Journal Onkologie

Medizin | Beiträge ab Seite 38

Im Rahmen des diesjährigen Kongresses der Japanese Society of Medical Oncology (JSMO) wurden erstmalig Daten der RELAY-Studie zum medianen Gesamtüberlebens (mOS) unter der zielgerichteten Erstlinien-Kombinationstherapie mit Ramucirumab (1) und dem Tyrosinkinase-Inhibitor (TKI) Erlotinib bei Patient:innen mit metastasiertem nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) und aktivierenden Mutationen im Epidermal Growth Factor Receptor (EGFR)-Gen vorgestellt (2). Ramucirumab und Erlotinib zeigte insbesondere bei Patient:innen mit der prognostisch ungünstigen Exon-21-Mutation (L858R) einen numerischen Überlebensvorteil (2).
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Medizin

Neuer Kontrollpunkt zur Bekämpfung von soliden Tumoren identifiziert

Eine aktuelle Studie eines Wissenschaftsteams der Universität Wien und der MedUni Wien lässt mit einem vielversprechenden Ergebnis aus der Tumorforschung aufhorchen: Das Enzym Phosphoglyceratdehydrogenase (PHDGH) wirkt als metabolischer Checkpoint bei der Funktion von Tumor-assoziierten Makrophagen (TAMs) und damit auf das Tumorwachstum. Die gezielte Beeinflussung der PHGDH zur Modulation des den Krebs bekämpfenden Immunsystems könnte also ein neuer Ansatzpunkt in der Krebsbehandlung sein und die Wirksamkeit klinischer Immuntherapien verbessern.
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Medizin

Zulassungsempfehlung für Enzalutamid beim nmHSPC

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) hat eine positive Empfehlung für die Zulassung von Enzalutamid als Monotherapie oder in Kombination mit einer Androgendeprivationstherapie (ADT) für die Behandlung erwachsener Männer mit nicht metastasiertem hormonsensitivem Prostatakrebs (nmHSPC) mit biochemischem Rezidiv (BCR) mit hohem Risiko, die für eine Salvage-Strahlentherapie ungeeignet sind, abgegeben (1). Nun wird diese Einschätzung von der Europäischen Kommission, die für die Zulassung von Arzneimitteln in allen 27 EU-Mitgliedstaaten sowie in Island, Lichtenstein und Norwegen zuständig ist, geprüft.
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Hämatologie

ITP: Fallbeispiel zeigt erfolgreiches Shared Decision Making

Shared Decision Making (SDM) ist ein Kommunikationsprozess zwischen Ärzt:innen und Patient:innen, bei dem eine gleichberechtigte Entscheidung über eine medizinische Behandlung getroffen wird. Dabei bringen Ärzt:innen ihr Fachwissen ein, während Patient:innen ihre Einstellung zur Krankheit, ihr Lebensumfeld und ihre Bedürfnisse in die Entscheidungsfindung einbringen. Wo es bei der Umsetzung im Praxisalltag bei der Behandlung von Patient.innen mit Immunthrombozytopenie (ITP) hapert, war Thema in einem Symposium im Rahmen der Jahrestagung der Gesellschaft für Thrombose- und Hämostaseforschung e.V. (GTH).
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Medizin

DLBCL: Strahlentherapie verbessert Überleben junger Patient:innen

Das diffus-großzellige B-Zell-Lymphom (DLBCL) kann mit einer Immunchemotherapie heute in vielen Fällen gut behandelt werden. In bestimmten Situationen kann eine anschließende Strahlentherapie das Outcome deutlich weiter verbessern. Die Langzeitanalyse einer Studie bei jüngeren DLBCL-Patient:innen mit hohem Rückfallrisiko, die auf dem Deutschen Krebskongress (DKK) 2024 vorgestellt wurde, bestätigt den Nutzen der Bestrahlung von großen Lymphomherden (1, 2).
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Medizin

