Journal Onkologie
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Editorial

Entitätsübergreifend

Hautkrebs und Sarkome

Die Juni-Ausgabe des JOURNAL ONKOLOGIE 2024 widmet sich den Themen Hautkrebs und Sarkome. Lesen Sie über den aktuellen Stand bei Schleimhautmelanomen, primären kutanen Lymphomen und Darmmikrobiom-zentrierten Interventionen beim malignen Melanom. Ein Artikel fasst einen Vergleich zwischen Teledermatologie und Face-to-Face-Dermatologie bei nicht-melanozytären Hautkrebsformen zusammen. Im 2. Schwerpunkt finden Sie Beiträge zur Strahlentherapie bei Weichgewebesarkomen, zur aktuellen Therapie von Desmoiden und ein Fallbeispiel einer erfolgreichen regionalen Chemotherapie bei einer Patientin mit einem Osteosarkom. Der Fortbildungsteil beinhaltet Artikel zur Liquid Biopsy beim Pankreaskarzinom und zum Tracheakarzinom. Der zweite Teil der Serie „KI in der Onkologie“ befasst sich, passend zum Schwerpunkt, mit künstlicher und ärztlicher Intelligenz bei der Erkennung von Hautkrebs.
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News | ASCO

Ovarialkarzinom

Platin-resistentes FRα-positives Ovarialkarzinom: ADC Mirvetuximab Soravtansin auch bei älteren Frauen der Chemotherapie überlegen

Ovarialkarzinome, die nicht mehr auf Platin ansprechen, sind schwer zu behandeln. Derzeitiger Therapiestandard ist eine Monochemotherapie. Bei Patientinnen mit hoher Folatrezeptor-alpha(FRα)-Expression konnte das in der EU bisher nicht zugelassene Antibody-Drug-Conjugate (ADC) Mirvetuximab Soravtansin (MIRV), das diesen Rezeptor adressiert, in der Phase-III-Studie MIRASOL als erste Therapie Ansprechraten und Überleben gegenüber der Chemotherapie signifikant verbessern (1). Auf dem Jahreskongress der American Society of Clinical Oncology (ASCO) 2024 wurde nun gezeigt, dass dies auch für ältere Patientinnen zutrifft (2).
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Gallengangskarzinom

Fortgeschrittenes Cholangiokarzinom: Wirksamkeit der FGFR-Inhibition mit Erdafitinib bestätigt

Bei rund 15% der Betroffenen mit einem Cholangiokarzinom lassen sich Alterationen des Fibroblast growth factor receptor (FGFR) nachweisen, die zur Aktivierung verschiedener tumorimmanenter Signalwege wie MAPK, PIK3/AKT/MTOR und JAK/STAT führen (1). Für den oralen selektiven Pan-FGFR-Inhibitor Erdafitinib war in der RAGNAR-Studie eine tumoragnostische Wirksamkeit bei verschiedenen vorbehandelten soliden Tumoren mit bestimmten FGFR-Alterationen (2) und in der LUC2001-Studie speziell die Effektivität beim Cholangiokarzinom (3) gezeigt worden. Bei der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) 2024 untermauerte nun eine gepoolte Analyse beider Phase-II-Studien, die in einem Poster vorgestellt wurde, die Wirksamkeit von Erdafitinib bei fortgeschrittenen Cholangiokarzinomen mit FGFR-Alterationen (4).
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Ösophaguskarzinom

Praxisverändernde ESOPEC-Daten: Perioperative Therapie mit FLOT toppt neoadjuvante Radiochemotherapie mit CROSS beim resezierbaren Ösophagus-Adenokarzinom

