Kopf-Hals-Tumoren nehmen zu – Regionale Chemotherapie als vielversprechende Therapieoption
27. Juni 2019
Die Zahl der Erkrankungen an Tumoren im Kopf-Hals-Bereich nimmt kontinuierlich zu. Zu diesen Tumoren zählen vor allem der Kehlkopfkrebs, Tumore der Mundhöhle, der Nase, den Nebenhöhlen und des Rachens, die mittlerweile Platz sieben der häufigsten Tumorarten bei Männern belegen. Rauchen ist einer der wichtigsten Risikofaktoren.
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Neben der operativen Entfernung gelten vor allem die Strahlen- und die systemische Chemotherapie zu den Standardtherapien. Vor allem die ernsten Nebenwirkungen der Strahlentherapie wie Sprach- und Hörverlust, schmerzhaften Schluckstörungen und dauerhaften Schleimhautentzündungen sind mit erheblichen Einschränkungen der Lebensqualität verbunden und führen zu Suizidraten, die deutlich höher liegen, als bei anderen Krebsformen. Zudem sprechen nicht alle Tumore dauerhaft auf die Standardverfahren an. Diese Patienten gelten dann i.d.R. als austherapiert. In diesen Fällen stellt die Regionale Chemotherapie (RCT) eine vielversprechende Alternative dar, die die Lebenszeit verlängern und die Lebensqualität erhalten kann, wie Studien am Medias-Klinikum zeigen.
Bei der RCT wird das Zytostatikum nicht systemisch über den gesamten Blutkreislauf, sondern ausschließlich am betroffenen Organ angewendet. Dadurch können erheblich höhere Konzentrationen des Medikaments in den Tumorzellen erreicht werden, ohne dass dabei gesunde Zellen in anderen Körperregionen geschädigt werden. Eine aktuelle Studie des Klinikums im internationalen Journal of Cancer Research and Clinical Oncology1 zeigt, dass sich die Überlebenszeiten bei diesen Patienten durch die RCT bis zum Teil auf mehr als 44 Monate deutlich erhöhen lassen. Patienten ohne vorherige Bestrahlung sind dabei hinsichtlich der Überlebenszeit deutlich im Vorteil, wie die Studie zeigt.