Journal Onkologie

Entitätsübergreifend | Beiträge ab Seite 60

Einleitung
Arzt und Patientin freundlich zugewandt

Shared Decision Making in der Onkologie: Kleiner Leitfaden für Ärzte

Shared Decision Making (SDM), oder partizipative Entscheidungsfindung, ist ein essenzielles Konzept in der modernen Onkologie. Dieser Ansatz setzt auf eine gleichberechtigte Zusammenarbeit zwischen Arzt und Patient, um Therapieentscheidungen basierend auf wissenschaftlicher Evidenz und individuellen Präferenzen gemeinsam zu treffen. Gerade in der Krebsbehandlung, wo es oft verschiedene Therapieoptionen mit unterschiedlichen Nebenwirkungsprofilen gibt, spielt SDM eine zentrale Rolle. Der folgende Artikel beleuchtet alle relevanten Aspekte von SDM in der Onkologie, inklusive Herausforderungen, internationaler Unterschiede und digitaler Unterstützungstools (1).
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Mit modernen Substanzen, die gemäß evidenzbasierten Leitlinien eingesetzt werden, können Chemotherapie-induzierte Übelkeit und Erbrechen (CINV) bei den meisten Tumorpatienten heute gut kontrolliert werden. Eine Schwachstelle in der Praxis ist jedoch die Symptomkontrolle in der verzögerten Phase nach ambulanten Chemotherapien. Ursächlich ist hierfür zum Teil die mangelhafte Umsetzung der Leitlinien, wie eine auf dem ESMO-Kongress 2016 präsentierte US-Umfrage zeigte. In Deutschland prüft derzeit eine nicht-interventionelle Studie die Lebensqualität von Patienten, die eine antiemetische Prophylaxe mit NEPA (Akynzeo®) erhalten. Auf dem ESMO-Kongress wurden erste Daten zur Beurteilung der Wirksamkeit durch Patienten und Ärzte vorgestellt. Für einen optimalen Schutz für den einzelnen Patienten müssen neben der Emetogenität der Chemotherapie auch individuelle Risikofaktoren berücksichtigt werden. Dabei helfen können standardisierte Instrumente zur Vorhersage des individuellen Emesis-Risikos.
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Entitätsübergreifend

Moderne Radiochirurgie: Cyberknife bietet gute Therapieoptionen

In der Tumortherapie gilt die Chirurgie weithin als Standard. Dabei gewinnt die moderne Radiochirurgie (z.B. Cyberknife) zunehmend an Stellenwert als Alternative oder Ergänzung zur Operation. Das Präzisionsbehandlungsverfahren kann onkologische Therapien unterstützen und stellt einen Fortschritt in vielen Bereichen dar. Das Europäische Cyberknife Zentrum München-Großhadern hat als international renommiertes Radiochirurgie-Zentrum langjährige Erfahrung und wissenschaftlich aussagekräftige Daten vorzuweisen. Es wurde als Deutschlands erstes Cyberknife Zentrum am 1. Juli 2005 in Kooperation mit dem Klinikum der Universität München und der AOK Bayern eröffnet. Das Spezialisten-Team um den leitenden Arzt Prof. Dr. Alexander Muacevic bündelt Kompetenzen aus Radio- und Neurochirurgie, Radioonkologie und Medizinphysik. Im Jahr 2017 wird die Gesamtzahl der Cyberknife-Behandlungen von Primärtumoren und Metastasen auf rund 7.000 ansteigen. Die Münchner Einrichtung gilt als eines der innovativsten Radiochirurgie-Tumorzentren in Europa.
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BNGO

SABCS 2016 – Praxisrelevante Ergebnisse für gynäkologisch-onkologische Patientinnen

Das jährlich im Dezember stattfindende San Antonio Breast Cancer Symposium (SABCS) ist immer ein ganz besonderes Meeting für Brustkrebsexperten aller Länder. In zahlreichen Plenarsitzungen ohne Parallelveranstaltungen gelingt es alljährlich, sich einen Überblick über den „State of the Art“ in Grundlagenforschung, Diagnostik, Therapie und inzwischen auch Outcome zum Thema Mammakarzinom zu verschaffen. Neue Substanzen, prognostische und prädiktive Biomarker, Chemotherapie ja oder nein, antihormonelle Konzepte, supportive Neuerungen, patient reported outcomes – jedes dieser Schwerpunktthemen wird aufgegriffen, durch hervorragende Referenten präsentiert und kompetente Diskutanten beleuchtet. Viele Mitglieder des BNGO nehmen an wissenschaftlichen Studien wie z.B. der GBG, der AGO und der NOGGO teil und sind einerseits gespannt auf die Daten, die oft beim SABCS vorgestellt werden. Andererseits ist es auch ihr Anliegen, die neuesten Daten zu werten und sinnvolle Konzepte zeitnah und patientenorientiert in der Praxis umzusetzen. Dr. Jörg Schilling, Vorsitzender des BNGO, schildert uns die praktischen Implikationen vom SABCS 2016, die sich aus seiner Sicht für die gynäkologisch-onkologische Praxis ergeben.
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NSCLC

