Journal Onkologie

Entitätsübergreifend | Beiträge ab Seite 32

Einleitung
Arzt und Patientin freundlich zugewandt

Shared Decision Making in der Onkologie: Kleiner Leitfaden für Ärzte

Shared Decision Making (SDM), oder partizipative Entscheidungsfindung, ist ein essenzielles Konzept in der modernen Onkologie. Dieser Ansatz setzt auf eine gleichberechtigte Zusammenarbeit zwischen Arzt und Patient, um Therapieentscheidungen basierend auf wissenschaftlicher Evidenz und individuellen Präferenzen gemeinsam zu treffen. Gerade in der Krebsbehandlung, wo es oft verschiedene Therapieoptionen mit unterschiedlichen Nebenwirkungsprofilen gibt, spielt SDM eine zentrale Rolle. Der folgende Artikel beleuchtet alle relevanten Aspekte von SDM in der Onkologie, inklusive Herausforderungen, internationaler Unterschiede und digitaler Unterstützungstools (1).
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Medizin

mNSCLC: Therapie gezielt an EGFR-Mutation anpassen

Beim metastasierten nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (mNSCLC) gibt es weiterhin einen erheblichen Bedarf für medizinische Fortschritte. Diese können sich durch ein besseres Verständnis der Tumorbiologie ergeben, denn Mutationen sind der Schlüssel für die Therapie. Dies machten Prof. Dr. Joachim Aertz, Rotterdam/Niederlande, Prof. Dr. Nobuyuki Takakura, Suita/Japan, und Prof. Dr. Frederico Cappuzzo, Rom/Italien bei einem Symposium im Rahmen des diesjährigen ESMO deutlich. Sie diskutierten über die gezielte Therapie beim mNSCLC mit EGFR-Mutation und stellten dabei auch aktuelle Daten einer Post-hoc-Analyse der RELAY Studie (1) vor, in der die Kombinationstherapie des Angiogenesehemmers Ramucirumab mit Erlotinib untersucht wurde und die den Nutzen für EGFR-positive mNSCLC Patientinnen und Patienten aufzeigt.
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Medizin

Highlights der DGHO Jahrestagung 2021

Es war noch kein „Back to Normal“, aber ein wichtiger Schritt auf dem Weg dahin: Als eine der ersten Fachveranstaltungen ihrer Art machte die Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaften für Hämatologie und Medizinische Onkologie wieder eine Vor-Ort-Teilnahme möglich. 4.000 Personen hatten sich für den Kongress im hybriden Format angemeldet, davon nahmen gemäß Veranstaltervorgabe täglich bis zu 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im City Cube Berlin teil. Das 4-tägige Programm bot zahlreiche Informations-, Diskussions- und Fortbildungsformate sowie hochkarätig besetzte Vorträge zu brandaktuellen wissenschaftlichen und klinischen Fragestellungen der Hämatologie und Onkologie. Das Feedback vieler Teilnehmerinnen und Teilnehmer: „Endlich konnten wir wieder reden.“
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Medizin

Neue Dimension der Strahlentherapie

Der neue MR Linac am LMU Klinikum bietet gleich mehrere Vorteile bei der Bestrahlung von Tumoren in beweglichen Organen: genauer, größere Dosen, bessere Schonung des gesunden Gewebes. Sogar Patientinnen und Patienten mit nicht operablen Herztumoren können so erstmals behandelt werden. „So können wir live verfolgen, ob und wie sich der Tumor und das umgebende gesunde Gewebe durch die Therapie verändern. Das eröffnet eine neue Dimension der Präzision bei der Bestrahlung", so Prof. Dr. Claus Belka, Direktor der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie am LMU Klinikum.
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Medizin