Erkrankte mit nicht-metastasiertem cT2–4 cN+/- Ösophaguskarzinom können durch alleinige chirurgische Entfernung des Tumors meist nicht geheilt werden. Eine neoadjuvante Strahlen- und Chemotherapie nach dem CROSS-Protokoll kann die Heilungsaussichten deutlich verbessern (1), doch auch die in Deutschland häufig eingesetzte perioperative Chemotherapie nach dem FLOT-Schema hat sich als verträglich und wirksam erwiesen (2). Die deutsche Phase-III-Studie ESOPEC evaluierte beide Optionen nun im direkten Head-to-Head-Vergleich bei Erkrankten mit resezierbarem Adenokarzinom des Ösophagus (cT1cN+ und cT2–4a, cN–/+). Prof. Jens Höppner, Bielefeld/Detmold, stellte die hochrelevanten und praxisverändernden Studiendaten bei der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) 2024 als Late Breaking Abstract in der Plenary Session vor. FLOT ging als klarer Sieger aus dem Duell hervor – mit einem deutlich verminderten Sterberisiko im Vergleich zu CROSS (3).
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Urothelkarzinom

1L-Erhaltung mit Avelumab beim fortgeschrittenen Urothelkarzinom: wirksam und sicher auch bei Tumoren mit histologischem Subtyp-Anteil

Der PD-L1-Inhibitor Avelumab wird als Erstlinien(1L)-Erhaltungstherapie bei erwachsene Patient:innen mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Urothelkarzinom (aUC) eingesetzt, die nach einer platinbasierten Chemotherapie progressionsfrei sind. Die Zulassung, die auf den positiven Überlebensdaten der Phase-III-Studie JAVELIN Bladder 100 basiert (1), läutete einen Paradigmenwechsel in der Behandlung des aUC ein. Bei der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) 2024 untersuchte eine explorative Analyse, ob auch Erkrankte mit aUC und histologischen Subtypen von der Behandlung profitieren (2). Dies ist insofern relevant, da etwa 20% der UCs mit anderen histologischen Subtypen/Varianten gemischt vorkommen und für diese Malignome bislang keine spezifischen Therapieleitlinien existieren.
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SCLC

SCLC: Auch im limitierten Stadium kann die Immuntherapie mit PD-L1-Inhibitor punkten

In die Therapie des kleinzelligen Lungenkarzinoms (SCLC) kommt in den letzten Jahren immer mehr Bewegung. Nach der Einführung der Chemoimmuntherapie im fortgeschrittenen Stadium wurden bei der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) in Chicago nun zulassungsrelevante Daten vorgestellt, die auch in begrenzten Stadien (LS-SCLC) auf eine konsolidierende Immuntherapie nach der Standardbehandlung mit einer Chemoradiotherapie hinauslaufen dürften (1).
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News | EBMT

Hämatologie

r/r DLBCL: Lonca auch nach CAR-T-Zell-Therapie hoch effektiv

Für Erkrankte mit rezidiviertem/refraktärem diffus großzelligem B-Zell-Lymphom (r/r DLBCL) ist die gegen CD19 gerichtete CAR-T-Zell-Therapie der Therapiestandard. Seit Ende 2022 ist auch das gegen CD19 gerichtete Antikörper-Wirkstoff-Konjugat (ADC) Loncastuximab tesirin (Lonca) in dieser Indikation nach 2 oder mehr systemischen Therapielinien zugelassen. Real-world-Daten, die beim 50. Jahreskongress der European Group for Blood and Marrow Transplantation (EBMT) in Glasgow, Schottland, UK, vorgestellt wurden, legen nun nahe, dass die Ansprechraten auf Lonca im klinischen Alltag auch dann hoch sind, wenn das ADC im Dritt- oder Viertliniensetting nach Versagen einer CAR-T-Zellen eingesetzt wird (1). Umgekehrt scheint Lonca im Vorfeld die Wirksamkeit von anschließend verabreichten CAR-T-Zellen nicht zu beeinträchtigen (2).
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Hämatologie

r/r MCL: Besseres 1-Jahres-Überleben mit CAR-T-Zellen vs. alloSCT

Die CAR-T-Zell-Therapie mit Brexucabtagen-Autoleucel (Brexu-cel) ist eine effektive Behandlung für Erkrankte mit rezidiviertem/refraktärem Mantelzell-Lymphom (r/r MCL), die mindestens 2 systemische Therapien einschließlich eines Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitors (BTKi) erhalten haben – mit einem besser handhabbaren Sicherheitsprofil im Vergleich zur allogenen Stammzelltransplantation (alloSCT). Nun wurden beide Verfahren in einer Propensity-score-Analyse erstmals direkt verglichen – mit Vorteilen für die CAR-T-Zellen.
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Hautkrebs