Thoraxchirurgie bei älteren Patienten

Gegenwärtig ist in Deutschland jeder fünfte, im Jahr 2030 dann bereits jeder dritte Bürger 60 Jahre oder älter. Waren im Jahr 2000 in den USA 34,7 Millionen Menschen älter als 65 Jahre, wird diese Zahl nach moderaten Schätzungen in 50 Jahren bei 78,8 Millionen liegen – bei einer Gesamtbevölkerung von ca. 320 Millionen. Die Lebenserwartung steigt in der westlichen Welt jedes Kalenderjahr um 6 Wochen. Da auch der Altersgipfel für das Bronchialkarzinom zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr liegt, werden wir uns zunehmend damit auseinandersetzen müssen, Patienten in hohem und höherem Lebensalter zu behandeln. 50% der Patienten sind zum Zeitpunkt der Diagnose älter als 69 Jahre. Je älter eine Gesellschaft ist, desto mehr (alte) „Krebspatienten“ werden in ihr leben und müssen von ihr versorgt werden.
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Entitätsübergreifend

ALL bei pädiatrischen Patienten: Weniger ist doch nicht immer mehr

Die Behandlungsschemata für pädiatrische Patienten mit einer akuten lymphatischen Leukämie (ALL) sind intensiv mit einer Therapiedauer von 2-3 Jahren einschließlich einer Erhaltungstherapie. Das Überleben pädiatrischer ALL-Patienten konnte in den letzten 40 Jahren dramatisch verbessert werden, allerdings erleiden einige Patienten ein Rezidiv oder es bestehen therapiebedingte Langzeittoxizitäten. Eine Strategie, letztere zu reduzieren, besteht darin, jene Patienten zu identifizieren, die von einer weniger intensiven Therapie genauso profitieren könnten. Einer der besten prädiktiven Faktoren für das Outcome der ALL-Patienten ist die minimale Resterkrankung (MRD; minimal residual disease).
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News

Seltene Krebsarten – Stiefkind der Krebsforschung?

Eine seltene Krebsart bringt nicht nur Patienten, sondern auch Ärzte an ihre Grenzen. Dabei sind seltene Krebsarten gar nicht so selten wie die Bezeichnung vermuten lässt. Rund 100.000 Menschen erkranken in Deutschland jedes Jahr an einer solchen Krebserkrankung. Im aktuellen Monatsthema stellt das ONKO-Internetportal die wichtigsten seltenen Krebsarten, die damit verbundenen Herausforderungen bei der Therapie sowie Initiativen für betroffene Patienten vor.
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Hämatologie

Eisenüberladung: Chelationstherapie besteht Praxistest

Myelodysplastische Syndrome (MDS) sind oligoklonale Stammzellerkrankungen, die vor allem durch periphere Zytopenien und ein erhöhtes Risiko der Entwicklung zu einer akuten myeloischen Leukämie (AML) gekennzeichnet sind. Die meisten Patienten benötigen im Verlauf der Krankheit regelmäßig Erythrozyten-Transfusionen, durch die es zur Eisenüberladung kommen kann. Bei der DGHO-Jahrestagung in Leipzig wurden Ergebnisse vorgestellt, die die Wirksamkeit einer Eisenchelationstherapie bei solchen Patienten in der täglichen Praxis bestätigen.
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Mammakarzinom

Supportivtherapie tragende Säule jeder Tumortherapie

Zur Osteoprotektion und als fester Bestandteil jeder Tumortherapie würden die Leitlinien zur Supportivtherapie immer noch nicht ausreichend umgesetzt, sagte Prof. Dr. Hartmut Link, Kaiserslautern. „Bei den ersten beiden Terminen einer Tumortherapie wird über die Therapie geredet – und bei den nächsten 8 Terminen über Nebenwirkungen. Die Supportivtherapie ist eine tragende Säule zum Erhalt der Lebensqualität des Patienten unter Therapie.“
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