erfolgreich eingesetzt. Auf dem 8. Mistelsymposium, das vom 9.-11. November 2023 in Nonnweiler stattgefunden hat, wurde die klinische Anwendung der Mistel in der Tumortherapie sowie allgemein die Integrative Onkologie von zahlreichen Expert:innen vorgestellt.
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Medizin

Behandlung von Depressionen bei Brustkrebs: Was gibt es zu beachten?

Viele Brustkrebs-Patientinnen erleben depressive Episoden. Neben der psychischen Belastung durch die Erkrankung, Schmerzen oder Fatigue, kann auch die Behandlung selbst Depressionen begünstigen. Je nach Ausprägung der Depression kann eine medikamentöse Behandlung mit Antidepressiva in Frage kommen. Aber ist die Einnahme von Antidepressiva in Kombination mit der Brustkrebstherapie unbedenklich? Der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) erläutert anlässlich des Brustkrebsmonats, worauf bei der Verordnung zu achten ist.
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Gesundheitspolitik

Datenschutzexperte: Zweifel an Plan für elektronische Patientenakte

Der Datenschutzbeauftragte der Bundesregierung, Ulrich Kelber, hat Zweifel an der geplanten Widerspruchslösung bei der elektronischen Patientenakte. Aktuell seien viele Fragen noch nicht beantwortet, er sei daher skeptisch, sagte Kelber im Interview der Woche des Deutschlandfunks. Durch die Widerspruchslösung werde zudem Misstrauen gegen Patientinnen und Patienten ausgestrahlt. „Nach dem Motto, Du hast sie bisher nicht gut genug genutzt, jetzt muss ich Dich zu Deinem Glück zwingen“, kritisierte Kelber. Dabei habe die elektronische Patientenakte in der aktuellen Form kaum Nutzen.
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Entitätsübergreifend

Leitlinien-gerechte Ernährung bei Krebs

„Bei einer so schweren Erkrankung wie Krebs fragt man sich natürlich, ob man weiterhin alles essen kann, was man bisher gegessen hat“, eröffnete Dr. Kerstin Wittenberg ihren Vortrag bei einer Veranstaltung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ). Für viele Krebs-Patient:innen beinhalte das Thema Ernährung einige Unsicherheiten. Die Hauptziele bei der Ernährung bei einer Krebserkrankung sind die Versorgung des Körpers mit ausreichend Energie und Nährstoffen und die Aufrechterhaltung aller Körperfunktionen. Dabei unterscheiden sich die Ernährungsempfehlungen jedoch je nach Krebsart.
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BNGO

Nebenwirkungsmanagement in der Therapie des Mammakarzinoms – was bei Einsatz neuer Substanzen beachtet werden muss

Supportive Maßnahmen und das Management von therapieassoziierten Nebenwirkungen spielen besonders in der ambulanten Therapie von Krebserkrankungen eine große Rolle. Diese bilden die Grundlage der praktischen Durchführung im überwiegend nicht-stationären Setting und ermöglichen weitgehend den Erhalt eines „normalen“ Lebens der Patient:innen zwischen und nach den Therapien im häuslichen Umfeld. In den letzten Jahren sind zahlreiche neue Medikamente und Therapiekonzepte für die Behandlung von Patient:innen mit Brustkrebs in Studien klinisch geprüft und viele mittlerweile auf den Markt gekommen. Diese werden nun auch in der „Real World“ in den gynäko-onkologischen Praxen des BNGO eingesetzt. Mit den Substanzen, die in den Therapiealgorithmus integriert worden sind, kommen neue Herausforderungen auf das therapeutische Team, aber auch auf die Patient:innen selbst zu. Wir sprachen mit PD Dr. Rachel Würstlein, Leitende Oberärztin Brustzentrum LMU Klinikum München, über ihre Erfahrungen mit dem Therapiemanagement bei den neuen Substanzen an einem Universitätsklinikum und ihre Tipps für die Praxis.
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Gesundheitspolitik

Lauterbach: Elektronische Patientenakte 2024 für alle einführen

Jeder Krankenversicherte soll nach dem Willen von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach nächstes Jahr eine elektronische Patientenakte erhalten. „Ende kommenden Jahres wird die elektronische Patientenakte für alle verbindlich“, kündigte der SPD-Politiker in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ an. „Jeder, der nicht ausdrücklich widerspricht, ist automatisch mit dabei.“ Auch das elektronische Rezept will er 2024 verbindlich machen.
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Kolorektales Karzinom

