Journal Onkologie

Medizin | Beiträge ab Seite 65

Mit einer R-CHOP-Erstlinientherapie können zwar ca. 2/3 der Patient:innen geheilt werden, aber die Prognose für das letzte Drittel ist nicht gut, zumal bislang das Outcome in jeder weiteren Therapielinie immer schlechter wird. Ob es schon ganz am Anfang etwas Besseres gibt und welche Optionen für das rezidivierte/refraktäre (r/r) DLBCL zur Verfügung stehen, diskutierten Spezialist:innen während der EHA-Tagung 2023 in Frankfurt.
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Mammakarzinom

Immunonkologie beim frühen tripelnegativen Mammakarzinom

Das innovative Fortbildungskonzept GynOnkoNow vernetzt deutschlandweit gynäkologisch-onkologische Expert:innnen und Therapeut:innen in Klinik und Praxis. Am 24. Mai 2023 fand diese Veranstaltung zum Thema „Immunonkologie beim frühen tripelnegativen Mammakarzinom (TNBC)“ erstmals statt. Exzellent moderiert wurde die Veranstaltung von Prof. Dr. Christian Jackisch aus Offenburg, der im zentralen Studio (Hub) von Prof. Dr. Marc Thill aus Frankfurt und Prof. Dr. Thorsten Kühn aus Esslingen unterstützt wurde. Aus dem Hub heraus wurde die Veranstaltung deutschlandweit in 8 Satelliten-Locations übertragen. Vor Ort in München leitete Prof. Dr. Scholz von der München Klinik, Chefarzt der Frauenkliniken Harlaching und Neuperlach den lokalen Satelliten. Er moderierte die Diskussionen, sammelte die Fragen der Teilnehmer:innen und übermittelte die Statements aus der Gruppe zu spezifischen Themenpunkten in den Hub.
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Medizin

Schonendere OP bei Gebärmutterhalskrebs

Patientinnen mit einem Gebärmutterhalstumor im Frühstadium wurden bisher mit einer großen Radikaloperation behandelt. Doch eine neue, internationale Vergleichsstudie mit Beteiligung der Frauenklinik des LMU Klinikums zeigt nun: Eine kleinere, viel schonendere Operation bringt für die betroffenen Frauen keinerlei Nachteile. Im Gegenteil: Die Patientinnen profitieren sogar davon, wie die bisher gemachten Erfahrungen im Rahmen der Studie zeigen. Und: „Wir setzen diese neuen Erkenntnisse ab sofort in unserer Klinik in die Praxis um“, sagt Prof. Dr. Sven Mahner, Direktor der Frauenklinik und Leiter der Studie in Deutschland.
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Medizin

Nicht nur bei Hodentumoren an Fertilitätserhalt denken

Der Schock einer potenziell tödlichen Krebsdiagnose, das möglicherweise junge Alter der Betroffenen, Scham sowie Unsicherheit über die Kostenübernahme: Es gibt viele Gründe, warum die Kryokonservierung von Ei- oder Samenzellen und von Eierstock- oder Hodengewebe bisher längst nicht alle Patient:innen erreicht. Die Deutsche Gesellschaft für Andrologie e.V. (DGA) setzt sich für mehr Aufklärung der Öffentlichkeit, aber auch von Ärzt:innen, ein und verweist auf die Leitlinie zum Fertilitätserhalt bei onkologischen Erkrankungen, die Betroffenen und Behandlern konkrete Orientierungshilfe bietet.
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Hämatologie

Vorbehandeltes r/r DLBCL: Erste vielversprechende Phase-II-Daten mit Anti-ROR1-ADC Zilovertamab Vedotin

Das diffus großzellige B-Zell-Lymphom (DLBCL) ist mit einer Standard-Chemoimmuntherapie in der Erstlinie oftmals heilbar, doch bis zu 50% der Patient:innen entwickeln eine rezidivierte/refraktäre Erkrankung. In dieser Situation sind die Therapieoptionen derzeit begrenzt – besonders bei denjenigen Patient:innen, deren Erkrankung nach einer autologen Stammzelltransplantation (auto-SCT) oder einer CAR-T-Zell-Therapie fortgeschritten ist oder die nicht für solche Behandlung geeignet sind. In dieses Setting mit hohem Medical Need stößt nun ein Antikörper-Wirkstoff-Konjugat, das mit dem Protein ROR1 eine völlig neue Zielstruktur adressiert. Erste Daten eine Phase-II-Studie wurden jetzt in einer Postersession bei der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2023 vorgestellt (1).
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Medizin

