Journal Onkologie
Sarkome

Phase-III-Studie JCOG0905 prüft zusätzliche Ifosfamid-Gabe bei Osteosarkom

Osteosarkome zählen zu den aggressivsten Knochentumoren, deren Behandlung seit Jahrzehnten auf einer Kombination aus Methotrexat, Doxorubicin und Cisplatin (MAP) vor und nach der Tumorresektion basiert. Frühere Studien, darunter NECO93J und NECO95J, hatten Hinweise darauf gegeben, dass eine zusätzliche Behandlung mit Ifosfamid nach einer schlechten histologischen Tumorantwort die Prognose verbessern könnte. Um diese Hypothese zu überprüfen, initiierte die Japan Clinical Oncology Group die JCOG0905-Studie.

In der multizentrischen, offenen, randomisierten Phase-III-Studie wurden zwischen 2010 und 2020 insgesamt 287 Patient:innen mit resektablem hochgradigem Osteosarkom (Stadium II oder III) rekrutiert. Patient:innen mit einer schlechten histologischen Tumorantwort nach 2 präoperativen MAP-Zyklen und chirurgischer Resektion wurden anschließend randomisiert: 51 erhielten weiterhin MAP, 52 MAP plus hochdosiertes Ifosfamid (MAPIF). Der primäre Endpunkt war das DFS.

Mehr Toxizität ohne Überlebensgewinn bei MAPIF-Therapie

Nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von 67,1 Monaten zeigte sich kein Unterschied im DFS zwischen den beiden Gruppen (Hazard Ratio [HR]: 1,05; 95%-Konfidenzintervall [95%-KI]: 0,55–1,98). Auch das Gesamtüberleben (OS) war in der MAPIF-Gruppe numerisch schlechter (HR: 1,48; 95%-KI: 0,68–3,22). Die 3-Jahres-DFS-Rate betrug in beiden Gruppen 64,3%. Zudem litten deutlich mehr Patient:innen der MAPIF-Gruppe unter schweren Nebenwirkungen, insbesondere Myelosuppression, Enzephalopathien und Nierenfunktionsstörungen. Während in der MAP-Gruppe 92% der Patient:innen die geplante Therapie abschlossen, gelang dies in der MAPIF-Gruppe nur 67%.

Therapieintensivierung ohne Nutzen

Die Ergebnisse der JCOG0905-Studie bestätigen die Resultate der europäischen EURAMOS-1-Studie und zeigen, dass selbst eine höhere Ifosfamid-Dosis (90 g/m²) gegenüber MAP allein keinen Überlebensvorteil bringt, sondern die Toxizität erhöht. Eine reduzierte kumulative Dosis von Methotrexat und Doxorubicin im MAPIF-Arm könnte ebenfalls zum schlechteren Überleben beigetragen haben. Der Versuch, durch eine Modifikation der postoperativen Therapie das Outcome von Patient:innen mit schlechter Tumorantwort zu verbessern, bleibt somit weiterhin eine Herausforderung.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema:

Forschende entdecken Ursache von Rhabdomyosarkomen

Jetzt lesen
Quelle:

Hiraga H et al. J Clin Oncol. 2025; Mar 26:JCO2401281. doi: 10.1200/JCO-24-01281