Von der Klinik zur Forschung: neue Pipelines für Patient:innen mit kolorektalem Karzinom

Das Ziel der translationalen Medizin besteht darin, auf der Basis von Fortschritten in der Grundlagenforschung Anwendungen für die klinische Praxis zu entwickeln. Umgekehrt können klinische Erkenntnisse und Fragestellungen dazu genutzt werden, neue wissenschaftliche Hypothesen zu entwickeln, die im Labor untersucht werden können. Eine optimale Interaktion zwischen Kliniker:innen, Forscher:innen und Datenwissenschaftler:innen ist daher die erste Säule der translationalen Forschung. Hier beschreiben wir einen skalierbaren Ansatz für die translationale Forschung, der darauf abzielt, die Geschwindigkeit und Effektivität dieser Interaktionen zu erhöhen, indem verschiedene Akteure in einem „Ökosystem“ der translationalen Forschung miteinander verbunden werden. Auf diese Weise ist es möglich, eine Reihe von Biomaterialien wie Blut, Stuhl und Gewebe für die translationale Krebsforschung zu sammeln und aufzubewahren, so z.B. für Studien an „patientenspezifischen Organoiden“. In engem Austausch zwischen Forschung, Klinik und Datenwissenschaften können nicht nur innovative Therapiekonzepte etabliert werden, sondern es besteht auch die Möglichkeit, durch den direkten Kontakt am Krankenbett neue medizinisch-wissenschaftliche Fragestellungen zu formulieren.
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Malignes Melanom

Sprechen Patient:innen auf Immuntherapie an? Das Mikrobiom gibt die Antwort

Studien konnten in der Vergangenheit zeigen, dass die qualitative und quantitative Zusammensetzung des Darm-Mikrobioms Rückschlüsse darauf zulässt, ob Tumorpatient:innen auf eine Immuntherapie ansprechen, und ob sie Nebenwirkungen entwickeln. Stuhltransplantationen könnten nach solchen Studien sogar eine Möglichkeit sein, Patient:innen, die nicht auf eine Immuntherapie angesprochen haben, doch noch ansprechen zu lassen. Die österreichische Firma Biome Diagnostics hat nun einen Test entwickelt, der erstmals mit Hilfe einer von Patient:innen selbst leicht zu entnehmenden Stuhlprobe voraussagen kann, ob diese auf eine Immuntherapie ansprechen werden, und ob starke Nebenwirkungen zu erwarten sind. Für den Test werden die quantitative und qualitative Zusammensetzung des Mikrobioms und einige weitere Daten von einer Künstlichen Intelligenz ausgewertet.
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Gesundheitspolitik

Knappe Fiebersäfte und Arzneien – Lieferengpässe treiben Apotheken um

Ob Fiebersäfte für Kinder, Hustenmittel, Blutdrucksenker, Brustkrebsmedikamente oder Magensäureblocker: Wer in der Apotheke eine bestimmte Arznei haben will, stößt mitunter auf Schwierigkeiten. Denn Lieferengpässe haben das Angebot verknappt – Kunden bekommen dann oft ein Alternativmittel, das nicht erste Wahl war. Apotheker sehen die Engpässe mit Sorge. „Die Lage ist schlimm“, sagt der Vorsitzende des Apothekerverbandes Nordrhein, Thomas Preis. So etwas habe er in über 30 Berufsjahren nicht erlebt. Ein Sprecher der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) spricht von einer „großen Herausforderung“, die auf absehbare Zeit bleiben werde.
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Gesundheitspolitik

Hausärzteverband dämpft Erwartungen an Corona-Medikamente

Der Chef des Deutschen Hausärzteverbands, Ulrich Weigeldt, hat vor zu hohen Erwartungen an die Wirkung von Medikamenten gegen Corona gewarnt. „Natürlich ist es sehr erfreulich, dass Fortschritte bei der Entwicklung wirkungsvoller Medikamente gegen schwere COVID-Verläufe gemacht werden“, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). „Die Politik sollte aber nicht den Eindruck vermitteln, dass die Ärztinnen und Ärzte einfach nur mehr Anti-Corona-Medikamente verschreiben müssen und alles wird gut. Diese Vorstellung mag zwar verführerisch sein, entspricht aber nicht den Fakten.“
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Ovarialkarzinom

