Hausärzt:innen dringen auf baldige Entlastungen
Der Hausärztinnen- und Hausärzteverband dringt auf die Umsetzung angekündigter Verbesserungen für einen Erhalt des Praxisnetzes. „Mit jedem Tag, mit dem sich die versprochenen Entlastungen nach hinten schieben, wird es für die Hausarztpraxen schwerer, die Versorgung sicherzustellen“, sagte die Co-Vorsitzende Nicola Buhlinger-Göpfarth vor einem Verbandstag am 19. und 20. September in Berlin. Man brauche nur einen Bruchteil des Geldes, das zuletzt etwa in die Krankenhäuser gepumpt worden sei, um den Hausarztpraxen etwas Luft zum Atmen zu verschaffen.
Reform soll Hausarztpraxen wieder attraktiver machen
Nach einem von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) auf den Weg gebrachten Gesetzentwurf sollen für Hausärzt:innen Obergrenzen bei der Vergütung wegfallen. Eingeführt werden soll eine Jahrespauschale zur Behandlung chronisch kranker Patient:innen. Dies soll Praxisbesuche in jedem Quartal nur zum Abholen von Rezepten vermeiden und mehr Behandlungsfreiräume schaffen. Eine neue „Vorhaltepauschale“ sollen Praxen bekommen, die bestimmte Kriterien erfüllen – etwa zu Haus- und Pflegeheimbesuchen oder Abendsprechstunden. Ziel ist es, den Beruf angesichts von 5.000 unbesetzten Hausarztsitzen attraktiver zu machen.Der Verband schlug unter anderem Modelle vor, bei denen qualifizierte nicht-ärztliche Fachkräfte unter hausärztlicher Leitung mehr Verantwortung in der Versorgung und im Praxismanagement bekommen könnten – etwa mit Blick auf einfache Anliegen wie Erkältungen oder Routinehausbesuche.
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dpa