Anzahl der Raucher:innen unter 24 Jahren steigt
Nachdem die Zahl jugendlicher Raucher:innen jahrelang rückläufig war (1), zeichnet sich gerade eine Trendwende ab:
Junge Menschen greifen wieder vermehrt zur Zigarette. In einer repräsentativen Befragung gaben 15,9% der 14- bis 17-Jährigen und sogar 40,8% der 18- bis 24-Jährigen an, aktuell zu rauchen (2). Über die Gründe für diese Entwicklung gibt die Befragung keine Auskunft, aber möglicherweise trägt dazu auch ein geringeres Risikobewusstsein jüngerer Menschen bei.
Rauchen: Geringeres Risikobewusstsein bei jüngeren Menschen
Der Gesundheitstrend zeigt jedenfalls, dass nur jeweils 82% der 18- bis 29- und der 18- bis 49-Jährigen wissen, dass aktives Rauchen
Lungenkrebs auslösen kann, aber 97% in der Altersgruppe ab 50 Jahren. Und auch über die mögliche Ursache Passivrauchen wussten jüngere Erwachsene seltener Bescheid (18- bis 29-Jährige: 73%, 18- bis 49-Jährige 81%, 50-Jährige und Ältere: 92%).
Anteil der Lungenkrebs-Patient:innen, die nie geraucht haben, nimmt zu
Angehörige medizinischer Fachkreise sehen dies mit Sorge, denn Tabakkonsum steht bei den Ursachen von Lungenkrebs an erster Stelle – etwa 80 bis 90% der Erkrankungen lassen sich darauf zurückführen.(3) Umgekehrt bedeutet das allerdings auch, dass 10 bis 20% aller Fälle nichts mit Tabakkonsum zu tun haben. Es gibt sogar Hinweise darauf, dass der Anteil der Patient:innen mit Lungenkrebs, die niemals oder nur sehr wenig geraucht haben, zunimmt (4, 5). Mögliche Ursachen sind beispielsweise: ungünstige Umwelteinflüsse – darunter Asbest, Dieselabgase, Feinstaub und eine radioaktive Belastung durch das natürlich vorkommende Edelgas Radon, Infektionen (vor allem Tuberkulose) und genetische Ursachen.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema:
Künstliche Intelligenz für die Lungenkrebsdiagnose
Erschienen am 08.10.2023 • Der Einsatz von künstlicher Intelligenz für die Diagnose von Lungenkrebs ist mit einer hohen Genauigkeit verbunden. Mehr dazu lesen Sie hier!
Erschienen am 08.10.2023 • Der Einsatz von künstlicher Intelligenz für die Diagnose von Lungenkrebs ist mit einer hohen Genauigkeit...
© Alexandr Mitiuc - stock.adobe.com
Wissenslücken bei Lungenkrebs-Ursachen unabhängig vom Rauchen
Bei diesen Faktoren zeigten sich größere Wissenslücken. Fast 20% aller Befragten wussten nicht, dass Asbest, Dieselabgase und
Feinstaub ebenfalls zu Lungenkrebs führen können – mehr Aufklärung zu diesen häufig vermeidbaren Einflüssen scheint dringend notwendig zu sein. Auch war drei Vierteln bzw. zwei Dritteln bewusst, dass Erbanlagen bzw. Tuberkulose eine Ursache von Lungenkrebs sein können. Radon als mögliche Ursache kannten rund die Hälfte aller Befragten. Insgesamt waren die möglichen Ursachen den über 50-Jährigen häufiger bekannt als den jüngeren Erwachsenen (18-49 Jahre).
Geringeres Wissen um die Symptome von Lungenkrebs bei Älteren
Ein etwas anderes Bild ergibt sich bei der Frage nach der Bekanntheit von Lungenkrebs-Symptomen. Am häufigsten brachten die Befragten jene Krankheitszeichen mit Lungenkrebs in Verbindung, die unmittelbar mit den Atemwegen zu tun haben: blutiger Auswurf (82%), anhaltender Husten (78%) und Atemnot (76%). Gewichtsverlust, Halsschmerzen, Rücken- oder Brustschmerzen und Schwächegefühl deutete immerhin noch rund die Hälfte der Befragten als Symptome von Lungenkrebs, Fieber und Knochenschmerzen (bei Metastasen) nur noch etwa ein Drittel. Trommelschlegelfinger landeten mit gerade mal 19% auf dem letzten Platz der Bekanntheitsskala. Dabei handelt es sich um Schwellungen der Fingerendglieder, die sich dadurch deutlich sichtbar vom Rest des Fingers absetzen. Eine Überraschung zeigt der Vergleich der befragten Altersgruppen: Denn anders als bei der Frage nach möglichen Ursachen waren bei den Symptomen die 18- bis 49-Jährigen besser informiert als die über 50-Jährigen.