Hohe Brustdichte erschwert die Erkennung von Brustkrebs
Während bei einer sehr geringeren Brustdichte etwa 98% der Brustkrebsfälle mit einer Mammographie erkannt werden, nimmt die Erkennungsrate bei sehr hoher Brustdichte auf 30 bis 48% ab. Die Brustdichte beschreibt die Verteilung von Fett-, Drüsen- und Bindegewebe in der Brust. Ein hoher Anteil von Fettgewebe bedeutet eine geringe Brustdichte während bei einer hohen Brustdichte viel Drüsen- und Bindegewebe vorliegt. Zusätzlich zu der erschwerten Erkennung von Brustkrebs liegt bei einer hohen Brustdichte auch ein deutlich erhöhtes Risiko vor, ein Mammakarzinom zu entwickeln.
MRT am besten geeignet, um in der Mammographie unerkannten Brustkrebs zu identifizieren
In einer Metaanalyse (1) wurden unterschiedliche Methoden entwickelt, die zusätzlich zu Mammographie angewandt werden können, wenn hohe Brustdichte, ein mittleres Risiko und eine negativer Mammographiebefund vorliegen. 22 Studien mit insgesamt 261.233 Screenings wurden inkludiert. Die Studie zeigte, dass MRT von allen untersuchten Methoden am besten geeignet war, um in der Mammographie unerkannte Brustkrebsfälle aufzudecken:
- Erkennungsrate Brustkrebsfälle: 1,52 pro 1.000 Untersuchungen; 95% Konfidenzintervall (KI): 0,74 – 2,33; p < 0,001
- Invasive Brustkrebsfälle: 1,31 pro 1.000 Untersuchungen; 95% KI: 0,57 – 2,06; p < 0,001
- In-situ-Erkrankungen: 1,91 pro 1.000 Untersuchungen; 95% KI: 0,10 – 3,72; p < 0,04
Zwischen den anderen untersuchten Methoden, herkömmliche Ultraschalluntersuchung, automatisierter Brustultraschall (ABUS) und digitale Tomosynthese, ergaben sich keine signifikanten Unterschiede bei der Brustkrebserkennungsrate.
(1) Hussein H. et al. Supplemental Breast Cancer Screening in Women with Dense Breasts and Negative Mammography: A Systematic Review and Meta-Analysis. Radiology 2023, abrufbar unter: https://pubs.rsna.org/doi/10.1148/radiol.221785, Letzter Zugriff: 22.12.2023.