Journal Onkologie

Bestrahlung | Beiträge ab Seite 20

Gegenwärtig ist in Deutschland jeder fünfte, im Jahr 2030 dann bereits jeder dritte Bürger 60 Jahre oder älter. Waren im Jahr 2000 in den USA 34,7 Millionen Menschen älter als 65 Jahre, wird diese Zahl nach moderaten Schätzungen in 50 Jahren bei 78,8 Millionen liegen – bei einer Gesamtbevölkerung von ca. 320 Millionen. Die Lebenserwartung steigt in der westlichen Welt jedes Kalenderjahr um 6 Wochen. Da auch der Altersgipfel für das Bronchialkarzinom zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr liegt, werden wir uns zunehmend damit auseinandersetzen müssen, Patienten in hohem und höherem Lebensalter zu behandeln. 50% der Patienten sind zum Zeitpunkt der Diagnose älter als 69 Jahre. Je älter eine Gesellschaft ist, desto mehr (alte) „Krebspatienten“ werden in ihr leben und müssen von ihr versorgt werden.
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Mammakarzinom

HER2-positives metastasiertes Mammakarzinom: Wirksamkeit und Verträglichkeit von Trastuzumab Emtansin bei Patientinnen mit Hirnmetastasen

Trastuzumab Emtansin (Kadcyla® ▼) ist erste Wahl für die Second-Line-Therapie des HER2+ metastasierten Mammakarzinoms (mBC) (1): Das Antikörper-Wirkstoff-Konjugat verlängert das Gesamtüberleben (OS) der betroffenen Frauen gegenüber Capecitabin/Lapatinib sowie HER2-basierten Vergleichstherapien jeweils um etwa ein halbes Jahr (2, 3). Eine aktuelle Interimsanalyse der Sicherheitsstudie KAMILLA, die auf dem diesjährigen San Antonio Breast Cancer Symposium (SABCS) vorgestellt wurde, zeigt, dass auch Frauen mit Metastasen im zentralen Nervensystem (ZNS) von der Behandlung mit Trastuzumab Emtansin profitieren können (4).
 
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Hämatologie

Optimierte Anpassung des Bestrahlungsvolumens an die Tumorsituation bei Kopf-Hals-Tumoren

In den letzten Jahren führten neue Bestrahlungstechniken wie die intensitätsmodulierte Bestrahlung (IMRT) und deren Weiterentwicklung, die volumenmodulierte Bestrahlung (VMAT) sowie moderne Bestrahlungskonzepte (simultan integrierter Boost) und verbesserte diagnostische Möglichkeiten (z.B. Integration von PET-CT/MRT in die Bestrahlungsplanung) zur exakteren Dosisapplikation. So entstand die Möglichkeit, die Dosis im definierten Zielvolumen zu eskalieren und umgebende Risikoorgane möglichst zu schonen. Aber auch prognostische tumorbiologische Faktoren, allen voran das Humane Papillomavirus (HPV) werden in Zukunft in der individuellen Therapieplanung bei Patienten mit Pharynx/Larynx-Tumoren eine größere Rolle spielen. Der folgende Artikel zeigt moderne Bestrahlungstechniken (perkutan und Brachytherapie) und Zielvolumen-, aber auch aktuelle Studienkonzepte, die eine individuelle Anpassung der Therapie an die Tumorsituation untersuchen, auf.
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NSCLC

Lebensqualität von NSCLC-Patienten stabil oder verbessert während Induktionstherapie mit nab-Paclitaxel plus Carboplatin

Interimsanalysen der Phase-III-Studien ABOUND.sqm (1) und ABOUND.70+ (2), die auf dem ESMO-Kongress vorgestellt wurden, weisen darauf hin, dass bei vielen Patienten mit fortgeschrittenem nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom plattenepithelialen Ursprungs (SCC NSCLC) sowie auch bei älteren NSCLC-Patienten eine Induktionstherapie mit 4 Zyklen nab-Paclitaxel (Abraxane®) plus Carboplatin die Lebensqualität stabilisiert oder verbessert. Das Sicherheitsprofil war in der Interimsanalyse der ABOUND.sqm konsistent mit dem in der zulassungsrelevanten Phase-III-Studie (3, 4).
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Diagnostik

