Samstag, 21. Dezember 2024
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Lungenkrebs (Bronchialkarzinom)

Susanne Morisch

Lungenkrebs (Bronchialkarzinom)
©Axel Kock - stock.adobe.com
Lungenkrebs (Bronchialkarzinom) ist eine Krebsart, die in der Lunge beginnt. Die Lunge ist ein schwammartiges Organ im Brustkorb, das beim Einatmen Sauerstoff aufnimmt und beim Ausatmen Kohlendioxid abgibt.
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Was ist Lungenkrebs?

Lungenkarzinome gehören zu den bösartigen soliden Tumoren. Man unterscheidet zwischen mehreren Arten von Lungenkrebs, die beiden häufigsten sind das nicht-kleinzellige Lungenkarzinom (NSCLC) mit ca. 80% und das kleinzellige Lungenkarzinom (SCLC) mit ca. 20% Häufigkeit. Diese Krebserkrankungen sind weltweit die häufigsten Ursachen für Krebstodesfälle.

Welche Symptome treten bei Lungenkrebs auf?

Diese Krebserkrankung verursacht in der Regel keine Anzeichen und Symptome im Frühstadium. Erste Anzeichen und Symptome des Lungenkarzinoms treten typischerweise auf, wenn die Erkrankung fortgeschritten ist.

Zu den körperlichen Beschwerden und Symptomen von Lungenkrebs können gehören:

  • neu auftretender, anhaltender Husten (auch chronischer Husten)
  • Aushusten von Blut (auch einer kleinen Mengen blutigen Auswurfs)
  • Kurzatmigkeit
  • Schmerzen in der Brust
  • Heiserkeit
  • Gewichtsabnahme ohne Anstrengung
  • Schmerzen in den Knochen
  • Kopfschmerzen

Welche Ursachen führen zu Lungenkrebs?

Raucher, vor allem starke Raucher haben mit über 90% das größte Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken. Gleichwohl treten Lungenkarzinome auch in etwa 10% der Fälle bei Menschen auf, die nie geraucht haben.
 
 

Veranstaltung zu diesem Thema:

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Das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken, steigt mit der Dauer und der Anzahl der Zigaretten, die geraucht wurden. Die Einheit, in der sich die Menge konsumierter Zigaretten abschätzen lässt ist das „Pack year“ oder Packungsjahr. Die pack years werden berechnet mit der Menge pro Tag gerauchter Zigarettenpackungen mal Zahl der Raucherjahre. Wenn das Rauchen gestoppt wird, verringert sich das Lungenkrebsrisiko deutlich.

Weiter Risikofaktoren für die Entstehung von Bronchialkarzinomen sind:

  • Belastung durch Passivrauchen
  • Frühere Strahlentherapie. Wenn sich Patientinnen und Patienten wegen einer anderen Krebsart einer Strahlentherapie des Brustkorbs unterzogen haben, besteht möglicherweise ein erhöhtes Risiko für ein Bronchialkarzinom.
  • Exposition gegenüber Radongas. Radon entsteht durch den natürlichen Abbau von Uran in Erde, Gestein und Wasser und wird schließlich Teil der Atemluft. Unbedenkliche Radonkonzentrationen können sich in jedem Gebäude, auch in Wohnungen, ansammeln.
  • Exposition gegenüber Asbest und anderen Karzinogenen (krebserregende Stoffe). Die Exposition am Arbeitsplatz gegenüber Asbest und anderen bekanntermaßen krebserregenden Stoffen wie Arsen, Chrom und Nickel stellen einen weiteren Risikofaktor dar.
  • Familienanamnese von Lungenkrebs. Menschen, bei denen ein Elternteil, ein Geschwisterteil oder ein Kind einem Bronchialkarzinom erkrankt ist, haben ein erhöhtes Erkrankungsrisiko.
  • Alter. Das Durchschnittsalter der Patienten und Patientinnen mit Bronchialkarzinom liegt bei 69 Jahren.

Wie wird Lungenkrebs diagnostiziert?