Koloskopie: KI-unterstützte optische Diagnose von Darmpolypen

In einer klinischen Studie wurde untersucht, ob die in Echtzeit von künstlicher Intelligenz (KI) unterstützte optische Diagnose von Darmpolypen genau genug ist, um die „resect-and-discard“ Strategie bei kleinen Darmpolypen (≤ 5 mm) anzuwenden (1). Der primäre Endpunkt der Studie wurde mit einem negativen Vorhersagewert für Adenome von ≥ 90% erreicht. Auch der Zeitpunkt für die nächste Koloskopie wurde auf Basis der optischen Diagnose meist gleich gewählt wie auf Basis der pathologischen Untersuchung. Die Genauigkeit des KI-assistierten Diagnoseverfahrens war dabei bei Expert:innen deutlich höher als bei Nicht-Expert:innen.
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Medizin

Tumor-Therapie durch erhöhte Calciumkonzentration

Calciumionen sind zwar lebensnotwendig für Zellen, wirken in höheren Konzentrationen aber als Gift. Einem Forschungsteam ist es nun gelungen, mit einem Kombinationswirkstoff den Einstrom von Calcium in die Zelle so zu beeinflussen, dass tödliche Konzentrationen entstehen. Eine externe Calciumquelle ist dafür nicht nötig, da nur das gewebeeigene Calcium aktiviert wird, heißt es in der Studie, die in der Zeitschrift Angewandte Chemie veröffentlicht wurde (1).
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Medizin

Finale OS-Daten der PROpel-Studie zu Olaparib + Abirateron beim mCRPC

Basierend auf den positiven Ergebnissen der Phase-III-Studie PROpel (1) erhielt Olaparib im Dezember 2022 die EU-Zulassung als erster PARP-Inhibitor in Kombination mit Abirateron für Erwachsene mit einem metastasierten kastrationsresistenten Prostatakarzinom (mCRPC), bei denen eine Chemotherapie klinisch nicht indiziert ist. Die Kombinationstherapie kann ab der Erstlinie und unabhängig vom HRR-Mutationsstatus oder den Vortherapien eingesetzt werden. In einer kürzlich veröffentlichten Publikation wurden nun die finalen Daten zum Gesamtüberleben (OS) vorgestellt (2).
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Medizin

Therapie beim NSCLC patientenindividuell ausrichten: Konsequente Biomarker-Testung entscheidend

Die Testung auf therapieweisende Marker ist entscheidend für die Wahl der Therapie des fortgeschrittenen oder metastasierten nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms (NSCLC). So eröffnet die PD-L1-Testung die Chance auf eine Mono-Immuntherapie mit Atezolizumab (1). Daten der IPSOS-Studie deuten darauf hin, dass Patient:innen auch unabhängig vom PD-L1-Status von der Monotherapie profitieren können, wenn bei ihnen eine Platin-basierte Chemotherapie kontraindiziert ist (2). Werden Treiberalterationen wie TTF-1 oder eine ALK-Translokation nachgewiesen, steht den Patient:innen Alectinib als zielgerichtete Option zur Verfügung (3). Die Daten der Phase-III-Studie ALINA zeigen, dass auch Patient:innen im operablen Stadium von Alectinib profitieren könnten (4).
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Medizin

ASCO empfiehlt Impfung gegen Herpes zoster für Krebspatient:innen

Mitte März veröffentlichte die American Society of Clinical Oncology (ASCO) ihre aktualisierte Richtline für die Impfung von erwachsenen Krebspatient:innen (1). Die weltweit führende Fachgesellschaft für Onkologie empfiehlt darin bei Krebs und hämatologischen Malignomen die Impfung gegen Herpes zoster (HZ) mit dem adjuvantierten Totimpfstoff. 2 Dosen des Impfstoffs seien demnach sowohl bei Patient:innen mit soliden Tumoren als auch bei hämatologischen Malignomen immunogen (2, 3). Als Begründung für ihre Empfehlung sieht die ASCO das erhöhte Risiko bei Betroffenen für eine HZ-Episode sowie für schwere Komplikationen: Besonders hoch ist demzufolge die HZ-Inzidenz in den ersten 2 Jahren nach einer Krebsdiagnose (4), wobei die größte Gefährdung bei Patient:innen mit hämatologischen Malignomen, insbesondere multiplen Myelomen, zu beobachten ist. Zudem lässt sich ein krebsbedingt höheres HZ-Risiko bei jüngeren Patient:innen unter 50 Jahren im Vergleich zu älteren Betroffenen feststellen (4).
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NSCLC

