Journal Onkologie

Entitätsübergreifend | Beiträge ab Seite 44

Einleitung
Arzt und Patientin freundlich zugewandt

Shared Decision Making in der Onkologie: Kleiner Leitfaden für Ärzte

Shared Decision Making (SDM), oder partizipative Entscheidungsfindung, ist ein essenzielles Konzept in der modernen Onkologie. Dieser Ansatz setzt auf eine gleichberechtigte Zusammenarbeit zwischen Arzt und Patient, um Therapieentscheidungen basierend auf wissenschaftlicher Evidenz und individuellen Präferenzen gemeinsam zu treffen. Gerade in der Krebsbehandlung, wo es oft verschiedene Therapieoptionen mit unterschiedlichen Nebenwirkungsprofilen gibt, spielt SDM eine zentrale Rolle. Der folgende Artikel beleuchtet alle relevanten Aspekte von SDM in der Onkologie, inklusive Herausforderungen, internationaler Unterschiede und digitaler Unterstützungstools (1).
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Mehr Frauen als Männer studieren Medizin, dennoch sind Ärztinnen seltener in Spitzenpositionen zu finden. Der Karriereknick liegt u.a. an der Familienplanung und daran, dass der Beruf des Arztes lange männlich dominiert war, sodass es nach wie vor Rollenstereotypen in Kliniken gibt. Hinzu kommt, dass Frauen eher zu „Understatement“ neigen, während Männer selbstbewusster auftreten, größere Forderungen stellen und in der Folge eher Karriere machen.
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Entitätsübergreifend

Coronavirus: Thromboserisiko vor allem bei kritischem COVID-19-Verlauf erhöht

Aktuelle Daten weisen darauf hin, dass die Infektion mit dem neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 mit intravaskulärer Gerinnungsaktivierung, Mikrozirkulationsstörungen und erhöhtem Thromboembolierisiko einhergehen kann – das Risiko für venöse Thrombosen und Lungenembolien steigt deutlich an. Dies ist von prognostischer Relevanz; eine unkontrollierte Gerinnungsaktivierung ist grundsätzlich mit einer erhöhten Mortalität assoziiert.
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Hämatologie

CLL: Signifikant verlängertes PFS unter Kombinationstherapie Venetoclax + Obinutuzumab

Während bislang bei der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) nur die Wahl zwischen Chemoimmuntherapie (CIT) und Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitoren (BTKi) bestand, steht mit der Kombinationstherapie aus Venetoclax (Venclyxto®) und Obinutuzumab eine neue Therapieoption zur Verfügung (1). „Die hohe Sterblichkeit unter älteren Patienten mit CLL unterstreicht den medical need für diese Patientengruppe“, sagte Prof. Dr. Barbara Eichhorst, Köln. „Die meisten Patienten sind zum Zeitpunkt der Erstdiagnose bereits symptomatisch. Dies muss bei der Therapie unbedingt beachtet werden.“
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Entitätsübergreifend

Die „Corona“-App: Ein komplexes Unterfangen mit vielen Fragezeichen

Zunächst als Lungenerkrankung eingestuft, stellte sich die durch SARS-CoV-2 ausgelöste Krankheit COVID-19 schnell als Multisystemerkrankung heraus: Pneumonien, Fieber, Riech- und Schmeckstörungen, Muskel- und Kopfschmerzen, gastrointestinale Beschwerden, Konjunktivitis – COVID-19 kann vielfältige Symptome hervorrufen. Als ebenso divergent zeigt sich auch die Umsetzung der geplanten „Corona“-App – eine Tracing-App, die Listen über Geräte erstellt, die in der Nähe des eigenen Mobiltelefons waren. Die Idee ist simpel: War ein an COVID-19-Erkrankter in der Nähe, wird man gewarnt und kann sich testen lassen oder prophylaktisch in Quarantäne gehen. Die Umsetzung jedoch ist diffizil: Zentrale oder dezentrale Speicherung? Wer stellt die Technik zur Verfügung? Welche Aspekte des Datenschutzes gilt es zu beachten? Ist eine gesamteuropäische Lösung möglich u.v.m.? JOURNAL ONKOLOGIE hat für Sie die technischen Hintergründe, datenschutzrechtliche Implikationen und mögliche Lösungsstrategien zusammengefasst – auch mit Blick auf unsere europäischen Nachbarn.
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Gesundheitspolitik

Krankenkassen wollen Geld für Corona-Tests vom Staat zurück

Die Krankenkassen pochen angesichts der geplanten Ausweitung von Corona-Tests darauf, dass der Staat die Kosten mitträgt. "Im Rahmen der Pandemiebekämpfung die Tests auszuweiten, erscheint auf jeden Fall sinnvoll", sagte der Sprecher des Spitzenverbandes der Gesetzlichen Krankenkassen (GKV) der Deutschen Presse-Agentur am Freitag. Als staatliche Aufgabe müssten Tests in diesem Rahmen auch vom Staat finanziert werden.
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Gesundheitspolitik

