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Medizin

Rezidivierendes Rektumkarzinom ist vielfach operabel

Rezidivierendes Rektumkarzinom ist vielfach operabel
@ NCT / UCC
Bei fortgeschrittenen Tumoren im Rektum besteht die Gefahr, dass sich nach erfolgter Operation nach einiger Zeit Rezidive bilden. Nur wenn der wiederkehrende Tumor durch eine Operation vollständig entfernt wird, besteht Aussicht auf Heilung. Der chirurgische Eingriff bei solchen Rezidiven ist meist hoch komplex und erfordert das Zusammenspiel unterschiedlicher Fachdisziplinen.
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Operation bei Rezividen in spezialisierten Zentren empfehlenswert

Die Operation rezidivierender Tumoren sollte daher nur an großen, spezialisierten Zentren vorgenommen werden. Anlässlich des Darmkrebsmonats März empfiehlt das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC) am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden Patient:innen mit einem wieder aufgetretenen Rektumkarzinom, so früh wie möglich eine Zweitmeinung an einem großen Zentrum wie dem NCT/UCC einzuholen.

Darmkrebs zweithäufigste Tumorerkrankung in Deutschland

Darmkrebs ist deutschlandweit die zweithäufigste Tumorerkrankung bei Frauen und die dritthäufigste bei Männern. Knapp ein Drittel der Darm-Tumoren entwickeln sich im Rektum. Aufgrund ihrer anatomischen Lage im kleinen Becken sind Tumoren des Rektums besonders schwer zu operieren. Wenn die Geschwulst bereits die äußere Schicht der Darmwand erreicht hat oder in benachbartes Gewebe eingewachsen ist, steigt die Gefahr, dass Tumorreste oder einzelne Tumorzellen trotz einer Operation im Körper verbleiben. Dies kann dazu führen, dass der Krebs nach einiger Zeit wiederkehrt.

Rezidive bei bis zu 15% der Rektumkarzinome

Ein solches Rezidiv tritt abhängig vom Stadium des ursprünglichen Tumors und der Qualität des chirurgischen Eingriffs in etwa 5 bis 15% der Fälle auf. Der wiederauftretende Tumor ist dann meist nicht mehr auf Gewebeschichten des Darms beschränkt, sondern wächst an und in der Beckenwand und kann in Knochen, Blutgefäße und Nerven vordringen. Diese Rezidive werden häufig als inoperabel eingestuft und die Patient:innen palliativ behandelt.
 
 

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©Sebastian Kaulitzki - stock.adobe.com

Operation rezidivierender Rektumkarzinome erfordert interdisziplinäre Zusammenarbeit

„Auch bei wiederkehrenden Rektumkarzinomen ist aber in vielen Fällen eine Operation mit dem Ziel einer Heilung möglich. Dabei handelt es sich oftmals um einen großen Eingriff, der viel Erfahrung und das exzellente Zusammenspiel verschiedenster Fachdisziplinen erfordert. Wir möchten Betroffenen daher dringend raten, sich eine Zweitmeinung an einem großen Zentrum einzuholen“, sagt Prof. Jürgen Weitz, Direktor der Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie des Universitätsklinikums Dresden und Mitglied im Geschäftsführenden Direktorium des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC).

Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie des Universitätsklinikums Dresden  ist auf Rezidive spezialisiert

Mehr als 100 Darmkrebs-Operationen werden jährlich an der Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie des Universitätsklinikums Dresden vorgenommen, davon etwa 15 bei wiederkehrendem Rektumkarzinom. Bei diesen hochkomplexen Eingriffen arbeiten verschiedene Spezialist:innen wie Gefäßchirurg:innen, Gynäkolog:innen, Urolog:innen und Traumatolog:innen eng zusammen.

Universitätsklinikum Dresden behandelt Tumoren mit schonender Protonentherapie

Vor jeder Therapie wird am NCT/UCC in Tumorboards eine für jede:n Patient:in individuelle Therapieempfehlung erarbeitet. Dabei wägen die Expert:innen intensiv ab, ob die jeweilige Patientin oder der Patient eine solch große Operation mit oft langwieriger Wundheilung verkraften kann. Besprochen wird beispielsweise auch, ob in Kombination mit einer Operation eine Chemo- oder Strahlentherapie erfolgen kann. Am Universitätsklinikum Dresden steht hierfür auch die besonders schonende Form der Protonentherapie zur Verfügung.

Operation verbessert Prognose bei rezidiviertem Rektumkarzinom

„Die Operation ist die einzige Möglichkeit, um die Prognose der Patient:innen erheblich zu verbessern und im besten Fall eine Heilung herbeizuführen. Sowohl die Folgen einer Operation einerseits wie auch das fortschreitende Wachstum des Tumors im Körper andererseits können die Lebensqualität allerdings erheblich einschränken. Hier besprechen wir mit den Betroffenen sehr intensiv, welchen der möglichen Wege sie gehen möchten“, erklärt Prof. Weitz.

Forschung zu präoperativer Strahlentherapie soll weitere Optionen beim rezidivierten Rektumkarzinom eröffnen

Forschende untersuchen am NCT/UCC zudem, wie sich die therapeutischen Möglichkeiten weiter verbessern lassen. „Im Rahmen einer Studie konnten wir beispielsweise zeigen, in welchen Fällen eine präoperative Strahlentherapie bei wiederkehrendem Rektumkarzinom ratsam ist. Hier gilt es – wie auch in Bezug auf eine Operation – jeweils sehr genau abzuwägen, welcher Therapieplan optimal ist “, erklärt Dr. Johannes Fritzmann von der Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie des Universitätsklinikums Dresden.

NCT/UCC forscht daran, das Risiko für Rezidive zu senken

Ein wichtiges Anliegen der Forschung ist es zudem, die Rezidivwahrscheinlichkeit weiter zu senken. Wissenschaftler:innen am NCT/UCC entwickeln daher computergestützte Assistenzsysteme, die die Chirurgen künftig bei ihrer schwierigen Millimeterarbeit unterstützen sollen. Im Zusammenspiel mit modernsten robotergestützten Verfahren sollen sie eine noch präzisere Entfernung des Tumors ermöglichen und gleichzeitig das gesunde Gewebe bestmöglich schonen.

Quelle: NCT / UCC


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