Malignes Melanom

Multidisziplinärer Ansatz zur Behandlung von Melanomen der Schleimhäute

Das Schleimhautmelanom (SHM) ist ein seltener Tumor, der im Gegensatz zum kutanen Melanom (CM) nicht mit UV-Strahlung assoziiert ist. Bislang wurden keine eindeutigen Risikofaktoren identifiziert. Die Diagnose erfolgt häufig erst im fortgeschrittenen Stadium. Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit ist bei der Diagnosestellung von SHM unabdingbar. Die Behandlung umfasst primär die lokale Exzision, danach sollte eine adjuvante Systemtherapie angeboten werden. Für die Auswahl geeigneter Therapieoptionen ist der molekulare Mutationsstatus von Bedeutung, wobei im Vergleich zum CM seltener BRAF-Mutationen, dafür häufiger KIT-Mutationen vorliegen. In fortgeschrittenen Stadien können sowohl Immuntherapie als auch zielgerichtete Therapien erwogen werden, jedoch gibt es aufgrund der Seltenheit der Erkrankung wenig aussagekräftige Daten. Aufgrund der ungünstigen Prognose sind zusätzliche Erkenntnisse erforderlich, um Krankheitsverständnis und Behandlung weiter zu verbessern.
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Hämatologie

Primäre kutane Lymphome: von Immunpathogenese bis Klonalitätsanalyse

Primäre kutane Lymphome (CL) sind seltene Erkrankungen mit vielfältigen Charakteristika und heterogenem Verlauf. Ein besseres Verständnis der molekularen Pathogenese mit Aufklärung der beteiligten immunsuppressiven Komponenten gilt als wichtige Grundlage für die Entwicklung potenter therapeutischer Strategien. Patientenregister sollen die Vernetzung, Diagnostik und Therapie voranbringen.
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Dermatologische Tumoren

TD vs. FTF-Dermatologie bei der Diagnose und Nach­sorge von NMSC: Eine systematische Übersicht

In einer aktuellen Studie untersuchten Nikolakis et al. die Rolle der Teledermatologie (TD) im Vergleich zur konventionellen Face-to-Face (FTF)-Dermatologie bei der Diagnose und Nachsorge des nicht-melanozytären Hautkrebses (NMSC) und erforschten die Vorteile und die Einschränkungen dieses Verfahrens sowohl für Patienten als auch für Ärzte (1). Die Recherche erfolgte anhand einschlägiger Stichwörter in MEDLINE und CENTRAL. Die Auswahl relevanter Artikel wurde mittels eines vorgegebenen standardisierten Extraktionsformulars durchgeführt. Von 56 Publikationen fanden sich in 33 Arbeiten Hinweise zur diagnostischen Genauigkeit von FTF und teledermatologisch-basierter Diagnostik. Die Interrater- und Intrarater-Übereinstimmungen wurden als vergleichbar gewertet, obgleich sie etwas geringer als bei der persönlichen Konsultation angesehen wurden. Einzelne Arbeiten zeigten, dass die Verbesserung bestimmter Merkmale wie Bildqualität die Genauigkeit weiter erhöhte. Zusammenfassend scheint die TD trotz gewisser Begrenzungen in der Primärdiagnostik des NMSC eine vergleichbare diagnostische Genauigkeit wie die FTF-Dermatologie zu haben und kann nach Einschätzung der Autoren sowohl für die effektive Triage dieser Tumoren und präkanzerösen Läsionen als auch für die Nachsorge eingesetzt werden.
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Malignes Melanom

Darmmikrobiota: Schlüssel zur Verbesserung der Immuntherapie beim Melanom?

