MYC-Onkogen bei Gruppe-3-Medulloblastomen: Bisher kaum medikamentös angreifbar
Das Onkogen MYC hat das Potenzial, Krebs zu verursachen, und ist bei etwa 70% der menschlichen Krebserkrankungen außer Kontrolle. Bei Gruppe-3-Medulloblastomen sind die MYC-Werte höher als bei anderen Formen dieser Erkrankung. Trotz seines bekannten Einflusses galt es bisher als nicht medikamentös angreifbar.
Wirkung von Triptolid ist bei Gruppe-3-Medulloblastomen 100 Mal höher
Frühere Studien zu anderen Krebserkrankungen haben jedoch gezeigt, dass Triptolid und seine Derivate durchaus in der Lage sind, das MYC-Onkogen zu beeinflussen. Die größte Herausforderung bestand darin, die genauen Wirkmechanismen zu identifizieren, da das Medikament über mehrere Wirkungsweisen verfügt. Dennoch wurde schnell deutlich, dass eine deutliche Wirkung vorlag. Diese war bei Gruppe-3-Tumoren mit zusätzlichen MYC-Kopien 100-mal stärker ausgeprägt als bei Sonic-Hedgehog-Tumoren mit normalen MYC-Werten, erläuterte Studienleiterin Jezabel Rodriguez Blanco.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema:
Studie zur Verbesserung der Behandlung von Patient:innen mit Medulloblastom
Erschienen am 20.03.2024 • Eine Studie soll die Therapie des Medulloblastoms bei postpubertären Patient:innen verbessern. Mehr dazu erfahren Sie hier!
Erschienen am 20.03.2024 • Eine Studie soll die Therapie des Medulloblastoms bei postpubertären Patient:innen verbessern. Mehr dazu...
© Sebastian Kaulitzki – stock.adobe.com
Minnelide verstärkt Chemotherapie bei Medulloblastomen und hemmt Tumorwachstum
Auch das Präparat Minnelide reduzierte das Tumorwachstum sowie die Ausbreitung der Krebszellen in das Gewebe, das das Gehirn und das Rückenmark umhüllt. Zudem wurde die Wirksamkeit von Cyclophosphamid, einem derzeit in der Chemotherapie gegen diese Erkrankungen eingesetzten Mittel, verbessert. Ohne wirksame Behandlung sterben betroffene Kinder oft innerhalb von zwei Jahren an den Folgen des Krebses.
Minnelide in klinischen Studien bei Erwachsenen – Hoffnung auf Anwendung bei Kindern
Minnelide befindet sich derzeit in den klinischen Phase-I- und Phase-II-Studien bei Erwachsenen, um die Wirksamkeit bei verschiedenen Krebsarten zu untersuchen. Erste Ergebnisse zeigen eine gewisse Wirksamkeit bei Bauchspeicheldrüsenkrebs. Blanco hofft, dass die im Journal of Clinical Investigation veröffentlichten Daten bald zu klinischen Studien bei krebskranken Kindern führen werden.
