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Medizin

Erhöht Schlafapnoe das Krebsrisiko?

Erhöht Schlafapnoe das Krebsrisiko?
© New Africa - stock.adobe.com
Menschen mit obstruktiver Schlafapnoe haben ein erhöhtes Krebsrisiko, wie eine groß angelegte Studie zeigt, deren Ergebnisse auf dem „European Respiratory Society International Congress“ präsentiert wurden. Eine zweite Studie hat bereits nachgewiesen, dass obstruktive Schlafapnoe bei Älteren auch mit einer Verschlechterung der Verarbeitungsleitung in Zusammenhang steht. Personen über 74 Jahren zeigten einen steileren Abfall bei bestimmten kognitiven Tests. Davon betroffen waren vor allem Männer. Eine dritte Studie belegt zudem, dass Patient:innen mit einer schwereren obstruktiven Schlafapnoe über ein erhöhtes Risiko von Blutgerinnseln in den Venen verfügten.
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Schlafapoe erhöht Krebsrisiko unabhängig von anderen Risikofaktoren

Laut Andreas Palm von der Uppsala University, der die erste Studie präsentiert hat, steht der Sauerstoffmangel aufgrund einer obstruktiven Schlafapnoe unabhängig von anderen Risikofaktoren wie Übergewicht mit Krebs in Verbindung. Die Forschenden haben die Daten von 62.811 schwedischen Patient:innen 5 Jahre vor dem Beginn der Behandlung der Schlafapnoe ausgewertet. Zwischen Juli 2010 und März 2018 wurden die Patient:innen mit der CRAP-Therapie behandelt. Die Wissenschaftler:innen verknüpften diese Daten mit jenen des schwedischen Krebsregisters und sozioökonomischen Angaben von Statistics Sweden.
 
 

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Die Forschenden berücksichtigten Faktoren, die die Ergebnisse beeinflussen können, wie die Körpergröße, andere Gesundheitsprobleme und der sozioökonomische Status. Sie stimmten 2.093 Patient:innen mit Schlafapnoe und einer Krebsdiagnose bis zu 5 Jahre vor der Schlafapnoe-Diagnose mit einer Kontrollgruppe von 2.093 Patient:innen mit Schlafapnoe, aber ohne Krebs, ab. Die Schwere der Schlafapnoe wurde mittels des Apnoe-Hypopnoe-Index (AHI) oder dem Sauerstoff-Entsättigungsindex (ODI) ermittelt.

Schlafapnoe als Krebsursache nicht nachgewiesen

Es zeigte sich, dass Krebspatient:innen unter einer leicht schwereren Schlafapnoe litten. Ihr AHI war mit einem durchschnittlichen Wert von 32 versus 30 und einem ODI von 28 versus 26 höher. Die weitere Analyse in Untergruppen hat ergeben, dass der ODI bei Patienten mit Lungenkrebs mit 38 versus 27 deutlich erhöht war. Diese Werte waren auch mit 28 versus 24 bei Prostatakrebs erhöht. Bei malignen Melanomen wurde ein Anstieg auf 32 versus 25 festgestellt. Die Studie hat die Daten jedoch nur zu einem Zeitpunkt untersucht und kann daher nicht nachweisen, dass eine obstruktive Schlafapnoe Krebs verursacht, sondern nur einen Zusammenhang nachweisen.

Sauerstoffmangel durch Schlafapnoe schädigt Gedächtnis

Die zweite Studie der Lausanne University zeigt, dass eine Schlafapnoe über einen Zeitraum von 5 Jahren mit einem größeren Rückgang der mentalen Verarbeitungskräfte in Verbindung steht. Forscherin Nicola Marchi zufolge stehen vor allen niedrige Sauerstoffwerte während des Schlafes aufgrund der Schlafapnoe mit einem größeren Rückgang der allgemeinen kognitiven Funktion in Zusammenhang. Davon betroffen sind die Verarbeitungsgeschwindigkeit, die exekutive Funktion und das verbale Gedächtnis.

Schwere Schlafapnoe erhöht Wahrscheinlichkeit für venöse Thromboembolie

Die dritte Studie des Angers University Hospital konnte nachweisen, dass Patient:innen mit schwerer Schlafapnoe wahrscheinlicher an einer venösen Thromboembolie erkranken. Von den 7.355 Patient:innen, die 6 Jahre lang begleitet wurden, waren 104 Personen betroffen. Laut Forscher Wojciech Trzepizur handelt es sich dabei um die erste Studie, die diesen Zusammenhang untersucht hat. „Personen, die mehr als 6% der Nachtzeit mit Sauerstoffwerten verbrachten, die unter 90% der normalen Werte lagen, verfügten über ein fast doppelt so hohes Risiko einer Thromboembolie wie Patient:innen, die nicht unter Sauerstoffmangel litten."

Quelle: Universität Uppsala


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