GI-Tumoren: OP ist meist der einzige kurative Therapieansatz
Tumoren des Gastrointestinaltraktes – dazu gehören Speiseröhren-, Magen-, Bauchspeicheldrüsen-, Leber-, Anal- und Darmkrebs – zählen mit ca. 112.000 Neuerkrankungen pro Jahr zu den häufigsten Krebsarten. Eine Operation ist oftmals der einzig kurative Therapieansatz. In diesen Zahlen sind Lebermetastasen noch nicht berücksichtigt.
Perioperative Behandlung kann die Morbidität und Mortalität reduzieren
Sowohl bei der Entfernung von Primärtumoren als auch bei der Resektion von Lebermetastasen handelt es sich häufig um große Eingriffe, einhergehend mit einer signifikanten perioperativen Morbidität und Mortalität sowie einer langen Krankenhausverweildauer. Ein perioperatives Behandlungskonzept kann die Morbidität und Mortalität reduzieren und ist daher für die Versorgung unabdingbar. „Wir empfehlen eindeutig, dass geplante gastrointestinale Tumorresektionen im Rahmen eines multimodalen perioperativen Managementkonzepts erfolgen sollten. Dies gilt für Krebsoperationen im gesamten Bereich des Verdauungstraktes von der Speiseröhre über den Magen bis zum Darm und ebenso für Bauchspeicheldrüse und Leber“, sagt Prof. Dr. Stefan Post, ehemaliger Direktor der Chirurgischen Klinik der Universitätsmedizin Mannheim. Er ist zusammen mit Prof. Dr. Tim Vilz, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Universitätsklinikum Bonn, Koordinator der S3-Leitlinie.
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Erschienen am 18.12.2023 • Die Leitlinie zum Ösophaguskarzinom wurde aktualisiert. Welche Änderungen sich im Vergleich zur Leitlinie von 2022 ergeben, lesen Sie hier!
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Perioperative Managementkonzepte scheitern oft in der Praxis
Auch wenn der Bekanntheitsgrad des perioperativen Managements mittlerweile groß ist, so scheitert es oft in der Praxis. „Wir wissen, dass die Mehrheit der Kliniken multimodale perioperative Managementkonzepte nicht oder nur unzureichend implementiert haben. Das verschlechtert die Versorgung von Betroffenen und treibt zudem Behandlungskosten in die Höhe“, sagt Vilz. „Mit der S3-Leitlinie möchten wir das ändern.“
Leitlinie gibt Handlungsempfehlungen für die Zusammenarbeit mit verschiedenen medizinschen Disziplinen
Beim perioperativen Management in der Onkologie geht es um die Organisation von Abläufen vor, während und nach einer Tumorresektion, um für Patient:innen eine höchstmögliche Sicherheit operativer Eingriffe zu gewährleisten. Dabei ist Interdisziplinarität gefragt. So sind etwa die Allgemein- und Viszeralchirurgie, Anästhesie, Schmerztherapie, Onkologie, Palliativ-, Ernährungs-, Rehabilitations- sowie Sportmedizin und Pflege beteiligt. Die Leitlinie gibt für die Zusammenarbeit wichtige medizinische Handlungsempfehlungen.
Die S3-Leitlinie entstand unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- u. Viszeralchirurgie (DGAV) und der Deutschen Gesellschaft für Koloproktologie (DGK) unter Mitwirkung von 29 Fachgesellschaften, 21 Fachexpert:innen und 2 Selbsthilfegruppen und Organisationen.
Hier gelangen Sie zur S3-Leitlinie „
Perioperatives Management bei gastrointestinalen Tumoren (POMGAT)“
Quelle: Deutsche Krebsgesellschaft e. V.