Journal Onkologie

Hämatologie | Beiträge ab Seite 3

Einleitung

Hämatologie

Was ist Hämatologie? Die Hämatologie (altgriech. haima=Blut, logos=Lehre) ist die Lehre der Blutkrankheiten und des blutbildenden Systems. Hämatologie (als Facharztdisziplin oft gepaart mit Onkologie) ist als Teilgebiet der Inneren Medizin ein interdisziplinäres Gebiet: Einerseits gibt es benigne (gutartige) Bluterkrankungen, die vom Hausarzt/Allgemeinmediziner behandelt werden können (z.B. Eisenmangelanämie, Blutgerinnungsstörungen). Andererseits gehört die Therapie maligner Bluterkrankungen (z.B. Leukämien) in die Hände eines auf die Behandlung spezialisierten Hämatologen/Onkologen.
Lesen Sie mehr 
Hämatologie

Polycythaemia Vera an der Wurzel packen – Frühzeitig JAK2-Allel-Last reduzieren und Komplikationen vorbeugen

Die Polycythaemia Vera (PV) ist eine seltene klonale myeloproliferative Neoplasie, die durch eine Erythrozytose charakterisiert ist und häufig mit einer Leukozytose und/oder Thrombozytose einhergeht (1). Die Zulassung von Ropeginterferon alfa-2b (Ropeg) im Februar 2019 als dem ersten zugelassenen Interferon alfa in der Therapie der PV leitete den Paradigmenwechsel zu einer – im Unterschied zu den konventionellen Optionen – auch krankheitsmodifizierenden Therapie ein, die dem Progress der Erkrankung frühzeitig entgegenwirkt. Zum von AOP Health seit 2010 durchgeführten umfassenden klinischen Entwicklungsprogramm liegen mittlerweile Daten von bis zu 7,5 Jahren Behandlungsdauer vor, welche die langjährige Erfahrung mit Ropeg bei der Behandlung der PV ebenso wie die zahlreichen publizierten Beiträge auf internationalen Kongressen unterstreichen.
Lesen Sie mehr 
Hämatologie

Rezidiviertes/refraktäres Multiples Myelom – Teclistamab mit tiefem Ansprechen und fast 2 Jahren medianem Überleben

Die Therapieoptionen für Patient:innen mit rezidiviertem oder refraktärem Multiplen Myelom (r/r MM) waren bisher stark beschränkt auf Standardtherapien. Mit der Einführung neuer Wirkstoffklassen hat sich die Therapielandschaft gewandelt. Ein wichtiger Vertreter ist Teclistamab, ein gegen BCMA gerichteter bispezifischer Antikörper (BsAb). Als erstes Präparat dieser Wirkstoffklasse ist Teclistamab seit September 2023 bei Patient:innen mit r/r MM, die zuvor bereits mindestens 3 Therapien erhalten und während der letzten Therapie eine Krankheitsprogression gezeigt haben, zugelassen (1). Die Basis dafür bilden die Ergebnisse der Studie MajesTEC-1 (2).
Lesen Sie mehr 
Hämatologie

Langzeit-Follow-up zu DCLLSG-Studie – Anhaltender Behandlungserfolg nach zielgerichteter zeitlich begrenzter CLL-Therapie

Im Juli 2024 wurden die 6-Jahres-Daten einer noch laufenden prospektiven, offenen, multizentrischen, randomisierten Phase-III-Studie zu einer zielgerichteten, zeitlich begrenzten Erstlinientherapie für die chronische lymphatische Leukämie (CLL) publiziert. Die Langzeitanalyse zeigt, dass ein großer Teil der mit diesem Therapieregime behandelten Patient:innen auch 5 Jahre nach Abschluss ihrer Behandlung progressionsfrei ist und bislang keine weitere antileukämische Therapie benötigt. Dies gilt auch für solche Patient:innen mit dem CLL-Risikomerkmal eines unmutierten IGHV-Status*.
Lesen Sie mehr 
Hämatologie
CME

