Journal Onkologie

Urothelkarzinom | Beiträge ab Seite 9

Bei Krebserkrankungen wurden Therapieentscheidungen bisher überwiegend auf der Grundlage klinischer Kriterien getroffen. Das ändert sich, denn zunehmen bestimmt die Molekularpathologie die Behandlungsstrategie. In einer Podiumsdiskussion sprach Molekularbiologe Dr. Markus Tiemann zur Funktion der Pathologie als Lotse für die Therapieentscheidung. Bedeutung und Verantwortung der Pathologen werde durch die neuen diagnostischen Möglichkeiten und deren Bedeutung für die Therapieentscheidung erheblich gestärkt.
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Urothelkarzinom

Atezolizumab bringt Überlebensvorteil für mUC-Patienten mit hoher Tumormutationslast

Die IMvigor211-Studie mit Atezolizumab vs. Chemotherapie bei Platin-behandelten Patienten mit metastasiertem Urothelkarzinom (mUC) verfehlte ihren primären Endpunkt, die Verlängerung des Gesamtüberlebens (OS) bei PD-L1-selektierten Patienten, aber explorative Analysen zeigten ein verbessertes OS für Atezolizumab in der Intent-to-treat-Gruppe (ITT). Nun verglichen die Autoren das klinische Outcome der ITT-Gruppe und vordefinierten PD-L1-Subgruppen mit dem von Subgruppen, die anhand der transkriptionalen Genexpression (tGE) und der Tumormutationslast (TMB) definiert wurden.
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Urothelkarzinom

Erstlinientherapie: Lokal fortgeschrittenes oder metastasiertes Urothelkarzinom

Eine randomisierte, kontrollierte Phase-III-Studie zum Vergleich von Pembrolizumab mit und ohne Platin-basierte Kombinationschemotherapie und der alleinigen Chemotherapie bei Patienten mit fortgeschrittenem oder metastasiertem Urothelkarzinom (Keynote-361) – AB 54/16 der AUO. Leiterin der klinischen Studie (LKP) ist Prof. Dr. M. Retz; ihre Aufgaben liegen in der medizinischen Durchführung der Studie, der Abwägung von Nutzen-Risiko der Studie, Umsetzung des Prüfplans in ärztlichen Belangen. Sie ist Ansprechpartnerin für Ethikkommission und Behörden und zuständig für die abschließende ärztliche Bewertung der Ergebnisse. Sponsor der Studie ist die MSD SHARP & DOHME GMBH, Haar. Die Studie ist unter der Nummer NCT02853305 bei clinicaltrials.gov registriert.
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Urothelkarzinom

Checkpoint-Inhibition beim lokal fortgeschrittenen oder metastasierten Urothelkarzinom

Patienten mit einem lokal fortgeschrittenen Urothelkarzinom konnte bis vor kurzem nur die Platin-basierte Chemotherapie als Erstlinientherapie angeboten werden. In der Zweitlinientherapie kamen Vinflunin oder Taxan-basierte Chemotherapien zum Einsatz. Mit Entdeckung der Oberflächenantigene auf Tumorzellen und deren Interaktion mit Rezeptoren des Immunsystems konnten bahnbrechende Erfolge in der Immuntherapie erzielt werden. Insbesondere die Erforschung des Programmed-death (PD)-1-Rezeptors und seiner Liganden, der sog. Checkpoint-Inhibitoren, revolutionierte die uroonkologischen Therapien. Als Antikörper dieser Rezeptoren stehen für das fortgeschrittene Urothelkarzinom in Deutschland die PD-1-Inhibitoren Nivolumab und Pembrolizumab sowie die PD-L1-Inhibitoren Atezolizumab zur Verfügung – in USA sind auch die PD-L1-Inhibitoren Avelumab und Durvalumab in dieser Indikation bereits zugelassen. Sie bieten ein verbessertes Gesamtüberleben bei günstigeren Nebenwirkungsraten sowohl beim Einsatz in der Erst-, als auch in der Zweitlinientherapie. Ungeklärt ist, ob die Monotherapie oder kombinierte Behandlungsansätze von Vorteil für die Patienten sind.
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Entitätsübergreifend

Immuntherapie mit Checkpoint-Inhibitoren etabliert sich und „erobert“ immer neue Tumorentitäten

Immunonkologische Therapiestrategien können Patienten mit fortgeschrittenen Tumorerkrankungen, deren Prognose bislang eher schlecht war, neue Chancen bieten. Aus gutem Grund steht die Immuntherapie mit Checkpoint-Inhibitoren deshalb weltweit im Fokus des Interesses klinischer Onkologen, so auch bei der 53. Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) Anfang Juni in Chicago/IL, USA. Allein zum Anti-PD-1(Programmed-Cell-Death-1)-Rezeptor Antikörper Pembrolizumab wurden bei der Tagung über 50 Abstracts vorgestellt. Diese umfassten neben Updates zu bereits publizierten Studien auch neue Studiendaten zu Mono- und Kombinationstherapien bei verschiedenen Tumorentitäten.
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Urothelkarzinom

Stellenwert der Immunonkologie beim Harnblasenkarzinom

Das Erkennen von Tumorantigenen durch das menschliche Immunsystem dient als Grundlage neuer Therapieansätze der Tumortherapie. Viele Tumoren weisen immunologische Resistenzmechanismen auf. Mit der Entdeckung der programmed death (PD)-1-Rezeptoren und seiner Liganden, PD-L1 und PD-L2 sowie des cytotoxic T-cell lymphocyte antigen (CTLA)-4 als „Checkpoints“ zur Unterdrückung der T-Zellen setzte die Entwicklung von Checkpoint-Inhibitoren ein. Als Antikörper stehen die CTLA-4-Inhibitoren Ipilimumab und Tremelimumab, die PD-1-Inhibitoren Pembrolizumab und Nivolumab sowie die PD-L1-Inhibitoren Atezolizumab, Durvalumab und Avelumab zur Verfügung. Da die bisherigen Therapien des fortgeschrittenen Urothelkarzinoms deutliches Verbesserungspotenzial bzgl. Ansprechen, Gesamtüberleben sowie Nebenwirkungsraten aufweisen, bieten sich nun neue Behandlungsmöglichkeiten. Bislang ungeklärt bleibt der optimale Behandlungsansatz der Checkpoint-Inhibitoren in der Therapiesequenz, ob als Monotherapie vor bzw. nach den etablierten Chemotherapieregimen oder in deren Kombination. Zudem bleibt die Bedeutung des PD-L1-Rezeptorstatus als Surrogatparameter für das Therapieansprechen ungeklärt.
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