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Gesundheitspolitik
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Jeder Kassenpatient bekommt ePA

Seit 15. Januar bekommen schrittweise alle Kassenpatient:innen eine ePA - außer, man lehnt es ab. Der operative Betrieb wird zunächst in drei Modellregionen getestet. In Hamburg mit Umland, Franken und Teilen Nordrhein-Westfalens startete ebenfalls am 15. Januar eine Pilotphase. Rund 300 Praxen, Apotheken und Kliniken sollen die ePA dort im Alltag ausprobieren. Der bundesweite Einsatz soll dann starten, sobald das System in den Regionen stabil läuft.

Bundesweiter Betrieb „Ende März/Anfang April“

Die Gematik erklärte, eine Prüfung dazu sei Mitte März geplant. Bei positiven Erfahrungen in den Regionen sei eine bundesweite Einführung ab April möglich. Die Umsetzung zusätzlicher Sicherheitsmaßnahmen verlaufe wie vorgesehen und sei ebenfalls ein maßgebliches Kriterium dafür.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sagte dem „Tagesspiegel“, die Tests in den Modellregionen liefen erfolgversprechend. „Technische Anpassungen und Sicherheitsupdates werden im Laufe der Pilotphase noch eingearbeitet, so dass der bundesweite Rollout wie angekündigt voraussichtlich Ende März, Anfang April erfolgen kann.“

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E-Akte bereits über Krankenkassen-Apps nutzbar

Erst dann könnten Ärzt:innen bei Behandlungen die ePA einzelner Patient:innen einsehen, sie befüllen und vorliegende Daten zur Behandlung nutzen, erläuterte der Minister. Schon jetzt könne man über Krankenkassen-Apps aber die E-Akte nutzen, um Abrechnungs- und Verordnungsdaten zu checken sowie Behandlungsunterlagen hochzuladen.

Die ePA soll ein digitaler Speicher etwa für Befunde, Laborwerte und Angaben zu Medikamenten sein und Patient:innen ein Leben lang begleiten. Man kann sie über Apps der Kassen am Smartphone ansehen.

Gesetzliche Umstellung

Als wählbares Angebot, um das sich Versicherte aktiv kümmern müssen, waren E-Akten 2021 bereits eingeführt worden. Sie wurden aber kaum verwendet. Daher wurde mit einem Gesetz der Ampel-Koalition das Prinzip umgekehrt: Jetzt bekommen alle eine E-Akte, außer man widerspricht aktiv. Lauterbach sagte: „Ich bin fest davon überzeugt, dass die ePA in kürzester Zeit aus dem Versorgungsalltag nicht mehrwegzudenken sein wird.“

Quelle:

dpa