Erstlinientherapie des ALK+ NSCLC: Lorlatinib mit beeindruckender intrakranieller Aktivität

Die Entwicklung von Hirnmetastasen, die mit ungünstiger Prognose einhergeht, stellt beim ALK-positiven nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (ALK+ NSCLC) eine Herausforderung dar. 35% der Erkrankten weisen bereits bei Diagnose zerebrale Filiae auf und 50–60% entwickeln sie im Krankheitsverlauf. Darauf wies Prof. Giulia Pasello, Padua, Italien, bei einem Symposium im Rahmen des European Lung Cancer Congress (ELCC) 2024 hin. Daher solle eine ALK-Inhibitor-Therapie im Erstliniensetting zum Ziel haben, der weiteren Entwicklung zerebraler Filiae bestmöglich vorbeugen und bestehende Hirnmetastasen unter Kontrolle zu halten. Dies gelinge besonders gut mit dem Drittgeneration-ALK-Inhibitor Lorlatinib, so die Expertin.
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Medizin

Letermovir schützt wirksam und dauerhaft vor opportunistischen CMV-Erkrankungen

Opportunistische Infektionen zählen in der Transplantationsmedizin zu den größten Herausforderungen und machen deshalb wirksame prophylaktische Maßnahmen dringend erforderlich. Als prominentester Vertreter aus der Familie der Herpesviridae spielt dabei das humane Cytomegalievirus (CMV) eine entscheidende Rolle. Für das Virostatikum Letermovir stellt es nun eine erfreuliche Botschaft dar, dass die Europäische Kommission kürzlich 2 wichtige Indikationserweiterungen erteil hat.
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Medizin

Kurzzeitig kultivierte CAR-T-Zellen: Neue Forschungsergebnisse zur Sicherheit

Ein Forschungsteam des Paul-Ehrlich-Instituts hat mit Maus- und Zellmodellen gezeigt, dass kurzzeitig kultivierte, individualisierte Chimäre Antigenrezeptor-T-Zellen (CAR-T-Zellen) ein höheres Risiko für das Zytokinfreisetzungssyndrom (cytokine release syndrome, CRS) bergen als herkömmliche CAR-T-Zellen. Restbestandteile von Vektorpartikeln an den CAR-T-Zellen verursachen die Zytokinfreisetzung (1).
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Medizin

NSCLC: Patient:innen bevorzugen die subkutane Verabreichung von Atezolizumab

Die Phase-II-Studie IMscin002 untersuchte die Präferenz von Patient:innen mit nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) für die subkutane (SC) gegenüber der intravenösen (IV) Verabreichung von Atezolizumab. Neue Daten, die kürzlich auf dem Europäischen Lungenkrebskongress (ELCC) präsentiert wurden, zeigen, dass 79% der Patient:innen sich für die subkutane Anwendung entschieden, um ihre Behandlung abzuschließen.
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Medizin

PNH: Positive CHMP-Empfehlung für Zulassung von Iptacopan

Wie der Hersteller bekannt gibt, hat das Committee for Medicinal Products for Human Use (CHMP) der European Medicines Agency (EMA) eine Empfehlung zur Zulassung des oralen Komplementinhibitors Iptacopan ausgesprochen. Der Wirkstoff soll demnach zukünftig zur Monotherapie Erwachsener mit paroxysmaler nächtlicher Hämoglobinurie (PNH), die eine hämolytische Anämie aufweisen, eingesetzt werden können (1).
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Medizin

Zulassung von Efbemalenograstim alfa zur Therapie der Chemotherapie-induzierten Neutropenie

Die Europäische Zulassungsbehörde (EMA) hat nach positiver Bewertung durch die EU-Kommission die Zulassung von Efbemalenograstim alfa für die Behandlung von Chemotherapie-induzierten Neutropenien (CIN) erteilt. Efbemalenograstim alfa ist ein dimeres G-CSF-Fusionsprotein zur Prophylaxe einer CIN. Aufgrund der immunglobulinartigen Molekülstruktur wird eine lange Wirksamkeit ohne Pegylierung erreicht. Die Markteinführung in Deutschland ist für die 2. Jahreshälfte 2024 geplant.
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