Donnerstag, 21. November 2024
Navigation öffnen
Anzeige:
Wefra Programatic
 
Medizin

Bessere Versorgung von Schwangeren mit Zervixkarzinom-Vorstufen

Bessere Versorgung von Schwangeren mit Zervixkarzinom-Vorstufen
© Max Tactic - stock.adobe.com
Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs treten vor allem bei Frauen zwischen 25 und 35 Jahren auf. Hauptrisikofaktor für die Entwicklung von Gebärmutterhalskrebs ist das Humane Papillomvirus (HPV). Ein operativer Eingriff ist die Behandlung 1. Wahl. Bei schwangeren Frauen ist eine solche Operation jedoch problematisch: Da ein Stück von der Gebärmutter abtragen wird, erhöht sich das Risiko einer Blutung und Frühgeburt, da sich der Gebärmutterhals verkürzt und nicht mehr stabil genug ist. Aus diesem Grund müssen betroffene Frauen bislang mehrmals in der Schwangerschaft zu Kontrolluntersuchung kommen.
Anzeige:
Wefra Programatic
 

Fortschreiten von Zervixkarzinom-Vorstufen kann durch Methylierungstests überwacht werden

Ein neuartiger Abstrichtest, der über den Muttermund durchgeführt wird, könnte zukünftig die Behandlung betroffener Frauen verbessern. Eine Studie unter Beteiligung von Forschenden des Comprehensive Cancer Center (CCC) der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) setzte sogenannte Methylierungstests ein, um das Fortschreiten von Krebsvorstufen am Gebärmutterhals zu überwachen. Methylierungswerte gaben dabei Auskunft zum Schweregrad der Krebsvorstufe.

Methylierungstest kann OPs bei Schwangeren mit Gebärmutterhalskrebs-Vorstufen verhindern

„Der Test kann uns helfen, die betroffenen Frauen bis nach der Entbindung konservativ zu betreuen, also schwangere Frauen nicht am Muttermund zu operieren, sondern stattdessen zu kontrollieren und gegebenenfalls erst nach der Entbindung zu behandeln“, erklärt Prof. Dr. Peter Hillemanns, Direktor der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der MHH. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift International Journal of Cancer veröffentlicht (1).
 
 

Lesen Sie mehr zu diesem Thema:

Gynäkologische Tumoren und Brustkrebs, Neues aus San Antonio, State of the Art Gynäkologie und Geburtshilfe

Erschienen am 15.03.2023Lesen Sie hier das Update vom SABCS 2022 und zu gynäkologischen Tumoren sowie Brustkrebs! Außerdem: State of the Art Geburtshilfe.

Erschienen am 15.03.2023Lesen Sie hier das Update vom SABCS 2022 und zu gynäkologischen Tumoren sowie Brustkrebs! Außerdem: State...

© Stephan Beißner, München

Schweregrad der Gebärmutterhalskrebs-Vorstufe hängt mit der Methylierung zusammen

Über die Methylierung werden die Tumorsupressorgene deaktiviert. Die Methylierung verhält sich dabei wie eine Kappe, die sich auf die Erbsubstanz draufsetzt und das Gen blockiert. Das HP-Virus hat damit ein einfaches Spiel und kann die Krebsentwicklung vorantreiben. Die Studie untersuchte die Methylierungsmarker MFAM19A4 und miR124-2. Es wurde ein Abstrichtest bei 127 Frauen mit und ohne Vorstufe von Gebärmutterhalskrebs gemacht. Bei unauffälligen Befunden oder Krebsvorstufen, die sich zurückentwickelten ergab der Test niedrige Methylierungswerte. Hingegen traten hohe Methylierungswerte bei fortschreitenden Krebsvorstufen oder Krebs auf. „Wir können uns mithilfe des Tests bei niedrigen Werten sicher sein, dass die Wahrscheinlichkeit, dass sich aus der Vorstufe ein Krebs entwickelt, oder irgendwo versteckt Krebs vorhanden ist, extrem gering ist“, erklärt Hillemanns. „Das unterstützt uns bei der Betreuung der Patientinnen“.

Auch nicht schwangere Frauen profitieren von den Methylierungstests

Vor allem bei jungen Frauen, die ihre Familienplanung vielleicht noch nicht begonnen oder abgeschlossen haben, hätte eine herkömmliche Operation unschöne Konsequenzen auf Grund des erhöhten Risikos einer Frühgeburt. Mit einem solchen Test ließen sich Krebsvorstufen jedoch gut überwachen. „Es gibt bereits Testverfahren, die in der Routineversorgung eingesetzt werden können“, sagt Hillemanns. „Wir müssen allerdings noch weitere Erfahrungen sammeln. Dann wollen wir die Tests im Rahmen der Leitlinie zur Prävention des Gebärmutterhalskrebses bewerten“.

Quelle: Medizinische Hochschule Hannover

Literatur:

(1) Hampl M. et al. Evaluation of FAM19A4/miR124-2 methylation performance in the management of CIN3 diagnosed pregnant women. Int J Cancer. 2022; 151( 9): 1578- 1585.


Sie können folgenden Inhalt einem Kollegen empfehlen:

"Bessere Versorgung von Schwangeren mit Zervixkarzinom-Vorstufen"

Bitte tragen Sie auch die Absenderdaten vollständig ein, damit Sie der Empfänger erkennen kann.

Die mit (*) gekennzeichneten Angaben müssen eingetragen werden!

Die Verwendung Ihrer Daten für den Newsletter können Sie jederzeit mit Wirkung für die Zukunft gegenüber der MedtriX GmbH - Geschäftsbereich rs media widersprechen ohne dass Kosten entstehen. Nutzen Sie hierfür etwaige Abmeldelinks im Newsletter oder schreiben Sie eine E-Mail an: rgb-info[at]medtrix.group.