Vereinzelung von CTCs: Automatisierung bringt entscheidenden Vorsprung in der Krebstherapie

Der Verlauf von Krebserkrankungen ist kaum vorhersagbar und die Prognose für den Patienten daher oft unklar. Obschon man weiß, dass jeder Patient anders auf ein und dieselbe Therapie reagiert, ist es bisher dennoch schwer, daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen. Die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen am Fraunhofer ICT-IMM haben ein vollautomatisiertes System für die „Liquid Biopsy“ zur Isolierung einzelner Tumorzellen (CTCs) aus Patientenblut entwickelt. Das System versetzt Krebsforscher in die Lage, CTCs individueller Patienten zu gewinnen und an diesen Krankheitsverläufe zu studieren und Therapieansätze zu entwickeln. Es wird erwartet, dass die Analyse einzelner CTCs in einigen Jahren in der patientennahen Therapie genutzt werden kann.
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Sarkome

Endlich auch Fortschritte in der Therapie von Weichgewebesarkomen

„Fortgeschrittene Weichgewebesarkome sind seltene Tumorerkrankungen, die schwierig zu behandeln sind“, sagte Prof. Dr. Peter Reichhardt, Berlin. Bisherige Versuche, das Gesamtüberleben (OS) bei Weichteilsarkomen mit Kombinationstherapien zu verlängern, blieben erfolglos – bis jetzt. Die Daten zu dem Anti-PDGFRa-Antikörper Olaratumab sind vielversprechend. „Ein signifikanter Vorteil von etwa 11 Monaten im OS unter der Kombination von Olaratumab und Doxorubicin im Vergleich zu Doxorubicin allein – das war überraschend“, sagte Reichhardt.
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Malignes Melanom

Metastasiertes Melanom: Was sich mit Pembrolizumab erreichen lässt

Gemäß der aktualisierten S3-Leitlinie – für die ein großes Update schon wieder am 28.11.2016 ansteht – sollen Patienten mit einer BRAFV600-Mutation in der Erst- oder Zweitlinie eine zielgerichtete, mutationsbasierte Kombinationstherapie aus einem BRAF- und MEK-Inhibitor erhalten. Zwei Kombinationspräparate stehen zur Verfügung: Dabrafenib + Trametinib sowie Vemurafenib + Cobimetinib. Mit Pembrolizumab (Keytruda®) und Nivolumab sind PD-1-Antikörper zur Behandlung des inoperablen oder metastasierten Melanoms in jeder Therapielinie zugelassen. In mehreren multizentrischen Studien lag das Ansprechen regelmäßig bei 30-40%. Die 2-Jahres-Überlebensraten betrugen 55%.
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Urologische Tumoren

Fertilität und Spättoxizität bei Patienten mit Keimzelltumoren

Die Spättoxizitäten beim behandelten Hodentumorpatienten sind vielfältig, insbesondere Sexualität und Fertilität sind langfristigen Einschränkungen ausgesetzt. Im Hinblick auf die Fertilität besteht die Möglichkeit, ein Kryodepot mit Spermien zur Fertilitätsprotektion anzulegen. Rund ein Drittel der Patienten entwickelt einen Hypogonadismus. Kardiovaskuläre Spätfolgen und auch das metabolische Syndrom sind weitere häufige Langzeitfolgen und mit einer erhöhten Morbidität assoziiert. Seltener, aber schwerwiegend ist die Entwicklung von Sekundärmalignomen, die sich in ca. 0,8% der Hodentumor-Überlebenden mit Leukämien und in knapp 6% der Patienten mit soliden Tumoren manifestieren. Aufgrund der mittlerweile bekannten Spättoxizitäten und ihren Risikoprofilen muss die Nachsorge angepasst werden, um diese frühzeitig zu erkennen und zu therapieren.
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Prostatakarzinom

