Heller Hautkrebs vor allem aufgrund Sonnenexposition häufig
Heller Hautkrebs, eins der Schwerpunktthemen des hochkarätigen Fachkongresses, ist „unglaublich häufig“, wie Prof. Dr. Christoffer Gebhardt, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), betont der gemeinsam mit Dr. Peter Mohr, Elbe Klinikum Buxtehude, Tagungspräsident beim diesjährigen Deutschen Hautkrebskongress ist. „Das hat damit zu tun, dass der sorglose Umgang mit der Sonne immer noch überwiegt.“ Beim Sport, in der Freizeit und im Urlaub – das Risiko durch lichtbedingte Schäden ist besonders hoch, wenn die Haut durch Bürotätigkeiten der Sonne entwöhnt ist.
Helle Hautkrebse trotz fehlender Metastasierung mit hoher Morbidität verbunden
Helle Hautkrebse werden oft unterschätzt. „Sie entwickeln sich langsam, häufig über Jahre und Jahrzehnte, und wachsen regional begrenzt. Das heißt, es kommt nicht oder erst sehr spät zu einer Metastasierung in andere Organe“, betont Prof. Dr. med. Ralf Gutzmer, Minden, der 1. Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Onkologie (ADO) der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) und der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG). Aber auch, wenn der helle Hautkrebs erst später lebensbedrohlich wird, hat er „eine hohe Morbidität, das heißt, er bedingt eine hohe Krankheitslast. Zum einen tritt der helle Hautkrebs häufig nicht nur an einer Stelle auf, sondern an verschiedenen Stellen, vor allem im Bereich der lichtexponierten Haut, die sogenannte ‚Feldkanzerisierung‘. Zum anderen kann er durch Blutung, Nässen oder Geruchsentwicklung die Lebensqualität deutlich einschränken.“
Früherkennungs-Screening auch bei hellem Hautkrebs angeraten
Um den hellen Hautkrebs möglichst frühzeitig zu entdecken, ist ein Früherkennungs-Screening sinnvoll. Im Rahmen des gesetzlichen Hautkrebs-Screenings, das alle 2 Jahre ab dem 35. Lebensjahr wahrgenommen werden kann, wird nicht nur auf den gefährlichen schwarzen Hautkrebs, sondern auch auf hellen Hautkrebs geachtet. „Er kann sich durch Schuppung, Blutung, Nässen und Wachstum einer knotigen Hautveränderung, die allmählich aufgeht – also ulzeriert – bemerkbar machen“, so Prof. Gutzmer. Bei Vorstufen des hellen Hautkrebses, die noch auf die äußeren Hautschichten begrenzt sind wie ein Carcinoma in situ oder eine aktinische Keratose, kommen verschiedene Lokaltherapien zum Einsatz: „Diese schließen eine Vereisung, eine Lasertherapie und verschiedene Salbentherapien und eine fotodynamische Therapie ein.“
Behandlungsmöglichkeiten des hellen Hautkrebs
Beim hellen Hautkrebs stehen verschiedene Behandlungsoptionen zur Verfügung. Bei einer frühzeitigen Entfernung invasiver Basalzellkarzinome und kutaner Plattenepithelkarzinome ist die Mehrzahl der Patienten geheilt. Nach neuen Erkenntnissen, die beim Deutschen Hautkrebskongress diskutiert werden, können Innovationen der Immuntherapie nicht nur beim Melanom, sondern auch beim weißen Hautkrebs erfolgreich eingesetzt werden. So lässt sich inzwischen auch das Merkelzellkarzinom, ein deutlich seltener, auch als Non-Melanoma-Skin-Cancer bezeichneter Hautkrebs, mit Checkpoint-Inhiboren und PDL1-Antikörper therapieren.
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