Kardiotoxizität bei Krebspatient:innen

Moderne Krebstherapien ermöglichen heutzutage eine immer weiter steigende Lebenserwartung von Krebspatient:innen auch in fortgeschrittenen Krankheitsstadien. Dadurch hat aber auch das Auftreten von therapiebedingten Nebenwirkungen und insbesondere von Kardiotoxizität zunehmend an Bedeutung gewonnen. Diese können vielfältig und in verschiedenen Schweregraden auftreten, was wiederum entsprechende Auswirkungen auf die onkologische Therapie mit sich bringen kann. Im Jahr 2022 wurde die erste kardio-onkologische Leitlinie der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie veröffent­licht, um die Diagnostik, Therapie und Prävention von kardiotoxischen Nebenwirkungen maßgeblich zu verbessern.
Lesen Sie mehr 
Hämatologie

ASH: Real-World-Daten nach US-Zulassung von Pirtobrutinib beim Mantelzell-Lymphom

Der hochselektive, nicht-kovalent bindende Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitor (BTKi) Pirtobrutinib wurde in den USA auf Basis der Phase-I/II-Studie BRUIN-18001 zur Behandlung von Patient:innen mit fortgeschrittenem Mantelzell-Lymphom (MCL) ab der Drittlinie nach Vortherapie mit einem kovalenten BTKi zugelassen. Aktuelle Beobachtungsdaten zeigen den Einsatz von Pirtobrutinib in dieser Patientenpopulation in Real-World-Settings (1).
Lesen Sie mehr 
Hämatologie

ASH: Der richtigen Dosis auf der Spur – Neue Fakten zur Langzeit-DOAK bei Hochrisiko-VTE

Ob auf lange Sicht eine Dosisreduktion der direkten oralen Antikoagulanzien (DOAK) für Menschen mit venöser Thromboembolie (VTE) und hohem Rückfallrisiko wirklich sicher ist, ist bislang nicht klar, betonte der Referent Prof. Dr. Francis Couturaud, Brest, Frankreich, auf der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) (1). Er legte dar, worin die Probleme bisheriger Daten bestanden und erklärte, welche Schlüsse sich trotz des verfehlten primären Endpunktes aus der RENOVE Studie ziehen lassen.
Lesen Sie mehr 
Hämatologie

ASH: Verbesserung der Prognose mit CD19-Antikörper beim r/r follikulären Lymphom

Das follikuläre Lymphom (FL) zählt zu den indolenten Non-Hodgkin-Lymphomen, aber Rezidive sind unausweichlich; mit jedem neuen Rezidiv wird die progressionsfreie Zeit immer kürzer. Initial wird in der Regel eine Immunchemotherapie mit CD20-Antikörpern gegeben, und für die Zweitlinie ist die Kombination aus Lenalidomid und Rituximab (R2) zugelassen. In der globalen Phase-III-Studie inMIND, die Laurie Sehn, Vancouver, als Late-Breaking Abstract bei der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) in San Diego vorstellte, konnte eine Ergänzung dieses Protokolls um dem CD19-Antikörper Tafasitamab das progressionsfreie Überleben (PFS) deutlich verlängern (1).
Lesen Sie mehr 
Hämatologie

ASH: MCL – bei MRD-Negativität auch nach konventioneller Induktion Verzicht auf Transplantation möglich

Beim Mantelzell-Lymphom (MCL) wurde bislang in der ersten Komplettremission häufig eine autologe Stammzelltransplantation (autoSCT) angewendet. Mit der besseren Wirksamkeit neuer medikamentöser Therapien scheint dies zunehmend überflüssig zu werden, wie sich etwa in der europäischen TRIANGLE-Studie zeigte. Eine weitere Phase-III-Studie der US-amerikanischen Eastern Cooperative Oncology Group (ECOG), die Timothy Fenske, Milwaukee, USA, als Late-Breaking Abstract bei der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) vorstellte, belegt das auch für Patient:innen, die nach herkömmlichen Chemotherapien keine minimale Resterkrankung (MRD) mehr aufweisen.
Lesen Sie mehr 
Hämatologie

ASH: Ist eine Transplantation beim rezidivierten oder refraktären Hodgkin-Lymphom verzichtbar?