Die Zusammensetzung der Darmmikrobiota hat einen wesentlichen Einfluss auf das Ansprechen auf Immuncheckpoint-Inhibitoren (ICIs) – das haben Studien in den vergangenen Jahren gezeigt. Mikrobiom-zentrierte Interventionen (MCI) wie die fäkale Mikrobiota-Transplantation (FMT) und lebende biotherapeutische Produkte (LBP) bieten vielversprechende Ansätze zur Verbesserung des ICI-Ansprechens. Auch Faktoren wie der Einsatz von Antibiotika, Ernährungsgewohnheiten und das Vorliegen einer Dysbiose sind dabei relevant. Wie Wirt und Mikroorganismen interagieren, kann durch den Einsatz von „Omics“-Technologien entschlüsselt werden. Den aktuellen Kenntnisstand hat ein internationales Team aus Wissenschaftler:innen und Ärzt:innen nun zusammengefasst.
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Sarkome

Sarkome

Neoadjuvante Strahlentherapie bei lokalisierten Weichgewebesarkomen des Erwachsenen

Die neoadjuvante Strahlentherapie (RT) über 5-6 Wochen mit täglichen Einzeldosen von 1,8-2,0 Gy bis zu einer Gesamt­dosis von 50-50,4 Gy ist Standard bei lokalisierten hochgradigen Weichgewebesarkomen (STS) der Extremitäten und des Körperstamms. Eine Ausnahme sind myxoide Liposarkome, bei denen die neoadjuvante Bestrahlung mit 36 Gy in 2 Gy-Fraktionen (3-4 Wochen Behandlungsdauer) in der DOREMY-Studie zu einer exzellenten lokalen Kontrollrate von 100% nach einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 25 Monaten geführt hat. Daten zur hypofraktionierten neoadjuvanten RT aus mehreren einarmigen Phase-II-Studien legen nahe, dass mit täglichen Einzeldosen von 2,75-8 Gy über 1-3 Wochen ähnliche onkologische Ergebnisse wie bei konventionell fraktionierter neoadjuvanter RT erzielt werden können. Erste prospektive Daten mit einem direkten Vergleich zwischen hypofraktionierter und konventioneller neoadjuvanter RT werden mit Spannung erwartet. Für die gesamte Gruppe der retroperitonealen STS wird die RT nicht routinemäßig angewendet. Obwohl die randomisierte multizentrische STRASS-Studie keinen Vorteil in Bezug auf das abdominelle rezidivfreie Überleben (RFS) durch die neoadjuvante RT gezeigt hat, haben sowohl diese Studie als auch die post-hoc STREXIT-Analyse mögliche Verbesserungen im Überleben für die Subgruppen der gut differenzierten und Grad I und II dedifferenzierten Liposarkome identifiziert. Auf der diesjährigen Society of Surgical Oncology (SSO)-Konferenz wurden zudem erstmalig Daten der bisher größten retrospektiven Propensity-matched-Analyse zur neoadjuvanten RT für gut differenzierte Liposarkome des Retroperitoneums präsentiert, die einen deutlichen Vorteil in der lokalen Kontrolle in der Gruppe der neoadjuvanten RT zeigten. Patient:innen mit gut differenzierten Liposarkomen oder Grad I oder II dedifferenzierten Liposarkomen des Retroperitoneums sollten daher kritisch über die potenziellen Vor- und Nachteile einer neoadjuvanten RT informiert werden, bis die Daten mit längerer Nachbeobachtungszeit der STRASS-Studie vorliegen.
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Sarkome