Früherkennung bei Prostatakrebs

Für das Jahr 2016 werden ca. 1.658.370 neue Krebserkrankungen und ca. 589.430 krebsbedingte Todesfälle in den USA erwartet, dieses entspricht etwa 1.600 Todesfällen pro Tag. 44% aller Krebserkrankungen entfallen auf Prostata, Lunge und Bronchien sowie Darm (1). Das Prostatakarzinom ist hierbei 2015 weiterhin der am häufigsten diagnostizierte Tumor des Mannes mit ca. 220.800 Neuerkrankungen und jetzt 27.540 Todesfällen. Prostatakrebs-Screening ist einerseits eines der umstrittensten Themen in der Urologie (2). Andererseits gibt es Daten aus großen randomisierten Studien, die zeigen, dass ein PSA-basiertes Screening Prostatakrebserkrankungen in früheren Stadien erkennt, zu besseren onkologischen Ergebnissen nach der Behandlung führt und eine geringere Prostatakrebs-Sterblichkeit aufweist im Vergleich zu einem ungescreenten Patientenkollektiv.
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Hämatologie

Klinisches Update: Primäre Nebennierenmalignome

Nebennierenkarzinome und maligne Phäochromozytome/Paragangliome sind selten, Nebennierenadenome und Metastasen hingegen relativ häufig, sodass die Abklärung dieser Tumore im onkologischen Alltag regelmäßig vorkommt. Die klinischen Umstände, moderne Bildgebung und hormonelle Untersuchungen können für einen Großteil der Tumore die Entität mit hoher Wahrscheinlichkeit vorhersagen. Für die selteneren primären Malignome der Nebenniere müssen manchmal spezielle endokrinologische, nuklearmedizinische und pathologische Analysen angewendet werden, die nicht mehr Bestandteil der Routine sind. Die chirurgischen, nuklearmedizinischen, radiologischen, onkologischen und spezifisch endokrinologischen Behandlungsmöglichkeiten haben sich in den letzten Jahren enorm verbessert. Interdisziplinäre und (inter-)nationale Netzwerke erlauben es auch, Patienten mit seltenen Nebennierenmalignomen in Studien einzuschließen und durch systematische genetische, hormonelle und in-vitro-Analysen neue Behandlungskonzepte zu entwickeln.
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Diagnostik

Aktuelle Therapiekonzepte: Fortgeschrittene Thymome und Thymuskarzinome

Fortgeschrittene Thymome und Thymuskarzinome sind durch eine Tumorinfiltration in benachbarte Strukturen bzw. Organe oder eine pleurale Tumoraussaat definiert. Die Tumorausbreitung wird nach der Masaoka-Koga-Klassifikation eingeteilt, welche zusammen mit der histologischen Einteilung (WHO-Klassifikation) und dem Resektionsstatus einen wichtigen prognostischen Faktor darstellt. Die komplette chirurgische Tumorresektion ist die Standardtherapie bei primär resektablen Tumoren. Bei fortgeschrittenen bzw. primär nicht-resektablen Tumoren wird ein multimodales Therapiekonzept bestehend aus Chemotherapie, radikaler Operation und ggf. Strahlentherapie empfohlen. Systemische sowie lokale medikamentöse Therapien haben in Kombination mit chirurgischen Therapien das Behandlungsspektrum sowohl von fortgeschrittenen Tumoren als auch Tumorrezidiven erweitert. Eine interdisziplinäre Indikationsstellung und Behandlung in einem erfahrenen thoraxchirurgischen Zentrum kann die Prognose verbessern.
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BNGO

Stellenwert der Komplementärmedizin in der Onkologie

Der gemeinsame Hauptstadtkongress des Berufsverbands niedergelassener gynäkologischer Onkologen e.V. (BNGO) und des Interessensverbandes zur Qualitätssicherung der Arbeit niedergelassener Uro-Onkologen in Deutschland e.V. (IQUO) bot ambulant tätigen gynäkologischen und urologischen Onkologen fachübergreifende medizinische und berufspolitische Vorträge sowie praxisrelevante Kurse, die auch für medizinische Fachangestellte aus den Praxen relevant waren. Die Komplementärmedizin hat sich als Ergänzung zur Schulmedizin inzwischen einen festen Stellenwert erobert. Bei einem Symposium der NATUM e.V. wurde die Spreu vom Weizen getrennt und sinnvolle komplementäre Maßnahmen von den anwesenden Experten diskutiert.
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NSCLC

