Journal Onkologie
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Editorial

Mammakarzinom

Gynäkoonkologie und Hämatologie

In der Mai-Ausgabe von JOURNAL ONKOLOGIE 2022 gibt es 2 Schwerpunkte: Gynäkoonkologie und Hämatologie. Dabei werden zunächst die neuen Behandlungsoptionen beim triple-negativen Brustkrebs vorgestellt und eine Hilfestellung für die Auswahl des geeignetsten PARP-Inhibitors in der Therapie des fortgeschrittenen Ovarialkarzinoms gegeben. Im zweiten Schwerpunkt geht es um neue Therapiemöglichkeiten in der akuten myeloischen Leukämie und um funktionelle Präzisionsmedizin. Darüber hinaus gibt es einen Fortbildungsartikel zum Mesotheliom und eine weitere Fortbildung zu geeigneten sporlichen Aktivitäten für Krebspatient:innen. Insgesamt können Sie mit dieser Ausgabe 4 CME-Punkte erwerben.
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News | EBMT

Gynäkoonkologie

Mammakarzinom

TNBC: Update – „the new kids on the block”

Lange Zeit war die einzige systemtherapeutische Option beim triple-negativen Mammakarzinom (TNBC) die Chemotherapie – sowohl in der kurativen als auch der metastasierten Situation. Dies hat sich in letzter Zeit entscheidend geändert, die neuen zielgerichteten biologischen Therapieansätze haben zu einem Paradigmenwechsel geführt. Zu nennen sind hier die Immuncheckpoint-Inhibitoren (ICIs), die im metastasierten Setting bereits ein Standard in der ersten Therapielinie sind und deren Zulassung in der neoadjuvanten Situation unmittelbar bevorsteht. Für die BRCA-Keimbahn-mutierten Patientinnen stehen mit den PARP-Inhibitoren ebenfalls sowohl in der metastasierten als auch kurativen Situation Alternativen zur Chemotherapie zur Verfügung. Aus der Gruppe der Antibody-Drug-Conjugates (ADCs) hat sich Sacituzumab Govitecan bei vorbehandelten metastasierten Patientinnen als der Chemotherapie überlegen gezeigt. Zukünftige Ansätze beinhalten neben der Entwicklung neuer Substanzen auch die Kombination zielgerichteter Medikamente.
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Mammakarzinom

Aspekte zu Nebenwirkungen, psychosozialen Faktoren und Lebensqualität

Bei Frauen mit Brustkrebs, die für eine neoadjuvante Therapie in Frage kommen, werden psychosoziale Folgen und eine Veränderung ihrer Lebensqualität beobachtet. Anhand mehrerer Studien wurden nun Daten zur psychischen Belastung, zu Bewältigungsstrategien und zur Lebensqualität von erwachsenen Brustkrebs-Patientinnen, die entweder eine Chemo- oder eine endokrine Therapie erhielten, analysiert. Dabei wurden Studien (z.B. Beobachtungsstudien, prospektive Studien, Fall-Kontroll-Studien sowie psychologische Interventionen, randomisierte kontrollierte Studien und experimentelle pharmakologische Studien), in denen primäre und sekundäre Endpunkte bewertet wurden, berücksichtigt. Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, mögliche zusätzliche Strategien aufzuzeigen, um die psychische Gesundheit der Patientinnen und deren Lebensqualität zu fördern und sie bei der Durchführung effektiver Anpassungsstrategien während einer neoadjuvanten Behandlung zu unterstützen.
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Ovarialkarzinom

Welcher PARP-Inhibitor für welche Patientin? – Eine Orientierungshilfe für die Praxis

Die Erhaltungstherapie mit PARP-Inhibitoren (PARPi) ist beim fortgeschrittenen Ovarialkarzinom (OC) Standard. In der Rezidivsituation sind aktuell Olaparib, Niraparib und Rucaparib zugelassen (1-3). Aufgrund der ähnlichen Wirksamkeit ist es in der Praxis möglicherweise schwierig, den geeigneten PARPi auszuwählen. Jedoch gibt es Unterschiede bei anderen Kriterien, die relevant sein können. Ziel dieses Artikels ist es, eine einfache und übersichtliche, Evidenz-basierte Orientierungshilfe für den klinischen Alltag vorzulegen, die es erlaubt, zwischen den PARPi besser zu differenzieren. Dabei wurde sowohl die Sichtweise von niedergelassenen und klinischen Fachspezialist:innen als auch die Expertise aus dem Bereich der Gynäkoonkologie und internistischen Onkologie berücksichtigt. Wir möchten unseren Fachkolleg:innen damit eine Unterstützung an die Hand geben, mit der die Therapiestrategie für die einzelne Patientin optimiert werden kann.
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Hämatologie