Neben der ersten körperlichen Untersuchung und der Prüfung des allgemeinen Gesundheitszustandes stehen Ärzten und Ärztinnen verschiedene Möglichkeiten zur Diagnose zur Verfügung:

Bildgebende Verfahren bei der Diagnose Lungenkrebs

  • Bildgebende Untersuchungen. Ein Röntgenbild der Lunge kann eine abnorme Masse oder einen Knoten aufzeigen. Ein CT-Scan kann kleine Läsionen in der Lunge aufdecken, die auf einem Röntgenbild möglicherweise nicht zu erkennen sind. Auch eine PET-CT (Positronen-Emissions-Tomographie) oder eine Kernspintomographie (Magnetresonanztomographie, MRT) können zur Diagnose durchgeführt werden. Regelmäßig durchgeführte CT-Untersuchungen können die Chancen einer Früherkennung erhöhen.
  • Sputum-Zytologie. Die Untersuchung des Sputums unter dem Mikroskop kann das Vorhandensein von Lungenkrebszellen aufzeigen.
  • Gewebeprobe (Biopsie). Eine Probe abnormaler Zellen kann in einem als Biopsie bezeichneten Verfahren entnommen werden.
  • Ultraschalluntersuchungen (Sonographie)

Welche Arten von Biospsien gibt es?

Die Ärztin oder der Arzt kann eine Biopsie auf verschiedene Weise durchführen:
 
  • Bronchoskopie. Dabei werden abnorme Bereiche der Lunge mit Hilfe eines beleuchteten Schlauchs untersucht. Der Schlauch wird über den Rachen in die Lunge eingeführt.
  • Mediastinoskopie. Dabei wird ein Einschnitt am Hals vorgenommen und chirurgische Instrumente hinter das Brustbein eingeführt. Dabei werden Gewebeproben aus den Lymphknoten entnommen.
  • Nadelbiopsie. Dabei führt die Ärztin oder der Arzt mithilfe von Röntgen- oder CT-Bildern eine Nadel durch die Brustwand in das Lungengewebe und entnimmt verdächtige Zellen.
  • Eine Biopsieprobe kann auch aus Lymphknoten oder anderen Bereichen entnommen werden, in denen sich der Krebs ausgebreitet und Metastasen gebildet hat, z. B. aus der Leber.
Ziel der Diagnose ist es, zunächst festzustellen, ob tatsächlich eine Krebserkankung vorliegt. Wird diese Vermutung bestätigt, müssen im nächsten Schritt die Größe, die Lokation und mögliche Metastasen festgestellt werden. Es wird eine TNM-Klassifikation durchgeführt, um das Stadium der Erkrankung festzustellen.

Welche Arten von Lungenkrebs gibt es?

Grundsätzlich umfasst Lungenkrebs viele verschiedene Unterarten, die häufigsten sind nicht-kleinzelliges Lungenkarzinom und kleinzelliges Lungenkrarzinom.
 
 

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Was ist das nicht-kleinzellige Lungenkarzinom (NSCLC)?

Etwa 80 bis 85% der Lungenkarzinome sind NSCLC. Die wichtigsten histologen Subtypen von NSCLC sind das Adenokarzinom, das Plattenepithelkarzinom und das großzellige Karzinom. Diese Subtypen, die von verschiedenen Arten von Lungenzellen ausgehen, werden unter dem Begriff NSCLC zusammengefasst, da ihre Behandlung und Prognose oft ähnlich sind.

Welche Subtypen von NSCLC gibt es?

Adenokarzinom

Adenokarzinome entstehen in den Zellen, die normalerweise Stoffe wie Schleim absondern. Diese Art von Lungenkarzinom tritt vor allem bei Menschen auf, die derzeit rauchen oder früher geraucht haben, ist aber auch die häufigste Art von Lungenkrebs bei Menschen, die nicht rauchen. Er tritt häufiger bei Frauen als bei Männern auf, und es ist wahrscheinlicher, dass er bei jüngeren Menschen auftritt als andere Arten von Lungenkrebs. Das Adenokarzinom findet sich in der Regel in den äußeren Teilen der Lunge und wird mit größerer Wahrscheinlichkeit entdeckt, bevor es sich auf andere Organe ausgebreitet hat. Menschen mit einer Art von Adenokarzinom, dem so genannten Adenokarzinom in situ (früher bronchioloalveoläres Karzinom genannt), haben in der Regel bessere Prognosen als Menschen mit anderen Arten von Lungenkarzinomen.

Plattenepithelkarzinom

Plattenepithelkarzinome entstehen in den Plattenepithelzellen, d.h. in den flachen Zellen, die das Innere der Atemwege in der Lunge auskleiden. Sie sind häufig mit dem Rauchen verbunden und treten meist im mittleren Teil der Lunge, in der Nähe eines Hauptluftwegs (Bronchus), auf.