Welcher PARP-Inhibitor für welche Patientin? – Eine Orientierungshilfe für die Praxis

Die Erhaltungstherapie mit PARP-Inhibitoren (PARPi) ist beim fortgeschrittenen Ovarialkarzinom (OC) Standard. In der Rezidivsituation sind aktuell Olaparib, Niraparib und Rucaparib zugelassen (1-3). Aufgrund der ähnlichen Wirksamkeit ist es in der Praxis möglicherweise schwierig, den geeigneten PARPi auszuwählen. Jedoch gibt es Unterschiede bei anderen Kriterien, die relevant sein können. Ziel dieses Artikels ist es, eine einfache und übersichtliche, Evidenz-basierte Orientierungshilfe für den klinischen Alltag vorzulegen, die es erlaubt, zwischen den PARPi besser zu differenzieren. Dabei wurde sowohl die Sichtweise von niedergelassenen und klinischen Fachspezialist:innen als auch die Expertise aus dem Bereich der Gynäkoonkologie und internistischen Onkologie berücksichtigt. Wir möchten unseren Fachkolleg:innen damit eine Unterstützung an die Hand geben, mit der die Therapiestrategie für die einzelne Patientin optimiert werden kann.
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Entitätsübergreifend

ESMO-Leitlinie: End-of-Life-Care von erwachsenen Krebspatient:innen

Welche Betreuung sollten Krebspatient:innen am Ende des Lebens (End of Life, EoL) erhalten? Im Beitrag werden die Empfehlungen der European Society for Medical Oncology (ESMO) zur EoL-Versorgung von erwachsenen Patient:innen mit fortgeschrittener Krebserkrankung erläutert. Die EoL-Care berücksichtigt die körperlichen, psychischen, sozialen und spirituellen Aspekte der einzelnen Patient:innen und zielt v.a. auf den bestmöglichen Erhalt der Lebensqualität, Nähe, Zuwendung und die Linderung von Schmerzen ab. EoL-Care bedeutet eine würdevolle Betreuung und Begleitung der Patient:innen in den letzten Wochen und Tagen ihres Lebens (care at the end of life) und stellt somit fachlich, menschlich und auch organisatorisch eine besondere Herausforderung dar, die durch einen multiprofessionellen Ansatz bewältigt werden kann.
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Hämatologie

Zanubrutinib – Neue Therapieoption bei Morbus Waldenström

Der Bruton-Tyrosinkinase (BTK)-Inhibitor Zanubrutinib ist seit November 2021 in der EU zur Behandlung von erwachsenen Patient:innen mit Morbus Waldenström zugelassen, die zumindest eine Vortherapie hatten oder in der Erstlinie, wenn keine Chemoimmuntherapie in Frage kommt. Basis für die Zulassung ist die Phase-3-Studie ASPEN (1), in der sich mit Zanubrutinib im Vergleich zu Ibrutinib mehr tiefe Remissionen sowie ein vorteilhafteres Sicherheitsprofil zeigten. Außerdem sprachen auch Patient:innen mit MYD88-Wildtyp auf Zanubrutinib an, die auf Ibrutinib nur schlecht ansprechen.
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Medizin

Autoimmunität und Krebs: Roquin steuert die Aktivität von Immunzellen

Autoimmunerkrankungen wie Lupus erythematodes (SLE) gehen mit schweren Entzündungen in unterschiedlichen Regionen des Organismus einher. Das Immunsystem erkennt körpereigene Strukturen fälschlicherweise als fremd und greift diese an. Nur eine Handvoll bekannter Mutationen in einzelnen Genen des Erbguts führen zu Autoimmunität,  dazu gehört das für Roquin-1 kodierende Gen: Die Sanroque-Mutation führt bei Mäusen zu einem Krankheitsbild, welches dem SLE ähnelt. "Aus solchen Mutationen lernen wir, wie sich unser Körper vor autoaggressiven Reaktionen des Immunsystems schützt“, sagte Prof.Dr. Vigo Heissmeyer.
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