Schistosomiasis: Wie Parasiten Leberkrebs erzeugen
Schistosomiasis-Infektionen: Interdisziplinäres Gießener Forscherteam identifiziert Signalwege für die Karziogenese
20. August 2018
Die Schistosomiasis (Bilharziose) ist nach Malaria weltweit die häufigste parasitäre Infektionskrankheit. Etwa 200 Millionen Menschen überwiegend in tropischen und subtropischen Regionen sind infiziert; in Deutschland betrifft die Erkrankung vor allem Einwanderer und Reiserückkehrer. Die Schistosomen (Pärchenegel) leben in den Blutgefäßen ihrer Wirte und legen dort ihre Eier ab. Diese werden in verschiedene Organe verschleppt und führen vor allem in Leber, Milz und Darm zu schwerwiegenden Entzündungen, die tödlich verlaufen können. Klinische Daten haben zudem gezeigt, dass Schistosomiasis auch die Bildung von Leberkrebs fördern kann. Arbeitsgruppen des Schwerpunkts Gastroenterologie an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) unter der Leitung von Prof. Dr. Elke Roeb und des Instituts für Parasitologie der JLU (Prof. Dr. Christoph Grevelding) haben erforscht, wie der Parasit Schistosoma mansoni krebsbildende Faktoren in der Leber aktiviert. Ihre Ergebnisse haben sie in der renommierten Zeitschrift „Hepatology“ veröffentlicht.
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