Weltärztebund-Chef Montgomery für Impfpflicht gegen Corona

Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, hat sich für eine Impfpflicht gegen das Coronavirus ausgesprochen. "Ich war für die Impflicht bei Masern. Ich bin auch hier für eine Impfpflicht", sagte Montgomery den Zeitungen der Funke-Mediengruppe am Mittwoch. Die Bundesregierung hatte am Montag erneut betont, dass sie eine künftige Corona-Schutzimpfung nicht zur Pflicht machen will: "Es wird keine Impfpflicht gegen das Coronavirus geben", sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer.
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News

Internetplattform „Stärker gegen Krebs“: ergänzende, stärkende Angebote für Krebspatienten in Corona-Zeiten

Krebspatienten mit einem geschwächten Immunsystem haben laut DGHO (Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie) und Robert Koch-Institut ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf der Erkrankung Covid-19. Umso sinnvoller sind begleitende Maßnahmen zur Stärkung des körpereigenen Abwehrsystems, die gleichzeitig das physische und psychische Wohlbefinden und damit die Lebensqualität erhöhen. Das Portal ‚StärkergegenKrebs‘  informiert krebskranke Menschen und ihre Angehörigen übersichtlich und umfassend über geprüfte komplementär-onkologische Maßnahmen und bietet den direkten Kontakt zu Experten.
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Medizin

CLL: Sekundäre Immundefekte

Patienten mit hämato-onkologischen Erkrankungen haben ein erhöhtes Risiko für sekundäre Immundefekte (SID). Sie sind dadurch häufiger anfällig für schwere Infektionen, was sich wiederum auf ihre Morbidität und Mortalität auswirken kann (1). „Heute sterben mehr CLL-Patienten an einem Infekt als an der eigentlichen hämatologischen Neoplasie“, berichtete Dr. Karsten Franke, Siegen, anlässlich des DGHO-Kongresses (2). Helfen könne eine Therapie mit Immunglobulin-G-Präparaten wie Privigen® (intravenös, IVIg) oder Hizentra® (subkutan, SCIg). Aktuelle Real-World-Daten zeigen, dass mit leitliniengerechter IgG-Substitution schwere Infektionen deutlich seltener sind und die infektbedingte Mortalität sinkt (3). Ein Schlüssel zum Therapieerfolg: Ausreichend hohe IVIg-Dosierungen von 0,2-0,4 g/kg Körpergewicht alle 3-4 Wochen.
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Entitätsübergreifend

Diagnose und Therapie von Eisenmangel bei Tumorpatienten häufig ungenügend

Die Diagnostik und Behandlung von Eisenmangel und Eisenmangelanämie müssen in Deutschland mehr Aufmerksamkeit erfahren und die Empfehlungen der nationalen und internationalen Leitlinien umgesetzt werden, so die einhellige Meinung der Onkologen bei einem Expertengespräch auf dem DKK. Wichtigster Parameter für die Überwachung des Eisenstoffwechsels ist die Transferrinsättigung (TSAT), eine effiziente Therapiemaßnahme bei Krebspatienten mit Eisenmangel ist die i.v.-Eisensubstitution mit Eisencarboxymaltose (ferinject®).
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Hämatologie

Multiples Myelom: Erstdiagnose und Therapie

Das Multiple Myelom (MM) ist die zweithäufigste hämatologische Systemerkrankung und wird als maligne Plasmazellneoplasie der Gruppe der Non-Hodgkin-Lymphome zugeordnet. Die Erkrankung betrifft v.a. ältere Menschen und nimmt daher aufgrund des steigenden Alters der Gesamtbevölkerung zu. Zur Diagnosestellung sind der Nachweis eines monoklonalen Proteins im Serum und/oder im Urin und eine mind. 10%ige Knochenmarkinfiltration durch klonale Plasmazellen bzw. der histologische Nachweis eines Plasmozytoms notwendig. Die behandlungsbedürftige Myelomerkrankung ist definiert durch das Vorhandensein bestimmter Endorganschäden bzw. den Nachweis spezifischer Biomarker. Der Einsatz neuer Substanzen wie den immunmodulatorischen Agenzien, Proteasom-Inhibitoren und monoklonalen Antikörpern in der ersten Therapielinie sowie im Rezidiv hat zu einem stetig verbesserten progressionsfreien (PFS) und Gesamtüberleben (OS) geführt. Weitere Behandlungsmöglichkeiten gegen neue Zielantigene, wie Immunkonjugate, bispezifische Antikörper und zelluläre Therapien (CAR-T-Zellen), sind derzeit in klinischer Erprobung.
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d-uo

Management von Krebspatienten in Zeiten der Coronavirus-Pandemie

Aufgrund der rasch steigenden Zahl der in Deutschland mit dem neuen Coronavirus SARS-CoV-2 infizierten und infolgedessen an COVID-19 erkrankten Menschen (Stand 09. April 2020: 108.202 bestätigte Erkrankungsfälle, darunter 2.107 Todesfälle (1)) und Berichten über eine erhöhte Erkrankungsrate bei an Krebs erkrankten Personen sind viele Patienten beunruhigt. Daher möchten die Deutschen Uro-Onkologen (d-uo) gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) mit den folgenden Informationen zur Aufklärung beitragen, welches Vorgehen bei Krebspatienten und deren Behandlung nach dem derzeitigen Stand empfohlen werden kann. Grundsätzlich sollte die Angst vor einer Infektion mit dem Coronavirus nicht die Behandlung einer Krebserkrankung beeinträchtigen.
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