Malignes Melanom | Beiträge ab Seite 10
Malignes Melanom – Therapiestrategien und Ausblicke
Für die Therapie des metastasierten/fortgeschrittenen malignen Melanoms wurden innerhalb weniger Jahre zwei BRAF-, zwei MEK- und drei Checkpoint-Inhibitoren zugelassen. Frau Prof. Carola Berking sprach mit JOURNAL ONKOLOGIE darüber, was mit diesen Medikamenten bisher erreicht werden konnte, was dies für die Patienten bedeutet und welche Therapiestrategien sich in der Entwicklung befinden.
ZNS-Metastasierung bei Melanomen – Aktuelle Therapiekonzepte
Die meisten Patienten mit einem Melanom erleiden im Laufe ihrer Erkrankung eine Metastasierung in das Zentralnervensystem (ZNS). Gelegentlich liegt die ZNS-Metastasierung bereits bei Diagnosestellung vor. Bis vor kurzem wurden diese Patienten jedoch von klinischen Studien ausgeschlossen, so dass evidenzbasierte Strategien rar sind. Die jüngste Entwicklung auf dem Gebiet der zielgerichteten Substanzen und der Immuncheckpoint-Inhibitoren zeigen auch für Patienten mit ZNS-Metastasen erste Fortschritte, deren Weiterentwicklung eine konsequente interdisziplinäre synergistische Zusammenarbeit erfordert. Wir fassen hier aktuelle Therapiekonzepte auf diesem Gebiet zusammen.
Aktueller Blick auf Zervixkarzinom und Hautkrebs
Melanom: Hinweise auf Langzeitüberleben unter Dabrafenib/Trametinib
Die Kombinationstherapie mit Dabrafenib (Tafinlar®) und Trametinib (Mekinist®) ist die erste in der EU zugelassene Kombinationstherapie für Patienten mit nicht-resezierbarem oder metastasiertem Melanom mit BRAF-V600-Mutation. In den Zulassungsstudien zeigte die Kombinationstherapie eine der BRAF-Inhibitor-Monotherapie überlegene Wirksamkeit, hohe Ansprechraten sowie ein kontrollierbares Verträglichkeitsprofil. Erste praktische Erfahrungen mit der Kombinationstherapie bestätigen die Studienergebnisse und stellen in Aussicht, dass bei einer Komplettremission ein Langzeitüberleben erreicht werden kann.
Bleiben moderne Immuntherapien zukünftig finanzierbar?
Moderne immuntherapeutische Behandlungskonzepte mit Checkpoint-Inhibitoren gelten als Durchbruch in der Behandlung solider und hämatologischer Malignome. Aber steht der Nutzen immunonkologischer Therapien in einem angemessenen Verhältnis zu ihren Kosten? Diese Frage diskutierten Experten bei einem „Politischen Forum“ im Rahmen der Jahrestagung der Arbeitsgruppe Internistische Onkologie (AIO) der Deutschen Krebsgesellschaft in Berlin.
Cobimetinib plus Vemurafenib bei BRAF-mutiertem Melanom zugelassen
Daten der Zulassungsstudie (coBRIM) belegen eine erhöhte Wirksamkeit der Kombination von Vemurafenib und Cobimetinib, einem Inhibitor des MAPKSignalwegs für das progressionsfreie und das Gesamtüberleben gegenüber der Monotherapie mit Vemurafenib. Nun werden mit dieser Kombination neue vielversprechende Wege in der Melanom-Therapie beschritten, sagte Prof. Dirk Schadendorf, Essen.
Ossäre Komplikationen bei Tumorpatienten – Strahlentherapeutische Interventionen
Die Strahlentherapie ossärer Läsionen kann je nach Indikation als primäre Radiatio oder postoperativ nach Stabilisierung erfolgen. Durch die Strahlentherapie wird eine gute Schmerzlinderung erreicht, bei ca. 50% der Patienten eine Schmerzfreiheit. Eine Remineralisierung und suffiziente Stabilisierung des Knochens ist allerdings erst nach mehreren Wochen bis Monaten gegeben. Bezüglich der unterschiedlichen Fraktionierungsschemata (Hypofraktionierung mit hohen Einzeldosen vs. konventionelle Fraktionierung) zeigt sich hinsichtlich des analgetischen Effekts kein signifikanter Unterschied. Allerdings kann durch konventionelle Fraktionierung eine bessere Stabilität erzielt werden. Modernere Techniken wie die intensitätsmodulierte Strahlentherapie oder kombinierte Verfahren wie Kyphoplastie und intraoperative Radiatio ermöglichen eine suffiziente Dosis im Zielvolumen unter Schonung der Risikoorgane. Darüber hinaus wird durch diese Verfahren auch eine kurzfristige Re-Radiatio ermöglicht.