Malignes Melanom: Zielgerichtete Therapie in Stadium IV

Aufgeschobene Arzttermine während der Corona-Pandemie lassen beim malignen Melanom mehr Fälle unter anderem in Stadium IV befürchten (1, 2). Doch bei der Therapie sind Fragen offen. „Die Erstellung von evidenzbasierten Leitlinien benötigt Zeit, sodass nicht alle aktuellen Daten berücksichtigt werden können. Gerade bei der wichtigen Frage nach der Therapiesequenz können uns die Leitlinien noch keine Antwort geben“, hob Prof. Dr. Axel Hauschild, Universitäts-Hautklinik Kiel, auf dem 31. Deutschen Hautkrebskongress (ADO) hervor. Ein Blick auf die Versorgungsrealität könne daher aufschlussreich sein, erklärten er und Prof. Dr. Dirk Schadendorf, Universitätsklinikum Essen sowie Prof. Dr. Erika Richtig, Medizinische Universität Graz. Es zeigt sich, dass die zielgerichtete Therapie – gerade bei einem hohen Remissionsdruck – eine wichtige Rolle in der Erstlinie spielen kann (3). Erste Real-World-Daten zu Encorafenib plus Binimetinib beim nichtresezierbaren oder metastasierten Melanom mit einer BRAFV600-Mutation untermauern den Einsatz in der Erst- und Zweitlinie (6-15).
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Medizin

Neue Therapieempfehlungen beim fortgeschrittenen Ovarialkarzinom

Das Leitlinienprogramm Onkologie hat unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) die S3-Leitlinie „Diagnostik, Therapie und Nachsorge maligner Ovarialtumoren“ aktualisiert. Überarbeitet wurden insbesondere die Kapitel zur systemischen Erstlinientherapie bei fortgeschrittener Erkrankung und zur Nachsorge. Die Leitlinie wird als „Living Guideline“ jährlich aktualisiert.
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Hämatologie

Antikoagulation bei Tumorpatienten – was gibt es Neues?

Wie problematisch die Antikoagulation bei Krebs sein kann, zeigte eine Studie von Pradoni et al. aus dem Jahr 2002 (1), in der Krebspatientinnen und -patienten unter Antikoagulation mit Vitamin-K-Antagonisten (VKA) ein etwa 3x so hohes Rezidivrisiko für VTE (venöse Thromboembolien) und eine doppelt so hohes  Blutungsrisiko hatten im Vergleich zu Patientinnen und Patienten ohne Krebs. In der CLOT-Studie (2) konnte mit dem NMH (niedermolekulares Heparin) Dalteparin die VTE-Rezidivrate im Vergleich zum VKA Warfarin um 52% signifikant gesenkt werden, ohne dabei das Blutungsrisiko zu erhöhen. Aufgrund dieser Ergebnisse und weiterer Studien wurden für die Therapie von tumorassoziierten VTE vorrangig NMH gegenüber VKA empfohlen.
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Entitätsübergreifend

Management der Immuntherapie aus Sicht der Pflege

In ihrem Vortrag „Immuntherapie in der Uroonkologie“ beleuchteten Dr. Susan Foller und Katharina Müller, Jena, das Management der Immuntherapie, die Nebenwirkungsprofile sowie insgesamt die Situation der Patient:innen und Parameter, die im Rahmen der Immuntherapie von Bedeutung sind. Im Fokus stand dabei vor allem der Blick in die Praxis aus Sicht der Pflege, da die Begleitung der Patient:innen essenziell ist.
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Entitätsübergreifend

Immuntherapien verhindern Rezidive

Sowohl die 5-Jahres-Daten zur Studie CheckMate -241 beim nicht-vorbehandelten fortgeschrittenen oder metastasierten Nierenzellkarzinom als auch die 3-Jahres-Daten zur Studie CheckMate -743 beim nicht resezierbaren malignen Pleuramesotheliom bestätigen die Wirksamkeit der dualen Immuntherapie-Kombination aus Nivolumab und Ipilimumab bei diesen beiden Tumorentitäten. Die aktualisierten Daten aus diesen beiden Studien wurden während des diesjährigen virtuellen europäischen Krebskongresses (ESMO) vorgestellt.
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Hämatologie