Hodgkin-Lymphom: HD21-Studie erfüllt frühzeitig den primären Wirksamkeitsendpunkt

Ziel der HD21-Studie der Deutschen Hodgkin Studiengruppe (GHSG) ist es, die chemotherapeutische Standardbehandlung (BEACOPP*) des fortgeschrittenen Hodgkin-Lymphoms mit einer Alternativbehandlung (BrECADD**) zu vergleichen, die unter anderem Brentuximab Vedotin beinhaltet. Nach der Zwischenanalyse des progressionsfreien Überlebens (PFS) hat das Data Monitoring Committee (DMC) empfohlen, die Daten zum primären Endpunkt Wirksamkeit zu publizieren, da die Nichtunterlegenheit bereits sicher gezeigt werden konnte. Die Studie hat somit vorzeitig ihren primären Endpunkt erreicht. Die Ergebnisse wurden auf der diesjährigen 17. ICML-Tagung in Lugano, im Rahmen der Late Breaking Abstracts-Sitzung vorgestellt.
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Entitätsübergreifend
Aspekte der individuellen Risikostratifizierung

Thromboseprophylaxe in der gynäkologischen Onkologie

Tumorassoziierte Thrombosen (CAT) sind eine potenziell vermeidbare Komplikation auch bei gynäkologischen Tumorerkrankungen. Die bisherige Datenlage zeigt auf, dass venöse Thromboembolien (VTE) auch in der gynäko-onkologischen Sprechstunde relevant und mit einer vergleichsweise hohen Mortalität assoziiert sind. Eine Thromboseprophylaxe zum Beispiel mit subkutan verabreichtem niedermolekularem Heparin (NMH) ist nicht bei allen ambulanten Patientinnen mit gynäkologischen Tumorerkrankungen per se indiziert. Daher ist eine sorgsame und individualisierte Risikostratifizierung erforderlich, um diejenigen Patientinnen zu identifizieren, die von einer pharmakologischen CAT-Prophylaxe profitieren.
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Medizin

Vorbehandeltes r/r MM: Selinexor, Bortezomib und Dexamethason zeigen Vorteile

Die Analyse von Nachbeobachtungsdaten aus der Phase-III-Studie BOSTON, um die Auswirkungen früherer Therapien auf die Wirksamkeit und Sicherheit von Selinexor, Bortezomib und Dexamethason (SVd) zu bestimmen bestätigte den Vorteil von SVd auf das progressionsfreie Überleben (PFS) gegenüber Bortezomib und Dexamethasoen (Vd) bei Patient:innen ohne vorherige Proteasom-Inhibitor- oder Bortezomib-Exposition sowie bei Patient:innen, die zuvor eine LOT erhalten hatten (1).
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Hämatologie

Stark vorbehandeltes r/r FL: Phase-I-Daten zeigen vielversprechendes Ansprechen auf bispezifischen Antikörper TNB-486

Der bispezifische CD3xCD19-Antikörper TNB-486 führt bei Patient:innen mit rezidiviertem/refraktärem follikulären Lymphom (r/r FL), die mindestens 2 Vortherapien erhalten haben, zu einer hohen Rate an kompletten Remissionen bei handhabbarem Sicherheitsprofil. Das zeigen Interimsdaten einer Phase-I-Studie, die bei der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2023 präsentiert wurden (1).
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Medizin

Selinexor, Bortezomib und Dexamethason bei Patient:innen mit Lenalidomid-refraktärem Multiplen Myelom

Eine Analyse der Subgruppen der Phase-III-Studie BOSTON (1) zeigt bei Patient:innen mit Lenalidomid-refräktärem Multiplen Myelom (r/r MM) eine signifikante und klinisch bedeutsame Verbesserung von progressionsfreiem (PFS) und Gesamtüberleben (OS) sowie höhere Ansprechraten mit Selinexor, Bortezomib und Dexamethason (SVd) im Vergleich zu Bortezomib und Dexamethason (Vd).
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Hämatologie

r/r FL: Wirksamkeit von Mosunetuzumab ab der 3. Linie im längeren Follow-up bestätigt

