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Medizin

Mammakarzinom: Integrierte Bestrahlung des Tumorbetts ohne Nachteil gegenüber sequenziellem Boost

Mammakarzinom: Integrierte Bestrahlung des Tumorbetts ohne Nachteil gegenüber sequenziellem Boost
© SciePro – stock.adobe.com
In einer Phase-III-Studie wurde die Wirksamkeit der Brustkrebstherapie mit einer integrierten, gleichzeitigen Bestrahlung des Tumorbetts (Boost) mit der standardmäßigen Bestrahlung mit Boost am Ende der Therapie (sequenziell) verglichen. Die Wirksamkeit von gleichzeitigem versus späterem Boost war vergleichbar. Eine Erhöhung der Boost-Dosis zeigte keinen zusätzlichen Vorteil, war jedoch mit einer erhöhten Inzidenz für Brustverhärtung assoziiert.
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Bestrahlung des Tumorbetts zur Verhinderung eines ipsilateralen Brustkrebsrezidivs

Studien haben gezeigt, dass ein ipsilaterales Brustkrebsrezidiv häufig sehr nahe an der ursprünglichen Tumorstelle entsteht. Bei der standardmäßigen Strahlentherapie erfolgt daher nach der Bestrahlung der gesamten Brust eine hochdosierte Bestrahlung des Tumorbetts. Dieser Teil der Strahlentherapie wird auch „Boost“ genannt und verlängert die Dauer der Behandlung um 2 bis 3 Wochen.

Kann eine Tumorbett-Bestrahlung auch gleichzeitig zur restlichen Bestrahlung stattfinden?

In einer Phase-III-Studie wurde nun untersucht, ob die Bestrahlung des Tumorbetts auch gleichzeitig mit der restlichen Bestrahlung stattfinden kann, anstatt an das Ende der Behandlung angehängt zu werden. Dies würde die Behandlungsdauer deutlich verkürzen. Für die Studie wurden Patientinnen randomisiert 1:1:1 aufgeteilt und erhielten entweder die standardmäßige, sequenzierte Bestrahlung (Kontrollgruppe), die verkürzte Behandlung mit integriertem Boost mit Standard-Strahlendosis oder eine Behandlung mit integriertem Boost und erhöhter Strahlendosis.
 
 

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Integrierte Tumorbettbestrahlung: Zeitgewinn ohne Nachteil

Insgesamt nahmen 2.617 Patientinnen an der Studie teil. Die mediane Nachbeobachtungszeit lag bei 74 Monaten. Es kam im Beobachtungszeitraum zu 76 ipsilateralen Rezidiven: 20 in der Kontrollgruppe mit sequenziellem Boost, 21 in der Patientengruppe mit Standard-Strahlendosis und 35 in der Gruppe mit höherer Strahlendosis. Die 5-Jahres-Rate für ipsilaterale Rezidive unterschied sich nicht signifikant zwischen den 3 Gruppen.

5-Jahres-Rezidivrate (ipsilateral):
 
  •     Kontrollgruppe: 1,9% (95% KI: 1,2 – 3,1)
  • Testgruppe 1: 2,0% (95% KI: 1,2 – 3,2)
  • Testgruppe 2: 3,2% (95% KI: 2,2 – 4,7)

Brustverhärtung mit erhöhter Strahlendosis häufiger

Die 5-Jahres-Inzidenz für Brustverhärtung war in der Patientengruppe mit höherer Strahlendosis höher, in der Patientengruppe mit üblicher Strahlendosis hingegen nominell, aber nicht signifikant niedriger als in der Kontrollgruppe mit späterem Boost.

5-Jahres-Inzidenz für Brustverhärtung:
 
  • Kontrollgruppe: 11,5%
  • Standard-Strahlendosis: 10,6% (versus Kontrollgruppe: p = 0,40)
  • Höhere Strahlendosis: 15,5% (versus Kontrollgruppe: p = 0,015)
Die Autor:innen schlussfolgerten, dass die integrierte, gleichzeitige Bestrahlung des Tumorbetts nicht weniger wirksam war als die standardmäßige, sequenzielle Boost-Bestrahlung und zudem die Behandlungszeit verkürzte. Eine zusätzliche Erhöhung der Boost-Strahlendosis brachte jedoch keinen Vorteil.

Quelle: DGP


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