Update zur paroxysmalen nächtlichen Hämoglobinurie

Die paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie (PNH) ist eine seltene, durch eine oder mehrere erworbene Mutationen hervorgerufene hämatologische Erkrankung aus der Gruppe der Knochenmarkversagen-Erkrankungen („bone marrow failure syndromes“, BMFS, Abb. 1). Unbehandelt sind die Hauptmerkmale bei hämolytischer PNH intravasale Hämolyse, Thrombophilie, Zytopenie und schleichende Fatigue. Thromboembolische Ereignisse waren historisch für eine deutlich verringerte Überlebenszeit von PNH-Patient:innen verantwortlich (1). Die Zytopenien reichen von subklinischen Formen bis zur Panzytopenie. Das variable klinische Erscheinungsbild der Krankheit erschwert – insbesondere bei fehlender oder missinterpretierter Hämoglobinurie – manchmal eine adäquate Diagnostik. Als Teil der BMFS kann die PNH vordergründig als primär hämolytische PNH (um die es im Folgenden vor allem gehen soll) oder als „Begleiterscheinung“ anderer BMFS wie Aplastischer Anämie (AA) oder myelodysplastischer Syndrome (MDS) auftreten.
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Diagnostik

CML: Therapieoptimierung bei erwachsenen Patient:innen – Ziel therapiefreie Remission

Die chronische myeloische Leukämie (CML) hat sich seit der Zulassung des ersten Tyrosinkinase-Inhibitors (TKI) Imatinib vor 20 Jahren von einer nach wenigen Jahren tödlich verlaufenden zu einer chronischen Erkrankung gewandelt. Bei der Mehrheit aller Patient:innen kann die CML durch die Therapie mit TKI soweit zurückgedrängt werden, dass das charakteristische BCR-ABL-Fusionsgen im molekularen Monitoring kaum oder gar nicht mehr nachweisbar ist und somit von einer tiefen (deep) molekularen Remission (DMR) gesprochen werden kann. In den letzten 10 Jahren wurde in klinischen Studien bewiesen, dass das kontrollierte Absetzen des TKI nach mehreren Jahren in DMR unter definierten Bedingungen mit dem Ziel des Erhalts der therapiefreien Remission (TFR) sicher ist und mehr als die Hälfte der therapiefreien Patient:innen die DMR langfristig erhalten können. Derzeitiges Forschungsziel ist es, weitere prädiktive biologische und klinische Faktoren für ein erfolgversprechendes TKI-Absetzen und Maßgaben, nach denen die TKI-Therapie wieder aufgenommen werden muss, einzugrenzen.
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Mammakarzinom

PARP-Inhibitor-Einsatz beim fortgeschrittenen HER2-negativen Mammakarzinom

Voraussetzung für eine zielgerichtete Therapie mit einem PARP-Inhibitor beim lokal fortgeschrittenen oder metastasierten HER2-negativen Mammakarzinom (triple-negativ (TNBC) und Hormonrezeptor-positiv (HR+)) ist u.a. der Nachweis einer pathogenen/wahrscheinlich pathogenen BRCA1/2-Keimbahn-Mutation (gBRCA1/2). Doch die gBRCA1/2-Mutationstestung erreicht nicht alle infrage kommenden Patientinnen.
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Gesundheitspolitik

EU-Arzneimittelbehörde prüft neues Corona-Medikament

Die europäische Arzneimittelbehörde EMA hat das Prüfverfahren für ein neues Corona-Medikament gestartet. Der schwedisch-britische Hersteller Astrazeneca habe das Kombinationspräparat Evusheld® entwickelt, das eine Erkrankung mit COVID-19 bei Erwachsenen verhindern soll, wie die EMA am Donnerstag in Amsterdam mitteilte. Erste Testergebnisse wiesen darauf hin, dass das Mittel wirksam sei als Schutz vor der Krankheit.
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