Hämatologie

Funktionelle Präzisionsmedizin – ein wichtiger Trend in der Onkologie

Prof. Dr. Philipp Staber ist assoziierter Professor in der Klinischen Abteilung für Hämatologie und Hämostaseologie, Leiter der Forschungsgruppe „Functional Precision Hematology“, Direktor der klinischen Programme für Lymphdrüsenkrebs, chronische lymphatische Leukämie und T-Zell-Lymphome an der MedUni Wien* und des Universitätsklinikums Wien (AKH) sowie Mitglied des Comprehensive Cancer Center (CCC). Staber ist wesentlich an der Entwicklung der funktionellen Präzisionsmedizin beteiligt und erläutert in JOURNAL ONKOLOGIE u.a. die Ergebnisse der EXALT-Studie (Extended Analysis for Leukemia/Lymphoma Treatment) und das Verfahren der „single-cell functional precision medicine“. Funktionelle personalisierte Präzisionsmedizin bedeutet, dass Tumorzellen der Patient:innen in Echtzeit-Biopsien untersucht werden und die Wirkung von verschiedenen Substanzen direkt ausgetestet wird. „Bei dieser Vorgehensweise kann man ohne Anwendung von therapeutischen Hypothesen direkt messen, welche Therapie beim jeweiligen Individuum wirksam ist. Wir beobachten also für die passende Therapie die unterschiedliche Medikamentenantwort. In unserer Studie EXALT-1 am AKH Wien konnten wir zeigen, dass dieses Vorgehen in der klinischen Routine umsetzbar und für die Betroffenen von Nutzen ist“, betonte Staber. Die endgültigen Ergebnisse der EXALT-1-Studie wurden im Februar 2022 in „Cancer Discovery“ als Titelstory veröffentlicht. Wien erweist sich auf diesem Gebiet als führend, und 2022 wird nun auch ein Zentrum für Präzisionsmedizin (ZPM) am Medizinischen Universitätscampus AKH Wien errichtet. Dies zeigt einmal mehr, dass Ärzt:innen, Wissenschaftler:innen und Unternehmen in Österreich sehr gute Forschungsbedingungen finden.
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Hämatologie

AML: Update zu neuen Therapiemöglichkeiten

Die akute myeloische Leukämie (AML) ist eine maligne Erkrankung. Sie ist gekennzeichnet durch eine starke Vermehrung der hochproliferativen klonalen Zellen aus dem Progenitorpool oder seltener dem Stammzellpool. Diese Zellen überwachsen das gesunde Knochenmark. Die Inzidenz der AML steigt mit dem Alter an. Verschiedene zytogenetische und molekulare Aberrationen spielen eine wichtige prognostische und therapeutische Rolle. Das Behandlungsspektrum erstreckt sich von einer intensiven Therapie bzw. allogenen Stammzelltransplantation (alloSCT) bei bestimmten Patient:innen (auch im höheren Lebensalter) über palliative AML-spezifische Substanzen bis hin zu alleinigen Supportivmaßnahmen. Mittlerweile ermöglicht die genetische Heterogenität der AML eine zielgerichtete Therapie bei immer mehr Patient:innen. Zahlreiche Substanzen mit auf die AML-Biologie gerichteten Wirkmechanismen sind bereits zugelassen bzw. befinden sich in klinischer Erprobung. Eine genaue genetische Zuordnung bei Diagnosestellung wird für eine individualisierte Therapie immer wichtiger.
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Fortbildung

Entitätsübergreifend

Sport in der Onkologie

Lange Zeit war man der Ansicht, dass sich Krebspatient:innen möglichst schonen müssen. Inzwischen weiß man jedoch, dass Bewegung einen positiven Einfluss hat und onkologische Patient:innen Sport treiben können und sollen, denn die Lebensqualität kann durch körperliche Aktivität gesteigert werden, und alltägliche Tätigkeiten sind wieder leichter zu meistern. So zeigen sich z.B. positive Effekte des körperlichen Trainings auf die Tumor-assoziierte ­Fatigue während und nach einer Anti-Tumortherapie. Zudem kann den negativen Effekten eines Bewegungsmangels, wie einer Verschlechterung der kardiorespiratorischen Leistung und Abnahme der Muskelmasse, entgegen­gewirkt werden. Daher sollte die medizinische Trainingstherapie in der Onkologie als zusätzliche Therapieoption verstanden werden, die bei einer Vielzahl von Tumorentitäten in ganz unterschiedlicher Weise eine positive Wirkung entfalten kann. In den Beiträgen „Das richtige Trainingsprogramm für Krebspatient:innen“ und „Krebsprävention und Sport – aktuelle Studien zum Einfluss von Sporttherapie und Training“ werden eine effektive Trainingstherapie für Tumorpatient:innen und der trainingstherapeutische Nutzen aufgezeigt.
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Sarkome