Krebsimmuntherapie mit Atezolizumab bei Blasen- und Lungenkrebs

Der Anti-PD-L1-Antikörper Atezolizumab blockiert zwei relevante Signalwege der PD-L1-vermittelten Immunsuppression bei Krebserkrankungen. Die Therapie mit diesem neuartigen Checkpoint-Inhibitor ist mit einer hohen und lang anhaltenden Wirksamkeit verbunden, wie aktuelle Studiendaten zeigen. Dr. Achim Rittmeyer, Lungenfachklinik Immenhausen, erläutert das Potential von Atezolizumab im Kontext der Krebsimmuntherapie beim nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinom (NSCLC).
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BNGO

Überleben nach Krebs oder: Die Geister, die wir riefen...

Krebs! Das ist für die meisten Betroffenen, ihre Angehörigen und auch viele Mediziner eine Diagnose mit einem geradezu vernichtenden Nachhall. Mit der Nachricht „Du hast Krebs“ verbinden viele Menschen auch heute noch die Vorstellung von verstümmelnden Operationen, Bestrahlung, nebenwirkungsreichen medikamentösen Therapien und schlussendlich Siechtum und verfrühtem, oftmals qualvollem Tod. Überraschend ist das nicht, lässt sich dieses Sujet vom verzweifelten aber letztlich vergeblichen Kampf doch so wunderbar medial ausschlachten. Kein Wunder, dass sich auch Hollywood bereits Ende der 1960er Jahre dieses Themas angenommen hat. Viele von uns erinnern sich noch gut an Ali McGraw und Ryan O´Neal in „Love Story“ und die meisten von uns haben, obwohl der Film an Kitsch und Klischees kaum zu überbieten war, am Ende Rotz und Wasser geheult (obwohl es viele anschließend nicht mehr zugeben wollten). Und „Love Story“ ist nur eines von vielen Beispielen in der neueren Literatur und Filmgeschichte. Ständig sterben meist junge Menschen trotz verzweifelten Auflehnens letztlich doch viel zu früh an bösartigen Krankheiten, können Aufgaben nicht mehr zu Ende bringen und hinterlassen kleine Kinder oder einen haltlosen Lebenspartner. Dass dieses Thema im Buch und auf der Kinoleinwand auch im 21. Jahrhundert nichts von seiner Anziehungskraft verloren hat, zeigt unter anderem der fulminante Erfolg des Jugendromans „Fault in Our Stars“ („Das Schicksal ist ein mieser Verräter“) von John Greene. Kaum veröffentlicht, war er auch schon verfilmt und 2014 ein Riesenerfolg an den Kinokassen.
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NSCLC

Immuntherapie Lungenkarzinom

Eine Modulation des Immunsystems ist eine wichtige Eigenschaft von Lungentumorzellen. Unterschiedliche immunmodulatorische Ansätze mit Antikörpern gegen sogenannte Immun-Checkpoints wie den cytotoxic T-lymphocyte antigen-4 (CTLA-4)-Rezeptor und den programmed death-1 (PD-1)-Rezeptor zeigten sehr vielversprechende Ergebnisse in Studien zum nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC). Mehrere Anti-PD-1-Antikörper wurden bereits zur Behandlung des vorbehandelten NSCLC zugelassen. Die Weiterentwicklung dieses Therapieansatzes in verschiedenen Tumorstadien des NSCLC sowie beim kleinzelligen Lungenkarzinom, auch in Kombinationen mit anderen Therapien, sowie der mögliche Einsatz prädiktiver Marker werden derzeit in unterschiedlichen Studien geprüft.
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