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Medizin

Forschung für die Zukunft: BZKF-AYA Studie zur Verbesserung der Heilungschancen junger Patient:innen mit Tumoren des zentralen Nervensystems

Forschung für die Zukunft: BZKF-AYA Studie zur Verbesserung der Heilungschancen junger Patient:innen mit Tumoren des zentralen Nervensystems
© Gorodenkoff - stock.adobe.com
Jugendliche und junge Erwachsene (Adolescents and Young Adults „AYA“, 15 bis 39 Jahre), welche die Diagnose eines bösartigen Tumors des zentralen Nervensystems erhalten, sind eine besondere Gruppe von Patient:innen. Die Heilungsaussichten sind nicht durchweg günstig und oft treten Spätfolgen der Erkrankung und der Therapie auf. In der AYA-Studie des Bayerischen Zentrum für Krebsforschung (BZKF) arbeiten Kinder- und Jugendärzt:innen sowie Erwachsenenmediziner:innen in einem innovativ strukturierten Netzwerk eng zusammen. Dadurch sollen im Rahmen eines Forschungsprojekts zunächst die Diagnostik und in einem weiteren Schritt die Behandlung dieser Patientengruppe erheblich verbessert werden. Entscheidend dabei ist eine Kooperation mit der Mint Medical GmbH (Teil der Brainlab Companies), mit der eine bereits bestehende cloudbasierte Datenintegrationsplattform so weiterentwickelt wurde, dass umfassende Datensätze und Analysen der 6 kooperierenden bayerischen Universitätskliniken nahtlos auf einer IT-Plattform integriert werden können.
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Gemeinsame Entwicklung innovativer Methoden für Hirntumorforschung

Das Forschungsvorhaben wurde in den letzten Monaten von den Studiengruppen „Primäre und sekundäre Hirntumoren bei Erwachsenen“ und „ZNS-Tumoren des Kindes- und Jugendalters“ im BZKF gemeinsam entwickelt. Dabei wurden in enger Zusammenarbeit mit hochkarätigen Wissenschaftler:innen Methodenbausteine z.B. zur Weiterverarbeitung von Bildgebungsdaten sowie Tumorgewebe und Liquor entwickelt. Diese ermöglichen einen wissenschaftlich fundierten und datenschutzgerechten Daten- und Materialtransfer zwischen den bayerischen Universitätskliniken und angeschlossenen außeruniversitären Einrichtungen sowie die anschließende wissenschaftliche Auswertung.

Erstmals umfassende Diagnostik bei Hirntumoren junger Erwachsener in Deutschland

Prof. Dr. Peter Hau, Studienleiter und Sprecher der BZKF-Studiengruppe „Primäre und sekundäre maligne Hirntumoren bei Erwachsenen“, erklärt: „Eine umfassende Biomaterial- und Bildgebungs-basierte Studie für die vielschichtige Bewertung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Hirntumoren ist in Deutschland – im Gegensatz zu anderen Ländern – bisher noch nicht etabliert worden. Mit der BZKF-AYA Studie werden erstmals alle verfügbaren Daten in die Diagnostik einbezogen. So können z.B. Daten aus Magnetresonanztomografie (MRT) und Positronenemissionstomografie(FET-PET)-Bildgebung, aus Flüssigbiopsien und Strahlentherapiepläne wichtige Informationen über die Biologie und Prognose der Tumorerkrankung beisteuern und möglicherweise mittelfristig die Therapie entscheidend verbessern.“
 
 

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Gemeinsame Betreuung junger ZNS-Tumorpatient:innen für bessere Behandlungsergebnisse

Prof. Dr. Dr. Michael Frühwald, Co-Studienleiter und Sprecher der BZKF-Studiengruppe „ZNS-Tumoren des Kindes- und Jugendalters“, fügt hinzu: „Die Heilungschancen für Jugendliche und junge Erwachsene mit bösartigen ZNS-Tumoren sind nach wie vor extrem unbefriedigend. Bei vielen Patientinnen und Patienten kommt es trotz aggressiver Therapien zu einem Wiederauftreten der Tumoren nach der ersten Behandlung. Die Tumorbiologie und die klinischen Bedürfnisse sind innerhalb der Altersgruppe der Jugendlichen und jungen Erwachsenen vergleichbar. Eine gemeinsame Behandlung der Patientengruppe durch Kinder- und Erwachsenenärztinnen und -ärzte wird durch Wissensaustausch innerhalb des BZKF und Bündelung von Ressourcen zu einem verbesserten Behandlungsergebnis beitragen.“

Flüssigbiopsien und Bildgebung: Neue Ansätze für bessere Diagnose und Therapie

Beide Studienleiter sind optimistisch, dass die BZKF-AYA Studie zu einer erheblichen Verbesserung von Diagnose und Therapie beitragen kann. Denn in den letzten Jahren wurde der Nutzen sogenannter liquid biopsies (Flüssigmaterialproben, z.B. Liquor und Blut) bei der Diagnostik von Hirntumoren gezeigt. So konnten nicht nur Rückschlüsse auf die Art des Tumors gezogen werden, sondern auch genetische Merkmale des Tumors aufgedeckt und Aussagen zu möglicherweise hochwirksamen Therapien getroffen werden. Ähnliche Entwicklungen sind in der Nutzung von Bildgebungsinformationen aus MRT und FET-PET sowie von Strahlentherapieplänen bekannt. Diese Erkenntnisse werden nun in der BZKF-AYA Studie erstmals zusammengefasst und in einer Gruppe von Patient:innen mit primären Hirntumoren untersucht. Ziel ist es, damit das Verständnis der Krankheitsentstehung und der Diagnose in dieser Patientengruppe entscheidend voranzubringen.

Quelle: Bayerisches Zentrum für Krebsforschung (BZKF)


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