Aktuelles zur Therapie von Desmoiden

Desmoid-Tumoren (DT) stellen eine seltene Erkrankung dar, die histologisch durch eine lokal aggressive, monoklonale, fibroblastische Proliferation und klinisch durch einen variablen und oft unvorhersehbaren Verlauf gekennzeichnet ist. Die Inzidenz liegt bei 5-6 Fällen pro 1 Million Einwohner:innen pro Jahr mit einem charakteristischen Altersgipfel um die 35 Jahre bei weiblicher 2:1 Prädominanz (1). DT-Patient:innen sind klinisch oftmals durch chronische Schmerzen, funktionelle Defizite, psychische Probleme und eine allgemeine Abnahme der Lebensqualität im täglichen Leben eingeschränkt; ein Desmoid ist jedoch prinzipiell meist keine lebensbedrohliche Erkrankung. Die vorhandene Literatur zu Desmoiden ist spärlich und es liegen überhaupt nur wenige prospektive Studien oder Metaanalysen vor. Daher gibt es seit mittlerweile 10 Jahren eine Initiative, Sarkom-Expert:innen unterschiedlicher Disziplinen mit Patient:innen und Patientenvertreter:innen zusammenzubringen, zunächst aus Europa (2, 3) und seit 2018 weltweit mit Vertreter:innen aus Nord- und Südamerika, Kanada und Asien, um die Behandlungsprinzipien von Patient:innen mit Desmoiden zu harmonisieren (4).
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Sarkome

Osteosarkom: Komplettremission durch Extended Isolated Stop-Flow Limb Infusion

Osteosarkome sind seltene, meist hochmaligne Tumoren, die überwiegend zwischen dem 14. und 19. Lebensjahr auftreten. Sie bilden sich vor allem in den Metaphysen langer Röhrenknochen (Humerus, Femur und Tibia) und sind charakterisiert durch schnelles Wachstum und die frühe Bildung von Metastasen, insbesondere in der Lunge. Eine frühzeitig angewandte Kombinationschemotherapie soll der Bildung von Fernmetastasen vorbeugen sowie durch Tumorvolumenreduktion eine Resektion ermöglichen und dabei möglichst die betroffene Extremität erhalten. Kann der Tumor aufgrund seiner Lage und Ausdehnung jedoch nicht vollständig entfernt werden, ist eine Amputation oft nicht zu umgehen. Um dies zu vermeiden, wurde am Medias Klinikum in Burghausen, das auf die Anwendung und Weiterentwicklung von innovativen Therapien spezialisiert ist, erstmals die Erweiterte Extremitäten Stop-Flow Infusion zur Therapie des Osteosarkoms angewandt. Die isolierte Extremitätenperfusion und -infusion sind gut etablierte Methoden mit hoher Wirksamkeit, die als Standardbehandlungen für Melanome entwickelt wurden, sowie als mögliche therapeutische Strategie zur Erhaltung der Extremitäten für Patient:innen mit Weichteilsarkom.
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Fortbildung

Pankreaskarzinom

Das Potenzial von Liquid Biopsy in der Diagnostik und Früherkennung des Pankreaskarzinoms

Das Pankreaskarzinom wird aufgrund unspezifischer Symptome und fehlender Frühdiagnostik häufig erst in fortgeschrittenen Stadien diagnostiziert. Dieses trägt erheblich zur ungünstigen Prognose dieses Tumors bei, sodass neue Technologien zur Früherkennung zwingend erforderlich sind. Liquid Biopsies (LB) aus verschiedenen Körperflüssigkeiten sind zunehmend in den onkologischen Fokus gerückt, da in diesen verschiedene Biomarker zur Tumordetektion genutzt werden können. Trotz vielversprechender Ergebnisse weist die Nutzung von LB noch Limitationen auf, da besonders in frühen Krankheitsstadien oder bei geringer Tumorlast oft kein verlässlicher und spezifischer Tumornachweis erfolgen kann. Aktuelle Forschungsprojekte arbeiten daran, verschiedene Biomarker in LB für die Früherkennung des Pankreaskarzinoms zu testen, um diese Technologie in die klinische Anwendung zu bringen.
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Dermatologische Tumoren

