Daten von wehrpflichtigen Männern untersucht
Das Team hat sich auf die Daten der schwedischen Register bis Ende 2019 konzentriert. Dabei handelt es sich um Wehrpflichtige, die ihren Militärdienst zwischen 1968 und 2005 angetreten hatten. In den Daten sind Hintergrundinfos, medizinische Diagnosen und Todesfälle enthalten. Zu Beginn waren die Studienteilnehmer zwischen 16 und 25 Jahre alt und absolvierten die Standardbeurteilungen. Dazu gehörten die Größe, das Gewicht, Blutdruck, Muskelkraft und die Herz-Lungen-Fitness. Wehrpflichtige mit einer geringen Herz-Lungen-Fitness waren etwas wahrscheinlicher fettleibig, hatten eher eine Vorgeschichte mit Alkohol- und Drogenmissbrauch und eher Eltern mit niedrigerem Bildungsabschluss als fittere Kandidaten.
Bessere Herz-Lungen-Fitness – geringeres Krebsrisiko
365.874 Wehrpflichtige verfügten über eine geringe Herz-Lungen-Fitness, 519.652 Teilnehmer waren leistungsmäßig im mittleren Bereich angesiedelt und 340.952 Personen wurden als sehr fit eingestuft. Die abschließende Analyse umfasste 1.078.000 Männer. Mit 84.117 Betroffenen erkrankten in der Folge 7% im Verlauf des durchschnittlichen Beobachtungszeitraums von 33 Jahren zumindest in einem Bereich an Krebs. Im Vergleich zu Männern mit einer geringen körperlichen Fitness zum Zeitpunkt der Einberufung stand eine bessere Herz-Lungen-Fitness in einem linearen Zusammenhang mit einem geringeren Risiko an spezifischen Krebsarten.
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Nicht alle Krebsarten betroffen
Bei Rektumkarzinomen fällt das Risiko um 5% geringer, bei
Bauchspeicheldrüsenkrebs um 12%, bei
Darmkrebs um 18%, bei Krebserkrankungen von Kopf und Nacken um 19%, bei Nierenkrebs um 20%, bei Speiseröhrenkrebs um 39%, bei Leberkrebs um 40% und bei Lungenkrebs um 42% aus. Die bessere Herz-Lungen-Fitness stand jedoch auch bei Prostatakrebs mit einem um 7% erhöhten Risiko und bei Hautkrebs mit einem um 31% höheren Erkrankungsrisiko in Zusammenhang.
Daten zu anderen Faktoren des Lebensstils fehlen
Da es sich bei dieser Untersuchung um eine Beobachtungsstudie handelt, können keine klaren Schlussfolgerungen zu Ursache und Wirkung getroffen werden. Die Forschenden räumten ein, dass sie über keine vollständigen Daten zu anderen möglicherweise eine Rolle spielenden Faktoren des Lebensstils wie Ernährung, Alkoholkonsum und vor allem dem Rauchen verfügten. Die Forschungsergebnisse wurden im British Journal of Sports Medicine veröffentlicht (1).
(1) Onerup A. et al. Associations between cardiorespiratory fitness in youth and the incidence of site-specific cancer in men: a cohort study with register linkage, British Journal of Sports Medicine 2023, Abrufbar unter: https://bjsm.bmj.com/content/early/2023/08/17/bjsports-2022-106617, Letzter Zugriff: 06.09.2023.