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Medizin

AML: Bessere Kontrolle mittels UniCar-T-Zell-Therapie

AML: Bessere Kontrolle mittels UniCar-T-Zell-Therapie
© SciePro – stock.adobe.com
Akute Myeloische Leukämie (AML) ist ein schwer behandelbarer Blutkrebs. Zu den Behandlungsmöglichkeiten gehören intensive Chemotherapien und die allogene Stammzelltransplantation, die mit Nebenwirkungen verbunden sind. Fortschritte in der zellbasierten Immuntherapie, bei der das Abwehrsystem angeregt wird, Krebszellen zu erkennen und zu bekämpfen, geben Hoffnung auf bessere Heilungschancen. Neue Entwicklungen bei modularen, umschaltbaren chimären Antigenrezeptor (CAR)-T-Zellen könnten eine personalisierte Krebstherapie ermöglichen. Ein Forschungsteam aus Dresden hat nun aussichtsreiche Ergebnisse einer präklinischen Studie im British Journal of Haematology veröffentlicht (1).
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CAR-T-Zellen lassen sich nach Übertragung nicht mehr kontrollieren

Bei der CAR-T-Zell-Therapie werden T-Zellen gentechnisch so verändert, dass sie chimäre Antigenrezeptoren (CAR) auf der Zelloberfläche bilden, die gegen krebsspezifische Oberflächenproteine gerichtet sind. Im Körper der Patient:innen können sie so effektiv die erkrankten Zellen aufspüren und abtöten. CAR-T-Zellen sind lebende Zellen, die sich nach Übertragung in die Patient:innen nicht mehr direkt in ihrer Aktivität kontrollieren lassen. Insbesondere beim Auftreten von Nebenwirkungen kann dies problematisch werden.

UniCAR-T-Zell-Therapie: Bessere Kontrolle durch Adapter-Moleküle

Ein Team um Prof. Michael Bachmann, Direktor am Institut für Radiopharmazeutische Krebsforschung am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR), hat deswegen in enger Zusammenarbeit mit der Dresdner Hochschulmedizin die UniCAR-Technologie entwickelt, die auf der CAR-T-Zell-Therapie basiert und zu den vielversprechendsten Ansätzen der Immuntherapie zählt. Die Forscher:innen haben dafür einen zusätzlichen Schalter eingebaut, der eine direkte Therapiekontrolle im Körper der Patient:innen ermöglicht. Die veränderte CAR-T-Zelle bindet nun nicht direkt an die Tumorzelle. Vielmehr ist zwischen Immun- und Krebszelle ein Adapter-Molekül zwischengeschaltet, das das Abtöten der Krebszelle erst ermöglicht. Auf diese Weise lassen sich generische CAR-T-Zell-Produkte mit unterschiedlichen Zielantigenen herstellen. Da die Adapter-Moleküle schnell aus dem Körper ausgeschieden werden, lässt sich die Aktivität der UniCAR-T-Zellen steuern und somit Nebenwirkungen besser kontrollieren.
 
 

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Neue Angriffsziele für die CAR-T-Zell-Therapie bei AML

Erschienen am 15.03.2023Forschende haben neue Ansatzpunkte für die CAR-T-Zell-Therapie bei AML identifiziert. Mehr Informationen dazu erhalten Sie hier!

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Effektiver Einsatz der UniCAR-T-Zell-Therapie bei AML

Ein Forschungsteam unter Leitung von Dr. Claudia Arndt vom HZDR-Institut für Radiopharmazeutische Krebsforschung und dem Mediziner Dr. Frederick Faßlrinner von der Hochschulmedizin Dresden verwendet dafür ein Adapter-Molekül, das auf das Oberflächenmolekül FLT3 abzielt. So gelang es den Forscher:innen, sowohl AML-Zelllinien als auch primäre Proben von AML-Patient:innen in-vitro hochwirksam abzutöten. Dies konnte das Team auch im Tiermodell bestätigen. Analysen via Positronen-Emissions-Tomografie weisen zudem daraufhin, dass ein schnelles An- und Abschalten der UniCAR-T-Zellen und somit eine schnelle Kontrollierbarkeit der Therapie möglich ist.

Verringerte Therapieresistenz durch die UniCAR-Technologie

Um die AML mit einer Immuntherapie erfolgreich behandeln zu können, ist es entscheidend, die Therapieresistenz und die Erschöpfung der T-Zellen zu verhindern. Dies könnte die UniCAR-Technologie erreichen, wie Frederick Faßlrinner unterstreicht: „Die Kombination verschiedener Zielmoleküle ermöglicht, die AML-Zellen über verschiedene Zielstrukturen anzugreifen. So hat die Krebszelle weniger Chancen, sich der Therapie zu entziehen. Wir hoffen, so mehr Patient:innen heilen zu können.“ Die Forschenden sind zuversichtlich, dass Pausen zwischen den einzelnen Anwendungen den UniCAR-T-Zellen Zeit geben, sich zu erholen, um einer Erschöpfung vorzubeugen. „Insgesamt ermutigen die vorgestellten präklinischen Daten zur weiteren Entwicklung und klinischen Umsetzung von FLT3-spezifischen UniCAR-T-Zellen für die Therapie der AML“, schätzt Claudia Arndt ein. „Dies gilt insbesondere in Kombination mit der CD123-gerichteten UniCAR-T-Zell-Therapie, die derzeit in einer ersten Phase-I-Studie am Patienten erprobt wird.“

Quelle: Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf

Literatur:

(1) Peschke J.C. et al. FLT3-directed UniCAR T-cell therapy of acute myeloid leukaemia, British Journal of Haematology, 2023, Abrufbar unter: https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/bjh.18971, Letzter Zugriff: 18.09.2023.


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