Melanome erkennen – mit KI und ärztlicher Intelligenz

Beim Spagat zwischen Informatik, Medizin und Praxis sind einige Schmerzpunkte spürbar. Künstliche Intelligenz (KI) kann Hautärzt:innen dabei unterstützen, Melanome und auch andere Hautkrebsentitäten zu erkennen. Angesichts der Verdopplung der Melanomraten in den vergangenen 10 Jahren erscheint das hilfreich. Viele Dermatolog:innen misstrauen jedoch den für sie nicht nachvollziehbaren Entscheidungen der Algorithmen. Trotzdem nutzen Hautärzt:innen bereits Geräte, die KI-Tools enthalten. Und schließlich sehen sie immer häufiger Patient:innen, die mit einem Melanom-verdächtigen Befund einer Hautcheck-App zu ihnen in die Praxis kommen.
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Hämatologie
CME

Haarzellleukämie: Update zu Diagnostik, Therapie, Monitoring und Klassifikation

Die Haarzellleukämie (HZL) ist eine seltene Erkrankung des lymphatischen Systems. Bei frühzeitiger Diagnose und leitliniengerechter Therapie auf der Basis von Purin-Analoga haben Patient:innen eine normale Lebenserwartung. Kritisch diskutiert werden derzeit die Intensivierung der Therapie mit Anti-CD20-Antikörpern, der Ersatz der Chemotherapie durch BRAF-Inhibitoren, die Therapieoptionen nach mehrfachem Rezidiv, die optimale supportive Therapie, das Monitoring sowie die Klassifikation der HZL-Variante. Da die HZL eine chronische Erkrankung ist, müssen Patient:innen lernen, diese Leukämie in ihr Leben zu integrieren. Offener Zugang zu Informationen inklusive Zweitmeinung und Unterstützung durch andere Patient:innen in der Selbsthilfe erleichtern den Umgang mit der Erkrankung.
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Kopf-Hals-Tumoren

Biologie und neue Zielstrukturen des Luftröhrenkrebses

Tumoren der Trachea wachsen meist langsam. Die große Mehrheit ist aber bösartig und wird spät diagnostiziert. Behandlungsstandard ist die operative Entfernung, je nach Subtyp meistens mit adjuvanter Radiatio. Rezidive und Metastasen sind nicht unüblich, und die Optionen bei fortgeschrittener Erkrankung sehr begrenzt: Die Entität spricht auf die gängigsten systemischen Interventionen wie Chemo- und Immuntherapien kaum bis gar nicht an. Das 5-Jahres-Gesamt­überleben (OS) liegt je nach Tumortyp und Bericht bei 12-74%. In einer Übersichtsarbeit fasste ein italienisches Forschungsteam jetzt Erkenntnisse zum biologischen Hintergrund der Krankheit zusammen und diskutiert Möglichkeiten und klinische Daten zu zielgerichteten Ansätzen.
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Studie

d-uo

d-uo

Zur Frage der Symptomatik bei der Erstdiagnose einer urologischen Tumorerkrankung

Urologische Tumorerkrankungen machten in Deutschland laut Robert Koch-Institut (RKI) im Jahr 2020 etwa 39% aller Krebserkrankungen bei Männern bzw. 4% bei Frauen aus (1). Viele Fragen der ambulanten Diagnostik, Therapie und Nachsorge dieser Tumorerkrankungen sind in Deutschland leider unzureichend untersucht. Voraussetzung für die Erfassung und wissenschaftliche Auswertung der Versorgungsqualität urologischer Tumorerkrankungen ist deren standardisierte Dokumentation (2).
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BNGO