Der CD20xCD3 bispezifische Antikörper Mosunetuzumab ist als Monotherapie für Erkrankte mit rezidiviertem/refraktärem Follikulären Lymphom (r/r FL) ab der 3. Therapielinie zugelassen. Die auch ambulant einsetzbare Substanz führte bei Patient:innen mit r/r FL, die mindestens 2 Vortherapien erhalten hatten, zu tiefen und anhaltenden Remissionen bei handhabbarem Sicherheitsprofil, wie Daten der Phase II-Zulassungsstudie GO29781 zeigen (1, 2). Aktualisierte Studienergebnisse, die bei der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2023 präsentiert wurden, konnten die Wirksamkeit des bispezifischen Antikörpers im längeren Zeitverlauf nun erneut untermauern (3).
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Hämatologie

Niedrigrisiko-MDS: Luspatercept in der Erstlinie verbessert Anämie und senkt Transfusionsabhängigkeit

Seit Juni 2020 ist der Transforming-Growth-Factor (TGF)-Liganden-Hemmer Luspatercept für transfusionsabhängige Patient:innen mit Niedrigrisiko-Myelodysplastischem Syndrom (MDS) und Ringsideroblasten als Zweitlinientherapie nach Versagen einer Erythropoetin (EPO)-basierten Therapie verfügbar – basierend auf den Daten der MEDALIST-Studie (1). Nun zeigt eine Interimsanalyse der Phase-III-Studie COMMANDS, die im Rahmen der Plenary Abstract Session bei der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2023 vorgestellt wurde, dass Luspatercept im Erstlinieneinsatz im Vergleich zum synthetischen EPO-Derivat Epoetin alfa etwa doppelt so vielen Erkrankten Transfusionsfreiheit ermöglicht, bei gleichzeitiger Erhöhung der Hämoglobinspiegel (2). Luspatercept ist damit auf dem Weg zu einem neuen Erstlinienstandard bei transfusionsabhängigen MDS mit niedrigem Risiko.
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Hämatologie

FLT3-ITD AML: Quizartinib + Chemotherapie verlängert das Überleben unabhängig von allo-SCT

FLT3-Mutationen gehören mit einem Anteil von etwa 30% zu den häufigsten genetischen Alterationen bei der akuten myeloischen Leukämie (AML). Insbesondere die häufigsten dieser Mutationen – In-frame-Insertionen (ITD) innerhalb der auto-inhibitorischen membrannahen Portion des Rezeptormoleküls – gehen mit hohen Rückfallraten und einer ungünstigen Überlebensprognose einher (1, 2). Nun zeigt eine aktuelle Posthoc-Analyse der Phase-III-Studie QuANTUM-First, dass der FLT3-Inhibitor Quizartinib, ergänzend zur Standard-Induktions- und -Konsolidierungschemotherapie verabreicht, das Gesamtüberleben von Erkrankten mit neu diagnostizierter FLT3-ITD AML versus Placebo verlängert – unabhängig davon, ob in der Konsolidierungsphase eine allogene Stammzelltransplantation (allo-SCT) integriert war oder nicht. Die Daten wurden bei der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2023 präsentiert (3).
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Hämatologie

r/r CLL: Finale Daten der MURANO-Studie bestätigen PFS- und OS-Vorteil unter Venetoclax/Rituximab im Langzeitverlauf

Die Therapielandschaft bei der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) wird heute durch zielgerichtete Substanzen geprägt, die den Einsatz chemotherapiefreier Regime in verschiedenen Behandlungslinien ermöglichen. Der BCL2 (B-cell lymphoma)-Inhibitor Venetoclax ist als zeitlich begrenzte Kombinationstherapie oder kontinuierliche Monotherapie zugelassen – je nach Therapiesituation und patientenindividuellen Risikofaktoren. Die Phase-III-Studie MURANO etablierte Venetoclax in Kombination mit Rituximab (VenR) als zeitlich begrenzte Therapie über 2 Jahre im Vergleich zur Chemoimmuntherapie mit Bendamustin/Rituximab bei der rezidivierten/refraktären (r/r) CLL. Bei der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2023 wurden die finalen 7-Jahresdaten der Studie vorgestellt, die auch Ergebnisse für jene Erkrankten umfassten, die nach Progress eine VenR-Re-Therapie erhielten (1).
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