Mesotheliom: Aktuelle Lage in Deutschland, Updates, Errungenschaften

Das Mesotheliom ist eine seltene, aber schwerwiegende bösartige Erkrankung vornehmlich der Pleura, die in kurzer Zeit zum Tod führt. Sie lässt sich fast immer auf Asbest zurückführen. Somit ergeben sich aus der Diagnose versicherungsrechtliche Konsequenzen. Die Latenzzeit einer Asbestexposition bis zum Ausbruch der Erkrankung kann 60 Jahre und mehr betragen. Ein Rückgang der Inzidenz zeichnet sich noch nicht ab, jedoch ist das Erkrankungsalter deutlich angestiegen. Die Diagnose des Mesothelioms ist schwierig und sollte idealerweise im Kontext geeigneter klinischer, radiologischer und operativer Befunde erfolgen. Eine histologische Untersuchung ist erforderlich. In der neuen WHO-Klassifikation werden die prognostische Relevanz histologischer Subtypen und des Kerngradings berücksichtigt. Molekularpathologische Veränderungen sind Diagnosekriterien für die neue Entität des Mesothelioma in situ.
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Studie

d-uo

BNGO

BNGO

Wichtige Empfehlungen für die gynäko-onkologische Praxis

Jedes Jahr erarbeitet und publiziert die Kommission Mamma der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie e.V. (AGO) Empfehlungen für Therapie und Diagnostik von Brustkrebs, so auch in diesem Jahr. Das AGO State-of-the-Art Mammakarzinom 2022 fand am 19. März virtuell als Live-Stream statt und konnte mehr als 1.800 Teilnehmer:innen an die Bildschirme locken. In diesem Jahr bestand die Kommission aus 48 Expert:innen verschiedener Disziplinen, die insgesamt 901 Empfehlungen aussprachen. Diese Empfehlungen sollen der AGO zufolge einen ständig aktualisierten „Leitfaden“ für die Diagnose und Behandlung von Brustkrebs bieten, der die neuesten wissenschaftlichen Daten abbildet und praktisch umsetzbar ist. Über die Präsentation der Daten für die Fachkreise hinaus wurde am selben Tag ein Live-Stream für Patient:innen angeboten. Dr. Steffen Wagner – Frauenarzt, gynäkologischer Onkologe und BNGO-Vorstandsmitglied – aus Saarbrücken kommentiert für uns seine Sicht auf die wichtigsten Empfehlungen für die gynäko-onkologische Praxis.
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Für Sie virtuell

Mammakarzinom

Sacituzumab Govitecan – erstes ADC beim TNBC

Mit Sacituzumab Govitecan steht das erste Antikörper-Wirkstoff-Konjugat beim tripel-negativen Mammakarzinom (TNBC) zur Verfügung – zugelassen für Patient:innen mit nicht resezierbarer bzw. metastasierter Erkrankung und mindestens 2 systemischen Vortherapien, von denen eine in der metastasierten Situation erfolgt sein muss (1). In der Zulassungsstudie überlebten die Patient:innen im Sacituzumab-Govitecan-Arm bei besserer Lebensqualität fast doppelt so lang wie jene im Chemotherapie-Kontrollarm (2).
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Prostatakarzinom

Apalutamid/ADT beim mHSPC: Schnellerer und stärkerer PSA-Abfall verbessert Lebensqualität

In der TITAN-Studie verbesserte bei Patienten mit einem metastasierten Kastrations-sensitiven Prostatakarzinom (mHSPC) die zusätzliche Gabe des Androgenrezeptor-Inhibitors Apalutamid zur Androgendeprivationstherapie (ADT) das Outcome. Der PSA-Wert wurde stärker und schneller gesenkt und das radiografische Progressions-freie Intervall (rPFS), das Metastasen-freie Überleben (MFS) und das Gesamtüberleben (OS) wurden verlängert. Und dies hat positive Auswirkungen auf die Symptome und die Lebensqualität.
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SCLC

SCLC: Klinische Merkmale der Langzeitüberlebenden in der CASPIAN-Studie

In der Post-hoc-Analyse der CASPIAN-Studie, über die PD Dr. Niels Reinmuth, München-Gauting, auf dem virtuellen European Lung Cancer Congress (ELCC) 2022 berichtete, zeigte sich auch nach einem medianen Follow-up von 39 Monaten ein anhaltender Überlebensvorteil mit Durvalumab + Etoposid/Platin (D+EP) im Vergleich zu EP bei Patient:innen mit fortgeschrittenem kleinzelligen Lungenkarzinom (SCLC).
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