Donnerstag, 21. November 2024
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Medizin

Nuklearmedizin als Alternative zur Chemotherapie

Nuklearmedizin als Alternative zur Chemotherapie
© romaset – stock.adobe.com
Forschende des Universitätsklinikums Würzburg haben einen neuen Ansatz in der Diagnose und Therapie von Lymphom-Erkrankungen entwickelt. Dabei steuern die Wissenschaftler:innen Chemokinrezeptoren (CXCR4), die während entzündlicher Prozessen und der Metastasierung von Tumoren hochreguliert werden, gezielt an. Die einmalige Behandlung mit dem Radionuklid 90Y-CXCR4 konnte bei mehreren Patient:innen eine Komplettremission erzielen, heißt es.
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CXCR4: Attraktives Ziel für die Tumorbildgebung und Therapie

„Zellen benötigen die Chemokinrezeptoren CXCR4, um sich im Körper zu bewegen. Tumore nutzen denselben Mechanismus. Wenn einer diesen Rezeptor hat, kann er aus dem Blutstrom heraustreten und sich in Organen wie Lunge oder Leber und in Knochen an Liganden binden, wodurch Metastasen entstehen. Wir finden bis zu einer Millionen solcher Rezeptoren auf einer einzigen Tumorzelle. Deswegen ist CXCR4 für uns ein attraktives Ziel, sowohl für die Tumorbildgebung als auch für die Therapie.“

Tracer binden an Chemokinrezeptoren und machen sie sichtbar

Andreas Buck, Klinikdirektor der Nuklearmedizin am Uniklinikum Würzburg, arbeitet mit seinem Team an Spürstoffen, sogenannten Tracern. In der Radiochemie werden Moleküle künstlich mit radioaktiven Strahlern, die eine sehr kurzlebige Halbwertzeit haben, beladen, damit sie bestimmte Stoffe im Körper binden und über radioaktiven Zerfall sichtbar machen. „Die Moleküle, die an den Chemokinrezeptor binden, sie gewissermaßen zum Aufleuchten bringen, haben wir miterfunden“, erläutert Buck.

Radionuklid-Therapie könnte eine wirksame Alternative zur Chemotherapie sein

Für die Bildgebung mittels Positronen-Emissions-Tomografie (CXCR4-PET/CT) werden weiche Radionuklide wie Fluor-18 verwendet. Für die Therapie kommen sehr harte Strahler wie Lutetium-177 und Yttrium-90 zum Einsatz, die den Tumor dann auch tatsächlich zerstören können. Dem Team ist es inzwischen bei 5 Patient:innen gelungen, die T-Zell-Lymphome mit CXCR4-Liganden zu beseitigen. Nicht nur Buck ist davon überzeugt, dass dies ein Weg sein könnte, in Zukunft weniger Chemotherapien einzusetzen.

Quelle: Universitätsklinikum Würzburg


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