BNGO

Bericht vom 12. BNGO-Hauptstadtkongress – mit Vorschau auf den ASCO 2024

Der diesjährige BNGO-Hauptstadtkongress fand am 24. und 25. Mai 2024 traditionsgemäß im Hotel Maritim Pro Arte in Berlin statt, aber im Unterschied zu den Vorjahreskongressen bereits vor dem Kongress der American Society of Clinical Oncology (ASCO). In der nächsten Ausgabe der BNGO-Nachrichten in JOURNAL ONKOLOGIE werden wir ausführlich darüber berichten, was für die gynäko-onkologische Praxis in der Niederlassung relevant war. Für das gesamte Praxisteam gab es bei dem zweitägigen BNGO-Kongress interessante Möglichkeiten zur Weiterbildung über die derzeitigen Therapiestrategien beim Mammakarzinom und gynäkologischen Tumorerkrankungen. In den gesponsorten Symposien erhielten die Zuhörer:innen zusätzlich Informationen zu Studien und modernen Medikamenten. Neben wissenschaftlichen und praktischen Daten zur Patient:innenversorgung boten sich viele Gelegenheiten zum persönlichen Austausch und für Diskussionen über die aktuellen gesundheits- und berufspolitischen Entwicklungen.
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Pharmabericht

Hepatozelluläres Karzinom

Dem HCC auf der Spur: Augen auf bei chronischen Lebererkrankungen

Das hepatozelluläre Karzinom (HCC) ist mit einer hohen Mortalität assoziiert und bedarf daher nicht nur einer effektiven Therapie, sondern im Idealfall auch einer frühen Identifikation. Diese ist jedoch vor dem Hintergrund des breiten Spektrums chronischer Lebererkrankungen mit vielen Herausforderungen verbunden. Um Patient:innen im potenziell kurativen Stadium zu detektieren, steht mit GAAD ein Algorithmus zur Verfügung, der einen semiquantitativen Score für die Risikoeinschätzung liefert. Denn eine verbesserte Früherkennung erhöht die Chance auf eine wirksame und verträgliche Therapie.
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Malignes Melanom

Malignes Melanom: Rezidivrisiko frühzeitig reduzieren – Rationale für adjuvante Therapie ab Stadium IIB/C

Die adjuvante PD-1-Inhibitortherapie des Melanoms nach vollständiger chirurgischer Resektion gehört mittlerweile zu den etablierten Behandlungsstandards im resezierten Stadium III/IV. Die Rezidivgefahr ist aber nicht nur auf spätere Tumorstadien beschränkt: Patient:innen in den Stadien IIB/C haben eine ähnliche Prognose wie in den Stadien IIIA/B (1, 2) und kommen für eine frühzeitige adjuvante Therapie in Betracht, die das Rezidivrisiko senken und das tumorfreie Überleben verlängern kann.
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Vor Ort & Virtuell

Mammakarzinom

BRCA1/2-Keimbahnmutation beim Mammakarzinom: Testung ist therapierelevant!

Anlässlich einer Pressekonferenz zur Antitumortherapie mit PARP-Inhibitoren gingen Dr. Julia Mühlberger, Neu-Ulm, und Prof. Dr. Michael Patrick Lux, Paderborn, auf den Stellenwert der Keimbahndiagnostik beim frühen Hormonrezeptor-positiven (HR+) HER2-negativen Mammakarzinom (HER2-) mit hohem Rezidivrisiko ein. Den Expert:innen zufolge ist die Testung therapierelevant. Lux brachte es auf den Punkt: „Wer nicht testet, tötet die Patientin“.
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Gastrointestinale Tumoren

Gastrointestinale Tumoren: Immer mehr Patient:innen können von Immuntherapie profitieren

Der Immuncheckpoint-Inhibitor Pembrolizumab ist derzeit in 30 Indikation bei 14 Entitäten zugelassen, davon wurden 9 Zulassungen bei gastrointestinalen (GI)-Tumoren ausgesprochen. Welche Vorzüge die Therapien mit dem PD-1-Inhibitor bei GI-Tumoren aufweisen und welche weiteren Entwicklungen zu erwarten sind, diskutierten Expert:innen im Rahmen des 3rd Expert Summit on GI-Oncology.
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