Im Rezidiv eines Hodgkin-Lymphoms (HL) ist eine autologe Stammzelltransplantation im Anschluss an eine Zweitlinientherapie gebräuchlich. Eine Phase-II-Studie, die Alison Moskowitz, New York, bei der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) in San Diego vorstellte, nährt die Hoffnung, dass nach Erreichen einer kompletten Remission eine Erhaltungstherapie mit einem Immuncheckpoint-Inhibitor den Verzicht auf die Transplantation gestattet.
Lesen Sie mehr 
Hämatologie

ASH: 10-Jahres-Follow-up zeigt Vorteile der Stammzelltransplantation bei Sichelzellkrankheit

10 Jahre nach allogener Stammzelltransplantation (alloSCT) waren bei Kindern mit Sichelzellkrankheit (SCD) die klinischen Outcomes sowie die Lebensqualität und kognitive Leistung gegenüber Kindern mit Standardbehandlung verbessert. Die 10-Jahres-Ergebnisse bestätigten den Nutzen einer alloSCT bei abnormalen zerebralen Vaskulopathien, erklärte Dr. Françoise Bernaudin (1) in der Late-Breaking-Abstract-Session auf der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH).
Lesen Sie mehr 
Hämatologie

ASH: Faktor-B-Inhibitor Iptacopan wirkt unabhängig von der Art der C5-Inhibitor-Vortherapie bei PNH

Seit Mai 2024 ist der orale Faktor-B-Komplementinhibitor Iptacopan als Monotherapie für Komplementinhibitor-naive oder -vortherapierte Erkrankte mit paroxysmaler nächtlicher Hämoglobinurie (PNH) zugelassen, die eine hämolytischer Anämie aufweisen. Durch den selektiven Eingriff in den alternativen Weg (AP) des Komplementsystems hemmt Iptacopan sowohl die komplementvermittelte intravasale Hämolyse (IVH) als auch die unter C5-Komplement-Inhibition auftretende extravasale Hämolyse (EVH) (1, 2). Nun zeigt eine aktuelle Post-hoc-Analyse der Phase-III-Studie APPLY-PNH, dass der Faktor-B-Inhibitor unabhängig vom gewählten Anti-C5-Regime im Vorfeld exzellent wirksam ist. Prof. Regis Peffault De Latour, Paris, Frankreich, stellte die Daten als Poster bei der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) 2024 vor (3).
Lesen Sie mehr 
Hämatologie

ASH: Bessere klinische Ergebnisse im Real-World-Setting mit Venetoclax/Obinutuzumab vs. BTKi in Erstlinientherapie von CLL/SLL

Eine Real-World-Studie zur Erstlinienbehandlung der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) bzw. des kleinzelligen lymphozytischen Lymphoms (SLL) auf der Basis von retrospektiven Patientendaten verglich die Wirksamkeit und Sicherheit der Kombinationsbehandlung aus dem BCL2-Inhibitor Venetoclax und dem Anti-CD20-Antikörper Obinutuzumab mit einer Behandlung mit kovalenten BTK-Inhibitor (BTKi), die nahezu ausschließlich als Monotherapie verabreicht wurden. Für die Kombinationsbehandlung ergaben sich in der realen Welt Hinweise auf klinische Vorteile in puncto Wirksamkeit und Verträglichkeit, wie bei der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) 2024 zu hören war.
Lesen Sie mehr 
Hämatologie

ASH: Subkutaner bispezifischer Antikörper Epcoritamab überzeugt im 3-Jahres-Langzeitverlauf bei r/r LBCL

