Prognostizierte Inflationsrate in Deutschland bis 2024
Die Inflation ist EU-weit rückläufig. Laut der Gemeinschaftsdiagnose der führenden Wirtschaftsinstitute in Deutschland wird sich die Inflationsrate in Deutschland aber erst im Jahr 2024 in die Richtung der von der Europäischen Zentralbank (EZB) anvisierten Inflationsrate von 2% annähern.
Inflation in Deutschland im Mai 2023 auf sehr hohem Niveau rückläufig
Auch im Mai 2023 ist die Inflationsrate laut erster Berechnungen weiterhin zurückgegangen. Die Verbraucherpreise in Deutschland sind im Mai gegenüber dem Vorjahresmonat voraussichtlich um +6,1% (Inflation in der Eurozone +6,1%) gestiegen. Damit ist die Inflationsrate im Vergleich zum Vormonat April (Inflation in Deutschland: +7,2%, Inflation in der Eurozone: +7,0%) erneut gesunken und befindet sich auf dem tiefsten Stand seit März 2022 (Inflation in Deutschland März 2022: +7,3%, Februar 2022: +5,1% (1)), aber noch immer auf einem sehr hohen Niveau.
Gemeinschaftsdiagnose #1-2023: Inflationsrate in Deutschland von 2008 bis 2022 sowie Prognose bis 2024 |
Deutschland erreicht erst 2024 eine „Normalisierung“ der Inflation
Laut der Gemeinschaftsdiagnose* der führenden Wirtschaftsinstitute in Deutschland wird die Inflationsrate im Jahr 2023 rund 6% betragen (2). Die Wirtschaftsinstitute rechnen mit einem Preisauftrieb durch staatliche Entlastungsmaßnahmen und Lohnanpassungen. Für das Jahr 2024 wird mit einer niedrigeren Inflationsrate von 2,4% gerechnet (2).Lesen Sie mehr zu diesem Thema:
Ärztetag 2023: Unterfinanzierung und Gängelung bedrohen unsere Medizin
Erschienen am 23.05.2023 • Der Verfassungsrechtler Peter Müller wies nachdrücklich auf die Bedeutung der ärztlichen Freiberuflichkeit und die Gemeinwohlbindung freier Berufe hin.
Erschienen am 23.05.2023 • Der Verfassungsrechtler Peter Müller wies nachdrücklich auf die Bedeutung der ärztlichen Freiberuflichkeit...
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Rekordinflation in Europa von über 11% überwunden
Seit Mitte 2021 steuert die Inflation EU-weit auf Rekordniveau mit Höchstwerten von 11,5% zu. Verantwortlich dafür waren in Deutschland unter anderem Basiseffekte, die auf die coronabedingte Senkung der Mehrwertsteuer in der 2. Jahreshälfte 2020 und den damit einhergehenden sinkenden Preisen bei vielen Gütern zurückzuführen sind. Im Vergleich zum Vorjahr waren zudem die Preise in der EU für Mineralölprodukte und andere energieerzeugende Rohstoffe stark gestiegen, diese Entwicklung wurde durch den Krieg in der Ukraine weiter verstärkt.Wie wird die Inflationsrate in der EU ermittelt?
Die Inflationsrate errechnet sich aus dem Preisanstieg bestimmter Waren und Dienstleistungen, für die ein durchschnittlicher Endverbraucher eines Landes im Jahresverlauf Geld ausgibt. Die zugrunde liegenden Produktwarenkörbe werden durch die nationalen Statistikämter jedes Landes definiert – in Deutschland ist beispielsweise das Statistische Bundesamt zuständig. Im Produktwarenkorb enthalten sind unter anderem Ausgaben für Lebensmittel, Bekleidung, Miete, Strom, Telekommunikation, Freizeitausgaben und Rohstoffe (wie Benzin und Heizöl) sowie staatliche Gebühren und Steuern. Die Inflation im Euroraum wird schließlich durch Eurostat mittels eines harmonisierten Verbraucherpreisindexes (HVPI) berechnet, der die Unterschiede der Länder berücksichtigt (3).*Was ist die Gemeinschaftsdiagnose?: Die Gemeinschaftsdiagnose ist ein Konjunkturgutachten für die Weltwirtschaft, die europäische und die deutsche Wirtschaft, das im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) von einer Projektgruppe durchgeführt wird. Der Projektgruppe Gemeinschaftsdiagnose gehören zum Zeitpunkt der Prognoseerstellung das ifo Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München in Kooperation mit dem Österreichischem Institut für Wirtschaftsforschung (Wifo), das Institut für Weltwirtschaft an der Universität Kiel (IfW Kiel), das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) und das RWI Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in Kooperation mit dem Institut für Höhere Studien Wien an.Quelle:
Destatis, EZB, Statista
Literatur:(1) Destatis: "Inflationsrate im März 2022 bei +7,3 %"; abrufbar unter: https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2022/04/PD22_160_611.html (Letzter Zugriff: 01.06.2023)(2) Gemeinschaftsdiagnose #1-2023; abrufbar unter: https://gemeinschaftsdiagnose.de/wp-content/uploads/2023/04/GD_F23-Gesamtdokument_Druckfahne_2.pdf (Letzter Zugriff: 01.06.2023)
(3) Europäische Zentralbank: "Was ist Inflation?"; abrufbar unter: https://www.ecb.europa.eu/ecb/educational/explainers/tell-me-more/html/what_is_inflation.de.html (Letzter Zugriff: 01.06.2023)