EU-Zulassung für Tislelizumab zur Erstlinienbehandlung des metastasierten Karzinoms der Speiseröhre, des Magens oder des gastroösophagealen Übergangs
Die Europäische Kommission hat die Zulassung einer Kombinationstherapie aus Tislelizumab und Chemotherapie für die Erstlinienbehandlung von Plattenepithelkarzinomen der Speiseröhre (ESCC) sowie Adenokarzinomen des Magens oder gastroösophagealen Übergangs (G/GEJ) erteilt.
Erweiterte Indikationen für Tislelizumab: Erstlinienbehandlung bei ESCC und G/GEJ-Adenokarzinomen
Beim ESCC umfasst die erweiterte Indikation den Einsatz von Tislelizumab in Kombination mit platinbasierter Chemotherapie zur Erstlinienbehandlung erwachsener Patient:innen mit nicht resezierbarem, lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Karzinom, deren Tumoren eine PD-L1- Expression mit einem Tumor-Area-Positivitäts-Score (TAP-Score) ≥5% aufweisen. Beim Adenokarzinom des Magens oder des gastroösophagealen Übergangs (G/GEJ) umfasst die erweiterte Indikation Tislelizumab in Kombination mit platin- und fluoropyrimidinbasierter Chemotherapie zur Erstlinienbehandlung erwachsener Patient:innen mit HER2-negativem, lokal fortgeschrittenem, nicht resezierbarem oder metastasiertem Karzinom, deren Tumoren eine PD-L1-Expression mit einem TAP-Score ≥5% aufweisen.RATIONALE-306: Signifikante Überlebensvorteile bei ESCC
Bei der Erstlinienbehandlung des ESCC basierte der Antrag auf Erweiterung der Indikation auf den Ergebnissen der RATIONALE-306-Studie (NCT03783442). Dabei handelt es sich um eine randomisierte, placebokontrollierte, doppelblinde, globale Phase-III-Studie, die die Wirksamkeit und Sicherheit von Tislelizumab in Kombination mit Chemotherapie als Erstlinientherapie bei Patient:innen mit nicht resezierbarem, lokal fortgeschrittenem, rezidiviertem oder metastasiertem ESCC untersucht hat. Insgesamt wurden 649 Patient:innen in Forschungszentren in Europa, Nordamerika und dem asiatisch-pazifischen Raum eingeschlossen. Die Studie erreichte ihren primären Endpunkt: Die Kombination aus Tislelizumab und Chemotherapie in der Erstlinientherapie führte zu einem statistisch signifikanten und klinisch relevanten Vorteil beim Gesamtüberleben (OS) im Vergleich zu Placebo plus Chemotherapie in der Intent-to-Treat-Population. Das mediane OS betrug 17,2 Monate für Tislelizumab mit Chemotherapie gegenüber 10,6 Monaten für Placebo plus Chemotherapie (Hazard Ratio (HR)=0,66; 95%-Konfidenzintervall (95%-KI): 0,54–0,80; einseitiger p-Wert <0,0001), was einer 34%igen Reduktion des Sterberisikos entspricht. Das 3-Jahres-OS in der Population mit PD-L1 ≥5% zeigte ebenfalls eine deutliche Verbesserung zugunsten des Tislelizumab-Arms (median 19,1 Monate vs. 10,0 Monate; HR=0,62; 95%-KI: 0,49–0,79), was eine 38%ige Reduktion des Sterberisikos darstellt.Lesen Sie mehr zu diesem Thema:
Fortgeschrittenes ESCC: Immuntherapie kombiniert mit CT sowie als Doppel-Immuntherapie
Erschienen am 16.06.2021 • "Die klinisch bedeutenden Verlängerungen des Überlebens in den beiden IT-Armen unterstreichen die Bedeutung der Immuntherapie in der Krebsbehandlung" – mehr lesen unter journalonko.de!
Erschienen am 16.06.2021 • "Die klinisch bedeutenden Verlängerungen des Überlebens in den beiden IT-Armen unterstreichen die...
RATIONALE-305: Fortschritte bei Adenokarzinomen des Magens oder gastroösophagealen Übergangs
Der Antrag auf Erweiterung der Indikation für die Erstlinienbehandlung von Magen- und gastroösophagealem Übergangskarzinom (G/GEJ) basierte auf den Ergebnissen der RATIONALE-305-Studie (NCT03777657). Dabei handelt es sich um eine randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte, globale Phase-III-Studie, die die Wirksamkeit und Sicherheit von Tislelizumab in Kombination mit Chemotherapie als Erstlinientherapie bei Patient:innen mit fortgeschrittenem, nicht resezierbarem oder metastasiertem G/GEJ-Karzinom untersucht hat. Insgesamt wurden 997 Patient:innen in Forschungszentren in Europa, Nordamerika und dem asiatisch-pazifischen Raum eingeschlossen. Die Studie erreichte ihren primären Endpunkt und zeigte einen statistisch signifikanten und klinisch relevanten Vorteil beim OS. Das mediane OS betrug 15,0 Monate bei Patient:innen, die mit Tislelizumab in Kombination mit einer Chemotherapie nach Wahl des Prüfarztes behandelt wurden, im Vergleich zu 12,9 Monaten bei Patient:innen, die mit Placebo plus Chemotherapie behandelt wurden (n=997; HR= 0,80; 95%-KI: 0,70–0,92; p=0,0011). Dies entspricht einer 20%igen Reduktion des Sterberisikos. In der Population mit PD-L1 ≥5% zeigte sich ein medianes OS von 16,4 Monaten für Tislelizumab plus Chemotherapie im Vergleich zu 12,8 Monaten für den Placebo-Arm (HR=0,71; 95%-KI: 0,58–0,86), was einer 29%igen Reduktion des Sterberisikos entspricht.Breites Spektrum an Nebenwirkungen
Die Sicherheitsdaten in den Anträgen umfassen mehr als 2.800 Patient:innen, die Tislelizumab entweder als Monotherapie (1.534) oder in Kombination mit Chemotherapie (1.319) gemäß dem zugelassenen Dosierungsschema erhielten. Die häufigsten Nebenwirkungen der Grade 3 oder 4 (≥2%) bei der Verabreichung von Tislelizumab in Kombination mit Chemotherapie waren Neutropenie, Thrombozytopenie, Anämie, Fatigue, Hypokaliämie, Hyponatriämie, Pneumonie, Appetitlosigkeit, Hautausschlag, Lymphopenie, erhöhte Alanin-Aminotransferase (ALT), erhöhte Aspartat- Aminotransferase (AST), Diarrhoe, Pneumonitis und Hepatitis.Lesen Sie mehr zu diesem Thema:
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