Mit Epcoritamab wurde im September 2023 der erste subkutan zu applizierende bispezifische CD3xCD20-Antikörper als Monotherapie für erwachsene Patient:innen mit rezidiviertem/refraktärem diffus großzelligem B-Zell-Lymphom (r/r DLBCL) nach mindestens 2 systemischen Vortherapien zugelassen. Basis der Zulassung bildeten die Daten der Phase-I/II-Studie EPCORE NHL-1, in der knapp zwei Drittel der Erkrankten auf den bispezifischen Antikörper angesprochen hatten – mit hohen Raten an kompletten Remissionen und vielversprechenden Überlebensdaten (1). Bei der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) 2024 wurde das 3-Jahres-Update der Zulassungsstudie vorgestellt – mit überzeugenden Langzeitdaten (2).
Lesen Sie mehr 
Hämatologie

ASH: Effektivität von Mosunetuzumab beim RRFL erneut bestätigt, auch bei POD24

Seit Juni 2022 ist der CD20xCD3 bispezifische Antikörper Mosunetuzumab ist als Monotherapie für Erkrankte mit rezidiviertem/refraktärem Follikulären Lymphom (RRFL) nach mindestens 2 Vortherapien zugelassen. Die ambulant einsetzbare Substanz führte bei Patient:innen mit RRFL ab der Drittlinie zu tiefen und anhaltenden Remissionen bei handhabbarem Sicherheitsprofil, so Daten der Phase-II-Zulassungsstudie GO29781 (1, 2). Das 4-Jahres-Update der Studie, das bei der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) präsentiert wurde, konnte die Wirksamkeit des bispezifischen Antikörpers im längeren Zeitverlauf erneut untermauern – selbst für die problematische Subpopulation von Erkrankten mit schnellem Rezidiv binnen 24 Monaten (POD24) (3).
Lesen Sie mehr 
Hämatologie

ASH: Bispezifischer Antikörper zeigt vielversprechende Wirkung beim rezidivierten Marginalzonen-Lymphom

Das Marginalzonen-Lymphom ist nach dem follikulären Lymphom das zweithäufigste indolente B-Zell-Non-Hodgkin-Lymphom (B-NHL), das in der Erstlinie meist mit einer Immunchemotherapie behandelt wird. Im Rezidiv sind die Therapieoptionen allerdings beschränkt. Der bispezifische Antikörper Odronextamab scheint eine vielversprechende Option zu sein, wie Tae Min Kim, Seoul, bei der Jahrestagung der American Society of Hematology in San Diego berichtete (1).
Lesen Sie mehr 
Hämatologie

ASH: Polatuzumab Vedotin bei DLBCL auch nach 5 Jahren deutlich im Vorteil

Auch nach median 5 Jahren ist die Therapie mit dem Antikörper-Toxin-Konjugat Polatuzumab Vedotin in Kombination mit Rituximab und einer Chemotherapie beim neu diagnostizierten diffus-großzelligen B-Zell-Lymphom (DLBCL) dem alten Standard aus Rituximab, Cyclophosphamid, Doxorubicin, Vincristin, Prednison (R-CHOP) überlegen (1). Das berichtete Gilles Salles, New York, USA, bei der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) in San Diego, USA.
Lesen Sie mehr 
Hämatologie

ASH: Nicht-kovalenter BTK-Inhibitor Pirtobrutinib verlängert PFS und Zeit bis zur Folgetherapie signifikant bei CLL und SLL

Der in der BRUIN CLL-312-Studie untersuchte nicht-kovalente Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitor (BTKi) Pirtobrutinib verlängerte das progressionsfreie Überleben (PFS) signifikant gegenüber der Therapie nach Wahl des Arztes (IC) bei einer stark vorbehandelten Patientenpopulation mit rezidivierter/refraktärer (r/r) chronischer lymphatischer Leukämie (CLL) oder kleinem lymphatischen Lymphom (SLL) wie Dr. Jeff Sharman, Eugene, USA, im Rahmen der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) vorstellte (1).
Lesen Sie mehr