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Gesundheitspolitik

Die nächste Verhandlungsrunde ist für Mitte März in Potsdam geplant. Mitte Februar hatte es keine Annäherung gegeben. Verhandelt wird für insgesamt 2,5 Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst. Eingeschlossen sind zahlreiche Berufsgruppen, darunter auchErzieher:innen, Krankenpfleger:innen, Busfahrer:innen oder Feuerwehrleute.

Kein Angebot bisher

„Was die Beschäftigten in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen, in Psychiatrien und im Rettungsdienst jeden Tag für die Gesellschaft leisten, ist den meisten Menschen in diesem Land bewusst„, sagte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Sylvia Bühler. Doch die Arbeitgeberließen diese Anerkennung vermissen, fügte sie hinzu. Sie bezog dies darauf, dass die Arbeitgeber von Bund und Kommunen in der 2. Runde der Tarifverhandlungen Mitte Februar kein Angebot vorgelegt hätten. „Das Ansinnen der Arbeitgeber, eine geringe bis gar keine Lohnerhöhung zu vereinbaren, und noch dazu bei einer überlangen Laufzeit von 36 Monaten, ist eine Provokation“, meinte die Gewerkschafterin.

Forderung nach mehr Geld und mehr Freizeit

Verdi fordert eine Tariferhöhung im Volumen von 8%, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich für Entgelterhöhungen und höhere Zuschläge für die Arbeit zu belastenden und ungünstigen Zeiten. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um200 Euro monatlich angehoben werden. Außerdem fordert die Gewerkschaft 3 zusätzliche freie Tage. Die Arbeitgeber haben diese Forderungen als nicht finanzierbar zurückgewiesen. Für den Bund sitzt Innenministerin Nancy Faeser (SPD) mit am Tisch. Sie hatte bei der vergangenen Runde ernsthafte Verhandlungen versprochen, um eine angemessene Lösung zu finden. Zuden angekündigten Warnstreiks wollte sich ein Sprecher von Faesers Ministerium nicht äußern.

Kommunale Haushalte angespannt

Für die Kommunen verhandelt die Gelsenkirchener Oberbürgermeisterin Karin Welge (SPD) mit. Sie ist Präsidentin der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA). Sie hatte eingewandt, mehr Freizeit für die Beschäftigten würde die Einrichtungen belasten. Dass noch kein Angebot vorgelegt wurde, begründete sie damals damit, dass die Gewerkschaften sehr viele Einzelforderungen gestellt hätten und deren Kosten noch nicht zu beziffern seien. Viele Kommunen klagen über Geldnot. Einer Umfrage des Städtetags unter 100 Großstädten zufolge können 37% der Städte keinen ausgeglichenen Haushalt mehr vorlegen. Weitere 47% schafften einen ausgeglichenen Haushalt nur, indem sie auf finanzielleRücklagen zurückgreifen.

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Quelle:

dpa