Biologische Grundlagen von ZNS-Metastasen
Hirnmetastasen und spinale Metastasen stellen im klinischen Alltag eine enorme Herausforderung dar. Nicht nur, weil die Patienten sehr häufig durch die raumfordernde Wirkung der Metastasen z.B. eine Hirndrucksymptomatik entwickeln oder neurologische Ausfälle erleiden, sondern auch, weil Betroffene ein signifikant schlechteres Überleben im Vergleich zu Patienten mit extrazerebralen Metastasen haben (1). Diese ungünstige Prognose lässt sich am ehesten auf die besondere Biologie des ZNS und der ZNS-Metastasen zurückführen, die im Folgenden näher erläutert wird.
Highlights des SABCS 2015 aus Sicht des gynäkologischen Onkologen
Wir haben in San Antonio wieder viel gelernt! Unter anderem, dass eine Studie keine (!) Studie ist und für die Interpretation neuer Daten diese immer im Kontext der jahrzehntelangen klinischen Forschung betrachtet werden müssen. Umso wichtiger ist die Diskussion mit den Kollegen gewesen – im Plenum, auf den Fluren des Kongressgeländes, am Abend beim Steak und beim morgendlichen Joggen am San Antonio Riverwalk. Der Autor bemüht sich in diesem Kongressbericht jeweils um eine kurze Hintergrundinformation vor der Präsentation der „Kongress-Highlights“.
Inoperables oder metastasiertes Melanom mit BRAF V600E-/V600K-Mutation: FDA-Zulassung für Kombination Trametinib und Dabrafenib
Die amerikanische Zulassungsbehörde FDA hat am 8. Januar 2014 den MEK-Inhibitor MEKINIST® (Trametinib) in Kombination mit dem BRAF-Inhibitor TAFINLAR® (Dabrafenib) zugelassen.
Malignes Melanom: Mutation bewirkt Übereifer des "Unsterblichkeitsenzyms" Telomerase
Der bösartige schwarze Hautkrebs wird auch durch eine übermäßige Aktivität des "Unsterblichkeitsenzyms" Telomerase ausgelöst. Der Auslöser ist eine Genmutation. Das haben Wissenschaftler des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) und der Universität Duisburg-Essen entdeckt - eine bislang unbekannte genetische Ursache für den bösartigen Krebs.
Therapieresistentes Melanom: Entzündung schützt Tumor
Schwarzer Hautkrebs ist so gefährlich, weil er dazu neigt, früh Metastasen zu bilden. Neue Behandlungsansätze nutzen unter anderem die Fähigkeit der Immunabwehr, bösartige Zellen aufzuspüren und zu zerstören. Doch diese Strategie ist oft nur vorübergehend wirksam. Warum dies so ist, haben Forscherteams der Universität Bonn und der Universitätsmedizin Mainz herausgefunden: In der durch die Behandlung verursachten Entzündungsreaktion wandeln die Tumorzellen vorübergehend ihre äußere Gestalt und werden dadurch für Abwehrzellen unsichtbar. Diese Erkenntnisse bilden eine wichtige Grundlage für die Verbesserung von Kombinationstherapien.
Metastasiertes Melanom: Positive Ergebnisse für die neuartigen BRAF- und MEK-Inhibitoren Dabrafenib und Trametinib
Ergebnisse des Phase III-Studienprogramms, in dem die Monotherapie mit den zielgerichteten Anti-Krebs-Substanzen Dabrafenib beziehungsweise Trametinib bei Patienten mit metastasiertem Melanom mit BRAF V600 Mutation untersucht wurde, stellte GlaxoSmithKline (GSK) kürzlich auf der Tagung der Amerikanischen Gesellschaft für klinische Onkologie (ASCO) in Chicago vor. Gleichzeitig wurden die Daten der Phase III-Studie für Trametinib im New England Journal of Medicine online veröffentlicht.