Großzelliges (undifferenziertes) Karzinom

Ein großzelliges Bronchialkarzinom kann in jedem Teil der Lunge auftreten. Es neigt dazu, schnell zu wachsen, sich auszubreiten und Metastasen zu bilden, was die Behandlung erschweren kann. Ein Subtyp des großzelligen Karzinoms, das so genannte großzellige neuroendokrine Karzinom, ist ein schnell wachsender Krebs, der dem kleinzelligen Lungenkarzinom sehr ähnlich ist.

Andere Subtypen des NSCLC

Einige andere Subtypen des NSCLC, wie das adenosquamöse Karzinom und das sarkomatoide Karzinom, sind weitaus weniger verbreitet.
Pancoast-Tumor
Gesondert betracht werden muss der Pancoast-Tumor, der in 90% der Fälle dem NSCLC zugeordnet wird, aber aufgrund der abweichenden Symptomatik (Horner-Syndrom) und Ausgangslage (meist inoperabel) anders behandelt wird.

Was ist das kleinzellige Lungenkarzinom (SCLC)?

Etwa 10% bis 15% aller Bronchialkarzinome sind SCLC und werden manchmal auch als Haferzellkrebs bezeichnet.

Diese Art von Lungenkrebs neigt dazu, schneller zu wachsen und sich auszubreiten als NSCLC. Etwa 70% der Menschen mit SCLC haben zum Zeitpunkt der Diagnose bereits Krebs, der sich auf andere Organe ausgebreitet hat. Da dieser Krebs schnell wächst, spricht er in der Regel gut auf eine Behandlung mit Chemo- und Strahlentherapie an. Leider tritt der kleinzellige Lungenkrebs bei den meisten Menschen erneut auf (Rezidiv).
 
 

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Die Behandlung von Pancoast-Tumoren

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Da das SCLC in der Regel schon sehr früh im natürlichen Verlauf des Tumors Metastasen bildet und fast alle Fälle sehr gut auf Chemo- und/oder Strahlentherapie ansprechen, spielt die Operation als Teil der Behandlung dieser Erkrankung seit den 1970er Jahren kaum noch eine Rolle. In den letzten Jahren deuten jüngste Studien jedoch darauf hin, dass bei kleinen, asymptomatischen, knotennegativen SCLC („very limited stage“) die chirurgische Entfernung das Überleben verbessern kann, wenn sie vor einer Behandlung mit Chemotherapie durchgeführt wird („adjuvante Chemotherapie“).

Wie wird Lungenkrebs behandelt?

Wird die Diagnose Lungenkrebs bestätigt, stehen verschiedene Ansätze zur Therapie zur Verfügung. Lungenkarzinome werden auf verschiedene Weise behandelt, je nach Art des bösartigen Tumors und je nachdem, wie weit er sich ausgebreitet hat. Die Therapie richtet sich also nach dem Stadium der Erkrankung und den Heilungschancen. Ist eine Heilung ausgeschlossen, wird eine palliative Therapie eingeleitet.

Wie wird das NSCLC behandelt?

Bei Patientinnen und Patienten mit NSCLC stehen folgende Behandlungen zur Verfügung: Nach der Operation wird häufig eine adjuvante Therapie durchgeführt (adjuvante Chemo- oder Immuntherapie mit Immuncheckpoint-Inhibitoren). Vor allem beim fortgeschrittenen NSCLC kann eine medikamentöse Therapie, Strahlentherapie oder Chemotherapie nötig sein.

Wie wird das SCLC behandelt?

Patientinnen und Patienten mit SCLC werden in der Regel nicht operiert. Bei dieser Lungenkrebsart kommen hauptsächlich Chemotherapie und Strahlentherapie zum Einsatz.

Eine detaillierte Beschreibung der Möglichkeiten bei der Therapie von Bronchialkarzinomen finden Sie in der S3-Leitlinie der AMWF.

Kann man Lungenkrebs überleben?

Die Überlebenschancen bei Lungenkrebs sind prognostisch ungünstig. Wie bei anderen Arten von Krebs hängen die Überlebenschancen jedoch maßgeblich vom Stadium der Erkrankung ab. Da Lungenkrebs im Frühstadium häufig keine Symptome zeigt, werden viele Fälle erst spät entdeckt.

Red. Journal Onkologie

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